Ignorieren von Rüden

25Watt

Neues Mitglied
Wir wollten heute den Hund, den wir seit ca. 3 Wochen haben, mit einem etwa gleichaltrigen zusammen bringen, bzw., die sollten sich beschnuppern und vielleicht sogar anfreunden.

Sie ist ein kastriertes Weibchen, der Rüde ist noch Natur. Der stürmte in die Wohnung (ihr Bereich) - (zur Vorsicht waren beide angeleint) -, wedelte, sprang, freute sich, wollte mit ihr sofort spielen, mochte sie auf Anhieb... Siiie...am Anfang kurzes wedeln. Dann etwas winseln. Von da an erst mit den Lefzen zucken, im nächsten Moment angreifen. Der Rüde gab aber nicht auf, sie hat ihm gefallen. Da stand sie auf, ging an ihm vorbei, ohne ihn anzugucken, wackelte kurz mit dem Hintern, legte sich hin und schlief.

Der Rüde war ihr vööööllig egal. Ob sie ihn nur nicht interessant findet? Wenn sie draußen unterwegs ist, lässt sie sich (allerdings auch nicht von allen) von Rüden beschnuppern. Wir vermuten jetzt, dass sie entweder wirklich keine Antenne für ihn hat, oder dass sie in ihrem Leben, bevor sie zu uns kam, schwer traumatisiert wurde und sich deshalb so verhält.

Sie kam mit einer Tiervermittlung aus Bulgarien. 13 Monate alt. Angeblich nicht stubenrein, ängstlich, geschlagen worden, von Zigeunern hinter dem Wagen her geschliffen worden, usw. Aber sie kam bei uns an, wedelte, sprang uns an, ließ sich sofort durch knuddeln und tobte direkt mit uns. Keine Angst. Normalerweise, wenn sie geschlagen worden wäre, hätte sie doch direkt Angst, wenn man die Hand beim Toben so über ihren Kopf hält, aber davon keine Spur. Sie war ein paar Stunden da, kratzte an der Tür, sie musste raus. Also war sie auch stubenrein.

Und vor heute haben wir eigentlich eher erwartet, dass der Rüde auf sie losgeht, auch, wenn er in ihrem Revier war. Aber neee...die Diva zeigte ihm im wahrsten Sinne, die kalte Schulter.

Kann das sein, dass das jetzt zwischen den beiden immer so bleiben wird? Oder was könnte man sonst noch machen?
 

Lucy

Foren-Guru
Wie sich die Beziehung der beiden in Zukunft gestaltet ist unklar.
Fakt ist, der Rüde hat ein sehr schlechtes Verhalten gezeigt. Damit meine ich z.B.: Ich komme in eure Wohnung, springe ungefragt auf euren Möbeln herum und knuffe auf eure Körper rum. Wenn ihr mit mir meckert, ignoriere ich das. Würdet ihr euch nicht auch zurückziehen und denken: Hoffentlich haut die Alte bald ab.
Sorry Leute, aber die Hündin ist erst 3 Wochen bei euch. Sie glaubt höchstwahrscheinlich, der ungehobelte Klotz gehört in euer Umfeld. Warum habt ihr das Zusammentreffen nicht auf neutralem Boden (Spielwiese usw.) gemacht? Das hätte böse ins Auge gehen können, wenn eure Hündin sich schon richtig Zuhause gefühlt hätte.
Wenn dieser Rüpel mit Anhang zu eurem Bekanntenkreis gehört, versucht das nächste Zusammentreffen etwas artgerechter zu gestalten.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Bubuka

Gesperrt
Wenn Hunde sich ignorieren, ist das erstmal keine schlechte Bedingung für eine spätere Freundschaft.
Nicht alle Hunde spielen sofort miteinander.

Allerdings nimmt die Kastration viel von dem natürlichen Verhalten unter Hunden weg. Es gibt Rüden, die können kastrierte Hündinnen nicht ausstehen.

Es gibt auch kastrierte Hündinnen, die sich nach der Kastration weder mit Rüden, noch mit Hündinnen vertragen.
Das hat dann mit den fehlenden weiblichen Hormonen zu tun.

Auf jeden Fall solltet ihr weitere Treffen auf neutralem Gebiet stattfinden lassen, wie Heike es schon geschrieben hat.
 

Zottel

Gesperrt
Und vor heute haben wir eigentlich eher erwartet, dass der Rüde auf sie losgeht, auch, wenn er in ihrem Revier war. Aber neee...die Diva zeigte ihm im wahrsten Sinne, die kalte Schulter.
Auf was begründet sich diese Erwartungshaltung? Warum habt ihr die beiden bei euch zu Hause zusammen geführt?
Wie lange ist der Rüde bei den Haltern?

Ansonsten schließe ich mich Lucy und Bubuka an.
Wäre besser gewesen, wenn sich die beiden auf einem neutralem Boden kennengelernt hätten. Aber noch ist nicht wirklich etwas verloren.

Macht mit beiden auf neutralem Boden einfach einen (mehrere) Spaziergang, beobachtet beider Verhalten, lasst sie spielen, wenn sie wollen. Achtet darauf, das der Rüde sich nicht zu stürmisch verhält (hat er viel Kontakt zu Hunden?).

Ein Ignorieren am Anfang finde ich nun auch nicht sooo schlecht.
Manche Hunde brauchen eben ihre Zeit und es ist wichtig, ihnen die Zeit auch zuzugestehen....
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eine erste Begegnung im eigenen "Revier" eines der Hunden ist selten eine gute Vorraussetzung für eine zukünftige Freundschaft. Mit meinen Hunden kann ich das problemlos machen, aber die kenne ich auch schon länger als 3 Wochen und die kennen das hier eh schon, dass auch fremde Hunde bei uns jederzeit auch in der Wohnung bei den Menschen willkommen sind - und die haben hier das Sagen, nicht etwa die Hunde! Aber, wie gesagt, dafür sollte man seinen Hund schon gut genug kennen und der Hund euch!

Ein schlechte Beispiel, wie es anders laufen kann, haben wir hier mit Amie (gehört meinem Sohn, der auch hier im Haus wohnt und ist tagsüber bei mir) und unserer Marie... Vor 4 Jahren hat unser Sohn sich mit seiner damaligen Freundin Amie aus einem TH geholt, als mein Mann und ich mit Marie im Urlaub waren. Wir wußten nichts davon und als wir dann mit Marie aus dem Urlaub kamen, war plötzlich ein fremder Hund im Haus, der auch noch dachte, weil er schon einige Tage da war, dass er nun Hausherr sei. Wie Marie darauf reagierte könnt ihr euch sicher denken... Sie ist zwar kein aggressiver Hund, aber gepaßt hat es ihr ganz und gar nicht. Es gab zwar keine Beißerei, aber die beiden sind bis heute keine dicken Freunde, dulden sich lediglich! Zum Glück gibt es da als Bindeglied jetzt auch noch Lotta, die versteht sich mit beiden super.
 


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