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Tierheim/-schutz oder Züchter? Entscheidungshilfen...

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Ich habe heute morgen einen wunderschönen, sehr ausführlichen Artikel gelesen, was auf einen zukommen kann, wenn man einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause geben möchte. Es ist mMn immer die bessere Entscheidung, zuerst mal im TH/TS nach einem vierbeinigenLebensbegleiter zu suchen, aber man unterschätzt oft, was da auf einen zukommen kann. Wir hatten/haben mit Amie nur eine "Lightversion", aber schon sie hat mich anfangs an den Rand der Verzweiflung gebracht. Deshalb sollte man sich VOR einer solchen Entscheidung unbedingt bewusst machen, was da auf einen zukommen kann. Dieser Artikel zeigt das sehr schön auf...

http://www.clean-feeding.de/tierschutzhunde-versorgen/

Da ich weiß, daß Lady mir nicht böse ist, schiebe ich diesen Artikel mal hier auch noch rein, auch diesen sollten alle lesen, bevor sie sich für einen Tierschutzhunde, insbesondere aus dem Ausland, entscheiden:

https://canisindipendicus.blog/2017/08/11/im-sinne-des-tierschutzes-weil-wissen-hilft-nicht-mitleid/


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

LeMe

Neues Mitglied
Vielen Dank für diesen Interessanten Artikel. Mir war nicht bewusst, dass die Frühkastration solche Folgen für den Hund haben könnte. Aber zu dem eigentlichen Thema: Hunde aus dem Tierschutz...Ich habe fast das Gefühl, dass Hunde aus Tierschutz-Programmen fast zu einer Mode-Erscheinungen geworden sind. Vor allem nach einigen ziemlich frechen Kommentaren zu meinem Hund (ist eine Labrador-Hündin vom Züchter), dass ALLE Rassenhunde Quallzucht seien und dass es viele Hunde in Deutschland und im Ausland ein Zuhause suchen und dass man bitte solchen Hunden helfen müsse, die viiiel gesünder sind als überzüchtete Labradoren und andere Rassenhunde. Die Aussage kann etwas überspitz sein. :) Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, ob ich einen Tierheim- Hund nehmen soll oder doch einen Labrador. Da ich keine große Hunde-Expertin bin - in der Familie hatten wir zwar einen Hund, der aber eher von meinem Vater erzogen wurden, da wir Kinder klein waren - habe ich mich doch entschieden einen Hund anzuschaffen, wo ich zumindest ungefähr weiß, was auf mich zukommt - :). Ich bin berufstätig, in meiner Freizeit aktiv, lebe in der Großstadt - der Hund soll mich also überallhin begleiten können - auch ins Büro, soll mittelgroß sein, mit mir auf Wandertouren gehen - so ist es ein Labrador geworden. Ein anderer Beispiel von meiner Kollegin, die eine Pflegehündin aus Spanien hat. Die Kleine ist supersüß - wenn da keine anderen unbekannten Hunde und Menschen in ihrer Nähe sind! Sonst flippt sie aus und will sie alle töten und auffressen - Beispiel einer schlechten Sozialisation! Vermittlungschancen dieser Hündin sind sehr gering. Meine Kollegin gibt sie auch nicht jedem, der bei ihr anfragt, sondern schaut ganz genau ob dieser Hund zu der Lebenssituation dieses Menschen passt. Die Spanierin hat zwar ein Fortschritt gemacht- hat auch meiner Kollegin, die noch einen Rassenhund und 2 Katzen hat, viel Zeit und Nerven gekostet, - aber völlig entspannt bleibt sie nicht und auf der Straße darf sie keinen anderen Hund begegnen und ohne Leine ist es NoGo für sie! Würde ich mit so einer Hündin klar kommen ohne nötige Erfahrung? Klares Nein! Ich weiß, es gibt auch andere Beispiele, die zeigen, dass es auch anders funktioniert - vor allem mit dem Welpen. Aber der Artikel spricht schon gute Punkte an, die nicht alle berücksichtigen. Vielen Dank fürs Teilen!
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
LaMe, was du bzgl. Züchterhunden anführst kann ich auch bestätigen. Unsere letzten 4 Hunde waren alle vom Züchter (Amie gehört meinem Sohn, wohnt aber hier), weil wir für TH-Mitarbeiter wohl nicht die richtigen Menschen für die Hunde waren, die wir gern übernommen hätten. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr auf Diskussionen und sind dann das erste Mal zu einem Züchter gegangen. Und mit viiiieeeel Glück bei einer Züchterin aus Leidenschaft gelandet. Denn darin (finde ich) besteht das größte Problem mit Züchterhunden...einen Züchter zu finden, der das mit Leib und Seele macht und auf das Wohl seiner Hunde bedacht ist. Das ist uns heute klar, damals sind wir ziemlich naiv auf die Suche gegangen.

