Jerry und “Die verdächtigen Türen“

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo!
Eine “Langzeitbaustelle“ wo ich bisher nicht weitergekommen bin ist die Sache mit den Türen. Es geht dabei um Türen und Tore unterwegs, die man zwangsläufig in einem Abstand von bis zu 3 Metern frontal sieht oder auch in dieser Distanz dran vorbeigeht. Bleibt die Tür geschlossen - dass ist alles optimal OK, aber wenn plötzlich wer rauskommt...
Momentan kann ich das nur intuitiv behandeln (50/50 Chance) - und das gefällt mir nicht.

Ich beginne mit dem Aufzug

Aufzug kommt (leer), Jerry ist fast unmerklich gespannt und dann wieder locker, wenn ich die Türe öffne und die Kabine ist wirklich leer.

Aufzug kommt (Familienmitglied oder andere Sympathieperson) drin, Jerry wie beim vorigen Beispiel unmerklich gespannt. Es macht jetzt keinen Unterschied, ob ich die Türe öffne oder die Türe von innen geöffnet wird: Jerry geht sofort auf Abwehrhaltung, erkennt aber dann die Person(en) im Aufzug und schaltet in Sekundenbruchteilen auf “unheimliche Freude“ um.

Wenn jedoch eine weniger bekannte Person drinnen ist, wird diese zu 95% verbellt.

Ich muß nebenbei anmerken, dass die Hausbewohner Jerrys Problem mittlerweile kennen, aber sich scheinbar nicht an meinen Vorschlag, ruhig zu bleiben und Jerry einfach mit Namen anzusprechen in der Situation erinnern können. 1-2 halten sich doch dran und bei denen tritt dieses Problem mit Jerry wesentlich seltener auf.

Wenn ich mit Jerry von der Strasse komme und Hausparteien warten auf den Aufzug gibt es dieses Problem nicht, da ist er entspannt und akzeptiert alle.
Dieses Problem tritt nur dann auf, wenn Familienmitglieder mit Jerry bei einer Tür, wo er nicht durchschauen kann, warten. Es ist auch nicht unbedingt viel Platz da.

Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee, wie so ein Verhalten entstehen kann, oder wie man das abstellen könnte.

Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Oh je, das ist ja wirklich ein blödes Problem, da du damit ja ständig beim verlassen der Wohnung mit Jerry rechnen musst. Ich kann mir vorstellen, das du dich mittlerweile, weil du ja Jerrys Problem kennst, dadurch evtl. auch leicht angespannst. Das verstärkt natürlich die Sache.
Man muss versuchen, sich in Jerrys Lage zu versetzen. Geschlossene Türen, hinter denen fremde, vielleicht gefährliche Menschen lauern. Also wachsam sein und konzentriert den Gefahrenherd im Auge behalten. Türe geht auf oder wird von Herrchen geöffnet und da...ich habe es doch gewusst, jetzt schauen die mich auch noch an...sofort vertreiben (Krach schlagen), ehe es gefährlich wird.
So oder ähnlich stell ich mir das vor. Jerry reagiert in einem Bruchteil einer Sekunde.
Vielleicht stehen deine Hausmitbewohner aber schon mit dem Gadanken im Fahrstuhl: Hoffentlich steht nicht wieder der "Irre mit seinem Hund" vor der Tür, wenn ich raus will. (Sorry, das soll jetzt nicht beleidigend dir gegenüber sein). Auch diese, für dich gar nicht wahrnehmbare Simmung (auch Angst) spürt Jerry mit seinen feinen Sinnen. Es kann auch sein, die immer wechselnden Personen verunsichern ihn, denn jede Veränderung wird wahr genommen. In manchen Bereichen verhalten sich Hunde wie kleine Autisten.
Mit welcher Maßnahme hast du bisher Jerrys unerwünschtes Verhalten in anderen Bereichen erfolgreich bekämpft?
Ich gehe mal davon aus, das du im Treppenhaus vor dem Fahrstuhl nicht viel Spielraum hast. Meine Lucy hatte am Anfang sehr viel Panik, wenn etwas eng-oder tunnelartig wirkte. Da ging sie einfach nicht lang sondern versuchte immer davor zu flüchten. Ich habe ihr dann erst in der Wohnung, dann draußen beigebracht, auf das Kommando "hinten" und mein Handzeichen, das ihr deutlich zeigt, wo sie zu gehen hat, nämlich hinter mir. Das habe ich dann in solchen Situationen verwendet. Sie hat nach einiger Zeit verstanden, das ich die Situation beherrsche und sich immer mehr darauf verlassen. Irgentwann fing sie dann an, vorwitzig hinter meinen Beinen nach vorn zu schauen, war dabei dann aber neugierig. Fing sie an sich zu verspannen, weil uns etwas entgegen kam, wurde sie von mir wieder auf ihre Position hinter mich geschickt. Es hat eine Zeitlang gedauert, aber mittlerweile ist es bei unseren Gassirunden so, als hätte es dieses Problem nie gegeben. Unser Entspannungszeichen ist "Pssssst", wenn es dich interessiert, schreibe ich dir, wie sie es erlernt hat.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Heike!
Zuerst mal gaaanz allgemein. Das ist hier für mich ein Forum in dem jeder schreiben kann, was er wirklich denkt. Solange es nicht um persönliche Anfeindungen oder Beleidigungen geht, sollte alles passen. Also brauchst Du bei mir da keine extra Vorsicht walten lassen. Wir haben früher mal gesagt “Gespräch auf der grünen Wiese“ und das hat bedeutet, dass auch der “kleinste“ Mitarbeiter dem “höchsten“ Boss ungeschminkt (halbwegs kultiviert) die Wahrheit direkt sagen konnte, ohne dass das irgendwelche Folgen haben durfte. Das ist hier zum Beispiel dieses Forum für mich.
===========================================================
Prinzipiell hast Du in Deiner Darstellung recht. Mir ist es aber ziemlich egal, ob ich “der Irre mit dem wahnsinnigen Hund“ bin. Egal was passiert, bin ich sowieso verantwortlich (und außerdem versichert).

Da ich aber der Meinung bin, dass auch dieses Problem lösbar sein sollte, quäle ich halt Euch.

Das Problem bei Jerry hat mindestens zwei Bereiche:

Ich weiß absolut nichts über die Vorgeschichte Jerrys. Alles es ich vermute, kann richtig oder falsch sein. Mir fehlen einfach seine ersten 7 Monate...

Ich kenne mittlerweile Jerrys Fähigkeiten und seine superschnellen Reaktionen. Dazu ein kleines Beispiel:
In seinem ersten Jahr bei uns hatte er neben einem überzogenen “Beutetrieb“ auch das, was man heute als “Futteragression“ bezeichnet. Aus irgend einem Grund war er mal stocksauer auf mich mit Zähnefletschen und dem bösestmöglichen Knurren (er war damals auch nicht mit der Hierarchie einverstanden). Um die Sache “friedlich“ einzurenken hab ich mir ein Cantuccini geholt um ihn aus seiner “Rückzugshöhle“ zu holen. Als ich noch nicht einmal auf einen halben Meter ran war, hat plötzlich das halbe Cantuccini gefehlt - Ca. 1mm vor meinen Fingern glatt abgebissen. Ich hatte weder den Ansatz der Bewegung, noch seinen blitzschnellen Schnapper vorher erkannt. Ich hab mich nur kurz gewundert, wieso ich nur noch ein halbes Cantuccini in den Fingern hatte - als ich Jerry dann schmatzen hörte, war erst alles klar. Seit diesem Zeitpunkt weiß ich aber, dass er mich nie ernsthaft attackieren würde und im Enderfolg war das DIE vertrauensbildende Maßnahme (von einem Tier!). Soetwas ist auch nie wieder vorgekommen.

