Vor kurzem ist bei uns in der Gegend ein Hund an Vergiftung gestorben.War angaeblich Rattengift.
Zuvor ist das hier nie passiert!
Was ich damit sagen will: es kann jeden trefen!
Auch im Haushalt kann mal eine Tablette runterfallen!Im Garten gib's auch eine Menge Gefahrquellen (z.B. Duenger)!
Wenn der Hund mit der Nase dran ist ist es zu spaet!
Deswegen ist ein "Anti-Giftköder-Training" sehr sinnvoll!
Hier mal ein Zitat:
Giftköder-Prävention
Immer wieder werden Hunde vergiftet und leider kann oft auch kein Tierarzt mehr helfen. Dabei hat der Hund vielleicht unbemerkt den gefährlichen Giftköder aufgenommen und der Hundebesitzer die fatalen Symptome viel zu spät bemerkt. Die Täter handeln kriminell und risikieren auch das Leben von Wildtieren - manchmal sogar das von Kindern zu gefährden. Einer der besten Wege den Hund zu schützen ist ihn von vornherein so zu konditionieren, dass er unterwegs nichts und daheim nichts von Fremden aufnimmt. Das zu Erreichen ist alles andere als einfach - denn aus tierpsychologischer Sicht handelt es sich bei dem Futterfund um einen sich selbst belohnenden Vorgang.
Gift-Prävention - Anti-Giftköder-Training
A. VORWORT
Ausgelegte Giftköder, mit Rasierklingen präparierte Futterstücke aber auch schon für uns Menschen harmlose und doch für den Hund giftige Nahrungsmittel sind eine ernsthafte Bedrohung für unsere Lieblinge. Es ist unsere Verantwortung als Hundehalter vorausschauend diese Bedrohungen auszuschalten. Wenn der Hund Gift gefressen hat, helfen oft nur noch Erste-Hilfe Maßnahmen und der Tierarzt. Deshalb ist Prävention angesagt - dabei ist ein ausgeprägtes Anti-Giftköder-Training äusserst sinnvoll. Was können wir als Hundehalter tun, um bereits im Vorfeld die Gift- und Fremdkörperaufnahme unseres Hundes zu vermeiden. Denn ist es zur Giftköderaufnahme gekommen, handelt es sich um einen ein akuten tiermedizinischen Notfall. Manche der Gifte wirken zeitversetzt, manche wirken sehr schnell. Die vorliegende Dokumentation will informieren, aufklären aber auch zum eigenen Handeln motivieren. Nur wer sich der Bedrohungslage bewusst ist, kann konsequent das Vergiftungsrisiko seines Lieblings vermindern.
Wichtig! Bringen Sie im Zweifelsfall den Hund immer unverzüglich zum Tierarzt oder in eine Tierklinik. Manche Gifte wirken äusserst heimtückisch und zerstören ohne anfängliche Symptome lebenswichtige innere Organe. Ihr Hund vertraut Ihnen - handeln Sie bevor es zu spät ist!
B. INHALTSVERZEICHNIS
A. Vorwort
B. Inhaltsverzeichnis
C. Einleitung
D. Hauptteil
- Teil I - Bedrohungslage durch Gifte - eine Bestandsaufnahme
- Teil II - Präventive Massnahmen zur Gefahrenreduktion in Haus und Garten, beim Gassigehen und Freilauf
- Teil III - Anti-Giftköder-Training mit dem Hund
- Teil IV - Präventive Massnahmen bei vermuteter Giftköderaufnahme
- Teil V - Akute Notfallmassnahmen - Erste Hilfe bei Vergiftungen
- Teil VI - Rechtliche Aspekte - Strafverfolgung der Täter
E. Nachwort
F. Anhang
G. Quellenverzeichnis
Diese Dokumentation ist Bestandteil der HUNDE-RING Qualitätssicherung. Das Wissen über die Verhaltensbiologie des Hundes entwickelt sich ständig weiter. Falls Sie als Verhaltensbiologe oder Tiermediziner Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hierzu haben freuen wir uns ganz besonders. Bitte wenden Sie direkt an unseren Arbeitskreis HUNDE-RING Leitlinien im -> HUNDE-RING Netzwerk.
