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Hund und Autofahrt (Auffälligkeiten)

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo an alle!

Diesmal ersuche ich um Tipps zum Verhalten Jerrys bei Autofahrten.

Wie fast jeder Hund wird Jerry auch im Auto mitgenommen. Wir haben Routinestrecken, die halbwegs regelmäßig gefahren werden und auch immer wieder neue Ziele die man als Hundeausflug titulieren müsste (Da mir “Standard-Hunderunden“ zu langweilig wurden, hab ich das Geocaching entdeckt und verwende das auch ganz gern für neue Routen).
Ich selbst bin ein ruhiger, ausgeglichener Mensch mit über 40Jahren täglicher Autofahrroutine, der garantiert nicht bei neuen Zielen nervös wird.

Nun zum Verhalten Jerrys:
Einsteigen ins Auto - kein Zögern, er legt sich sofort in Dösposition
Autofahrt im dösen, solange es nicht kurvig wird
Bei Kurven setzt er sich auf und schaut sich neugierig um, wenn's wieder ruhiger wird - dösen

Egal ob Routinefahrt oder Überraschungsziel (das er nicht kennen kann):

Ca. 3km von erreichen des Zieles setzt er sich auf und schaut sich um. Dann beginnt er sich langsam (Erwartungshaltung???) aufzuregen, zu hecheln geht bis zur Bellerei (lässt sich nicht beruhigen)

Hab ihn bei der Fahrt zu Routinezielen mehrmals schon getestet:
Auch wenn er vorher noch gedöst hat, sitzt er sofort und meldet, wenn ich von dieser Route mehr als 30-40m abweiche (weil ich zum Beispiel Lust auf Abwechslung habe).
Jedenfalls schaut es fast so aus, wie wenn er mich mit einem NAVI kontrollieren würde ;-)

Lasse ich ihn dagegen allein im Auto (kurz ins Geschäft oder Tankstelle) = RUHE
Geht jemand fremder zu nahe zum Auto = Vollalarm

Hat jemand eine Erklärung oder Lösung dafür?

L.G.
Peter
 

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Lucy

Foren-Guru
Hallo Peter,
erst einmal zum Thema "Vollalarm" wenn jemand zu nah ans Auto geht. Das machen fast alle Hunde.Nicht alle reagieren aus gleichem Grund so. Die einen sind unsicher und fühlen sich bedroht, andere bewachen das Auto, weil es zugleich ihre Schutzhöhle in fremder Umgebung ist und...und, und...
Warum nun wirklich Jerry immer bei einer Gassifahrt in einem bestimmten Zeitrahmen vor erreichen des Ziels sich so aufführt, ist nicht leicht zu erkennen. Vor allem nicht, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Auf alle Fälle hat er einen Punkt gefunden, an dem er festmachen kann, das das Ziel nun bald erreicht wird und dann geht die Post ab. Denn an Hellseherei glaube ich nicht. Da muss man dann einfach mal alle Eventualitäten abklopfen.
Hast du ein Kilometerziel (ähnliche Fahrzeiten) bei deinen Ausfahrten?
Unbewusst ändert man auch sein Verhalten, wenn man sich dem Ziel nähert. Bei dem heutigen Verkehr ist man oft am Anfang angespannter und um so näher man dem Ziel ist, um so entspannter wird man. Merkt man selbst manchmal gar nicht. Vor allem, wenn es sich nicht um ein Routineziel handelt. Man muss sich ja dann auch selbst orientieren.
Wenn du dir bei diesem Thema Klarheit verschaffen willst, musst du dich und deine Umgebung genaustens beobachten oder dir jemanden mitnehmen, der das macht. So wirst du deinem Jerry evtl. auf die Schliche kommen.
Auf eins möchte ich dich noch Hinweisen, damit du deinen Jerry und sein Verhalten evtl. noch besser verstehen kannst. Von der ersten Minute an, als er zu dir kam, stehst du unter beobachtung und wirst von ihm studiert. Dieses Verhalten ist Lebenswichtig für Hunde und sie haben es perfektioniert. Er kennt dich besser, als du dich jemals kennenlernen willst. Hört sich vielleicht blöd an, ist aber so.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Lucy

