Text war zu lang, Teil 2 hier:
Kaufentscheidung:
Ich habe mir das Scalibor-Halsband nicht gekauft, um Zecken oder ähnliches Ungeziefer fernzuhalten. Dafür gibt es durchaus auch andere gute, und meiner Meinung nach sogar besser wirkende Produkte (z.B. Expot). Der wirkliche Grund ist, dass wir demnächst nach Spanien fahren und somit die Gefahr einer LEISHMANIOSE abwenden wollen.
Häh? Werden jetzt einige von uns sagen, was ist das denn?
Ich kannte das auch nicht, bis ich mir einen Hund aus Spanien zulegte und mit diesem Thema leider konfrontiert wurde. Dazu dann gleich mehr...
Inhaltssstoffe:
Deltamethrin 4,0 %
Titandioxid (E171) 0,375 g
Triphenylphospat 7,750g
Diese sind also komplett andere Stoffe als die Inhaltsstoffe von etwa Frontline Spot-On.
Anwendungsgebiete:
Zur Verhinderung des Befalls mit Zecken für 5 -6 Monate
Zur Verhinderung des Blutsaugends durch Schmetterlingsmücken für die Dauer von 5 -6 Monaten
Unerklärlicherweise ist hier keine Angabe zum Thema Sandmücken/Leismaniose gemacht, wofür der Tierarzt in der Regel bei einem geplanten Auslandsaufenthalt in wärmeren Gegenden dieses Produkt empfehlen sollte und auch wird.
Will man nur einen Schutz gegen Zecken haben, würde ich doch eher zu einem Produkt wie etwa Exspot, Advantage oder Frontline raten, da dieses Kombiprodukte sind und auch gegen Flöhe helfen. Zudem in den Warnhinweisen auch angegeben wird, dass es zum Ansaugen von Zecken kommen kann, dazu aber später mehr.
Insofern ist es etwas irritirend, warum der Hersteller Intervet als 1. Anwendungsgebiet den Befall mit Zecken nennt und nicht seinen Beipackzettel dahingehend aktualisiert.
(Datum der Fassung des Produktzettels: März 2003)
Verpackung:
Das Halsband ist eingepackt in einer aufklappbaren Faltschachtel und innerhalb dieser in einer Folientüte, die man erst mal aufreissen muss.
Wie wirkt das Halsband?
Leider steht hierzu nichts in dem Beipackzettel Es wird auch nicht erklärt, warum der Hund das Halsband erst eine Woche tragen muss, bevor die Wirkung eintritt.
Ich führe es kurz aus…
Der Wirkstoff verteilt sich auf die Haut, NICHT ins Blut. Da die Haut geschützt ist, haben die Parasiten/Schädlinge erst gar keinen Bock, sich an der Haut festzuklammern. Letztendlich sollen sie dadurch auf dem Hund nutzlos herumstreunen, weil sie keine Lust haben, sich festzubeißen und dazu der Hund auch nicht entsprechend riecht und wieder entfleuchen…
Ich persönlich hätte gerne die Variante, dass sie beim "Betreten" des Hundes sofort vergiftet und umgebracht werden, aber leider kann das dieser Wirkstoff nicht
Bilder von Scalibor
Scalibor1
und dann würde sich auch fragen, wie viel Chemie auf meinem Hund liegt….
Wo bekomme ich das Halsband:
Es ist nur über den Tierarzt zu beziehen und wird nicht in der Apotheke vertrieben.
Wissenswertes beim Benutzen des Halsbandes:
Obwohl gelegentlicher Kontakt mit Wasser die Wirksamkeit des Halsbandes nicht beeinträchtigt, ist das Halsband vor dem Baden des Hundes abzunehmen, da der Wirkstoff für Fische und andere im Wasser lebende Organismen schädlich ist. Ein Schwimmen des Hundes ist in den ersten fünf Tagen nach Anlegen des Halsbandes zu verhindern.
Die Anwendung während der Trächtigkeit ist möglich.
--------------------------------------------------------------- --------------
Was jetzt folgt, wird die Gemüter spalten, ob das zum Produkt gehört oder nicht, aber das ist mir ziemlich egal. Wichtig ist, dass dieses Produkt zum Schutz gegen Leishmaniose gekauft werden sollte und dafür muss ich logischerweise erklären, was Leismaniose ist und weshalb man deshalb unbedingt dieses Halsband kaufen sollte. Wenn ich dafür auch nur einen Hund schützen kann, sind mir negative Beurteilungen und Kommentare, die zeigen, dass man den Ernst des Themas nicht erkannt hat, egal.
