Isabel
Foren-Guru
Sooo, der lange Post ist jetzt da, danke Franka.
Liebe Elisabeth,
wir hatten hier in letzter Zeit eine Reihe von wirklich störenden Posts, deshalb ist Dein Beitrag nicht gleich freigeschaltet worden. Unsere Moderatorin ist berufstätig und mach das in ihrer Freizeit, so daß Verzögerungen durchaus vorkommen können.
Super, daß Rascal schon in der Hundeschule war und sehr gut Bescheid weiß, was von ihm erwartet wird. Genau da kannst Du gut ansetzen. Wir haben hier im Forum einen kleinen Terrier, der einige der Verhaltensweisen, die Rascal zeigt, auch gut drauf hatte. Im Alter von 5 Jahren mußte Lucky, so heißt er, noch einmal die "Schulbank" drücken. Mit dem ersten Trainer klappte das so gar nicht. Dann gab es einen Trainerwechsel und es zeigten sich Erfolge, zunächst kleine, aber kleine Erfolge sind auch Erfolge. Heute ist die Halterin so stolz auf ihren Hund, mit dem sie überall hingehen kann. Ich muß Dir aber sagen, daß das viel, viel harte Arbeit war, die sich über einen langen Zeitraum hingezogen hat.
Wäre das für Dich eine Option noch einmal mit ihm zur Hundeschule zu gehen, um das Erlernte zu festigen und besonders unter Ablenkung zu trainieren?
Da ein Thema in das andere greift, erst einmal die "Einleitung":
Unter Ablenkung funktioniert vieles nicht, von dem wir meinen, daß ein Hund das doch schließlich schon kann, weil er in dem Moment einfach seinen Instinkten folgt. Das ist hundetypisches Verhalten. Wenn die Bindung zum Menschen stimmt, können wir ihn hier "austricksen". Dazu müssen wir zunächst seine Körpersprache lernen, denn man kann als Mensch tatsächlich im Vorfeld erkennen, was der Hund als nächstes tun wird. Er ist sozusagen berechenbar.
Dann kommt es auf Dein Timing an. Bevor er wegläuft muß von Dir kommen "stay". Das Lernen, auch bei Ablenkung zu bleiben oder auch zurückzukommen, wenn er schon durchgestartet ist, muß "häppchenweise" geübt werden. Also die Ablenkung muß beim Üben künstlich erzeugt werden (dazu brauchts Du einen "Komparsen") und mit der Zeit verstärkt werden. Rückfälle sind programmiert und dürfen Dich nicht aus der Bahn werfen, sondern vielmehr ermuntern, weiter zu machen.
Deshalb fände ich Hundeschule schon gut, denn die können Dir die Körpersprache des Hundes erklären und Du wirst viele Dinge einfacher einordnen können und glaube mir, der Hund kommuniziert unentwegt, Du mußt nur lernen, dies zu sehen und zu interpretieren. Was meinst Du, wie leicht vieles plötzlich wird.
Zum Punkt 1) Die Sache mit dem Supermarkt würde ich erst einmal lassen. Übe das mal so, daß Du ihn ganz kurz vor einem Geschäft anmachst, z. B. Bäcker o.ä., wo Du ihn von drinnen durch die Scheibe sehen kannst und nur ganz kurz draußen läßt. Wir haben das so geübt und inzwischen liegt der Hund ohne Leine an der Schwelle und wartet. Vor dem Supermarkt haben wir noch nie einen Hund angemacht (aber da wo Ihr wohnt, scheint das üblich zu sein?). Ich könnte mir aber vorstellen, daß wenn Du das Warten häppchenweise übst und die Wartezeit langsam verlängerst, auch das irgendwann klappt und wenn nicht? Na dann ist die Supermarktwarterei eben nicht seine Sache, zumal er ja schon gelernt hat, wie man das macht, daß seine Leute da wieder rauskommen. Korrigieren ist immer schwieriger als gleich richtig lernen.
Ich weiß natürlich nicht, wie viel Auslauf Rascal täglich braucht, aber mehr braucht er auf jeden Fall. Ich kann mir aber vorstellen, daß er mindestens täglich 2 Stunden braucht, besser 3. Wenn Ihr die Gassigänge dazu nutzt, ihn z.B. etwas suchen zu lassen, dann wird er wahrscheinlich schneller müde. Es wäre auch gut, wenn er auf Gassirunden mit anderen Hunden spielen könnte, das ermüdet auch schön. Genau da greifen wieder die Punkte ineinander.... Das Verhalten ist so komplex und die einzeln auftretenden Probleme müssen im Zusammenhang gesehen werden.