Momentan bin ich bei der Aufzugsangelegenheit auf Aufmerksamkeit und Intuition angewiesen. Jeder Aufzug macht markante Geräusche und wird meistens vor einer Fahrt geholt. Also kann ich davon ausgehen, dass nach einer Pause jede zweite Fahrt besetzt gemacht wird. Unser Aufzug braucht vom drücken des Rufknopfes ziemlich genau 3 Sekunden, bis die Kabine abfährt.
Ich beachte das und kann so über 90% unliebsamer Vorfälle vermeiden.
Timing ist momentan noch die zuverlässigste Methode.

Hab schon mit vielen Hausbewohnern gesprochen, aber dann, wenn's wichtig wäre, sich richtig zu verhalten, bauen die meisten Mist und werden verbellt. Das positive daran ist, dass jeder weiß “der bellt nur, beißt aber nicht“ aber weiterhelfen tut mir das nicht wirklich.

Da ich keinen Roman schreiben möchte, mach ich jetzt mal kurz Pause.
Peter
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
>Fortsetzung
Ich hab mir dann gedacht, wenn Jerry die Psychose “alles außer dem Rudel sind Feinde“ haben sollte, zu versuchen, in Anwesenheit Jerrys mit den Hausparteien je nach Möglichkeit ins Gespräch zu kommen und zu mindestens ein paar Minuten zu plaudern - damit Jerry mitbekommt, dass da keine bösen Feinde sind. Bei ein paar hat's geklappt, der Rest scheint “Hundeallergie“ zu haben, obwohl sich Jerry immer schnell beruhigt hat und brav daneben gesessen ist. Trotzdem haben die meisten bei der nächsten Begegnung mit Jerry wieder Mist gebaut.

Als Resultat schreib ich jetzt hier...

Am schwierigsten ist das Gespräch mit “Neuösterreichern“ mit südosteuropäischen Hintergrund. Da kommt zum Sprachproblem noch ihre spezielle Überlieferung dazu in der Form, dass sie “Rotkäppchen“ scheinbar als Tatsachenbericht verstehen und nicht als Gleichnis.
Jerry reagiert nun mal sensibel, wenn sich eine Tür öffnet, ein Gesicht vorsichtig herausschaut und man sich dann panikartig versteckt. “Will der was von meinem Rudel? Der hat doch was vor, wenn er sich versteckt!“ mir ist das Verhalten Jerrys logisch - die können das nicht verstehen.
Leider kann ich Jerry das nicht erklären - das ist das Problem bei einem Tier.
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Ja Peter, die Problematik mit Mitmenschen, die einem Hund mit Skeptik oder Angst entgegentreten kenn ich. Lucy hat wunderschöne Augen, manche finden sie deshalb hinreißend, andere aber fragen doch glatt, ob da ein echter Wolf mit drin steckt und haben Angst. Und ja, Rotkäppchen hat sich in die Gehirne vieler Menschen eingebrannt.
Das mit "dem Gespräch" anzufangen ist ein guter Weg. Vielleicht reicht ja schon ein fröhliges Grüßen.
Ich weiß ja nicht, wie ihr euch am Fahrstuhl hinstellt. Ich kann dir nur schreiben, wie ich mich verhalten würde.
Dazu muss ich dir schreiben, das Hunde ein direktes aufeinander zukommen als provokant empfinden. Sie ziehen es vor, ihrem Gegenüber (wenn auch manchmal nur leicht) auszuweichen.
Ich würde also etwas seitlich von der Fahrstuhltür stehen und warten. Hund leicht hinter mir plaziert (sitzend), Leine kurz gehalten. Hält der Fahrstuhl und jemand öffnet von Innen die Tür, ruhig stehenbleiben, und grüßen. Fängt die Fellnase an zu zicken, ein strenges, aber nicht lautes "Aus" (oder euer Ruhezeichen). Stehen noch Personen im Fahrstuhl, mit Hund bei Fuß betreten. Achte darauf, das du den Fahrstuhl zuerst betrittst. Ich würde diese Übung am Anfang mit einer oder unterschiedlichen Personen trainieren, die Jerry kennt. Die müsste dann halt ein paar mal Fahrstuhl fahren. Das alles in einer Zeit, wo du sicher sein kannst, das grad keiner den Fahrstuhl benutzt.
Jerry spürt genau, das du aufmerksam lauscht, ob der Fahrstuhl grad benutzt wird. Dadurch wird er noch aufmerksamer und das Problem kann sich dadurch verstärken.
Zusätzlich würde ich dir eine Übung empfehlen, die du zu Hause mit Jerry gut ausführen kannst. Er muss lernen, das nicht immer da der Erfolg liegt, wo der Anreiz ist.
Nimm in eine Hand ein Leckerlie und halte ihm aber beide Hände geschlossen hin. Er wird natürlich versuchen, das Leckerlie aus deiner Leckerliegefüllten Hand zu nehmen. Dann bekommt er es aber nicht, sondern erst, wenn er die andere (also leere Hand) entweder anstupst oder mit Pfötchen berührt. Dabei musst du aber sehr konzentriert sein, denn das Interesse an der leeren Hand wird bei den ersten Malen nur in einen "Bruchteil einer Sekunde" geschehen.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich dir nun weiter helfen konnte, drücke dir aber beide Daumen.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Heike!
Zuerst Danke für die speziellen Infos!

