Hund und Freilauf (quasi rechtliches)

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo an alle!
Ich bin zwar relativ kurz im Forum, aber natürlich habe ich schon viele Beiträge gelesen.
Für mich als ÖSI hat es daher den Anschein, dass Deutschland das reinste Hundeparadies im Bereich Freilauf (ohne Leine) sein muß.
Sollte es da Regelungen geben, hab ich die noch nicht gefunden.
Natürlich kenne ich nicht die jagdrechtlichen Bestimmungen aller österreichischen Bundesländer, aber rein informativ kann ich hier für euch das reinschreiben, was ich weiß.

Regelungen Wien (offiziell)
Hund generell angeleint, Listenhunde zusätzlich Beißkorb, Versicherungspflicht (Deckungssumme 730.000€), Chip, “Sackerlpflicht“
Öffis und Kinderspielbereiche generell Beißkorb + Leine (extra Beschilderung beachten)
Deklarierte Hundezonen = ohne Einschränkung

jagdliche Regelung Freiland generell.
Schußverbot für Jäger Umkreis 300m rund um Häuser und Ortschaften.

Schußerlaubnis für Jäger außerhalb dieser Zone, wenn der Hund offensichtlich Wild hetzt.

Niederösterreich
Der Jäger MUSS schießen (Gesetz)

Burgenland
Der Jäger kann schießen, muß aber nicht.

Bitte im Bedarfsfall (Urlaub oder so) unbedingt vorher genau informieren!

Wenn wer was von seiner Region weiß, sollte er hier vielleicht auch einen Beitrag hinterlassen.

An Admin: wäre das nicht eventuell etwas für einen Infobereich?

LG
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Uiuiui Peter, du nimmst es aber "sehr genau".
Auch wir hier in Niedersachsen haben als Hundehalter Regelungen die einzuhalten sind. Es gibt hier zum Beispiel eine Brut und Setz-Zeit, die zum Teil "nur mit Kopfschütteln" eingehalten wird. Auch gibt es Schongebiete, wo der Hund nur angeleint mitgeführt werden darf. Auch da sind die Gründe nicht immer offensichtlich.
Die Vorschriften sind mir nicht alle im Detail bekannt. Für mich hört meine Freiheit und die meiner Fellnase auf, wenn sie anfängt, andere (Mensch oder Tier) zu beeinträchtigen. Das ist für mich selbstverständlich.
Das es aber Regeln geben muss ist für mich klar, denn scheinbar glauben manche Leute, das Leben ist ein Ponyhof.
In mehr als 25 Jahren, in denen ich mit selbst erzogenen Hunden unterwegs bin, ist noch keine meiner Fellnasen oder ich beschimpft worden, weil wir andere gestört haben durch schlechtes Benehmen.
Die Auflagen in Wien sind ja harter Toback. Aber gibt es denn auch in Wien genügend ausgewiesene Flächen, wo die Fellnase sich argerecht bewegen darf?
Hannover selbst hat auch härtere Verortnungen, aber ich halte mich vorwiegend in der Region auf. Da wird alles etwas lockerer Gehandhabt. In den ganzen Jahren bin ich auch nie einem Kontrolleur begegnet, obwohl es die laut Aussage anderer geben soll.
Gechipt, versichert und Hundesteuer ist klar. Tüten zum entsorgen der Hinterlassenschaften sind selbstverständlich.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Heike!
Hab mir gedacht, dass niemand was davon hat, wenn man über dieses Thema nicht “genau“ berichtet.
Auf den “jagdlichen“ Bereich bin ich deshalb gekommen, da fast jährlich immer wieder Meldungen durch die Medien geistern, wo ein “böser Jäger“ von seiner gesetzlichen Verpflichtung Gebrauch gemacht hat.
Da ich selbst einen Hund führe, dem kein Haarwild im Radius von 400m entgeht, war das aus meiner Sicht der Dinge UNBEDINGT notwendig.