C. EINLEITUNG
Ausgelegte Giftköder, mit Rasierklingen präparierte Futterstücke aber auch schon für uns Menschen harmlose und doch für den Hund giftige Nahrungsmittel sind eine ernsthafte Bedrohung für unsere Lieblinge. Es ist unsere Verantwortung als Hundehalter vorausschauend diese Bedrohungen auszuschalten. Prävention ist angesagt - dabei ist ein ausgeprägtes Anti-Giftköder-Training äusserst sinnvoll. Was können wir als Hundehalter tun, um bereits im Vorfeld die Gift- und Fremdkörperaufnahme unseres Hundes zu vermeiden. Denn ist es zur Giftköderaufnahme gekommen, handelt es sich um einen ein akuten tiermedizinischen Notfall. Manche der Gifte wirken zeitversetzt, manche wirken sehr schnell. Die vorliegende Dokumentation will informieren, aufklären aber auch zum eigenen Handeln motivieren. Nur wer sich der Bedrohungslage bewusst ist, kann konsequent das Vergiftungsrisiko seines Lieblings vermindern.
Die Dokumentation gliedert sich in folgenden Hauptbereiche:
C1. Anti-Gift-Köder-Training im Zielkonflikt mit anderen Erziehungszielen
D. HAUPTTEIL
Teil I - Bedrohungslage durch Gifte - eine Bestandsaufnahme
I.1. Ausgangslage
D. HAUPTTEIL
Teil II - Präventive Massnahmen zur Gefahrenreduktion in Haus und Garten, beim Gassigehen und Freilauf
II.1. Giftköderattacke zeitlich vor dem Hund erkennen
D. HAUPTTEIL
Teil III - Anti-Giftköder-Training mit dem Hund
III.0. Grundsätzliches
III.1. Trainingsvorbereitung: Lernen Sie ihren Hund ganz kennen: die Hierachie der Super-Mega-Leckerlie!
III.2. Trainingsvorbereitung: Lernen Sie das Verhalten ihres Hundes lesen!
III.3. Trainingsziel: die Aufmerksamkeit des Hundes ohne Kommando auf den Halter fokussieren
Zuvor ist das hier nie passiert!
Was ich damit sagen will: es kann jeden trefen!
Auch im Haushalt kann mal eine Tablette runterfallen!Im Garten gib's auch eine Menge Gefahrquellen (z.B. Duenger)!
Wenn der Hund mit der Nase dran ist ist es zu spaet!
Deswegen ist ein "Anti-Giftköder-Training" sehr sinnvoll!
Hier mal ein Zitat:
Giftköder-Prävention
Immer wieder werden Hunde vergiftet und leider kann oft auch kein Tierarzt mehr helfen. Dabei hat der Hund vielleicht unbemerkt den gefährlichen Giftköder aufgenommen und der Hundebesitzer die fatalen Symptome viel zu spät bemerkt. Die Täter handeln kriminell und risikieren auch das Leben von Wildtieren - manchmal sogar das von Kindern zu gefährden. Einer der besten Wege den Hund zu schützen ist ihn von vornherein so zu konditionieren, dass er unterwegs nichts und daheim nichts von Fremden aufnimmt. Das zu Erreichen ist alles andere als einfach - denn aus tierpsychologischer Sicht handelt es sich bei dem Futterfund um einen sich selbst belohnenden Vorgang.
Gift-Prävention - Anti-Giftköder-Training
A. VORWORT
Ausgelegte Giftköder, mit Rasierklingen präparierte Futterstücke aber auch schon für uns Menschen harmlose und doch für den Hund giftige Nahrungsmittel sind eine ernsthafte Bedrohung für unsere Lieblinge. Es ist unsere Verantwortung als Hundehalter vorausschauend diese Bedrohungen auszuschalten. Wenn der Hund Gift gefressen hat, helfen oft nur noch Erste-Hilfe Maßnahmen und der Tierarzt. Deshalb ist Prävention angesagt - dabei ist ein ausgeprägtes Anti-Giftköder-Training äusserst sinnvoll. Was können wir als Hundehalter tun, um bereits im Vorfeld die Gift- und Fremdkörperaufnahme unseres Hundes zu vermeiden. Denn ist es zur Giftköderaufnahme gekommen, handelt es sich um einen ein akuten tiermedizinischen Notfall. Manche der Gifte wirken zeitversetzt, manche wirken sehr schnell. Die vorliegende Dokumentation will informieren, aufklären aber auch zum eigenen Handeln motivieren. Nur wer sich der Bedrohungslage bewusst ist, kann konsequent das Vergiftungsrisiko seines Lieblings vermindern.