Bevor ich jedoch am Thema weitermache, ein kurzes Erlebnis von heute (Nachmittagsrunde) - das passt nebenbei genau zum Thema.

Wohnhaus ruhig, wie ausgestorben.
Hab Aufzug gerufen, bin mit Jerry runter gefahren.
Wie immer unauffälliger Blick durchs Fenster der Aufzugstüre - alles leer, Jerry entspannt ruhig - fein!
Türe auf, im selben Augenblick startet Jerry mit Alarm nach links und “stellt“ einen Mieter, der sich neben der Aufzugstüre so an die Wand gestellt hat, dass ihn ja niemand sieht.
Dass der Panik im Blick hatte, ist mir egal, einerseits kennt er Jerry und hat ihn auch schon gestreichelt, andererseits bemühe ich mich schon seit Wochen, hörbar für alle Jerry beim verlassen der Wohnung anzusprechen, um die anderen Mietern damit zu erinnern sich BITTE normal zu verhalten. Daher auch nur mein Kommentar “Sorry, hab dich auch nicht gesehen“

Meiner Meinung nach hat Jerry eigentlich nur seinen Job gemacht, zumal sich dieser Mieter offensichtlich bewusst versteckt hat - das hätte auch echte Gefahr sein können!

Und jetzt stelle ich eine direkte Frage:
Wenn solche Deppen andauernd meine Bemühungen Jerry zu mindestens auf “neutral“ zu stellen sabotieren, was kann ich noch mehr unternehmen? In der letzten Zeit kommt es mir vor 3 Schritte weiter - 2 Schritte zurück....

Sorry, musste etwas Dampf ablassen ;-)

Zurück zur Diskussion. Die Methode mit “Sitz“ seitenversetzt zur Aufzugstüre hab ich schon probiert. Das mit dem Ansprechen anderer Parteien auch, leider nur mit mäßigem Erfolg. Guten Willen habe ich (noch), aber ich habe früher nicht gewusst, dass es so viele Menschen gibt, die vor lauter Stress bestenfalls ein gemurmeltes “Tag“ raus bringen. Bei denen wo mehr raus kommt ist's wesentlich besser geworden, aber wie bringe ich den Leuten bei, den Hund nicht so blöd schief anzuschauen?
Wie ich schon in einem Beitrag erwähnt habe reagiert Jerry auf solche Blicke sicher nicht mit ignorieren...