Foren-Guru
Ups, vergessen.
Ich würde mich über weitere Erfahrungswerte deinerseits zum Thema freuen.
Ich bin gespannt, ob du eine Lösung findest und vor allem wie.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

PiLy

Hundemutti
Pino weiß auch immer ganz genau, wann wir zuhause ankommen oder wenn ich am garten ankomme. pino fängt schon weit vorher an zu jaulen vor aufregung, bevor ich in die strasse zum garten/nach hause komme.
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Heike!
Vorerst mal ein großes Danke für Deinen äußerst kompetenten Beitrag!
Es freut mich innerlich, dass ich gefühlsmäßig auf ein ähnliches Resultat gekommen bin. Den Beitrag hab ich hauptsächlich deshalb gemacht, weil ich den Faktor “Betriebsblindheit bei mir“ durch möglichst neutrale Sachverhaltsdarstellung und “zur Diskussion stellen“ verifizieren wollte.

Zurück zum Thema.
Also der Zeitrahmen der Ausfahrten variiert ziemlich stark. Von 15 Minuten bis über eine Stunde pro Fahrtrichtung. Das Triggern kann theoretisch sowohl von mir, meiner Frau oder seltener meinem Sohn kommen. Mir kommt es allerdings vor, dass Jerry nicht ganz so heftig anspricht, wenn ich alleine mit ihm mit dem Auto unterwegs bin... (Werd ich wohl nochmals mit einer Überraschungsfahrt testen)

Ich glaube, dass es im Sinn einer besseren Einschätzung wäre, wenn ich ein wenig mehr über Jerrys instinktive Verhaltensweisen erzähle.

Vorausschickend möchte ich noch mal erwähnen, dass Jerry ein Toller ist. Dieser Hunderasse sagt man nach, dass sie äußerst sensibel, gelehrig und agil ist. Da gibt es noch mehr, aber das ist (glaub ich jedenfalls) nicht so relevant zum Thema. Der Toller ist angeblich ein auf apportieren spezialisierter Jagdhund (Arbeitshund) mit hohem Spiel- und Bewegungsdrang.

Ich weiß definitiv, dass Jerry ein extrem guter Beobachter ist, der neben der Körpersprache auch feinste Mimik bewertet.
Beim Menschen (Spaziergänge, Freilauf) wirkt sich das u.a. so aus, dass jemand, der offensichtlich Hunde mag, von ihm sofort akzeptiert und auch “begrüsst“ wird. Menschen, die Abneigung gegen Hunde haben, werden bereits aus mehr als 20m Entfernung mit absoluter Sicherheit erkannt (Körpersprachemässig angezeigt) und (falls entsprechend Mimik dazukommt) auch verbellt.
Ist beweisbar auf Grund entsprechender Äußerungen der Betroffenen, wenn man sich als höflicher Mensch nach dem Verbellen beim Verbellten entschuldigen möchte (Oft war “Sch*** Hundsviech“ noch die harmloseste Bezeichnung). Wesentlich problematischer sind provokanten, meist jugendlichen Typen, die in mir beim Spaziergang nur “einen Alten mit Schoßhündchen“ sehen und denen ihr Ego gebietet, mir den Platz am Gehweg streitig machen zu müssen. Geht immer ohne Biß aus, der Gehweg ist sofort frei, wenn Jerry ein dezentes Grollen von sich gibt oder kurz durch eine blitzartige Bewegung zeigt, dass er kein Rentner ist...
Apropos, Jerry hat aus Prinzip nie einen Beißkorb - er soll sich notfalls verteidigen können.