LEISHMANIOSE!!!
Ich versuche hier, die Informationen kompakt, aber nicht zu knapp und für den Laien verständlich zu machen und hoffentlich auch alles richtig wiederzugeben.
!!!!!!!!!!!!! Für weitere Informationen schaut ihr bitte auf der Seite parasitus.com nach. !!!!!!!!!!!!!!!!
Übertragung:
===========
Leishmaniose ist eine Krankheit, die von den sogenannten Sandmücken übertragen wird.
Durch einen Stick der Mücke kann sich der Hund mit Leishmaniose infizieren (kann, muss aber nicht). Die Mücke muss nicht infiziert sein und somit den Hund infizieren, die Gefahr ist aber groß. Die Mücke sucht sich dafür im Besonderen die Stellen aus, die durch das Fell weniger geschützt sind, wie z.B. die Nase, die Stelle über den Augen, Ohren etc.
Sandmücken sind besonders in der Dämmerung unterwegs, aber auch nachts. Für das Auftreten der Sandmücke muss die Temperatur nachts dauerhaft über 15 Grad liegen.
Leider sind diese Mücken so klein, dass man sie auch nicht unbedingt bemerkt.
Nach derzeitigem Wissensstand ist eine andere Übertragungsform nicht möglich.
Dennoch sollte man aber Abstand davon nehmen, wenn man einen LM-Hund hat, bei dem LM-ausgebrochen ist, Kleinkinder und imungeschwächte Personen in dessen Nähe zu lassen.
Eine Übertragung durch einen LM-infizierten oder erkrankten Hund auf einen anderen ist derzeit nicht bekannt.
Verbreitung der Mücke:
==================
War vor einigen Jahren vorwiegend in den sehr südländischen Ländern LM ein Thema, so ist das leider heutzutage nicht mehr der Fall.
Sandmücken wurden nunmehr auch schon in Süddeutschland gefunden.
Die Durchseuchungsrate, sprich die Anzahl der infizierten Hunde liegt in Spanien z.B. bei ca. 25 %, je nach Region aber auch höher.
Die Mücke ist eher eine Hüpfmücke und keine Flugmücke, d.h. sie treibt sich in Gräsern, Büschen etc rum, wo sie vom Hund aufgestöbert wird und diesen dann anspringt. Ein Hund wird nicht am Strand liegend von einer Mücke gestochen, da diese nicht da herum schwirren.
Wissenswertes zu der Krankheit:
===========================
Sehr verallgemeinert, darf sich der Laie LM so ähnlich wie Aids vorstellen, nur mit dem Unterschied, dass ein Ausbruch nicht unbedingt zum Tode führen muss.
Aber der Vergleich passt in der Weise, dass der infizierte Hund ein Leben lang gesund bleiben kann und keine Symptome zeigen muss und es zu nicht einem Ausbruch der Krankheit kommt.
Die ersten Symptome:
==================
Schwierig ist, dass es keine Inkubationszeit gibt, die als Richtlinie gelten kann. Wie auch, weil die Krankheit jahrelang in dem Hund schlummern kann und dann auf einmal ausbricht. Ja, wie halt Aids.
Insofern ist das natürlich ein riesen Problem, weil kaum ein Tierarzt hierzulande bei den ersten Symptomen nachfragt, ob man in letzter Zeit im Ausland war. Und wenn er es tut, man erinnert sich an seinen Spanien-Urlaub im Jahre 2003 und sagt nöh, in letzter Zeit war ich nicht im Ausland.
Weiterhin - und das macht es so problematisch - sind die ersten Symptome zumeist sehr unspezifisch wie öfter wiederkehrender Durchfall (wie will man ausschließen, das es nicht am Futter liegt? Das ist doch die erste Reaktion, wenn der Hund öfter Durchfall hat, das Futter zu wechseln) oder länger anhaltender Durchfall trotz Behandlung und/oder Futterumstellung und/oder Schonkostfütterung sich nicht bessert.
Weitere Anzeichen können (aber müssen nicht) sein: übermäßiges Krallenwachstum, plötzliches Ausfransen der Ohren, auftretende offene, nässende Wunden, die nicht so richtig verheilen wollen, unerklärlicher Haarausfall zumeist kreisrund um die Augen oder in der Nähe der Ohren….
