starkes Hüteverhalten gegenüber Kleinkind - Appenzeller Sennenhund

B

Biiene

Guest
Hallo ihr Lieben,

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie mit Tipps oder Erfahrungen weiterhelfen..

Meine Schwiegereltern haben einen Appenzeller Sennenhund (4,5 Jahre?) der einen sehr starken Beschützerinstinkt hat.

Ich wohne mit meinem Freund und mit unserer 2 jährigen Tochter direkt neben ihnen und so haben beide schon seit Geburt an täglich Kontakt. Für den Hund war es von Anfang selbstverständlich dem Baby Kussis zu geben. Wir haben versucht es zu unterbinden aber ohne Erfolg. Ich finde es aber auch nicht so schlimm, wenn es ja nur das wäre..

Sie ist permanent bei unserer Tochter und sobald ich mit dabei bin, wird nur gebellt. Die Schwiegereltern schimpfen dann mit dem Hund oder schicken sie aus dem Raum bzw. sperren sie weg. Ein unterbinden klappt nicht wirklich, das hält nur kurze Zeit an.

Man kann sich gar nicht mehr normal unterhalten und jedes Mal wenn man sich im Hof zieht oder ich das Kind zum Sitten abgeben, wird zum Stress pur.

Ich denke, dass sie sich (der Hund) als Mutter sieht. Aber wie bekommen wir das irgendwie in den Griff? Ein Hundetrainer kommt leider nicht infrage, dass wollen die Schwiegereltern nicht.

Vielen Dank schon einmal
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Biene, was möchten die Schwiegereltern? Einen ausgeglichenen, ruhigen Hund? Dann sollte ein Hundetrainer grundsätzlich kein Problem sein.

So aus der Ferne lässt sich so eine Situation nur sehr schwer einschätzen. Möglicherweise könnte ein Abbruchsignal hilfreich sein, um unerwünchtes Verhalten Eurer Fellnase zu unterbinden. Beispielsweise ein "Aus" oder ein "Nein", wenn die Hündin sich unerwünscht verhält.

Hier ein Video zum Thema "Abbruchsignal" im post #6: https://www.hundeseite.de/hundeforum/t/border-collie-abendruhe.5208/#post-77068
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Biene, es ist häufig so, dass sich Hunde an eines von mehreren Familienmitglieder "hängen". Dann befolgen sie die Kommandos dieses einen Familienmitgliedes, die Kommandos der anderen Familienmitglieder werden entweder komplett ignoriert oder nur sehr zögerlich ausgeführt. Richtig anstrengend wird es dann für die Familie, wenn der Hund "meint", in der Rangfolge des Rudels über der einiger Familienmitglieder zu stehen.

In Deinem Eingangspost schriebst Du, dass das Unterbinden nicht lange anhält. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Hund im Welpenalter nicht gelernt hat, Ruhe zu halten. Dass der Hund lautstark auf sich aufmerksam macht, wenn Ihr auf dem Hof seid, oder das Kind zum Sitten abgebt, kann es sein, dass er um Aufmerksamkeit heischt und sich in`s Interresse rücken will.
 
J

Jodie

Guest
Hallo Biiene,

um das Problem zu lösen ist es zunächst wichtig die Genetik des Hundes zu betrachten. Ein Appenzeller Sennenhund ist ein Hüte- und Treibhund. Er lenkt das Vieh indem er sich bewusst in den Weg stellt (den Weg versperrt), es durch Bellen in Bewegung setzt und vor sich her treibt. Dieses Verhalten ist genetisch in dem Hund verankert.

Mit dem Bellen versucht der Hund Dynamiken zu schaffen und seinen natürlichen "Job" zu erledigen. Ich vermute, dass deine Schwiegereltern dem Hund wenig bis keine Grenzen aufgezeigt haben. Wenn sich der Hund in einer hohen Erregung befindet hilft es wenig mit selber Intensität (z.B. Brüllen) zu antworten. Ich würde in so einer Situation den Hund körperlich abblocken, mich also ruhig und bestimmt zwischen ihm und mein Kind stellen und Raum einfordern. Beim den ersten Malen erfordert das viel Geduld ist aber letztendlich sehr effektiv.

Wegsperren halte ich für sehr kontraproduktiv, weil der Hund dadurch nichts lernt. Es ist wichtig, dass ihr ihm z.B. einen Platz im Raum zuweisen könnt (z.B. Decke) auf dem er auch bei Dynamiken im Raum bleibt. Beim Deckentraining auch immer konsequent bleiben und den Hund zurück schicken. Ihr setzt ihm eine Grenze und etabliert eine neue Regel. Das Aushalten von Bewegungen ist bei Hütehunden enorm wichtig.

Grundsätzlich würde ich aber genau wie Rolf dringend zu einem Trainer raten. Ziel ist doch immer ein harmonisches Zusammenleben mit unseren geliebten Vierbeinern und dazu darf man sich auch Hilfe holen.

ganz liebe Grüße
Jodie
 

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