Ich glaube, das genügt für jetzt, mehr zur Kommunikation mit Jerry beim nächsten Beitrag.
L.G.
Peter
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo PiLy!
Das zeigt meiner Meinung nach zwei Dinge:
Einerseits hast Du eine gute, starke Beziehung zu Deinen Hunden und andererseits dürften Deine Hunde noch “natürliche“ Hunde mit feinen Instinkten sein!
Leider haben das nicht mehr alle Hunde, oder man hat es ihnen abgewöhnt.
L.G.
Peter
 

PiLy

Hundemutti
Richtig Peter. Meine Hunde lieben mich und ich liebe sie. Bei mir dürfen sie auch Hunde sein. Es gbit Ecken im Garten, wo sie buddeln dürfen und das wissen sie. Sie wissen was gut für sie ist :)
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Für mich ist Jerry zu einer Art Kumpel geworden.

Ich habe eine eigene Kommunikation mit ihm, wo ich dann nicht nur der “Alpha“ bin, sondern ich erlaube ihm zum Beispiel auch gelegentlich seine Gassirunde streckenmäßig selbst zu bestimmen.

Das hat unter anderem zu interessanten Ergebnissen in der Art geführt, dass er auch unterwegs (auf Hundeart) fragt, ob ich jetzt nicht vielleicht in diese oder jene Richtung abbiegen möchte. Manchmal akzeptiere ich das, öfter aber nicht - das akzeptiert er dann wieder ohne weiter zu opponieren.

Sehr interessant finde ich auch, dass er eigentlich nicht überzieht, sondern mit kleinen Entgegenkommen meinerseits zufrieden zu sein scheint.

Ich gebrauche auch das “Nein“ eher sparsam und dafür wird es dann anstandslos akzeptiert.

Ich halte sein Verhalten für äußerst sozial an uns Menschen angepasst und sehe in ihm daher mehr als nur das Tier Hund....

Peter
 
Hallo Peter,
Das mit dem aufsetzten kurz vor dem Ziel ist glaube ich nicht, dass was wir denken, also och denke nicht dass er weiß wann man da ist. Ich denke er richtet sich nach andern Einflüssen, zum Beispiel wenn das Auto langsamer wird, oder auch steht und dann wieder anfährt. Denn dieses stehen und wieder anfahren, machen wir im Stau, aber auch an der Ampel. Und die Ampel heißt dass man blad da ist, denn man ist ja in der Stadt oder dem Ort wo Mensch hin will. Außerdem können Hunde das Tempo gut abschätzen, wenn das Auto auf der Autobahn schnell fährt, weiß der Hund dass es noch dauert. Sind hingegen viele Kurven und langsames Tempo angesagt, heißt es aufstehen um zu gucken wann und wo wir sind und hin wollen.
Also unser Hund steht auch auf, allerdings kann er nicht groß unterscheiden, ob wir nur durch den Ort fahren und kurz anhalten um Geld zu holen, oder ob wir da sind.
Also mein Fazit ist, dass Hund weiß das langsam und viele Kurven heißt bald da, aber dadurch auch oft sich irrt.

Aber jetzt dass andere, du sagst du hast einen Tollermix aus dem Tierschutz, nicht war (bitte korrigier mich, wenn ich falsch liege)? Aber was mich dann stutzig macht ist dieser ausgeprägte Schutzinstinkt. Klar jeder Hund ist anders, gerade wenn er schon als junger Hund schlechte Erfahrung gemacht hat, aber für ein Toller ist es sehr ungewöhnlich. Deshalb würde ich hier nicht den Toller, sondern den andern Hund in deinem Mix, diesen Schutzinstinkt zu schreiben. Denn Toller sind wenn sie richtig sozialistiert wurden, besten falls reserviert, aber niemals aggressiv gegenüber Fremden.
Also Epson bellt wenn jemand das Grundstück betritt und Nachts knurrt er zusätzlich, doch er würde niemals (ich weiß er ist ein Tier und reagiert auf seinen Instinkt, doch ich wage es mal hier Niemals hin zu schreiben.) zu beißen, ähnlich wie du es schreibst. Aber mich würde es jetzt doch interessieren, wie er reagiert wenn er frei ist, bellt und knurrt er dann andere auch an? Stellt er sie vielleicht sogar? Weil dann würde ich an deiner Stelle daran arbeiten (bzw dagegen) . Denn stell dir mal vor ein Kind mit Angst vor Hunden trifft euch und denkt „Der sieht ja nicht gefährlich aus, mit dem ganzen Fell und den witzigen Ohren!" Und läuft deshalb normal an euch vorbei und dann fängt Jerry auf einmal an zu knurren und bellen, ich glaube wohl kaum, dass das Kind sich dann beruhigen wird, wenn du sagst „Das ist ein Tier und Tiere handeln nach ihren Instinkten..." Ich weiß nciht aber vor so etwas hätte ich Angst.
Bitte nimm meinen Beitrag nicht negativ auf, ich denke man versteht es kritisch besser, als mit Schnörkel und verbildlichung.
Emma
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Ich hab in meinem Beitrag (#5) erwähnt, dass Jerry “blitzartig“ reagiert.