Ihr seht, das ist schon alles mehr als vertrackt, weil diese Symptome können zusammen auftreten, müssen aber nicht, es kann auch nur eines dieser Symptome sein.
Bei Fortschritt der Krankheit kommen dann Abmagerung trotz ausreichender Futtermenge, Apathie, Müdigkeit hinzu. Für diese Symptome aber müsste eigentlich schon welche der ersten Symptome vorher dagewesen sein, sofern ich das richtig verstanden habe, nicht, dass sich jetzt jeder Sorgen macht, weil sein Hund im Moment etwas müde ist….
Spätestens jetzt fängt das Blutbild an, sich extrem zu verändern, innere Organe können geschädigt werden.
Kommt der Arzt nicht auf LM und behandelt, wird dies in der Regel zum Tode des Tieres führen.
Testmoden für LM:
==============
Yo, und das nächste Problem. LM (und im übrigen gibt es noch 3 - 4 so nette Mittelmeerkrankheiten, aber die sind nicht so schwerwiegend und so verbreitet, aber auch hier weitere Infos bei parasitus.com) lässt sich nur sehr schwer und ungenau testen.
Der hier üblich angewandte Test (im allgemeinen Mittelmeercheck genannt) liefert nur ungenaue und auch strittige Angaben. Man erhält einen sogenannten Titerwert:
In Spanien wird ein Tierarzt bei einem Wert von unter 200 im Impfpass LM negativ getestet eintragen. In Deutschland ist der Richtwert hingegen unter 50, um als negativ zu gelten.
Aus diesem Grunde empfehle ich, den Test in Zürich zu machen, da dort eine wesentlich genauere Skala verwendet wird, wo man die Veränderung des Titers viel genauer beobachten und entsprechend handeln kann. (genauere Infos zum "Zürich"-Test bitte bei mir im GB erfragen).
Test und Blutwerte:
==============
Unumgänglich ist es, zu der Titer-Bestimmung die Blutwerte checken zu lassen.
Hat der Hund einen positiven Titer, selbst einen höheren, die Bluwerte aber in Ordnung, ist es nicht ratsam, sofort eine Behandlung zu beginnen. Hier gilt, dass es genügend Hunde gibt, die infiziert sind und somit einen erhöhten Titer-Wert haben, aber niemals erkranken (müssen). Die Behandlung einzuleiten, kann hier durchaus zum Tode des Hundes führen (aufgrund der Nebenwirkungen).
Leider ist es so, dass viele Tierärzte hier das riesen Geschäft wittern und dazu drängen, bei einem Hund, der keine schwerwiegenden Symptome einer ausgebrochenen LM zeigt, die Behandlung zu starten, denn….
Behandlung:
=========
In der Regel wird der Arzt zwei Medikamente einsetzen. Das eine Medikament ist allerdings lediglich dafür da, die Vermehrung der LM-Infektion zu stoppen, die Verbreitung rückgängig machen oder die Infektion abzutöten ist nicht möglich. Das Problem aber ist, das man dieses Medikament dann später nicht mehr absetzen kann, da sich die Infektion dann wieder ungehindert ausbreitet. Das heisst, dass wenn man sich für eine Behandlung entscheidet, es einem klar sein muss, dass der Hund zumindest mit dem einen Medikament wohl lebenslang versorgt werden muss.
Das andere Medikament wird in der Regel am Tropf verabreicht, dies bedeutet, dass man zwei Wochen lang täglich zur Infusion kommen muss, bei manchen Tierärzten auch zwei mal am Tag.
Die Behandlung muss weder Erfolg haben, noch kann sie dauerhaft heilen. Eine erfolgreiche Behandlung schließt leider nicht aus, dass der Hund jederzeit wieder einen Schub bekommen kann. Der Krankheitsschub kann dann auch wieder andere Symptome haben.
Die Behandlung ist darüber sehr sehr kostenintensiv und kann je nach Schwere, Dauer und Art des Krankheitsschubes in die Tausend Euro gehen.
Eine Erfolgsprognose kann und wird kein seriöser Tierarzt treffen.
Ihr seht also, diese Krankheit ist leider leider eine riesen schei….
Wenn ihr euch fragt, ob ich eine Ahnung darüber habe, was ich hier schreibe, ja, ich hatte einen LM-infizierten Hund und musste leider feststellen, dass die Tierärzte hierzulande entweder wenig Erfahrung damit haben, teilweise der Sache sehr hilflos gegenüber stehen, von dem besseren und genaueren Test in Zürich noch nie was gehört hatten und insbesondere eine sofort ihre superteure Infusionsbehandlung (und somit auch eine lebenslange Medikamentation) starten wollten.