Wichtig! Bringen Sie im Zweifelsfall den Hund immer unverzüglich zum Tierarzt oder in eine Tierklinik. Manche Gifte wirken äusserst heimtückisch und zerstören ohne anfängliche Symptome lebenswichtige innere Organe. Ihr Hund vertraut Ihnen - handeln Sie bevor es zu spät ist!
B. INHALTSVERZEICHNIS
A. Vorwort
B. Inhaltsverzeichnis

C. Einleitung
D. Hauptteil
- Teil I - Bedrohungslage durch Gifte - eine Bestandsaufnahme
- Teil II - Präventive Massnahmen zur Gefahrenreduktion in Haus und Garten, beim Gassigehen und Freilauf
- Teil III - Anti-Giftköder-Training mit dem Hund
- Teil IV - Präventive Massnahmen bei vermuteter Giftköderaufnahme
- Teil V - Akute Notfallmassnahmen - Erste Hilfe bei Vergiftungen
- Teil VI - Rechtliche Aspekte - Strafverfolgung der Täter
E. Nachwort
F. Anhang
G. Quellenverzeichnis
Diese Dokumentation ist Bestandteil der HUNDE-RING Qualitätssicherung. Das Wissen über die Verhaltensbiologie des Hundes entwickelt sich ständig weiter. Falls Sie als Verhaltensbiologe oder Tiermediziner Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hierzu haben freuen wir uns ganz besonders. Bitte wenden Sie direkt an unseren Arbeitskreis HUNDE-RING Leitlinien im -> HUNDE-RING Netzwerk.
C. EINLEITUNG
Ausgelegte Giftköder, mit Rasierklingen präparierte Futterstücke aber auch schon für uns Menschen harmlose und doch für den Hund giftige Nahrungsmittel sind eine ernsthafte Bedrohung für unsere Lieblinge. Es ist unsere Verantwortung als Hundehalter vorausschauend diese Bedrohungen auszuschalten. Prävention ist angesagt - dabei ist ein ausgeprägtes Anti-Giftköder-Training äusserst sinnvoll. Was können wir als Hundehalter tun, um bereits im Vorfeld die Gift- und Fremdkörperaufnahme unseres Hundes zu vermeiden. Denn ist es zur Giftköderaufnahme gekommen, handelt es sich um einen ein akuten tiermedizinischen Notfall. Manche der Gifte wirken zeitversetzt, manche wirken sehr schnell. Die vorliegende Dokumentation will informieren, aufklären aber auch zum eigenen Handeln motivieren. Nur wer sich der Bedrohungslage bewusst ist, kann konsequent das Vergiftungsrisiko seines Lieblings vermindern.
Die Dokumentation gliedert sich in folgenden Hauptbereiche:
- Teil I - Bedrohungslage durch Gifte - eine Bestandsaufnahme
- Teil II - Präventive Massnahmen zur Gefahrenreduktion in Haus und Garten, beim Gassigehen und Freilauf
- Teil III - Präventive Massnahmen zur Gefahrenvermeidung durch ein Anti-Giftköder-Training des Hundes
- Teil IV - Präventive Massnahmen bei vermuteter Giftköderaufnahme
- Teil V - Akute Notfallmassnahmen - Erste Hilfe bei Vergiftungen
- Teil VI - Rechtliche Aspekte - Strafverfolgung der Täter
C1. Anti-Gift-Köder-Training im Zielkonflikt mit anderen Erziehungszielen
- in der modernen Hundeerziehung wollen wir sozial verträgliche Hunde ausbilden, die im Alltag gut mit Mensch und Tier zurecht kommen
- unser Hund soll dabei zu den Mitmenschen eine positive bis neutrale Grundhaltung einnehmen
- Hundehasser die präparierte Köder mit Rattengift und Rasierklingen auslegen - kommen in dieser Erziehung zunächst einmal nicht vor
- wenn wir mit dem Anti-Gift-Köder-Training beginnen, bringt uns das oberflächlich betrachtet in einen Widerspruch zu manchen anderen Erziehungszielen
- auf den zweiten Blick findet sich aber für alles eine Lösung
- Beispiel: wir wollen dass der Hund ein positives Grundvertrauen in die Menschen entwickelt - aber gleichzeitig nichts von Fremden (keine Leckerlie nimmt). Dieser scheinbare Gegensatz lässt sich - als ein Beispiel - durch das Kommando »NIMM ES« auflösen. Der Hund führt jetzt 'lediglich' die Aufnahme des Leckerlies von Fremden auf Kommandos von Frauchen/Herrchen aus - und erfährt nebenbei 'alle Menschen sind gut'.