Da ich am Handy eine Serienfotoapp habe und ich selbst neugierig war, wie Soetwas ausschaut, hab ich eine Testserie gemacht. Sicherheitshalber mit 1/10 Sekunde Fotofrequenz. Übrig geblieben sind nur die ersten beiden Fotos, die ich ins Album gestellt habe.
Aufgabe war Sprung auf einen Ca. 1,4m hohen Baumstumpf - Startbefehl ein klopfen mit der Hand auf die Schnittfläche des Baumstumpfes. Gleichzeitig hab ich den Auslöser gedrückt.
Beim zweiten Foto war Jerry schon fast oben...

Sinn der Übung: Wie lange braucht mein Hund für eine Aktion nach einem Befehl, den ich selber gebe.

Zusammenfassung: Wenn mein Hund Grund für eine Aktion sieht, hätte ich KEINE Chance, diese zu verhindern. Ich muss Soetwas also bereinigen, bevor er ggf. “Handlungsbedarf“ sieht.

Peter
 
Ok tut mir Leid, dass hatte ich wohl überlesen, trotzdem so ein Grollen kann einen Macker, aber auch ein eh schon verängstigtes Kind erschrecken. Für dich ist es ja nicht schlimm, du siehst dass Kind ja nicht wieder, aber ich könnte es trotzdem nicht, alleine weil es mich stören würde dass mein Hund Fremden gegenüber selbst reagiert und nicht darauf, wie ich mich als Rudelführer verhalte...
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Peter,
mit Toller habe ich keine Erfahrungen, aber mit Arbeitshunde im allgemeinen. Die ticken einfach etwas anders und sind wahre Meister der Kommunikation. Und ja, auch sie kennen ihren Futtergeber besser als er sich selbst. Die meisten Menschen haben verlernt, auf Mimik und Gestik unserer Artgenossen zu achten und zu verstehen. Deshalb werden auch immer weniger die Lügen der Mitmenschen durchschaut. Unsere Fellnasen achten aber darauf. Deshalb gibt es bei Hundehaltern oft irritationen. Sie sagen etwas, ihre unbewusste Gestik signalisiert aber etwas anderes. Entweder ist die Fellnase dann verwirrt, oder richtet sich nach der Gestik.
Es ist schön, wenn du deinen Jerry immer besser lesen kannst. Auch ich arbeite viel mit Gestik.
Ich bin der Meinung, das die Instinkte der Hunde noch gut funktionieren, aber oft gewaltsam unterdrückt werden. Manche Menschen wollen halt nur funktionierende Maschinen.
Meine Hunde waren immer Hunde und auch Lucy ist das. Nur, wie in einem echten Hunderudel gibt es ungeschriebene Gesetze, die müssen eingehalten werden. Ich konnte damals genau beobachten, wie unsere Milli dann Twiggy, die im Alter von 5 Wochen zu uns kam, erzogen hat. Da gab es in einigen Bereichen absolut kein "wenn und aber".
Und ja, ich bin auch davon überzeugt, das unsere Hunde (vielleicht nicht alle) sozialer sind, als früher angenommen. Ein Beispiel habe ich selbst erlebt.
Als meine Milli damals 9 Wochen alt war, haben wir uns einer Damenriege angeschlossen mit insgesamt 5 adulten Hunden. Die Hunde haben ein Rudel gebildet mit Tessa, der Anführerin. Hat es Milli gewagt, im vorderen Drittel mit zu laufen, gab es Mecker. Sie musste immer als Vorletzte mitlaufen. Als sie ca. ein Jahr alt war durfte sie neben Tessa laufen. Irgenwann hatten wir dann andere Gassizeiten und sind uns nur selten begegnet. Jahre später, als Tessa alt und krank war, also Milli als selbstbewusste Hündin ihr den Rang streitig hätte machen müssen (laut Fachbuch damals), sind wir uns zufällig begegnet. An diesem Tag war es sehr heiß und ich hatte gerade den mitgenommenen Trinknapf mit Wasser gefüllt, weil Milli durstig war. Tessa kam um die Ecke, Milli begrüßt sie. Tessa hatte auch Durst, Milli geht demonstrativ zur Seite und lässt die alte Hündin vor. Es war so offensichtlich welche Achtung sie der alten Hündin entgegen brachte, das wir beiden Zweibeiner nur staunen konnten. Auch konnte ich ähnliche Begebenheiten beobachten.
Ja, wir Menschen werden noch viel von unseren Fellnasen lernen müssen und etliche Fachbücher müssen umgeschrieben werden.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 
Ach so auf deinen Beitrag mit dem Fotoversuch, (jetzt nicht Ernst nehmen) wie soll ein Hund denn langsam springen :D ne, ich weiß schon was du meinst, ja die meisten Hunde (nicht nur Toller) reagieren auf bekannte und spaßige Tricks so schnell. ;)
 