Nun zu dem Scalibor-Halsband:
Diese lange Erklärung zuvor musste sein und lag mir natürlich am Herzen, um vielleicht auch einige Menschen aufgeklärt und vielleicht weitergeholfen zu haben.
Das Scalibor-Halsband ist das erste Halsband, das auf dem Markt erschienen ist, um gegen Sandmücken zu schützen.
Das zweite Präparat, das ebenfalls vor Sandmücken schützt (bzw. schützen soll)ist Advantix
Erstaunlicherweise wird genau das aber, wie ich oben schrieb, nicht im Beipackzettel des Herstellers angegeben, obwohl jeder Tierarzt, der mit LM ein bisschen vertraut ist, dazu rät, bei einer Fahrt im Süden dieses Produkt zu verwenden.
Das Halsband muss mindestens!!! eine Woche vom Hund getragen worden sein, bevor es wirkt. Besser wäre aber eine längere Zeit.
In der Produktbeschreibung wird keine %-Angabe gemacht, wie groß der Schutz gegen die Sandmücke ist. Unter Fachleuten und dazu ist parasitus.com zu rechnen, da sich der Arzt, der hier referiert, sich der Erforschung und der Behandlung von Leishmaniose verschrieben hat, wird der Schutz mit 90 - 95 % angesetzt. Leider ist das ja im allgemeinen meistens so, dass bei Arztneimitteln, die vor etwas schützen sollen, keine "Erfolgsaussichten" benannt werden.
Kleinkinder sind fernzuhalten.
Es kann zum Ansaugen von Zecken kommen (ihr seht also, dieses Halsband zum Schutz vor Zecken zu kaufen, macht dann doch nicht so viel Sinn!!!)
Es darf nicht angewendet werden, wenn der Hund Hautläsionen am Hals hat (im übrigen -> dies Hinweis auf LM) und macht natürlich auch wenig Sinn bei einem Hund, der bereits LM-infiziert ist. Ein weiterer Mückenstich einer infizierten Mücke wird die Krankheit auch nicht zum Ausbruch bringen, entweder passiert es oder nicht, egal, ob dann noch 5 infizierte Mücken später reinstechen.
Das Halsband ist eine Art Gummiband mit einer Schnalle, die Länge kann man passend auf den Hundehals abschneiden. Es sollte locker umgelegt werden und nicht am Hals scheuern.
Es muss 24 Stunden am Tag vom Hund getragen werden und sollte somit - außer beim baden - nicht abgenommen werden. Die Wirksamkeit ist etwa 6 Monate und somit ist ein Halsband im Jahr ausreichend, weil es im späten Herbst/Winter/Frühjahr nicht getragen werden muss.
Eine Unverträglichkeit des Halsbandes habe ich bei meinem Hund nicht festgestellt.
Preis:
je nach Tierarzt zwischen 17 - 20 Euro für große Hunde.
Warum Scalibor und nicht etwa Advantix?
Der Vorteil von Scalibor ist, dass der Wirkstoff bei einer eventuellen Unverträglichkeit beim Hund mithilfe einer Dusche und Shampoo wieder entfernt werden kann. Ansonsten braucht man bei dem Kontakt mit Wasser keine Bedenken zu haben, denn das Delthametrin verteilt sich im Lipidfilm des Felles und auf der Haut und wird durch Wasser nicht gelöst (aber bitte daran denken, dass das Halsband dennoch abgenommen werden sollte, wie vom Hersteller empfohlen).
Advantix hingegen ist ein sogenanntes Spot-on-Präparat und geht in die Blutbahn des Hundes über.
Da ich davon kein Freund bin, nehme ich lieber Scalibor.
Warum Scalibor und nicht Imfpung?
Der Erreger der LM im mediterranen Raum ist Leishmania infantum, mit derzeit für Europa bekannten 10 Sub-Typen, gegen die derzeit nicht mit garantierter Erfolgsausicht geimpft werden kann, hier befindet sich die Medizin noch in der Probephase.
Dazu kommt, wie bei fast allen Impfungen, dass ich durch die Impfung einen LM-Schub auslösen kann, sollte der Hund bereits infiziert sein. Da wie ich schrieb, insbesondere das deutsche Testverfahren nicht wirklich ausgereift ist, erhält man nie die Auskunft, dass der Hund wirklich 0 Titerwert hat, da die Skala 0 - 50 lautet. D.h. es ist möglich, dass der Hund zwar als negativ eingestuft wird, aber durch die Impfung das Immunsystem geschwächt und die Produktion der Viren angeregt wird.