Trotzdem haben wir es außer bei der letzten Hündin immer wieder versucht, einen Hund aus dem TS zu bekommen...immer wieder die gleichen Schwierigkeiten. Leider bleiben die Tiere dabei auf der Strecke, denn eigentlich bin ich ein großer Befürworter, erstmal im TS zu gucken, ob man was passendes findet. Allerdings sind wir unbequem darin, wenn uns TS-Mitarbeiter Hunde aufschwatzen wollen, die sie scheinbar nur loswerden wollen, die aber augenscheinlich sowas von gar nicht zu uns passen würden.

Am allerwichtigsten finde ich aber, dass ein Hund ein DAUERHAFTES Zuhause bei uns findet. Wenn er erstmal eingezogen ist, gibt es kein Zurück mehr...weder bei Züchterhund noch bei TS-Hund. In guten wie in schlechten Zeiten...........
 

Isabel

Foren-Guru
Danke, Lady, daß Du diesen informativen Artikel zum Nachdenken hier eingestellt hast.

Richtig ist, daß ein Tierschutzhund ein ziemliches Überraschungspaket sein kann. Die Überraschungen ließen sich ja auch noch reduzieren, wenn man sich nach einem Hund in einem Tierheim in Wohnortnähe umschaut, denn dort könnte man den Hund persönlich kennenlernen und schon mal vor Übernahme mit ihm spazieren gehen. Dann ist man schon etwas schlauer, als wenn man einem Hund aus dem Ausland adoptiert. Nur sehr wenige Menschen schauen sich bei einer Adoption aus dem Ausland vorher ihren Liebling persönlich an, in den sie sich meist aufgrund eines oder mehrerer Fotos verliebt haben. Allerdings schützt natürlich das Kennenlernen vor einer Adoption nicht vor unangenehmen Überraschungen, wenn sich der Neuzugang nicht allein bleiben möchte und nur jault und bellt oder auch die Einrichtung zerstört. Nur beim Auslandshund aus dem Katalog weiß man eben gar nichts, man muß sich auf die Angaben verlassen, die man bekommt, wenn man sie denn überhaupt erhält.

Gerade Tierschutzhunde brauchen Menschen mit viel Einfühlungsvermögen, Geduld und sehr viel Zeit, um Ängste und Traumata abzubauen oder auch eine fehlende Sozialisierung zu kompensieren.

Auch in finanzieller Hinsicht kann ein Tierschutzhund zu einem Überraschungspaket werden, wenn Vorerkrankungen verschwiegen oder einfach nur nicht erkannt wurden oder auch Krankheiten erst später auftreten und dann eine dauerhafte Behandlung in einer Tierklinik ansteht. Gerade durch schlechte Ernährung im Welpen- und Junghundalter können, wie im Artikel erwähnt, später Krankheiten auftreten, genauso wie durch eine zu frühe Kastration.

Nicht, daß ein Mißverständnis auftritt, ich bin nicht gegen die Adoption von Tierschutzhunden. Wie LaMe nach meiner Meinung aber richtig schreibt, erscheint es mir auch so, daß es sich bei der Adoption von Hunden und meiner Meinung nach insbesondere von Hunden aus dem Ausland, um eine Moderscheinung handelt. Damit meine ich konkret "die Rettung von Hunden aus der Tötung". Ich bin deshalb Lady dankbar, daß sie diesen Artikel hier eingestellt hat, denn man kann sich vor einer Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz gar nicht genug Gedanken machen.
 

Lucy

Foren-Guru
Vielen Dank für diesen wirklich tollen Artikel. Gedanken habe ich mir damals schon gemacht, bevor ich mich auf die Suche nach dem passenden vierbeinigen Begleiter auf einem Tierhilfehof gemacht habe. Vor Ort habe ich dann alle Gedanken über Bord geworfen und mich für Lucy entschieden. Allerdings war mir von der ersten Minute klar, das sie eine große Herausforderung sein wird. Allein für die Tierarztkosten hätte ich zwei Rassewelpen erwerben können. Von den vielen Angststörungen und Panikattacken ganz zu schweigen. Und ja, auch heute noch merkt man, das oft nicht erkennbare Auslöser wieder ein unsicheres Verhalten auslösen können. Da spielt Vertrauen auch wirklich die große Rolle, denn nur so ist es möglich, diese, dann aufkommende Unsicherheit im Keim zu ersticken. Um aber zu diesem Punkt zu kommen braucht man viel Geduld.
Ich finde es auch gut, das in dem Artikel der Mythos "Dankbarkeit" angesprochen wird. Auch habe ich schon vor längerer Zeit zu einem anderen Thema geschrieben, das man das Gefühl hat, es sei eine Modeerscheinung, Tiere aus der Tötung zu retten. Gut zu lesen, das nicht nur ich das Gefühl habe.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Isabel, danke, dass du das Ganze noch ein wenig ergänzt hast in Bezug auf den Unterschied eines TH-Hundes aus der Nähe und einer Adoption eines nie real gesehenen Hundes aus dem Ausland! Ich finde das auch einen wichtigen Gedanken!
 