D. HAUPTTEIL
Teil I - Bedrohungslage durch Gifte - eine Bestandsaufnahme
I.1. Ausgangslage
- die Bedrohung unseres Vierbeiners durch Gift ist eine ernsthafte Gefahr die wir so früh wie möglich erkennen müssen
- idealerweise schaffen wir es die Vergiftungsgefahren direkt in unserem Umfeld (Wohnung, Haus, Garten) weitgehend auszuschalten
- wir beschäftigen uns deshalb zunächst damit, was wir selbst als Hundehalter zur Risikoreduktion beitragen können
- gezielt ausgelegte Giftköder
- präparierte Köder mit Glasscherben, Rasierklingen, Nadeln, Nägel oder Angelhaken
- Präpierte Gifteier können von Jägern gegen Krähen, Marder, Iltis, Fuchs, etc. ausgelegt sein. Hierbei wird dem Hühnerei per Injektionsnadel Gift eingespritzt und danach die Einstichstelle mit Silikon verschlossen. Das ist heute nicht mehr erlaubt, war früher aber legal.
- Kadaver durch Gift umgekommener Tiere, insbesondere Mäuse und Ratten, aber auch von Vögel, insbesondere Tauben
- gegen Ratten ausgelegtes Rattengift
- Pestizide
- Giftpflanzen
- Abfälle unbekannter Zusammensetzung
- Medikamente und Drogen
- Schokolade ( in Kakao ist Theobromin enthalten, das ist Gift für den Hund !)
- Haushalts-Chemie (Reinigungsmittel, Waschmittel, Lösungsmittel, Farben, etc.)
- Giftpflanzen
- Frostschutzmittel
- Zierpflanzendünger
- gezieltes Füttern des Hundes mit vergiftetem Futter oder Leckerli
- Stichwort 'böser Nachbar' z.B. durch den Gartenzaun oder das Durchgangstor zum Grundstück hindurch
- Auslegen bzw. Hineninwerfen von Giftköder, Rattengift, Pestizide
- Dünger
- Giftpflanzen
- Haushalts-Chemie ( Reinigungsmittel, Waschmittel, Lösungsmittel, Farben, etc.)
- Frostschutzmittel ( schmecken süsslich und können beim Einfüllen in Kühler oder Waschwasserbehälter vom Auto auf den Boden heruntertropfen. Der Wirkstoff Glysantin kann unbehandelt irreparabel, schwerste Nierenschäden verursachen )
D. HAUPTTEIL
Teil II - Präventive Massnahmen zur Gefahrenreduktion in Haus und Garten, beim Gassigehen und Freilauf
II.1. Giftköderattacke zeitlich vor dem Hund erkennen
- Gefahrensituation erkennen - bevor der Hund den Köder findet
- das Risiko liegt darin, dass der Hund einen Köder viel früher wahr nimmt und schnell verschluckt, bevor wir es überhaupt realisieren
- Gibt es Warnungen von anderen Hundehaltern? Stand etwas in der Zeitung?
- Gibt es in der Gegend bekannte Hundehasser?
- grundsätzlich gilt: Giftgefahren für den Hund lauern überall. Eine unbemerkt zuhause herunter gefallene Tablette genügt schon
- Gift und Giftköder können also überall sein, wobei bestimmte Bereiche ein höhere Gefahrenzone darstellen
- besonders gefährdet sind Stellen, an denen der Täter unauffällig den Giftköder fallen lassen oder hineinwerfen kann
- an Wegrändern
- unter Gebüschen
- praktisch überall in Parks
- grundsätzlich ist alles Fressbare verdächtig, was beim Gassigehen vom Hund gefunden werden kann
- wir sollten sicherheitshalber bei diesem Punkt nichts verharmlosen
- auch gefundens Hundespielzeug kann mit Nadeln und Rasierklingen präpariert sein
- wenn in Köderbrocken, zum Beispiel Hackfleisch - offensichtlich nicht dazu gehörende vielleicht andersfarbige Körner zu sehen, liegt die Wahrscheinlichkeit annähernd bei 100 Prozent
- wer seinen Hund gut kennt, lernt ihn mit der Zeit 'zu lesen'
- man kann also durchaus auch auf Distanz erkennen, dass der Hund etwas besonderes gefunden haben muss
- dabei lernen unsere Hunde aber sehr schnell, dass sie eigentlich alles fressen können, solange wir sie nicht dabei beobachten.