Zum Punkt 2 und 3: Ich weiß nicht, warum er, wenn er Welpen sieht, bellt und ihnen auch schon mal in die Schnauze beißt, dazu müßte ich ihn sehen. Ich würde ihn so lange anleinen, wie das Problem besteht. Auch müßte ich ihn sehen, wie sich das darstellt, daß er, wenn andere Hunde spielen oder raufen er da hinrennt und bellt, es könnte sein, daß er Angst hat, irgendwelche schlechte Erfahrungen gemacht hat. Nur das ist Spekulation, das kann ich ohne ihn zu sehen, ehrlich nicht sagen und auch keine Tipps geben. Das würde ich mit einem Trainer klären. (Thema: Körpersprache, Beschwichtigungssignale etc.)
Gibt es denn keine Hunde, mit denen er von sich aus spielt und ein "normales" Sozialverhalten zeigt? Kannst Du mit den Haltern eventuell mal Gassi gehen?
Zum Punkt 4), wenn Du die anderen Punkte weitestgehend "abgearbeit" hast, wirst Du auch mal wieder ein Buch am Strand lesen können, ich kann das ja auch. Pausen zum Spielen mache ich immer gern oder sage auch schon mal "jetzt nicht", wir sind Partner und nicht Sklave des Hundes. Aber wenn er genug Gassi geht, spielt und Kopfarbeit macht und noch besser, mit anderen Hunden am Strand spielt, dann akzeptiert er das auch und schläft auch mal unter dem Schirm, wenn Du liest.
Zum Punkt 6) dem Rückruf, ja, das kann man mit Leckerchen machen, muß man aber nicht. Das kommt darauf an, wie "bestechlich" er ist. Womöglich hat er Lieblingsleckerchen und wenn er was besonders gut macht, dann kannst Du ihm "Jackpot" geben. Man kann den Rückruf auf interessant gestalten, manchmal gibt es Leckerchen und manchmal "nur" das dicke Lob und/oder Streicheleinheiten oder das Lieblingsspielzeug wird auch gern eingesetzt.
Die Bindung zum Hund stärkst Du durch gemeinsames Spielen und gemeinsame Aktionen und in dem Du ihm klarmachst, daß Du meinst, was Du sagst und das auch freundlich durchsetzt. Das schafft im Ergebnis Vertrauen, und das ist Bindung. Bedenke bitte, daß der Hund viel Zeit hat und die dazu nutzt, seine Umwelt und auch Dich allergenauestens zu beobachten. Der kleine Kerl sieht alles, dem entgeht nichts! Er kennt Dich allerbestens mit Deinen Stärken und Schwächen und ich sage Dir, Deine Schwächen nutzt er schamlos aus. Deshalb ist es wichtig, daß Du immer klar bist und konsequent einforderst, was Du von ihm möchtest. Das gibt ihm Sicherheit und er wird Dir schnell vertrauen, das ist die Basis für eine gute Bindung. Wenn Du dann noch interessante Spielchen mit ihm machst und allerfeinste, interessante Gassirunden bietest, hast Du irgendwann einen Traumhund. Das gibt es nicht nur im Kino, dieses gewisse ETWAS zwischen Mensch und Hund, die scheinbar ohne Worte kommunizieren können, das kannst Du auch, wenn Du das möchtest. ABER es ist viel ARBEIT.
bei Punkt 8) bin ich anderer Meinung als Wuslie, weil ich der Theorie so nicht folge. Da würde ich wirklich darauf bestehen, daß er das läßt. Da kannst Du dann gleich vieles, das er schon gelernt hat, durchsetzen. Du rufst ihn ab, Du läßt ihn ins Platz gehen und verlangst, daß er bleibt. Schön geduldig und freundlich, bis es klappt. ABER: 100% auf die gute Ausführung bestehen. Auch hier könnte Geduld gefragt sein.
dasselbe gilt für 9), denn Du weißt ja nicht, warum er bellt. AUS - ENDE, DU WILLST DAS NICHT. Abbruchsignal senden, bis er es läßt. Ich hoffe, er meldet dann den Einbrecher trotzdem.....
Habe ich etwas vergessen? Ist irgend etwas unklar?
Kennst Du schon das Buch "Am anderen Ende der Leine" von Patricia B. Mc.Connels? Nein? Das wäre doch ein tolles Buch für den Strand, wirklich zu empfehlen.
Zu Rascal's Problemen mit anderen Hunden und Welpen könntest Du ja mal vielleicht das eine oder andere Video machen und einstellen. Sonst kann man die Probleme nicht gut beurteilen und spekuliert nur.