Dabei ist es leider nicht so, dass Jerry langsam “zu zicken“ beginnt, sondern im Bruchteil einer Sekunde spontan “explodiert“ sprich handelt/beschützt wie auch immer. Da komm ich nicht einmal zum Luft holen für ein “Aus“.

Wahrscheinlich sollte ich hier nochmals erwähnen: Jerry verwarnt nur - ER BEISST NICHT!
Nur weil ich mir nach fast 3 Jahren dessen ABSOLUT sicher bin, geht er ohne Beißkorb an einer 8m-Flexleine.

Im Freien gibt es da wieder kein Problem. Durch meine grössere Sichtweite kann ich die Leine oder Befehle verwenden, bevor es zu “kritischen“ Situationen kommen kann - im engeren Hausflur geht das leider nicht.

HAT WER REALISIERBARE IDEEN?
Peter
 

storbi

Foren-Guru
Hallo Peter,nachdem ich mich durch deinen Roman durchgearbeitet habe,mußte ich schmunzeln.Genau das Problem hatte ich mit Lucky auch.
Ich probiere es kurz zu schildern,ob`s klappt weiß ich nicht.
Als erstes hab ich Lucky trainiert ohne Ablenkung in der Wohnung auf ein Geräusch das ich mit der Zunge gemacht habe eine Art Klick,mich anzuschauen.
Also Klick mich anschauen,durfte ein Zipfelchen aus der Belohnungswurst,die ich in der verschlossenen Hand halte abbeißen.Habe erst mal mit dem Trockenfutter (Frühstück) geübt. Klick-anschauen-Belohnung. Klick-nicht anschauen-keine Belohnung.Irgendwann ist er so eingeschossen auf dein Klick und schaut so lange und lauert,dann vergisst er seine Umwelt.
Wenn das sitzt kannst du es an der Fahrstuhltür üben.
Na klar mit der Steigerung zum besseren Leckerchen.(ein kleines Stück Würstchen)
Er riecht die Wurst in deiner verschlossenen Hand ,schaut und wartet.
Klick machst du erst unmittelbar bevor der Fahrstuhl hält und jemand rauskommt.
Bleibt der Blick bei dir und er bellt nicht gibt es das Wurstzipfelchen.
Ansonsten das nächste Opfer aus dem Fahrstuhl abwarten.
Stelle dich gerade bei der Aktion hin,bücke dich nicht zum Hund runter.
Rede nicht viel.Wenn es geklappt hat,loben und Spaß haben.
Ich drücke euch die Daumen ....
Ich hatte auch ein Hund mit sehr viel Baustellen,langsam wird es besser.Konnten schon viele Baustellen mit einen Häkchen markieren.
L.G.Storbi
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Storbi!
Danke für diesen Beitrag! Die Idee mit der gezielten Belohnung ist grundsätzlich nicht schlecht.

Ich fürchte aber, dass meine lieben Mitmieter da eher das Problem sind. Würden die sich halbwegs “normal“ (sprich kooperativ) verhalten, hätte das eine reelle Chance. Ich fürchte aber eher, dass da die meisten Mist bauen würden - Jerry (oder wir) hätte danach wahrscheinlich mehr Probleme. (In meinem Haus wohnen über 60 Personen und auch einige Spontancholeriker)

Auf jeden Fall werde ich mir Deine Idee in Ruhe durchdenken, vielleicht finde ich im Haus doch “Opfer“, die bei einem Experiment mitmachen würden.

Danke für diese Idee!
Peter
 

storbi

Foren-Guru
Wenn das Anschauen beim Geräusch sitzt nimmst du was kommt aus dem Fahrstuhl.
Das wichtigste ist,das es mit dem Anschauen und lauern auf die Wurst klappt.
Dann ist es deiner Fellnase egal,wer die Fahrstuhltür aufmacht.
Trainiere das anschauen lustig,wie ein Spiel,er muß süchtig werden auf dein Zeichen,schau mich an.
Es ist eine Geduldsache,lohnt sich aber.
Du sagst ja du hast viel Zeit,die braucht man auch dafür.
L.G.Storbi
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Storbi!
Deine Idee ist richtig gut, aber ich habe ein wenig Probleme den Weg zum Umsetzungsversuch zu finden.