- Leider wissen sie recht genau, wann wir sie beobachten und wann nicht
- wenn bereits Giftköder auf ihrer Gassistrecke gefunden wurden oder es akute Bedrohnungen gibt, müssen Sie durch geeignete Massnahmen das Leben ihres Hundes schützen
- diese Massnahmen können für Hund und Halter sehr einschneidend und unangenehm sein - sind aber letztlich zeitlich begrenzt auf die akute Bedrohung
- wenn wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ihrer Gassistrecke Giftköder ausgelegt sind (Zeitungsberichte, Giftköderwarnungen im Internet, Warnungen von anderen Hundehaltern) sollten sie diese Gegend ab sofort meiden. Bis auf Widerruf.
- ansonsten muss der Hund während der akuten Bedrohungslage ständig unter Kontrolle sein und darf nicht mehr frei laufen
- eine längere Schleppleine kann dabei nützlich sein
- bei Hunden mit starker Neigung alles gefundene sofort ins Maul zu nehmen und ggf. blitzschnell hinunter zu schlingen, hilft zum Schutz in dieser besonderen Gefährdungslage und deshalb - zeitlich beschränkt - ein Maulkorb.
- der Hund darf in unübersichtlichen Situationen niemals vor dem Halter gehen, das Kommando »FUSS« sollte also vorab gut trainiert sein
- für besonders unübersichtliche Situationen sollte der Hund auf das Kommando »HINTER« trainiert sein. Dabei geht der Hund in 'einer Reihe' hinter dem Hundehalter.
- es gibt Hunde insbesondere in bestimmten Lebensphasen (Welpe + X) in denen sie ein zwanghaftes Bedürfnis packt, alles was sie vor ihre Nase bekommen können, auch tatsächlich aufzunehmen
- dies gilt selbst für das kontrollierte Gassigehen an der Leine: das können dann Kaugummis, gebrauchte Tempos, Zigarettenkippen, Papierschnipsel, ja sogar Steinchen sein
- was der Hund dabei dann tatsächlich verschluckt oder wieder ausspuckt ist kaum kontrollierbar
- TIPP: dieses zwanghaftes Bedürfnis etwas aufzunehmen kann auch mit Mangelerscheinungen zusammenhängen: hierzu wurden schon überraschend gute Ergebnisse durch Hefetabletten (übliche wie im Handel angeboten) gemacht. Ggf. das Thema mit dem Tierarzt absprechen.
- als Ultima Ratio, wenn gar nichts anderes klappt, lassen sich die Risiken in der akuten Situation durch einen Beutetausch und das Kommand »GIB« oder »AUS« gegen ein Leckerlie reduzieren. Ultima Ratio deshalb: der Hund lernt dabei umso Widerwärtiger das Gefundene ist, umso größer ist die Belohnung. Deshalb vor dem Leckerli noch ein Zwischenkommando wie »SITZ« geben und das dann belohnen.
D. HAUPTTEIL
Teil III - Anti-Giftköder-Training mit dem Hund
III.0. Grundsätzliches
- Basis des Trainings sind:
- 1- der zeigt Hund etwas Gefundenes an
- 2- der Hund 'fragt' ob er etwas aufnehmen darf
- 3- der Hund ist sicher abrufbar
- Es wird dabei nur mit positiver Verstärkung gearbeitet.
III.1. Trainingsvorbereitung: Lernen Sie ihren Hund ganz kennen: die Hierachie der Super-Mega-Leckerlie!
- Ziel: es soll herausgefunden werden, welche Leckerlies für den Hund ganz besonders begehrenswert sind
- Sicher haben Sie schon selbst festgestellt, dass ihr Hund manche Sachen ganz besonders mag. Das kann individuell ganz verschieden sein.
- Hinweis: häufige Super-Mega-Leckerlie sind Käse, Saitenwürstchen-Scheiben, etc. Man muss das aber ausprobieren.