Liebe Elisabeth,
wir hatten hier in letzter Zeit eine Reihe von wirklich störenden Posts, deshalb ist Dein Beitrag nicht gleich freigeschaltet worden. Unsere Moderatorin ist berufstätig und mach das in ihrer Freizeit, so daß Verzögerungen durchaus vorkommen können.
Super, daß Rascal schon in der Hundeschule war und sehr gut Bescheid weiß, was von ihm erwartet wird. Genau da kannst Du gut ansetzen. Wir haben hier im Forum einen kleinen Terrier, der einige der Verhaltensweisen, die Rascal zeigt, auch gut drauf hatte. Im Alter von 5 Jahren mußte Lucky, so heißt er, noch einmal die "Schulbank" drücken. Mit dem ersten Trainer klappte das so gar nicht. Dann gab es einen Trainerwechsel und es zeigten sich Erfolge, zunächst kleine, aber kleine Erfolge sind auch Erfolge. Heute ist die Halterin so stolz auf ihren Hund, mit dem sie überall hingehen kann. Ich muß Dir aber sagen, daß das viel, viel harte Arbeit war, die sich über einen langen Zeitraum hingezogen hat.
Wäre das für Dich eine Option noch einmal mit ihm zur Hundeschule zu gehen, um das Erlernte zu festigen und besonders unter Ablenkung zu trainieren?
Da ein Thema in das andere greift, erst einmal die "Einleitung":
Unter Ablenkung funktioniert vieles nicht, von dem wir meinen, daß ein Hund das doch schließlich schon kann, weil er in dem Moment einfach seinen Instinkten folgt. Das ist hundetypisches Verhalten. Wenn die Bindung zum Menschen stimmt, können wir ihn hier "austricksen". Dazu müssen wir zunächst seine Körpersprache lernen, denn man kann als Mensch tatsächlich im Vorfeld erkennen, was der Hund als nächstes tun wird. Er ist sozusagen berechenbar.
Dann kommt es auf Dein Timing an. Bevor er wegläuft muß von Dir kommen "stay". Das Lernen, auch bei Ablenkung zu bleiben oder auch zurückzukommen, wenn er schon durchgestartet ist, muß "häppchenweise" geübt werden. Also die Ablenkung muß beim Üben künstlich erzeugt werden (dazu brauchts Du einen "Komparsen") und mit der Zeit verstärkt werden. Rückfälle sind programmiert und dürfen Dich nicht aus der Bahn werfen, sondern vielmehr ermuntern, weiter zu machen.
Deshalb fände ich Hundeschule schon gut, denn die können Dir die Körpersprache des Hundes erklären und Du wirst viele Dinge einfacher einordnen können und glaube mir, der Hund kommuniziert unentwegt, Du mußt nur lernen, dies zu sehen und zu interpretieren. Was meinst Du, wie leicht vieles plötzlich wird.
Zum Punkt 1) Die Sache mit dem Supermarkt würde ich erst einmal lassen. Übe das mal so, daß Du ihn ganz kurz vor einem Geschäft anmachst, z. B. Bäcker o.ä., wo Du ihn von drinnen durch die Scheibe sehen kannst und nur ganz kurz draußen läßt. Wir haben das so geübt und inzwischen liegt der Hund ohne Leine an der Schwelle und wartet. Vor dem Supermarkt haben wir noch nie einen Hund angemacht (aber da wo Ihr wohnt, scheint das üblich zu sein?). Ich könnte mir aber vorstellen, daß wenn Du das Warten häppchenweise übst und die Wartezeit langsam verlängerst, auch das irgendwann klappt und wenn nicht? Na dann ist die Supermarktwarterei eben nicht seine Sache, zumal er ja schon gelernt hat, wie man das macht, daß seine Leute da wieder rauskommen. Korrigieren ist immer schwieriger als gleich richtig lernen.
Ich weiß natürlich nicht, wie viel Auslauf Rascal täglich braucht, aber mehr braucht er auf jeden Fall. Ich kann mir aber vorstellen, daß er mindestens täglich 2 Stunden braucht, besser 3. Wenn Ihr die Gassigänge dazu nutzt, ihn z.B. etwas suchen zu lassen, dann wird er wahrscheinlich schneller müde. Es wäre auch gut, wenn er auf Gassirunden mit anderen Hunden spielen könnte, das ermüdet auch schön. Genau da greifen wieder die Punkte ineinander.... Das Verhalten ist so komplex und die einzeln auftretenden Probleme müssen im Zusammenhang gesehen werden.
