Ich muss zugeben,
es fällt mir schwer zu glauben dass ein Hund (auch ein sensibler Hund), der ansonsten in allen Bereichen unauffällig ist
nach einer einmaligen (kleineren) Geschichte jetzt Wochen später noch so einen Terz macht.
Was habt ihr denn probiert bisher um eurem Hund den Gassigang wieder "schmackhafter" zu machen?
Je nach Hund und Verhalten würde ich eventuell:
- noch mal von vorne mit positivem Leinenführigkeitstraining anfangen
- bestimmte Situationen (Schlüsselreize auf die der Hund besonders auffällig reagiert) schönfüttern ("Zeigen und benennen" wäre eine Methodik)
- mich ganz in Ruhe mit Hund vor die Haustür/auf eine Bank in der Nähe setzen und gemeinsam mit meinem Hund die gegend beobachten - dabei ganz genau meinen Hund beobachten, worauf er wie reagiert.
- vielleicht kann auch ein Entspannungssignal helfen (Stichwort "konditionierte Entspannung")
Nicht alles auf einmal
Komtm einfach sehr auf den Hund und die Situation an, wo ich ansetzen würde.
Könnte es sein, dass noch andere Dinge bei dem auffälligen Verhalten eine Rolle spielen? Vielleicht Unterforderung oder Überforderung?
Hat sich etwas geändert.
Wie verhält sich der Hund bei der "Arbeit" (also Spiel/Sport draußen), wie verhält er sich im Freilauf?
hat er anderswo, außerhalb des normalen Gassigangs, eine gute Leinenführigkeit?
Ein Gedanke der mir noch kommt:
Der Hund hatte ein unschönes Erlebnis auf dem Weg (eure Vermutung).
Dann findet er den Weg erstmal richtig doof, will weg, hat Angst ...
Vielleicht habt ihr unbewusst, diesen Weg für ihn noch schlimmer gemacht.
Veilleicht habt ihr geschimpft, ward sehr genervt, angespannt, gereizt, habt den Hund "weiter gezerrt" (deine Worte).
Durch das intensive zerren an der Leine, hat der Hund vielleicht Atemnot, Schmerzen am Kehlkopf, Druck - das alles bestärkt den Hund in seiner Meinung "Ja, der Weg ist richtig sch****!!"
Wie gesagt - wenn sonst wirklich alles gut war und ist, kann ich mir schwer vorstellen dass ein Hund nach einem einmaligen Erlebnis so lange so reagiert.
Wenn jeder weitere Spaziergang den Stress noch verschlimmert hätte, wäre das für mich eher vorstellbar.
Sollte dem so sein, müsst ihr nochmal genau an eurem Verhalten schauen, wie ihr dem Hund in Stressistuationen gegenüber tretet.
(Als Tip, den du vielleicht schon umgesetzt hast, ein Hund der nicht gut Leinenführig ist, käme bei mir IMMER ans Geschirr.
Dann würde ich Leinenführigkeit am Halsband gezielt und intensiv üben. In Momenten, in denen ich motiviert bin und der Hund fit genug zum lernen ist.)
Ich möchte euch nichts unterstellen und hoffe dass du es so sachlich liest, wie ich es meine.
Ansonsten sind Tips über ein Forum immer etwas kompliziert.
Um ein Problem zu lösen, muss man die Ursache kennen, den Hund kennen, den Halter sehen udn die Situationen in denen beide zusammen leben.
Im Zweifelsfall würde ich mir einen vernünftigen Trainer suchen.
Der mit mir ne Runde Gassi geht - der die Hundesprache lesen kann und einen Blick von Außen drauf hat wie ich regiere.
Meist reichen 1-2h und ein paar tips/Handkniffe.
1. Anlaufstelle, sollte ich mich für einen Trainer entscheiden, wäre für mich hier:
https://trainieren-statt-dominieren.de/
Entscheiden müsst ihr, was zu euch passt, zu erem Hund, eurem Leben.
Ich wünsche viel Erfolg!