- Test-Situation: nehmen sie in die linke Hand eine andere Leckerlie-Art als in die rechte. Zeigen Sie dem Hund beides. SITZ und BLEIB. Gehen Sie nur ganz wenige Schitte zurück und öffnen sie langsam die Hände. Der Hund muss deutlich wahrnehmen können, wo was ist - wahrscheinlich wird er jetzt schon eine Hand fixieren. Rufen Sie den Hund KOMM oder NIMM. Geben Sie ihm das erste, bevorzugte Leckerlie - das zweite nicht. Wiederholen Sie den Test mehrfach immer mal wieder, bis sie sich sicher sind dass er das eine Leckerlie bevorzugt. Das andere scheidet nun aus und wird durch ein ganz andere, neue Art ersetzt. Wieder wird mehrfach im Ausscheidungsverfahren 1:1 getestet.
- Idealzustand: sie wissen am Ende sehr genau, was für ihren Hund die Mega-Super-Leckerlie, die Super-Leckerlie und die Langweiler-Leckerlie sind.
- Trainingsaufbau (I): mit den Langweiler-Leckerlie werden wir die Boden-Übungen beginnen
- Trainingsaufbau (II): belohnt wird immer mit den Super-Mega-Leckerlie
- Traingsziel bei den Mega-Super-Leckerlie für den Einstieg: der Hund soll lernen: immer wenn ich was auf der Strasse entdecke, hat Frauchen/Herrchen was viel Besseres für mich. Es lohnt sich erst gar nicht die Fundstelle näher zu untersuchen.
- Hintergrund-Info: wenn wir unwissenderweise dem Hund auf der Strasse die Mega-Super-Leckerlie auslegen und verbieten und ihn bei Verzicht mit Langweiler-Leckerlie belohnen, haben wir in dieser verqueren Lage keinen Lernerfolg
III.2. Trainingsvorbereitung: Lernen Sie das Verhalten ihres Hundes lesen!
- Ziel: der Halter selbst muss frühzeitig erkennen, dass der Hund etwas fressbares wahrgenommen hat. Es soll verhindert werden, dass der Hund etwas vom Boden aufnimmt
- Situation: der Hund hat das Futter bereits entdeckt und ist mit der Nase kurz davor
- Idealzustand: der Hund entscheidet selbst, das Futter nicht aufzunehmen (im Ernstfall beim Freilauf ist er ja weit von uns entfernt)
- Trainingsaufbau: Trainingsköder ohne Hund vorab heimlich auslegen (evtl. wegen Geruchserkennung aus Gefrierbeutel heraus), genau merken wo die Stelle ist, den Hund beobachten
- scharfes 'AUS' oder 'PFUI' wenn er davor ist
- den Hund abrufen
- dem Hund sein Mega-Super-Leckerlie geben
III.3. Trainingsziel: die Aufmerksamkeit des Hundes ohne Kommando auf den Halter fokussieren
- Ziel: der Hund soll Kontakt zum Hundehalter aufbauen
- Anmerkung: diese Übung kann bereits im Welpenalter begonnen werden und muss immer wieder geübt werden
- Vorbereitung: Saitenwürstchen in ganz dünne Scheiben zerschneiden.
- dem Hund die Leckerli zeigen und im eines geben
- dann gut sichtbar für den Hund die Saitenwürstchenscheiben im Mund aufnehmen (nicht selbst essen!)
- über den Hund beugen und aus dem Mund ein Scheibchen auf den Hund runterfallen lassen
- Der Hund hat seinen Spass daran und lernt spielerisch: es lohnt sich auf Frauchen oder Herrchen zu achten
- Ziel: der Hund soll immer den Kontakt zum Hundehalter mit den Augen halten
- Anmerkung: die Übung verstärkt die Bindung zwischen Hund und Halter und kann sowohl mit Spielzeug als auch mit Leckerlie - und nachdem der Hund es verstanden hat - auch ohne beides durchgeführt werden.
- das Kommando 'SCHAU' wird hierbei verwendet um den Hund auf den Halter zu fokussieren und von anderen Reizen abzubringen.
- Anmerkung: diese Übung muss immer wieder geübt werden
- Leckerli zwischen Daumen u. Zeigefinger nehmen und ans Auge halten.
- Hund schaut - Leckerli wird gegeben. Wenn das klappt, Signal (Schau) einführen.