Zum Punkt 2 und 3: Ich weiß nicht, warum er, wenn er Welpen sieht, bellt und ihnen auch schon mal in die Schnauze beißt, dazu müßte ich ihn sehen. Ich würde ihn so lange anleinen, wie das Problem besteht. Auch müßte ich ihn sehen, wie sich das darstellt, daß er, wenn andere Hunde spielen oder raufen er da hinrennt und bellt, es könnte sein, daß er Angst hat, irgendwelche schlechte Erfahrungen gemacht hat. Nur das ist Spekulation, das kann ich ohne ihn zu sehen, ehrlich nicht sagen und auch keine Tipps geben. Das würde ich mit einem Trainer klären. (Thema: Körpersprache, Beschwichtigungssignale etc.)
Gibt es denn keine Hunde, mit denen er von sich aus spielt und ein "normales" Sozialverhalten zeigt? Kannst Du mit den Haltern eventuell mal Gassi gehen?
Zum Punkt 4), wenn Du die anderen Punkte weitestgehend "abgearbeit" hast, wirst Du auch mal wieder ein Buch am Strand lesen können, ich kann das ja auch. Pausen zum Spielen mache ich immer gern oder sage auch schon mal "jetzt nicht", wir sind Partner und nicht Sklave des Hundes. Aber wenn er genug Gassi geht, spielt und Kopfarbeit macht und noch besser, mit anderen Hunden am Strand spielt, dann akzeptiert er das auch und schläft auch mal unter dem Schirm, wenn Du liest.
Zum Punkt 6) dem Rückruf, ja, das kann man mit Leckerchen machen, muß man aber nicht. Das kommt darauf an, wie "bestechlich" er ist. Womöglich hat er Lieblingsleckerchen und wenn er was besonders gut macht, dann kannst Du ihm "Jackpot" geben. Man kann den Rückruf auf interessant gestalten, manchmal gibt es Leckerchen und manchmal "nur" das dicke Lob und/oder Streicheleinheiten oder das Lieblingsspielzeug wird auch gern eingesetzt.
Die Bindung zum Hund stärkst Du durch gemeinsames Spielen und gemeinsame Aktionen und in dem Du ihm klarmachst, daß Du meinst, was Du sagst und das auch freundlich durchsetzt. Das schafft im Ergebnis Vertrauen, und das ist Bindung. Bedenke bitte, daß der Hund viel Zeit hat und die dazu nutzt, seine Umwelt und auch Dich allergenauestens zu beobachten. Der kleine Kerl sieht alles, dem entgeht nichts! Er kennt Dich allerbestens mit Deinen Stärken und Schwächen und ich sage Dir, Deine Schwächen nutzt er schamlos aus. Deshalb ist es wichtig, daß Du immer klar bist und konsequent einforderst, was Du von ihm möchtest. Das gibt ihm Sicherheit und er wird Dir schnell vertrauen, das ist die Basis für eine gute Bindung. Wenn Du dann noch interessante Spielchen mit ihm machst und allerfeinste, interessante Gassirunden bietest, hast Du irgendwann einen Traumhund. Das gibt es nicht nur im Kino, dieses gewisse ETWAS zwischen Mensch und Hund, die scheinbar ohne Worte kommunizieren können, das kannst Du auch, wenn Du das möchtest. ABER es ist viel ARBEIT.
bei Punkt 8) bin ich anderer Meinung als Wuslie, weil ich der Theorie so nicht folge. Da würde ich wirklich darauf bestehen, daß er das läßt. Da kannst Du dann gleich vieles, das er schon gelernt hat, durchsetzen. Du rufst ihn ab, Du läßt ihn ins Platz gehen und verlangst, daß er bleibt. Schön geduldig und freundlich, bis es klappt. ABER: 100% auf die gute Ausführung bestehen. Auch hier könnte Geduld gefragt sein.
dasselbe gilt für 9), denn Du weißt ja nicht, warum er bellt. AUS - ENDE, DU WILLST DAS NICHT. Abbruchsignal senden, bis er es läßt. Ich hoffe, er meldet dann den Einbrecher trotzdem.....
Habe ich etwas vergessen? Ist irgend etwas unklar?
Kennst Du schon das Buch "Am anderen Ende der Leine" von Patricia B. Mc.Connels? Nein? Das wäre doch ein tolles Buch für den Strand, wirklich zu empfehlen.
Zu Rascal's Problemen mit anderen Hunden und Welpen könntest Du ja mal vielleicht das eine oder andere Video machen und einstellen. Sonst kann man die Probleme nicht gut beurteilen und spekuliert nur.
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