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Schoko-Hersteller giften gegen Gift-Test
Kritik an Stiftung Warentest ++ erster Hersteller nimmt Produkt vom Markt
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Foto: dapd
27.11.2012 — 14:18 Uhr
Jetzt schießen die Hersteller zurück.
Nach einem Bericht von Stiftung Warentest über schädliche Mineralölrückstände in der Schokolade aus Adventskalendern haben sich zahlreiche Hersteller gewehrt.
Einige Schokoladen-Produzenten kritisierten die Untersuchungsmethoden und Bewertungen von Stiftung Warentest. Die Bremer Firma Hachez Chocolade warf den Testern vor, Unsicherheiten zu verbreiten, „die völlig bei den Haaren herbeigezogen sind”. Eine Gesundheitsgefährdung könne „nicht einmal ansatzweise nachgewiesen” werden.
Kraft Foods, Hersteller von Milka-Schokolade, betonte: „Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Thematik nicht Schokoladen-spezifisch ist. Mineralölbestandteile kommen allgegenwärtig in der Umwelt vor.”
Der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) hatte am Montag mitgeteilt, die Schokolade in den Kalendern sei nicht gesundheitsgefährdend. Einen Grenzwert für Mineralölreste gebe es bislang nicht, die Öle seien weit verbreitet.
Hintergrund: Stiftung Warentest hatte in der Schokolade Rückstände von schädlichen Mineralölen gefunden. In neun Fällen warnten die Tester Kinder vor dem Verzehr. Zwölf Kalender waren nur gering belastet. Die winzigen Ölreste könnten aus der Farbe auf Kartonverpackungen aus recyceltem Altpapier stammen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beruhigte am Dienstag: „Unsere Besorgnis ist nicht allzugroß“, sagte Detlef Wölfle vom BfR.
Der Verzehr eines Schokoladenstücks am Tag führe nur zu einem „sehr geringen zusätzlichen Anteil“ der normalen Aufnahme dieser Stoffe. Es gehe im schlimmsten Fall um 7 Milligramm sogenannter Kohlenwasserstoffe pro Kilogramm Schokolade, also 0,022 Milligramm pro Schokoladenstück. Man könne zwar ein krebsgefährdendes Potenzial solcher Stoffe nicht ausschließen, so Wölfle. „Aber das ist eben nur ein Verdacht. Es gibt keinen konkreten Nachweis, dass hiervon eine wirkliche Gesundheitsgefahr ausgeht.“
Er betonte: „Wir sehen aber, dass es Adventskalender gibt, in denen die Schokolade kein Mineralöl enthält.” Daher fordere sein Institut die Industrie auf, Lebensmittel herzustellen, die solche Stoffe nicht enthalten.“
Erste Unternehmen haben schon reagiert.
Die Süßwaren-Kette Arko kündigte an, ihre Kalender aus dem Verkehr zu ziehen. „Wir haben rein vorsorglich entschieden, den betroffenen Artikel sofort aus dem Verkauf zu nehmen“, sagte Geschäftsführer Torsten Teufert der Nachrichtenagentur dapd. Arko werde Kunden den Kaufpreis erstatten.
Der Geschäftsführer der Confiserie Heilemann, Peter Schrage, sagte, der gesamte Produktionsprozess werde nun im Labor untersucht. Eine Sprecherin von Riegelein Confiserie erklärte, Analysen des „Simpsons“-Adventskalenders seien in Auftrag gegeben worden.
Kritik an Stiftung Warentest ++ erster Hersteller nimmt Produkt vom Markt
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Foto: dapd
27.11.2012 — 14:18 Uhr
Jetzt schießen die Hersteller zurück.
Nach einem Bericht von Stiftung Warentest über schädliche Mineralölrückstände in der Schokolade aus Adventskalendern haben sich zahlreiche Hersteller gewehrt.
Einige Schokoladen-Produzenten kritisierten die Untersuchungsmethoden und Bewertungen von Stiftung Warentest. Die Bremer Firma Hachez Chocolade warf den Testern vor, Unsicherheiten zu verbreiten, „die völlig bei den Haaren herbeigezogen sind”. Eine Gesundheitsgefährdung könne „nicht einmal ansatzweise nachgewiesen” werden.
Kraft Foods, Hersteller von Milka-Schokolade, betonte: „Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Thematik nicht Schokoladen-spezifisch ist. Mineralölbestandteile kommen allgegenwärtig in der Umwelt vor.”
Der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) hatte am Montag mitgeteilt, die Schokolade in den Kalendern sei nicht gesundheitsgefährdend. Einen Grenzwert für Mineralölreste gebe es bislang nicht, die Öle seien weit verbreitet.
Hintergrund: Stiftung Warentest hatte in der Schokolade Rückstände von schädlichen Mineralölen gefunden. In neun Fällen warnten die Tester Kinder vor dem Verzehr. Zwölf Kalender waren nur gering belastet. Die winzigen Ölreste könnten aus der Farbe auf Kartonverpackungen aus recyceltem Altpapier stammen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beruhigte am Dienstag: „Unsere Besorgnis ist nicht allzugroß“, sagte Detlef Wölfle vom BfR.
Der Verzehr eines Schokoladenstücks am Tag führe nur zu einem „sehr geringen zusätzlichen Anteil“ der normalen Aufnahme dieser Stoffe. Es gehe im schlimmsten Fall um 7 Milligramm sogenannter Kohlenwasserstoffe pro Kilogramm Schokolade, also 0,022 Milligramm pro Schokoladenstück. Man könne zwar ein krebsgefährdendes Potenzial solcher Stoffe nicht ausschließen, so Wölfle. „Aber das ist eben nur ein Verdacht. Es gibt keinen konkreten Nachweis, dass hiervon eine wirkliche Gesundheitsgefahr ausgeht.“
Er betonte: „Wir sehen aber, dass es Adventskalender gibt, in denen die Schokolade kein Mineralöl enthält.” Daher fordere sein Institut die Industrie auf, Lebensmittel herzustellen, die solche Stoffe nicht enthalten.“
Erste Unternehmen haben schon reagiert.
Die Süßwaren-Kette Arko kündigte an, ihre Kalender aus dem Verkehr zu ziehen. „Wir haben rein vorsorglich entschieden, den betroffenen Artikel sofort aus dem Verkauf zu nehmen“, sagte Geschäftsführer Torsten Teufert der Nachrichtenagentur dapd. Arko werde Kunden den Kaufpreis erstatten.
Der Geschäftsführer der Confiserie Heilemann, Peter Schrage, sagte, der gesamte Produktionsprozess werde nun im Labor untersucht. Eine Sprecherin von Riegelein Confiserie erklärte, Analysen des „Simpsons“-Adventskalenders seien in Auftrag gegeben worden.