Selbstredend darf ein positiv getesteter Hund nicht mehr geimpft werden.
Auch aufgrund der Inkubationszeit kann zwischen test und Impfung das Tier bereits unwissentlich infiziert worden sein.
Da mein Hund kein Probeimpfhund sein soll, wenn die Erfolgsaussicht der Impfung meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zum Risiko der Impfung stehen, plädiere ich ganz klar für das Halsband.
Kleine Zwischeninformation zum Thema Wirksamkeit von Impfungen bei Mittelmeerkrankheiten (gefunden im Leishmaniose-Forum unter leishmaniose.de)
"Ein aktuelles Beispiel, an dem derzeit Tausende Hundebesitzer teilnehmen ist die Borreliose-Impfung bei Hunden in Deutschland ... eine gleichartige Impfung wurde vom Humanmarkt -wegen Unverträglichkeiten - zurückgenommen".
Scalibor und Zecken (Stichwort Nebenwirkung: Ansaugen von Zecken möglich):
Ich habe bei meinem Hund noch keine Zecken gesichtet, seit er es trägt (3 Wochen).
Das war bei meinem ersten Bericht 2006. Trotz des Halsbandes kam es zu Zecken, wenn auch sehr wenige!! Deshalb bitte folgendes lesen:
In Zusammenhang mit der angegebenen Nebenwirkung und Erfahrungen anderer Hundebesitzer, die durchaus noch Zecken an ihrem Hund gefunden habe, weise ich auf folgendes hin:
Der Wirkstoff benötigt eine fette, zumindest aber normale Haut, bei trockener Haut kann es hier anscheinend zu Problemen kommen. Wer das Zeckenproblem mit Scalibor hat, sollte mal versuchen, die fellarmen Stellen mit Melkfett, Emusalbe oder Olivenöl leicht einzufetten.
Weitere Erfahrung:
Da ich hier so auf die Schutzwirkung des Halsbandes gegen LM eingehe, wird manch einer sagen: Ja nun, und wo ist die eigene Erfahrung zu diesem Schutz?
Der Einwurf ist nicht unbegründet, aber ich muss mich in diesem Fall leider auf Erfahrungen anderer Hundebesitzer, die ich persönlich kenne und den Erfahrungen von Tierärzten stützen aus folgendem Grund:
Wenn das Halsband erfolgreich bei einem Urlaub gegen den Stich der Sandmücke schützt, dann werd ich das nicht erfahren, weil mein Hund einfach gesund bleibt. Ich würde es nur merken, wenn das Produkt doch nicht genutzt hat, weil man Hund dann irgendwann an LM erkranken würde (oder auch nicht).
Jetzt mag der ein oder andere sagen, dann hätte ich doch nach meinem Urlaub darüber berichten können, aber nach meinem Urlaub wäre ich mit meinen Erfahrungen genauso weit /wegen Inkubationszeit).
Ich hoffe also, insofern nimmt es mir keiner übel, das ich hier in diesem Fall eher einen etwas theorethischen Erfahrungsbericht abgeliefere. Wenn doch, kann ich es auch nicht ändern...
Nach all dem dann überhaupt noch Urlaub in wärmeren Gefilden????
=====================================
Das Halsband bietet also keinen 100 % Schutz.
Einen vollkommen sicheren Schutz gegen diese Krankheit gibt es nicht.
Die ganz fanatischen Hundebesitzer fahren mit ihrem Hund nur noch Ende Oktober/November oder aber im März in Sommerurlaub, da dort die Temperaturen nachts nicht mehrfach hintereinander über 15 Grad liegen und somit die Mücken nicht überleben können.
Weitere Schutzmaßnamen:
======================
Zu den 90 % - 95 % Schutz durch das Halsband kann man noch folgendes tun und das sollte man natürlich tun:
Mit dem Hund nicht in der Dämmerung spazieren gehen bzw. diesen im Hause lassen, da die Mücken zu dieser Zeit besonders aktiv werden.
Vollkommen windgeschützte Stellen in Dämmerung und in heißen Nächten meiden. Spaziergang am Strand ist OK, da durch Wind die Mücken nicht auf den Hund aufspringen können. Gebüsch, sumpfige Stellen und alles das, wo man sich Mücken gut vorstellen kann (auch aufgeheizte Tierställe) etc. sind zu meiden.