PiLy

Hundemutti
Hallo Peter,
Das mit dem aufsetzten kurz vor dem Ziel ist glaube ich nicht, dass was wir denken, also och denke nicht dass er weiß wann man da ist. Ich denke er richtet sich nach andern Einflüssen, zum Beispiel wenn das Auto langsamer wird, oder auch steht und dann wieder anfährt. Denn dieses stehen und wieder anfahren, machen wir im Stau, aber auch an der Ampel. Und die Ampel heißt dass man bald da ist, denn man ist ja in der Stadt oder dem Ort wo Mensch hin will. Außerdem können Hunde das Tempo gut abschätzen, wenn das Auto auf der Autobahn schnell fährt, weiß der Hund dass es noch dauert. Sind hingegen viele Kurven und langsames Tempo angesagt, heißt es aufstehen um zu gucken wann und wo wir sind und hin wollen.
Also unser Hund steht auch auf, allerdings kann er nicht groß unterscheiden, ob wir nur durch den Ort fahren und kurz anhalten um Geld zu holen, oder ob wir da sind.
Also mein Fazit ist, dass Hund weiß das langsam und viele Kurven heißt bald da, aber dadurch auch oft sich irrt.
Da bin ich nicht deiner Meinung und das kann ich auch so nicht stehen lassen. Wenn ich über die Autobahn fahre, z.b. zu meinen Großeltern, fängt Pino schon immer dann an vor Aufregung zu jaulen, wenn wir noch zwei Ausfahrten vor der eigentlichen Ausfahrt, auf der Strasse das selbe Tempo fahren!
Pino fängt an zu jaulen vor Aufregung, wenn wir zwei/drei Strassen vor unserer Strasse entfernt sind! Hinlegen tut Pino sich nur im Auto, wenn er richtig richtig müde ist. Er steht immer und kuckt entweder vorne bzw. hinten zwischen die Vordersitze durch oder hinten aus den Seitenfenstern.
Lilly dagegen legt sich im Auto flach hin und das solange bis wir angekommen sind. Sie hasst Auto fahren.
Auch wenn ich zum Garten fahre, da ist es dasselbe.
 