bluedragongirl

Foren-Legende
Ich denke wenn man sich einen Hund aus dem Ausland hohlt bzw. einen Hund den man vorher nicht kennen gelernt hat, sollte man Erfahrung mit Hunden haben, am bestenfalls hat man schon mit "schwierigen" Hunden schon gearbeitet (sei es nun im Tierschutz oder als Pflegehund oder man hat/ te schon selber ein). Für mich war es wichtig, neben dem kennen lernen, das ich den Hund wieder zurück geben konnte falls es mit Katze, Frettchen, Hühner usw. ernsthafte Probleme gegeben hätte.

Ich hatte eben das Glück, das ich die Nanuk von einer Freundin habe, ihr war es auch lieber das Nanuk nicht zu einer fremden Person gekommen ist, da kann sie es besser ausnutzen, das Nanuk für ein Wochenende bei ihr bleiben kann.
Ich hatte dadurch, einen guten Ansprechpartnerin bzw. sie konnte mich schon mit Nanuks Eigenheiten vorwarnen auf was ich achten musste und wo sie noch Probleme hatte.
 

Isabel

Foren-Guru
Hier noch eine ausführliche und unterhaltsame, aber auch nachdenklich machende Schilderung von Sophie Strodtbeck über den Canis Autisticus, also den ach so dankbaren und verträglichen Straßenhund aus dem Süden für all diejenigen, die gern Straßenhunde aus der "Tötung retten" eine unbedingt empfehlenswerte Lektüre.

http://www.strodtbeck.de/blog/der-canis-autisticus.html

Und dann noch die Sache mit den Krankheiten wie Leishmaniose & Co. der aus dem Süden importierten Hunde, und noch einmal: Sophie Strodtbeck. Für Menschen, die einen Hund aus dem Ausland adoptieren wollen eine gute Lektüre:

Auslandstierschutz: Mitleid allein ist zu wenig

http://www.strodtbeck.de/blog/node-549ef9ff29983.html
 

Lucy

Foren-Guru
Ja, wäre schön wenn viele Menschen diesen Bericht lesen würden.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Hallo, ihr Lieben! Ich hab jetzt lange gesucht, wo ich diesen tollen Artikel unterbringen kann, den ich heute morgen gelesen hab, ohne wieder extra dafür ein neues Thema öffnen zu müssen. Ich stell den Link mal hier ein...ich denke, das passt schon.

Dieser Artikel spricht mir dermaßen aus der Seele...am liebsten hätte ich fast jeden Satz rot angemalt und herausgestellt...aber lest selbst:

https://www.anders-hund.de/herrlich-ist-unser-hund/
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Lady,

danke für diesen Artikel. Den sollten einige Leute lesen, denn nur einen Hund aus dem Ausland zu holen kann gut nach hinten losgehen. Ich krieg ja schon die Krise, wenn ich lese, ich habe mich in den Hund vom Tierschutz verliebt und möchte ihn adoptieren. Dann wird der Hund einfach bestellt und dann kommt das große Jammern, weils nicht klappt,
 

Isabel

Foren-Guru
Ich kriege immer die Krise, wenn es heißt, ich habe ihn aus der Tötung gerettet. Als ob sie des Nachts in die Tierheime einsteigen und die Hunde befreien. Dabei werden Hunde aus dem Katalog gekauft und bestellt. Niemand von den Rettern fährt dorthin und macht sich vom Charakter und Zustand des Hundes ein Bild, bzw. holt ihn persönlich ab.

Wenn dann ein solches Tier traumatisiert ist oder aber einfach nur mit der neuen Umgebung überfordert, wundern sich so manche Retter. Selbstverständlich gibt es auch viele Happy Ends und gute Beispiele. Nur man weiß es eben vorher nicht.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Genau damit habe ich auch ein Problem. Hier war auch so eine Dame aktiv, die Hunde aus der Tötung "gerettet" hat. Alle zwei Wochen mit einem Transporter nach Rumänien unterwegs, dort die Hunde in Boxen verfrachtet ( teilweise 10 ) und hier für gut 400 Euro verkauft. Nur hat sie die Fahrer so ausgesucht, dass sie für lau dorthin kam. Einen Arbeitskollegen meines Mannes hat sie auch angesprochen, ob er nicht mal eine Fahrt übernimmt. Der hat aber nach einem Gespräch mit meinem Mann dankend abgelehnt.
 

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