Jerry ist der aufmerksamste Hund, den Du Dir vorstellen kannst - wenn der im Wohnzimmer döst und Du holst in der Küche nur Luft um ein “Rufgeräusch“ zu machen, steht der vor Dir, schwanzwedelnd mit einem fragenden Blick, der sagt “Brauchst mich nicht mehr rufen, ich bin schon da! Was gibt's?“

Ich hab's übrigens noch nicht geschafft, den so auf etwas zu fixieren, dass ihm was anderes entgeht...

Wenn's um was geht, ist der zurzeit auch absolut unbestechlich mit Leckerlis (die er wenn, dann nur von einem Familienmitglied nimmt - von “Familienfremden“ nimmt der absolut nichts und erst überhaupt nicht wenn wo was herumliegt).
Wennst mehr über seine anderen Fähigkeiten wissen möchtest, kann ich Dir bei Bedarf einen “Roman“ drüber schreiben (Erfahrungsbericht passt besser) ;-)

Wie gesagt, ich versuche momentan hauptsächlich theoretisch einen Weg zu finden, um Deine Idee mal in der Praxis probieren zu können...

Peter
 

storbi

Foren-Guru
Das mit der Aufmerksamkeit kenne ich.Lucky ist Terrier Mix,Die bekommen mit,wenn im Nebenraum die Flöhe an der Wand husten.
Genau das ist es,Jerry trainieren,das geht nicht von heute auf morgen.Er muss lernen zu lernen.
Hört sich doof an,ist aber so.
Dann bau Augenkontakt auf,ohne viel Reden.Denn mit dem Augenkontakt,sprichst du mit ihm.
Wir haben ein Wort ,das "OK" als Entlassungswort für alle Kommandos.Zum Beispiel ,ich sage" Sitz".,dann sitzt er.Schaut mich an und sitzt.Steht nicht eher auf bevor das "OK" kommt.Das "OK" kommt erst,wenn er mich anschaut.
Beispiel :,es wird nicht einfach aus der Wohnung,nach draußen gelaufen.
Tür geht auf,und er schaut mich an ( damit spricht er mit mir,wenn er mich anschaut)
Ich antworte mit Ok,dann geht es los.
Futterschüssel an die Erde stellen,er steht davor und stürzt sich nicht drauf,sondern wartet auf`s "OK".
Nur so und bei vielen anderen Dingen,bekommst du deinen Jerry dazu,sich zu benehmen,wenn der Fahrstuhl oder andere Türen aufgehen.
Du musst bei Null anfangen und dich langsam hocharbeiten.
Du wirst sehen in einem Jahr hast du einen neuen Hund.
Vor 1 1/2 Jjahren noch hatte ich den schlimmsten Kläffer auf dem Hundeplatz.Keine Konzentration auf mich.Nur andere Hunde ankläffen.Grausig.Die anderen Frauchen und Herrchen auf dem Platz haben alle genervt geschaut,wenn wir kamen.
Seit ein 3/4 Jahr ist das generve vorbei.Ich habe einen auf mich fixierten Hund,der wartet "Frauchen,was machen wir jetzt ? " und mich dabei erwartungsvoll anschaut.
Mittlerweile haben wir viele der von Damals genervten Hundebesitzer mit ihren Fellnasen locker an Leistung auf dem Platz eingeholt ,Bzw. auch locker überholt.
Wir haben mittlerweile die B H Prüfung bestanden und sind jetzt in der Leistungsklasse und arbeiten auf Bronze zu.
So,lange Rede kurzer Sinn,du bist Rentner und wenn du die Energie dazu aufbringst,trainiere deinen Hund zu lernen.Das erleichtert das Leben für dich und auch für Jerry ungemein.
Denn auch Jerry steht mit der Führungsrolle ,d
ie er sich selber auferlegt hat,unter Dauerstress und kann nicht entspannen.