Ok Pily, ich habe hier ja auch nur von meiner Meinung und Erfahrung geschrieben. Ich denke, wenn Hunde oft lang und viel fahren (unser zum Beispiel) Verhalten sie sich anders, als Hunde die oft eher kurze Strecken (unter 50km) und evtl. Eher die gleichen, wie zB zum Garten, Verwandten, Tierarzt, etc.
Außerdem liegt vielleicht auch das Verhalten daran wo sie mitfahren. Unser liegt im Kofferraum und da er ja nicht besonders groß ist, ein Jeep aber schon, muss er sich hinsetzten oder stellen um etwas zu sehen. Wenn deine beiden auf der Rückbank (?!) sitzen können sie ja Allgemein mehr sehen, als hinten im Kofferraum. Vielleicht hat es auch etwas mit dem Fahrstil zu tun, da wir immer relativ schnell fahren, ist es vielleicht auch wackelig als Hund hinten zu sitzen oder zu stehen. Ich weiß ja nicht wie du fährst oder ob es vllt. Einfach daran liegt dass Pino kleiner und daher stabiler ist, wenn er steht und sitzt. Ich denke es liegt einfach in der Neugier, Routine und im Charakter.
Für meine Meinung könnt ihr jetzt gerne den Knüppel raus holen, aber ich sehe es so...
Emma
 

Lucy

Foren-Guru
Schon vom ersten Gassigang habe ich angefangen, meinen Hunden zu signalisieren, das uns fremde Menschen nicht interesieren. Lucy, die ja eine nicht sehr schöne Vorgeschichte hat, brauchte etwas länger als ihre Vorgänger, die noch Welpen waren. Unsere Milli kann ich als Schutzhündin bezeichnen. Sie hat das in einigen etwas heiklen Situationen bewiesen. Deshalb ist es wichtig und das hat nichts damit zu tun, das man beim Hund natürliche Instinkte unterdrückt, er nach meinen Anweisungen handelt. Twiggy, die mehr aus der Vorsteh- Jagdgruppe vom Mix her kam, war das nicht. Die hätte ich wohl eher beschützen müssen. Wie sich Lucy entwickeln wird ist noch nicht deutlich zu erkennen. Auf jeden Fall ist sie sehr wachsam. Zeigt dabei aber keine Agression.
Milli (war nie an der Leine) hat nie gebellt, sondern ist von sich aus, wenn im Dunkeln Leute oder andere freilaufende Hunde auf mich zukamen bei Fuß gegangen und hat nur zur Warnung (nicht bei allen) die Lefzen hochgezogen. Evtl ein leichtes Grummeln war zu hören. Konfrontationen gab es nie, denn diese Warnung hat gereicht.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Lucy

Foren-Guru
Naja, Epson der Toller, dann muss ich auch welche mit dem Knüppel bekommen, denn ganz ehrlich, mich würde das Theater verrückt machen. So, wie Lucy Fahrer und Straßen beim autofahren beobachtet, müsste sie bald so weit sein, selbst einen Führerschein machen zu können.
Ich fahre selten. Dem entsprechend auch konzentrierter als die Routinierten. Da brauch ich meine Ruhe. Meine Mitfahrer, auch die Vierbeinigen wissen das.
Also, die Klappe wird von Anfang bis Ende gehalten.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 
Ja gerade das Gejaule und Gewinsel was unser Hund macht, macht einen kirre, dass macht er zum Glück nur wenn er sich total freut! Zum Glück ist er im Auto ruhig und döst oder ist auf langen Fahrten im Tiefschlaf.
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Epson!
Es freut mich, dass Du Dich hier, bei diesem Beitrag meldest!
Ich sehe übrigens nichts Negatives in Deinem Beitrag. Du hinterfragt nur - und das ist OK und durchaus konstruktiv.

