Bindung nicht ok?

Hallo;

ich hab gleich zu Beginn eine Frage. Wir sind grad aus dem Urlaub zurück und Bandit war in dieser Zeit bei einer Privatperson zu Hause, wo er schon öfter war und sich sehr wohlfühlt. Es sind da immer 2-3 andere Gasthunde dort; die meisten kennt er auch sehr gut. Er hat da halt immer Spielgefährten.
Beim Abholen kommt er uns freudig begrüssen geht dann aber immer wieder direkt zurück ins Haus oder zu der Betreuungsfrau. Er will offensichtlich nicht mit nach Hause, was auch daran lege...n kann dass er das Autofahren gar nicht mag. Daheim dann war ich sofort mit ihm im Garten zum Spielen aber nach kurzer Zeit ist er aus dem Garten abgehauen und wir mussten ihn suchen (hat sich ein Loch unter dem Zaun gemacht). Wir gaben ihn aber gefunden und auf Zurufen kam er auch.
Ist er unglücklich bei uns? Wäre er lieber ganz bei der anderen Familie?

Wie gesagt ist sein Verhalten beim Abholen immer gleich, will nicht mit und ignoriert uns mehr oder weniger nach der Begrüßung, beim Hinbringen flippt er vor Freude aus und dreht sich nicht mal mehr nach mir um
Er ist 2 Jahre alt und wir haben ihn mit 3 Monaten bekommen.

Wie beschäftigt Ihr Bandit bei Euch zu Hause? Vielleicht ist er im Hundehotel oft mit anderen Hunden zusammen und geniesst das? Dass es an der Bindung zu Euch liegt, glaube ich eher nicht, da er ja gut abzurufen zu sein scheint, wenn er bei Euch ist.

Ob Bandit glücklich bei Euch ist, vermag ich nicht zu beurteilen - dafür sind die Informationen in Deinem post zu dürftig.

Schade, dass Ihr Eure Fellnase nicht in den Urlaub mitgenommen habt.

Hallo Rolf,

Danke für dein Post. In der Tat liebt Bandit es, mit Artgenossen zu spielen und er ist da nie zu müde. Ich treffe mich ab und an mit einer Freundin und deren Labrador damit beide spielen können, und bei den Spaziergängen treffen wir auch mal einen Kumpel von ihm, aber täglichen Kontakt zu Hunden hat er nun leider nicht.
Ich spiele täglich mit ihm, am liebsten mag er Ballspiele und apportieren oder momentan sein Planschbecken im Garten. Gassi gehen wir morgens und abends 20mMinuten und Mittags eine Stunde.
In den Urlaub mitnehmen ist schwierig da er panische Angst vor Autofahren hat und öfters sich übergibt, und da möchten wir ihm eine 7 stündige Fahrt nicht zumuten.
Ansonsten wirkt er zuhause froh, und er folgt mir im Haus noch immer überall hin, meinem Partner und den Kindern nicht.

Ich hoffe diese Infos geben ein wenig mehr Anhaltspunkte woran es liegen könnte.

Danke und lg
Taylah

Es ist super, dass Bandit mit seinen Artgenossen gut klarkommt. Dann gibt es da keinen Stress.

Zur Beschäftigung von Bandit möchte ich Dir sogenannte intelligente Spiele empfehlen. Hunde sollten auch Kopfarbeit verrichten. Beispielsweise beim langen Gassilaufen ein Wald-Agility einbauen, oder Bandit lernt, einige Gegenstände nach Namen zuzuordnen. Das "Do waht I do", also das "Tu, was ich tu" ist auch eine gute Möglichkeit. Dabei machst Du Bandit eine Körperbewegung vor, die er nachmacht.

Die Angst vor dem Autofahren kriegst recht schnell weg bei unseren Fellnasen. Und wenn Ihr bei einer siebenstündigen Autofahrt einige Pausen für Bandit einbaut, sollte das auch möglich sein. Inzwischen gibt es mehr Hotels, Pensionen und Gästehäuser, die sich zunehmend darauf einstellen, Urlauber mit Hund zu nehmen.

Ja, da kann ich Rolf nur beipflichten. Kopfarbeit ist sehr wichtig für unsere Fellnasen. Sie fördern auch die Bindung und machen uns immer wieder interessant für unsere Fellnasen. Auch sie lieben die Herausforderung. Auch solltest du deine Familienmitglieder zum Thema Beschäftigungstherapie für den Hund einbinden. Eine Fellnase lebt mit der Familie und nicht nebenher. Z.B. Übungen bei dem Spielgegenstände versteckt werden und Hundi muss suchen (macht Kindern sehr viel Spass), wenn dann noch die Freude groß ist, wenn der Gegenstand gefunden wurde, haben alle richtig Spass. Aktion bei Regenwetter: Jedes Familienmitglied geht in ein Zimmer mit einem Futterteil, Hund wartet im Flur. dann ruft der erste, Hundi kommt, bekommt sein Fressstückchen, dann muss er sich wieder auf den Flur setzen, wir haben dafür ein Platzsetteil, das wir extra für diese Übung hinlegen, darauf muss unsere Fellnase sitzen, bevor es weiter geht. Am Anfang braucht man einen Spielführer dabei, der die Fellnase etwas dirigiert, später geht sie dann schon ganz allein auf ihr "Plätzchen". Dann ruft der Nächste usw. Es gibt sehr viele Übungen, die man gemeinsam machen kann. Gerade unsere Fellnasen wissen die "kleinen Dinge" im Leben besonders zu schätzen.
Viele Grüße
Heike mit Lucy

Was die Beschäftigung von Bandit angeht, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Aber dass er dir zu Hause überall hin folgt, ist nicht unbedingt ein Ausdruck von Bindung, sondern viel eher von Kontrolle (nach dem Motto: du kommst ohne mich nicht klar") oder von Trennungsangst (was ich wegen deiner Berichte über die Urlaubsunterbringung bei Bandit eher vermute, denn er scheint ein SEHR geselliger Hund zu sein).

Das Problem mit dem Autofahren hatten wir bei unserer Marie auch. Und unsere Fahrt in den Urlaub dauert meist sogar bis zun13 Std. Unser TA hat uns ein Mittel gegen Reisekrankheit gegeben, damit hat sie die Fahrten gut überstanden. Es dauerte zwar ca. 4 Jahre bis sie ohne dieses Mittel auskam und sie liebt das Autofahren bis heute nicht wirklich. Aber wenn sie merkt, dass es in den Urlaub geht, freut sie sich riesig, denn das bedeutet für sie gaaaaaaaanz viel laufen, spielen und IMMER bei ihren Menschen sein! Wir können uns einen Urlaub ohne unsere Fellnasen gar nicht vorstellen. Ich würde sie unendlich vermissen!