Ein immungeschwächter oder kränklicher Hund sollte auf jeden Fall zu Hause bleiben.
So, ich hoffe, ich habe wirklich alle wichtigen Infos vermitteln können. Wer weitere Fragen hat oder einen LM-infizierten Hund möge sich bitte bei mir im GB oder PGB melden, ich werde alle Fragen diesbezüglich beantworten, insbesondere auch, was Fragen zum Zürich-Test oder den Blutwerten betrifft.
Diesbezüglich bin ich leider aus eigenen Umständen gezwungen worden, mich besser und ausreichender als mancher Tierarzt zu informieren.
Update: meine eigenen 4 !!! (Sommer)Jahre Erfahrung
Der Bericht enthält viele Infos, er erschlägt jeden Hundebesitzer nahezu. Ob er mit seinem Hund im Süden Urlaub machen möchte, muss er nunmehr selber beurteilen. Ich kann nur soviel sagen: Ich wusste bis zum Jahre 2005 nichts von Leishmaniose und ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich mich nie hätte mit dem Thema auseinander setzen müssen. Musste ich aber. Und ich musste die Entscheidung treffen, ob ich trotzdem mit unserem Hund in den Süden in Urlaub fahre. Ich habe mich für "ja" entschieden.
Sky verträgt das Halsband ohne irgendwelche Probleme, leider habe ich in einem Kommentar lesen müssen, dass es ein Hund nicht vertrug. Schade für den Hund, aber nicht sehr schlimm: Shampoo nehmen, Hund einseifen, weg damit. Ein ganz ganz großer Vorteil gegenüber Produkten, die in Blut gehen, da sähe die Sache anders aus.
Sky jedenfalls ist 4!!! Jahre gesund und munter aus dem Sommerurlaub zurückgekehrt, Nebenwirkung bei ihm keine, gegen die Zecken habe ich allerdings zusätzlich Expot aufgetragen
Jeder Hundebesitzer möge sich jetzt sein eigenes Urteil bilden und für sich selbst und seine Hund entsscheiden!
Fazit:
Wer lediglich ein Produkt gegen Zecken sucht, sollte sich meiner Meinung nach andere Produkte wählen wie Exspot, Frontline oder Advantage. Diese sind zwar nicht unbedingt so viel günstiger, weil im letzten Jahr aufgrund des starken Zeckenbefalls ich das Frontline alle 3 -4 Wochen erneut auftragen musste und somit preislich sich da nicht so viel tut. Ich fände diese Produkte aber besser als ein Halsband, welches der Hund dauerhaft tragen sollte bzw. welches nicht in und an die Hände von Kindern geraten sollte. Zudem habt ihr dann auch nicht das Problem mit der trockenen Haut und daraus resultierend eventuellem Zeckenbefall.
Zumal das Frontline auch gegen Flöhe hilft, wovon in der Packungsbeilage vom Scalibor nichts steht und aufgrund der Inhaltsstoffe davon ausgegangen werden kann, dass es tatsächlich auch nicht vor Flohbefall schützt.
Und ich denke derjenige, der sich ein Ungezieferhalsband kaufen möchte, denkt in erster Linie an Zecken und Flöhe.
Dennoch ziehe ich wegen den eventuellen Problemen mit Zecken keinen Stern ab, weil es ein sehr wichtiges Produkt ist und auch andere Produkte bei sehr großem Zeckenfall durchaus nicht 100 % wirken, diese Erfahrung habe ich letzten Sommer gemacht.
Wer ein Halsband statt einem Spot-On-Produkt möchte, wird mit diesem Halsband meiner Meinung nach, auch wenn es nur um Zecken geht besser liegen, als mit einem Halsband aus dem Supermarkt für 6 oder 7 Euro, denn diese Ungezieferhalsbänder habe ich schon ausprobiert und die bringen meiner Meinung nach gar nichtsr, die Zecken musste ich trotzdem andauernd abpflücken. Zumal diese Produkte selbstverständlich keinen Schutz vor LM bieten, dann kann ich auch wirklich 10 Euro mehr ausgeben.
Wer aber aufgrund eines Auslandsaufenthaltes oder aber weil er in Süddeutschland lebt, seinen Hund mit bestem Gewissen schützen will, sollte an diesem Produkt auf gar keinen Fall sparen.
Danke fürs lesen, hoffentlich bewerten und auch kommentieren.
Lieben Gruß
Loewie"