Jerrys Geschichte
Er kommt aus Nitra (SLO), angeblich ist das eine Tötungsstation. Eine Tierschützerin hat ihn vermittelt, alles, was er hatte war ein Impfpass. Wenn es nach diesem Pass geht, wurde er im Alter von Ca. 7 Monaten “gerettet“ und vermittelt.
Wir haben ihn dann übernommen und das war's fürs erste.
Er war ziemlich schwach, hat nach 200m Pause gebraucht. Er kannte weder andere Hunde, hatte vor Allem Angst (drückte sich an die nächste Hausmauer). Beim Neujahr 2011/2012 hat sich dann rausgestellt, dass Jerry “Schusssicher“ ist - nette Jungens haben einen Böller weniger als 10m entfernt von im gezündet, als er gerade sein Grosses Geschäft erledigt hat = überhaupt keine Reaktion ausser neugieriger Blick - er hat fertiggemacht. Durch regelmäßiges Üben nach und nach seine Ängste abgebaut, und ihn auch an Menschenmassen (Stadtzentrum Wien in Hochsaison mit tausenden Touristen) gewöhnt. Ein wenig schwieriger war's mit kleinen Kindern, aber wir haben ja einen Kindergarten in der Nähe und nach ein paar Wochen war auch das kein unlösbares Problem mehr. Jerry ist Stadtalltagstauglich. Ich hab zwar rund 2 Jahre gebraucht um 90% seiner Probleme in den Griff zu bekommen aber ich mag ihn und umgekehrt - somit geht das in Ordnung. Anfangs war er schwächlich und kannte NICHTS von der Welt. Also musste ich ihn langsam aufbauen und hab das mit Schrittzähler und später NAVI kontrolliert um ihn nicht zu überfordern. Ich weiß daher, wie viel ich mit dem kleinen Abenteurer unterwegs bin.

Nun zu den von Dir angesprochenen Gefahrenbereichen.
Kinder
Kinder werden von ihm zu 99% als Junge behandelt, d.h. sie dürfen alles außer auf ihn einschlagen (nicht lachen, aber in manchen Südosteuropäischen Ländern ist es heute noch normal, dass ein Hund bestenfalls eine Zielscheibe für Steinwürfe ist und es wird auch noch hier versucht). Wenn ich vorher gefragt werde, darf Jerry natürlich auch gestreichelt werden.

Schutzinstinkt
Ich glaube, dass sich Jerry bei uns wohl fühlt.
Er ist ein starker Rüde und hat ein Rudel gefunden, das ihn als Rudelmitglied akzeptiert. Daher sieht seine Aufgabe darin, dem Rudel auf seine Art zu nützen.
Der Toller hat auch den Ruf, etwas stur und eigenwillig zu sein. Er ist eher ein Individualist und verschiedenen Einstufungen nach eher kein reiner Familienhund. Jetzt komme ich zum Thema:
Nachdem wir Jerry etwas näher kannten (es hat über ein Jahr gedauert, bis er seine Reserviertheit in einigen Bereichen aufgegeben hat) haben wir uns immer öfter gefragt, was Jerry denn eigentlich für seltsamer Hund ist, da er in vielen Bereichen doch anders war als im Allgemeinen Hunde beschrieben werden.
Dann kam die Äußerung eines anderen Hundebesitzers wo wir denn den Toller her hätten. Wir hatten keine Ahnung was “Toller“ ist, hatten aber Internet. Recherche - auf irgend einer Seite sogar Bild gefunden, das einen “Nova Scotia“ zeigt, der fast haargenau Jerry gleicht. Die Rassebeschreibung war sehr ausführlich und da sie haargenau gepasst hat konnte Jerry eigentlich nur Soetwas sein.
Uns ist “Rasse“ eigentlich egal, zumal jede Rasse aus dem gewollten Kreuzen anderer Rassen entstanden ist.
Wir mussten (egal) die “Rasse“ nur deshalb herausfinden, da Jerry scheinbar “anders“ war, und auch “anders“ behandelt werden musste. Nur zur Info: Es wird behauptet, dass der Nova Scotia Duck Tolling Retriever aus 6 oder 7 Unterlinien stammt, von denen die kanadische Linie auf Jerry zuzutreffen scheint.

Verhalten im Freilauf anderen Hunden gegenüber
Er schätzt scheinbar zuerst die Lage ein. Kleinere Hunde werden prinzipiell akzeptiert, schlimmstenfalls ignoriert. Größere Hunde werden prinzipiell angenommen, außer sie spielen bereits aus Distanz den Bösen mit Zähne zeigen, da weicht er aus. Wenn ihn ein oder zwei Hunde (Kaliber Schäferhund) zum Spiel fordern ist das für Jerry OK, das nimmt er an, weil er durch seine Sprintstärke und Wendigkeit da keine Probleme hat. Wenn ihn jedoch ein grosser Hund anpöbelt muss der dann beweisen, dass er wirklich so gut ist, wie er glaubt. Da scheint Jerry ein sehr starkes Selbstbewußtsein zu haben. Gebissen wird nicht, wenn überhaupt, dann denke ich nur in Notwehr. Hund oder Hündin ist egal, er spielt mit jedem normalen Hund. Gelegentlich werden welche ignoriert - aber das ist meiner Meinung nach normal.

