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Benedikt XVI. (85)Der Papst tritt zurück!


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    Historisches Foto: Am 11. Februar 2013 verkündet Papst Benedikt XVI. vor Kardinälen im Vatikan, dass er am 28. Februar zurücktreten wird
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11.02.2013 - 14:06 Uhr

  • Von Vatikan-Korrespondent ALBERT LINK (Rom), BRITTA FRISCHEMEYER und SANDRA SPIEKER
Paukenschlag aus Rom!
Papst Benedikt XVI. (85) wird am 28. Februar von seinem Amt als katholisches Kirchenoberhaupt zurücktreten. Er fühlt sich alt und schwach!
Das kündigte der Papst am Montag überraschend in Rom an, in lateinischer Sprache bei einem öffentlichen Konsistorium. Benedikt XVI.: „Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.“
Im Bewusstsein des Ernstes dieses Aktes erkläre er daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das ihm durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten. Am 28. Februar, um 20 Uhr, werde der Stuhl des Heiligen Petrus' vakant sein.
Sogar im Vatikan war man überrascht über die Entscheidung des Heiligen Vaters: „Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hat diese Versammlung Ihre bewegende Botschaft gehört”, sagte Kardinal Angelo Sodano laut Radio Vatikan bei dem „Konsistorium” in Rom. „Wir haben sie mit Fassungslosigkeit und beinahe ungläubig gehört”, betonte Sodano.
Die Rücktritts-Erklärung von Papst Benedikt XVI. im Wortlaut


  • Liebe Mitbrüder!
    Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch, um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben. Ich bin mir sehr bewusst, dass dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen.
    ► Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.
    Im Bewusstsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so dass ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus', vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muss.
    Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.



Am Montagmittag war Vatikan-Sprecher Frederico Lombardi vor die Presse getreten – BILD.de war live im Vatikan dabei: Der Heilige Vater leide nicht an einer konkreten Krankheit, es seien normale Altersbeschwerden und das Nachlassen der Kräfte, die der Papst „aufrichtig erkannt“ habe.
Benedikt XVI. kommt nicht zurück nach Deutschland
Unmittelbar nach seinem Rücktritt wird sich der Heilige Vater auf dem vatikanischen Sommersitz Castelgandolfo erholen. Anschließend kehrt er zurück in den Vatikan, in das Kloster, in dem bis vor einigen Monaten Klausurschwestern lebten.
Papst-Bruder Georg Ratzinger hat unterdessen bestätigt, dass die angeschlagene Gesundheit von Benedikt XVI. der Grund für dessen Rücktritt sei.
„Das Alter drückt“, sagte der 89-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Sein Arzt habe dem Papst geraten, keine transatlantischen Reisen mehr zu unternehmen, so Georg Ratzinger weiter. Auch das Gehen bereite seinem Bruder zunehmend Schwierigkeiten.
Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. ist für seinen langjährigen Kollegen und Freund Max Seckler ein Zeichen der Größe des Kirchenoberhaupts.
„Er stärkt damit die Auffassung, dass ein Papst aufhören soll, wenn es ihm die Gesundheit gebietet”, sagte der Tübinger Theologe. „Er hat sehr gelitten unter manchen Dingen, die dieses Amt mit sich bringt”, fügte der 85-Jährige hinzu.
„Man kann sich schwer vorstellen, welche Intrigen es da in Rom gibt, mit denen er sich rumschlagen muss. Das hat ihn sehr belastet, weil er ja ein Theologe ist und ein edler Mensch”, sagte Seckler. Er habe sich schon seit Jahren gefragt, wie lange Benedikt XVI. diese Belastung nach aushalten könne.
Vatikan-Sprecher Lombardi kündigte an, dass der nächste Papst wird noch vor Ostern gewählt werde!
 

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