- Wenn das einigemale wiederholt wurde Leckerli mit ausgestrecktem Arm weghalten und Signal SCHAU geben. Der Hund erhält das Leckerli, wenn er auf die Augen schaut. Wenn das klappt, das Leckerli abwechseln mal rechts, mal links halten. Die Zeit während der Hund einen anschaut langsam steigern bis ca. 10 Sek. (Hund keinesfalls überfordern, jeder Hund kann unterschiedlich lang die Konzentration halten).
- Die Übung wird wie jede Übung in einem Raum ohne Ablenkung begonnen. Dann an einem immer noch rel. ruhigen Ort, wie z. B. Garten, Balkon etc. Danach auf dem Spaziergang, dann unter Ablenkung (z. B. wenn anderer Hund vorbei läuft). Man kann dann auch versuchen, SCHAU auf Entfernung einzufordern. Auch hier die Entfernung erst nur 1 Meter und dann langsam steigern.
- Ziel: der Hund soll wenn er etwas am Strassenrand, Waldweg, oder sonstwo wahrgenommen hat - das Entdeckte nicht näher untersuchen, sondern einfach ignorieren
- Anmerkung: der Hund macht die Wahrnehmung 'Achtung-da-kommt-was-Fressbares' im echten Leben schon lange vor dem Halter - deshalb brauchen wir für diese Übung einen präparierten Parcours. Gut geeignet sind ein Gehweg, ein Waldweg oder ähnliche Strecken, die für Menschen gut überschaubar sind.
- Vorbereitung (I): idealerweise hat ein Helfer bereits auf der Strecke ein paar Futterstücke verstreut. Diese sollten für den Anfang aber nicht gleich die Mega-Leckerlie des Hundes sein.
- Vorbereitung (II): steht kein Helfer zur Hand, kann man selbst wenn man mit dem Hund die Strecke abgeht, ein paar Futterstücke unauffällig nach hinten fallen lassen. Auf dem Rückweg wird dann geübt.
- Vorbereitung (III): der Hundehalter muss ganz genau wissen, wo die Lecker platziert sind - um sofort auf die allerersten Reaktionen des Hundes zu selbst handeln. Wenn der Hund die Nase dran hat, ist es zu spät.
- Übung: präparierte Strecke mit dem angeleinten Hund abgehen. Wenn der Hund das ausgelegte Leckerlie entdeckt hat: SCHAU Kommando ... sieht er konzentriert her, im Weitergehen ihm ein Super-Leckerlie aus der Hand geben. Ist der Hund bereits auf das verbotene Boden-Leckerlie fixiert: sofort SITZ, SCHAU ... und erst wenn er her sieht - also die Fokussierung auf das Boden-Leckerlie aufgibt, weitergehen und im Vorübergehen am Boden-Leckerlie das Hand-Leckerlie geben.
- Hinweis: machen Sie diese Übung immer wieder. Einmal die Woche, zweimal die Woche, auch an verschiedenen Orten. Selbst verteilt über die Monate und Lebensjahre sind hunderte Mal Üben kein Fehler. Der Hund lernt daraus: wenn ich etwas möglicherweise Leckeres wahrnehme, gehe ich doch lieber gleich zu Frauchen/Herrchen und hole mir mein Super-Leckerlie ab.
- Hinweis zum Übungsabbruch: überfordern Sie ihren Hund nicht. In einer Sitzung also nicht zuviel machen. Wenn der Hund einmal - wirklich bereits beim ersten Mal - trotz aller Vorsicht das verbotene Bodenleckerlie aufgenommen hat. Brechen Sie die Übung ab!
- Ziel: es soll verhindert werden, dass der Hund etwas von der Strasse, Wegrand oder sonst vom Boden aufnimmt
- Verhaltensziel: der Boden ist ab sofort Tabuzone. Der Hund darf nichts vom Boden fressen
- auch wenn sie Suchspiele mit Futter machen, verstecken sie die Leckerli immer ein bisschen höher, in der Baumrinde, auf einem Wurzelstock, etc. Verhaltensziel: für den Hund muss das Fressen vom Boden ungewohnt und fremd sein
- Situation: der Hund hat das Futter bereits entdeckt und ist mit der Nase kurz davor
- Trainingsaufbau: Trainingsköder ohne Hund vorab heimlich auslegen (evtl. wegen Geruchserkennung aus Gefrierbeutel heraus), genau merken wo die Stelle ist, den Hund beobachten
- scharfes 'AUS' oder 'PFUI' wenn er davor ist
- den Hund abrufen
- dem Hund sein Mega-Super-Leckerlie geben
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