Peter
 
Ja Peter Danke für deine ausführliche Aufklärung, dann versteh ich jetzt alles und denke nicht mehr so kritisch über das Grummeln gegenüber Fremden. Jetzt kann ich auch verstehen, warum noch das ein oder andere Problem "überlebt" hat und wünsche euch viel Kraft das mit dem Auto in Griff zu bekommen, denn das würde mich wirklich nerven!
Emma
 

Lucy

Foren-Guru
Kompliment Peter, da hast du ja ganze Arbeit geleistet. 2 Jahre sind oftmals bei der bearbeitung vieler Baustellen bei einem Hund nicht unbedingt lang. Ich treffe hier immer eine Dame, die haben 4 Jahre gebraucht. Aber diese Hündin hatte ein ganz schlimmes Schicksal.
Da Lucy ja auch ein Nothilfehund ist und auch ganz viele Probleme hatte und noch hat, weiß ich wie viel Geduld man aufbringen muss um der Fellnase wieder ein natürliches Leben zu geben.
Ich drücke dir beide Daumen, das du auch die letzten Baustellen in den Griff bekommst.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

PiLy

Hundemutti
Ok Pily, ich habe hier ja auch nur von meiner Meinung und Erfahrung geschrieben. Ich denke, wenn Hunde oft lang und viel fahren (unser zum Beispiel) Verhalten sie sich anders, als Hunde die oft eher kurze Strecken (unter 50km) und evtl. Eher die gleichen, wie zB zum Garten, Verwandten, Tierarzt, etc.
Außerdem liegt vielleicht auch das Verhalten daran wo sie mitfahren. Unser liegt im Kofferraum und da er ja nicht besonders groß ist, ein Jeep aber schon, muss er sich hinsetzten oder stellen um etwas zu sehen. Wenn deine beiden auf der Rückbank (?!) sitzen können sie ja Allgemein mehr sehen, als hinten im Kofferraum. Vielleicht hat es auch etwas mit dem Fahrstil zu tun, da wir immer relativ schnell fahren, ist es vielleicht auch wackelig als Hund hinten zu sitzen oder zu stehen. Ich weiß ja nicht wie du fährst oder ob es vllt. Einfach daran liegt dass Pino kleiner und daher stabiler ist, wenn er steht und sitzt. Ich denke es liegt einfach in der Neugier, Routine und im Charakter.
Für meine Meinung könnt ihr jetzt gerne den Knüppel raus holen, aber ich sehe es so...
Emma
Beide sind auf der Rückbank und fahren tu ich normal. Pino macht das auch bei längeren Strecken, nicht nur bei Kurzstrecken.
Ich wollte dich auch in keinsterweise angreifen. Ich wollte nur darstellen wie sich meine verhalten und es nicht unbedingt so sein kann wie du das geschreben hast. Also das es nicht auf alle passt.
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo an alle!
Zuerst mal Danke für Eure Beiträge, dank dieser ich eigentlich in der Art des Weges, den ich für Jerry und mich gewählt habe, bestätigt wurde. Es ist mir durchaus klar, dass ich weiterhin versuchen muß, mich halbwegs richtig zu verhalten.
Fairerweise muß ich da nochmals hinweisen, dass ich durch den Ruhestand auch viel mehr nutzbare Zeit dafür habe als jemand, der mit Beruf und Familie sowieso ausgelastet ist.
Peter

p.s.: Das nächste Thema betrifft “Die verdächtige Tür“ - eine Baustelle, mit der ich fast seit Anfang beschäftigt bin, die aber besonders hartnäckig zu sein scheint.
Es würde mich freuen, auch dort wieder von Euch zu lesen.
 

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