Hallo
Hunde schlafen in der Regel nicht, sie ruhen.
Mein Hund ruht viel - aber hat nur wenige Momente wo er tief schläft (dann wufft und knurrt er im Schlaf und wackelt mit den Pfoten ^^ vermutlich träumt er) - und selbst im tiefen Schlaf reichen oft kleine Geräusche aus, um den Hund mit einem Ohr "wachsam" zu machen - was nicht heißt das er gleich aufspringt - aber er bekommt eben mehr von seiner Umgebung mit als wir Menschen im Schlaf.
Ich habe außerdem die Beobachtung gemacht, dass Hunde dann am besten entspannen, wenn sie sich sicher fühlen (logisch, oder?).
In fremder Umgebung, im Urlaub, zu Besuch, mit 10 Leute in unserer Wohnung - da ruht mein Hund, aber schläft nicht tief und fest.
Genauso schläft er nicht, wenn er alleine ist (ich filme regelmäßig).
Wenn er alleine ist, ist er nie so entspannt, als wenn er mit uns zusammen ist.
Ich bin seit 3 Tagen krank - und mache daher auch sehr wenig mit meinem Hund (bin einfach ko - lange Spaziergänge fallen hier gerade flach)
Ehrlich gesagt, war ich die letzten 2 Tage nicht länger als 30 Minuten am Tag draußen.
Ich bin sehr froh, dass mein Hund da mitspielt ohne mir über Bänke und Tische zu gehen - dauerhaft würde er das aber auch nicht wollen.
Also im Grunde ist es für mich eigentlich egal dass ich Zuhause bin - mein Hund ruht wirklich nur.
Für meinen Hund ist es aber nicht egal - da bin ich sicher.
Wie gesagt, er kann gut alleine sein, ist aber nie so entspannt, als wäre ich Zuhause.
Hunde sind hochsoziale Rudeltiere.
berücksichtigt man die Abstammung vom Wolf, wird schnell klar, dass sie nur im Rudel überleben.
Der Drang zur Gemeinschaft ist fest in den Genen verankert - alleine sterben sie. Schlafen, Jagen, Wandern, Fressen - sie machen alles zusammen.
Noch deutlicher wird es, wenn man sich die Domestikation anschaut - der Wolf/Hund wurde nur deshalb zum besten Freund des Menschen, weil er sich auf die GEMEINSCHAFT eingelassen hat.
Die letzten Jahrtausende begleitete der Hund den menschen im Arbeitsalltag.
Hütehunde, Schlittenhunde, Hofhunde, Begleithunde (am Hof) - waren rund um die Uhr beim Menschen und seinen Familien.
Jede Jagdhunderasse die ich kenne, wurde in der Meute gehalten - die waren niemals auch nur eine Sekunde alleine.
jahrtausende lang wurde der Hund dahingehend gezüchtet, dass er gut auskommt mit Mensch und Artgenossen.
Für mich ist es logisch, dass der Hund nicht dafür gemacht ist, alleine zu sein.
Er kann es lernen, ja. Und gerade heute ist es unrealistisch seinen Hund niemals alleine zu lassen. Dank der uneglaublich hohen Anpassungsfähigkeit bleiben viele Hunde auch täglich 9, 10 oder noch mehr Stunden alleine ohne Probleme zu machen. Für mich haben diese Hunde einfach aufgegeben - für mich ist das keine erstrebenswerte Art der Tierhaltung.
Wie lange sollte ein Hund alleine sein? So wenig wie möglich.
Dennoch sollte ein Hund das alleine sein lernen - im heutigen Alltag kann man schnell mal in die Situation kommen dass er alleine bleiben muss - und wenn er es nicht kann, beudeutet das verlassen werden großen Stress für ihn, der vermeidbar gewesen wäre.
Wie lange ist mein Hund alleine?
ca. 1x die Woche 7h am Stück (nicht schön, geht aber im Moment nicht anders)
Lasse ich ihn an meinen freien Tagen alleine (Wochenende, Urlaub), dann 0.5-4h - aber mein Mann und ich teilen uns sehr viel auf dass der Hund eben wenig alleine sein muss, oder eben mit uns mitkommt. (Anbinden vorm Laden ist bei uns übrigens ein NoGo)
Wäre ich in der Situation meinen Hund täglich mehr als 6h alleine zu lassen (5-6h sind meine persönliche Grenze wenns ums Tägliche geht),
dann würde ich mir keinen Hund holen.
Wenn ich, jetzt nach 5 Jahren Hundehaltung, in die Situation komme dass mein Arek täglich 6h+ alleine sein müsste, würde ich viel versuchen, damit er das nicht muss (Geld für Betreuung ausgeben, längere Fahrtzeiten einplanen um ihn zur Betreuung zu fahren, auf persönlichen Luxus verzichten um betreuung möglich zu machen). Wäre das alles nicht möglich, und ließe sich die Situation für lange Zeit nicht ändern, würde ich meinem Hund ein neues Zuhause suchen - ein Zuhause, wo man seinen Bedürfnissen gerechter werden kann, als ich es kann.
Aber zum Glück haben wir bisher alles gut hinbekommen. (Tolle Nachbarn sei Dank!)