Richtig ist, dass ich euch das Verzeichnis der Hundezonen Wiens im Eifer des Schreibens unterschlagen habe. Ich möchte das hiermit nachholen:

https://m.wien.gv.at/umwelt/parks/hundezonen.html

Volle Tütenspender und Müllbehälter im Allgemeinen gibt es auch sehr häufig.
LG
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Ausgewiesene Hundezonen gibt es in meinem Bereich nicht. Tütenspender und Müllbehälter für Hunde auch nicht. Das habe ich aber in Oberbayern gehabt und fand es sehr angenehm. Auch einen Bereich "Freilaufzone" gab es genau dort, wo ansonsten der Hund angeleint mitgeführt werden musste. Brut-und Setzzeit gab es in Oberbayern nicht. In den umliegenden Waldgebiet sind fast alle (wenn die Hunde gut hörten) ohne Leine gegangen (ich auch). Das fand ich viel angenehmer.
Also Peter, so ein wenig "Hundeparadies" habt ihr auch.
Und klar, bei Jerry musst du wirklich die Vorschriften bei euch kennen.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Hier in NRW wird das Jagdgesetz gerade rigoros überarbeitet und den Jägern wird darin untersagt, Hunde und Katzen abzuschießen, was sie z.Z. noch dürfen, wenn sich die Fellnasen mehr als 200 m von der Bebauung entfernen oder offensichtlich wildern. Natürlich gehen die Jäger hier jetzt alle deswegen auf die Barrikaden, sprechen sogar von Verletzung ihrer Grundrechte . Die Grundrechte der Hunde und Katzen sind denen natürlich schnuppe (boah, an diesem Thema könnte ich mich aufhängen...)!

Ansonsten ist es hier in NRW schon so, dass Hundeverordnungen in Städten sicher mehr durchgesetzt werden, als auf dem Land. In Köln z.B. sind in den Rheinauen ständig Kontrolleure unterwegs und halten nach unerlaubt freilaufenden Hunden Ausschau und verteilen fleißig Knöllchen. Bei uns in der Kleinstadt kräht kein Hahn nach Hundeverordnungen, es sei denn, jemand beschwert sich beim OA über einen bestimmten Hund - dann wird vielleicht gehandelt.
 

Lucy

Foren-Guru
Das ist bei uns kein Thema, denn gejagt wird hier, wo ich mich meist aufhalte schon lange nicht mehr.
Ich bin auch dagegen, das die Tiere einfach so abgeschossen werden. Für Hundehalter gibt es Regeln, die einzuhalten sind. Nur weil meine Fellnase einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, darf ich ihn nicht der Verlockung des wilderns aussetzen. Da muss dann ein saftiges Bußgeld oder sogar eine Gefängnisstrafe eingeführt werden. Für Katzenbesitzer müssen auch Regeln aufgestellt werden, denn auch Katzen verursachen viel Schaden in der Natur. Das wurde in der Vergangenheit nicht berücksichtigt. Wir hatten hier schon am Ententeich Katzen, die ausgewachsene Enten angegriffen und schwer verletzt und die dann elendig verendet sind. Das muss auch nicht sein. Aber das alles "unter einen Hut" zu bringen ist nicht leicht.
Das Jäger es als Grundrecht ansehen Hunde und Katzen abzuschießen macht mich auch "agro".
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Anmerkung eines ÖSI
In A unterscheidet man zwischen Jäger und Förster. Jäger kann jeder mit Jagdprüfung sein, auch wenn er nur 3x pro Jahr draussen ist und möglicherweise nur Interesse an einer bezahlten Trophäe hat.

Der Revierförster ist der Verantwortliche für Wald und Wild. Der ist nahezu täglich (mit Hund meistens) unterwegs und im Prinzip für alles verantwortlich. Der kennt jedes Stück Wild und jeden Baum. Der hat auch sicher Erfahrung genug um zwischen einem “erfolgsverdächtig“ hetzenden Hund und einem Hund, der es halt mal (ohnedies chancenlos) probiert, zu unterscheiden.
Gebräuchlich ist in so einem Fall in A meines Wissens nach eher eine kostenfreie Ermahnung/Verwarnung des Hundehalters.
Freude, einen Hund oder eine Katze abschiessen zu müssen hat der bestimmt nicht.