L.G.Storbi
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Storbi!
Ich würde mir wünschen, dass die Umsetzung Deiner Idee auch so gelingt, wie Du es meinst - ich tüftle noch an der Art der Umsetzung.

Da Du ja die “Spezialitäten“ Jerrys aus seiner (rassemäßigen Veranlagung) sicherlich nicht genau kennen kannst, hab ich aus meinem Archiv die treffendsten Beschreibungen herausgesucht - das sind folgende Links:

Österreichischer Retrieverclub : : ÖRC FCI-Standard
Das Wesen des Tollers

Da diese Beschreibungen das Gesamtpaket Jerry sehr genau treffen, könnte ich mir hier den angedrohten “Roman“ eigentlich sparen. ;-)
L.G.
Peter
 

storbi

Foren-Guru
Wenn du mal einen misshandelten Dackel Jacky Mix aus dem Tierheim hattest,kann dich nichts mehr erschütten.Das habe ich mit Lucky gehabt.
Schlimmer geht nimmer !!
Ich denke ,da du viel Zeit zum trainieren hast,bekommst du es früher oder später in den Griff.
L.G.Storbi
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hast schon recht, mit dem was Du schreibst. Tiere misshandeln ist das Allerschlimmste und nur sehr schwer bei denen aus dem Kopf zu bringen...
Hatte Anfangs auch einen Verdacht, war aber bestimmt nichts besonders Krasses.
Bei Jerry geht es mir im Moment auf gewisse Art um die “Feinabstimmung“. Ich darf mir keine grösseren Fehler erlauben um die bisherigen Erfolge bei dieser hochsensiblen Fellnase nicht zu gefährden.
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Peter,
ich würde mich sehr freuen, wenn du über deine weiteren Schritte berichten würdest. Hast du einen Weg gefunden um die Fahrstuhlproblematik in den Griff zu bekommen?
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Ja, ich habe gelernt, dass man alleine so ein Problem nicht wirklich in den Griff bekommen kann. Wenn die Beteiligten (Hausmitbewohner) nicht kapieren, dass mein Problem auch von ihrem Verhalten (aus Sichtweise Jerrys: “verdächtiges Verhalten“) abhängt, wird das ein seeehr langer Weg.

Da, wie ich mittlerweile sicher bin, dass mein Problem ein spezieller Einzelfall ist, habe ich beschlossen, aus dem Forum auszuscheiden, da fast niemand Nutzen von meinen Erfahrungen haben kann.
Ich danke euch für eure engagierten Beiträge und wünsche euch noch viel Erfolg im Forum.
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Peter,
das finde ich jetzt sehr schade. So wirklich kann ich deinen Entschluss, aus dem Forum auszuscheiden nicht nachvollziehen. Wievielen man überhaupt helfen kann, ist hier ja gar nicht zu ermitteln. Viele lesen halt nur, sind aber aktiv nicht dabei.
Gut, das nicht so aktive mitwirken vieler Mitglieder dieses Forums ist wirklich sehr schade, aber nicht ungewöhnlich.
Schade, das deine Mitbewohner so gar nicht mitarbeiten ist sehr bedauerlich. Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, du findest mit Jerry einen für euch durchführbaren Weg.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Lucy!
Ihr habt mir bereits viel weitergeholfen und ich finde euer Forum super.

Ich bin mir aber sicher, dass jetzt bald “Tollerspezifische“ Tips erforderlich sind. Da ihr ja ein “Rasseunabhängiges“ Forum betreibt, könnten diese guten Tips eventuell auch beim falschen Hund landen. Aus diesem Grund halte ich mein Ausscheiden aus diesem Forum für logisch richtig.

Ich wünsche euch alles Gute für euer Forum und bedanke mich noch einmal für eure Hilfe!
LG
Peter
 

Ähnliche Themen


Oben