Kneifender Pubertant

marine57

Neues Mitglied
Hallo zusammen, habe früher schon durch meine Eltern und Großeltern Kontakt zu Schäferhunden gehabt, bin sozusagen mit ihnen groß geworden. Habe einen Wolf/Schäferhund Mischlingswelpen mit Erfolg großgezogen, sowie problemlos einen Dobermann aus Spanien.
Was habe ich mir aber jetzt angetan? Einen 19 Monate alten bildschönen Deutschen Schäferhund. Höchst aufmerksam, total anhänglich, problemlos mit meinen Kindern und auch absolut freundlich zu Fremden.
Aber zwei Sachen bekomme ich einfach nicht in den Griff.
Er freut sich wahnsinnig, wenn er ein Familienmitglied begrüßt.
Das "Anspringen" habe ich ihm schon mit Erfolg abgewöhnt.
Auch Sitz,Platz ist kein Problem.
Jetzt kommts:" Beim Begrüßen ist die Freude immer sehr groß,
aber er schnappt dann nach unseren Armen und Beinen.
Manchmal ganz schön schmerzhaft.
In der Hundeschule riet man mir, ihn dann blitzschnell in den seitlichen Hals zu zwicken mit dem Befehl "Laß das".
Ging auch ein paarmal gut. Aber nun interessiert ihn das nicht mehr. Habe aber keine Lust, ihn massiv anzugehen, man kann soviel verkehrt machen. Habt ihr eine Idee, wie ich ihm das austreiben kann?
Er ist wahnsinnig neugierig und unheimlich gelehrig. Vielleicht
ist über die Schiene was möglich. Was meint ihr.
Gruß marine 57 (Dirk)
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Wenn er schnappt, irgendein Kommando, beispielsweise "Aus!!!". Befolgt er das Kommando sofort, gibt`s ein Lecker. Der Hund wird irgendwann verknüpfen:"Wenn ich das "Aus" befolge, wird`s lecker für mich." Etwas vermenschlicht ausgedrückt, aber anders konnte ich das nicht beschreiben. Viel Erfolg!

Mein Benny "schnappt" auch, wenn die Wiedersehensfreude zu sehr mit ihm durchgeht. Allerdings knabbert er sehr vorsichtig am Arm, so dass ich das kaum merke.
 

Elffinchen 40

Alter Hase
Unsere Muss im Wohnzimmer bleiben ,bis wir uns in Ruhe ausgezogen haben oder die Einkäufe in die Küche gebracht haben,dadurch hat sie zeit sich zu beruhigen.
 

Wuslie

Altbekanntes Mitglied
Also ich habe mal gelesen, dass das Schnappen keine "Wiedersehensfreude" ist, sondern "Maßregeln", weil ihr zu lange weg ward. Dh der Hund ist sauer, dass ihr ihn allein gelassen habt und will euch nun maßregeln, indem er euch zeigt, dass er es nicht gut findet. Habe auch bisher nicht gehört, dass ein Hund, der sich freut, schnappt.

Daher mein Rat: Er soll lernen, dass er sich hinlegt, wenn ihr kommt. Hier zB kann man das Körbchen oder den Hundeplatz nehmen, dass er sich da hinlegen soll, bis ihr ihn ruft. Dh erst dem Hund bleibringen, dass er sich auf Kommando hinlegt. Und dann beim Wiedersehen immer wieder auf den Platz schicken, bis er dort bleibt. Sonst vollkommen igrnorieren. Und wenn er dann brav liegt, dann hingehen und ruhig begrüßen. Ganz wichtig: Ruhig! Denn wir wollen den Hund ja nicht wieder aufdrehen ;)

Ich hoffe, ich konnte helfen :)
 

Wuslie

Altbekanntes Mitglied
Rolf schrieb:
Der Hund wird irgendwann verknüpfen:"Wenn ich das "Aus" befolge, wird`s lecker für mich."
Hier hätte ich zu viel Angst, dass der Hund zwar lernt, dass er was bekommt, wenn er aufhört. Aber er lernt auch, dass er erst einmal etwas unschönes machen muss, damit das Aus kommen kann.
Demetsprechend würde ich das eher woanders nutzen, aber nicht unbedingt gezielt auf dieses Verhalten
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Wenn das "Aus" nicht in Verbindung mit dem Armschnappen vorab geübt wird, halte ich das nicht für gefährlich.
 

Lucy

Foren-Guru
Ja, es liest sich wirklich so, das der kleine Kneifer auf eure Rückkehr wartet. Das sollte nicht so sein. Evtl. bei der Verabschidung ein kleines Ritual einführen und die Fellnase beim nachhausekommen auf alle Fälle erst einmal ignorieren. Rein kommen und das machen, was man vor hatte. Selbst wenn die Fellnase Purzelbäume dreht. Nicht anschauen und einfach weiter gehen.
Auch Rolfs Vorschlag halte ich für gut, wenn, wie er schreibt, das "Nein" auch in anderen Zusammenhängen geübt wird.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Isabel

Foren-Guru
Ich glaube gar nicht, daß der Hund ähnlich komplizierte Verhaltensweisen an den Tag legt, wie wir Menschen das tun. Insbesondere glaube ich nicht an die oft zitierte Maßregelung von Hunden gegenüber ihren Menschen. Hunde haben unterschiedliche Temperamente und gerade in der Pubertät muß der Feinschliff am Rohdiamanten kommen. Sie schätzen klare Regeln und das Zusammenleben verläuft so auch viel entspannter. Ich bin sehr gut damit gefahren, für alle (von mir) unerwünschten Handlungen ein Abbruchsignal zu erarbeiten, bei mir heißt das STOP.

Der junge Hund hier freut sich offenbar sehr und ist dabei sehr ungestüm und nicht in der Lage zu berücksichtigen, daß Du kein Fell hast. Beim Erarbeiten des Abbruchsignals kann ein Leckerchen eingesetzt werden, machen viele, muß aber nicht. Er kann auch gelobt werden, wenn er sich so verhält, wie Du das möchtest.
 

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