Persönliche Meinung: gefährlicher ist der Sonntagsjäger, weil er meistens Interesse an besonderen Trophäen hat und ggf leichter im freilaufenden Hund einen Konkurrenten sieht.

Trotzdem unterliegt auch der Jäger den gültigen Jagdgesetzen, die er einzuhalten hat.

Und weil gerade diese Gesetzeslage für alle Hundeführer(innen) so wichtig sein kann, habe ich diese Diskussion angeregt.
LG
Peter
 

Nando

Alter Hase
Der Pächter des Reviers hat die Entscheidung zu treffen. Man muss das ganz genau abwägen. Da mein Onkel Jäger ist und ich viel mitbekomme, was unverantwortliche Hundebesitzer so im Wald treiben, will ich da nicht vorschnell urteilen.

Den Hund direkt abzuschießen ist sicher oft vorschnell und für mich auch nicht die optimale Lösung. Aber wenn Hunde Wild hetzen stellen sie eine Gefahr dar. Oft ist es ja leider so, dass die Besitzer sogar wissen, dass ihre Hunde wildern gehen und sie trotzdem laufen lassen. Das geht einfach nicht.

Was den Freilauf betrifft denke ich ist es in bei uns in der Region (RLP) schon recht locker.
 

Jimmy

Terrier-Narr
In unserer Stadt müssen so weit ich weiß, nur große Hunde an der Leine geführt werden. Zum Jagdgesetz in NRW habe ich meine eigene Meinung, die ich aber nur unter Gleichgesinnten äußere, da ich keine Lust habe, ,,Wind" von vorne zu kriegen. NUr soviel: Ich mag Veränderungen nicht besonders, in unserer Welt verändert sich zu viel.
 

Lucy

Foren-Guru
Ach Jimmy, Veränderungen hat es- und wird es immer geben. Manche sind gut- manche weniger gut. Die Welt dreht sich und wir uns mit ihr. So muss es auch sein, denn Stillstand bedeutet Rückschritt.
Und glaube mir: Früher war nicht alles besser- nur anders, der Zeit angepasst.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 
Also in Niedersachsen, Region Hannover kenne och nir eine Stelle wo kontrolliert wurde (oder vielleicht auch noch wird?!). Dass ist an der Ihme, dort sind nämlich hinten Auslaufflächen, aber die Wege dort hin wurden zumindest vor fünf Jahren genaustens kontrolliert, dass auch keiner wagt seinen Hund fünf Meter zu früh abzuleinen. Ich meine wenn man erwischt wurde, zahlte man beim ersten Mal nichts, bekam eine mündliche Verwahnung und beim zweiten Mal zahlte man 15€ Pro Hund! Da ich dort lange nicht mehr war kann ich leider nicht sagen wie es dort jetzt ist, aber ich denke es wird weiter so geregelt.

Aber auch unsere TÄ meinte, dass sie sich nur am Waldrand oder im Wald an die Brut und Setzzeit hält, da auf den Rad und Wanderwegen eh kein Vogel nistet geschweige denn ein Fuchs seine Jungen zur Welt bringt. Also wir halten uns nach Gefühl dran, allerdings geht Epson auch nicht von den Wegen in den Wald oder ins Feld.
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Also hast Du bei dem mit Epson wirklich Glück, Jerry ist unheimlich neugierig/temperamentvoll und hat mir im Frühjahr Rehlagerplätze quer durchs Unterholz auf rund 350m eingepeilt. (Nachher auf Landkarte angeschaut)
Weil mir sein Peilen auf die Nerven gegangen ist, hab ich mich von ihm (an 10m Schleppleine) führen lassen und er ist schnurgerade durchs Unterholz bis zu den 4 eindeutigen Liegemulden. Danach zieht mich Jerry weiter und er hat mir “mit stolzem Blick“ noch ein paar hundert Meter weiter das Rudel aus Ca.30m Entfernung gezeigt...
Bei dieser speziellen Fellnase muss ich deshalb generell auf Freilauf im Wald (ausgenommen Hundezonen) verzichten -zu hohes Risiko.
LG
Peter
 

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