Schnupperstunde Fährtenarbeit

Jimmy

Terrier-Narr
Ihr hattet mich ja gebeten, über die heutige Schnupperstunde Fährtenarbeit zu berichten. Kurz gesagt: Es war der blanke Horror. Diese "Hundeschule" ist für mich nichts.

Mein Vater und ich kamen dort an und wurden gleich von vier Schäferhunden in Zwingern begrüßt (Ginger verabscheut Schäferhunde jeglicher Art und drehte durch) auch die Schäferhunde schnappten über. Dann begrüßte uns der Trainer und wir erfuhren, dass wir hätten ,,hintenrum" (auf der anderen Seite der Schäferhunde) hätten gehen sollen. Auf einer Viehweide im Hinterhof waren einige Boxer und auch ein Großer Schweizer Sennenhund eingesperrt. Daneben befand sich eine weitere eingezäunte Wiese mit einigen Spielgeräten und bestimmt 6-7 Boxerwelpen darin. Der Trainer, seine Frau und einige andere Leute saßen auf einer Bierzeltgarnitur und beobchteten die Welpen. Bei den Welpen befanden sich noch einige andere Leute, ob das dioe Halter waren, weiß ich nicht.
Weil sich die eingesperrten Boxer und der Sennenhund auch ab und an mal stritten (Ginger schlichtet Streit wo sie geht und steht) war sie außer sich, dass sie die Streitereien nicht schlichten konnte und durfte. Deshalb hat sie laut gebellt, die Ehefrau des Trainers meinte nur zu mir: ,,Das ist aber´n kleiner Giftzwerg!" Da wurde ich wirklich wütend. Mein Hund ist die reinste Lassie, die sich von jedem Mensch am Schwanz ziehen, den Finger in die Nase stecken und ähnliches mit sich machen lässt, ohne auch nur ansatzweise zu knurren oder gar zu beißen!

Nach einer halben Stunde erinnerte sich der Trainer daran, dass ich ja extra für eine Stunde Fährtenarbeit gekommen war. Er ging mit mir auf eine Wiese und legte eine vielleicht sechs bis sieben Meter lange Leckerchen-Fährte, vorher fragte er mich noch ob Ginger Frolic als Leckerbissen kriegen würde. Ich habe nein gesagt, Frolic würde ich ihr nie geben. Dann ist er mit Ginger die Fährte abgegangen, die auch brav mitgemacht hat, aber schon sehr gelangweilt wirkte. Nach einer VIertelstunde Fährtenarbeit sind mein Vater und ich dann wieder nach Hause gefahren. Wir sind froh gewesen von dort weg zu kommen. Da gehe ich nie wieder hin! Zumal der Trainer auch noch lang und breit in der Runde erzählte, dass er dem ungezogenen Chi eines Kunden mal ,,´n paar mit der Leine gegeben hat" und "danach Ruhe geherrscht hat". Nie wieder gehe ich dahin! das man Hunde mit der Leine schlägt, gehört nicht mehr in unser Jahrhundert!
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Da hast du völlig Recht! Mich würden die nach so einem Erlebnis auch nie wieder sehen. Schlimm, dass sich sowas auch noch Hundeschule nennen darf! Vor allem...SO EINE Fährte legen hättest du bestimmt auch ohne hilfe eines ¨Trainers¨ geschafft:rolleyes:
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Jimmy,
das hört sich wirklich sehr unseriös an. Nein, da würde ich auch nicht mehr hingehen.
Auch im letzten Jahrhundert gab es schon viele Menschen, die ihre Hunde nie geschlagen haben und mit der Leine erst recht nicht.
Unsere Hofhunde waren alles Problemhunde von den unterschiedlichsten Bauernhöfen, da mein Vater ein "Hundefreak" war. Wenn mein Vater gehört hat, das es einen Bauern gab, der mit seinem Hofhund nicht mehr klar kam, der also schlecht gehalten- seine Aufgabe dadurch nicht erfüllt hat und aggressiv war, ist er hin. Ich war ein paar Mal als Kind dabei. Da ging alles ruhig und friedlich ab. Manchmal ist mein Vater mehrere Tage hingefahren um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Erst dann konnte der Hund von der Kette befreit werden. Friedlich ist er dann mit uns ins Auto gestiegen. Bei uns gab es dann nie wieder Schwierigkeiten mit diesen Tieren.
Diese Hundeschule erzeugt meiner Meinung nach erst Agressionen bei den Tieren. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Letztens habe ich ein Video gesehen, wo ein "angeblicher" Tiertrainer Leuten Tipps gab bezüglich ihres Bordercollis. Entweder hat er nicht deutlich gemacht, was die Leute machen sollen oder was da schief gelaufen ist, kann ich nicht sagen, habe mir den Mist nicht zu Ende angeschaut, denn nachdem die Leute 14 Tage diese empfohlenen Sachen angewendet haben, war der Hund sehr aggressiv gegen seine Besitzer. Daraufhin hat der "angebliche" Tiertrainer das Tragen eines Maulkorbs empfohlen. An dieser Stelle habe ich das Video ausgeklickt. Scheinbar dürfen sich die Leute wahllos "Tiertrainer" nennen und veranstalten den größten Blödsinn auf Kosten der Tiere.
Hier gibt es bestimmt eine Menge guter Leute, die sich zwar nicht den Titel "Tiertrainer" auf die Brust schreiben, aber bestimmt eine Menge wertvoller Tipps liefern, wie du das Training vielleicht selbst in die Hand nehmen kannst.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Nein, Jimmy, dieser selbst ernannte "Hundetrainer" samt seiner "Hundeschule" ist so gar nichts. Gut, dass Du entschieden hast, dort nicht weiterzumachen. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen dafür, dass Du eine gute Hundeschule mit superguten Trainern findest.

Und diese "Fährtenarbeit" hättest Du auch selbst und ohne Trainer hinbekommen.
 

Mogli

Bärchenbesitzer
Du hast vollkommen Recht, da würde mich auch niemand mehr hin bekommen.

Man sollte sich einfach wohl fühlen in einer Hundeschule/Verein und zwar Mensch und Hund :)

Drück dir die Daumen, dass du was passendes findest.
 

Jimmy

Terrier-Narr
Bin wirklich bis jetzt noch erschüttert, und meine Eltern auch. Ginger brauch solch eine harte Erziehung ganz und gar nicht!! Die Zeit die ich in dieser "Hundeschule" verbracht hätte, kann ich besser auf dem Hundeauslaufplatz verbringen, anstatt mir meinen Hund dort zu einem ängstlichen, panischen, unterwürfischen Häufchen Elend zu machen. Bei uns in der Nähe gibt es eine Frau, die nach Martin Rütters D.O.G.S.-Methode arbeitet, dort werde ich mich mal umsehen. Ansonsten ist guter Rat teuer, denn ich weiß dann nur noch eine einzige Hundeschule bei uns in der Nähe. Das Dumme ist nämlich, dass mich meine Eltern jedes Mal zur Hundeschule fahren müssen, da ich keinen Auto, oder Rollerführerschein habe, auch kein Mofa. Die meisten Hundeschule sind aber leider ziemlich abgelegen, dass dort kein Bus hinfährt. Ansonsten muss ich wohl mit Ginger weiter allein arbeiten. Die Bauern, in dem Dorf, wo wir früher gewohnt haben, haben ihre Tiere ja auch immer ohne Hundeschule erzogen, und die meisten Hunde die ich damals kennengelernt hab, alles sogenannte "Hofhunde" waren trotz Zwingerhaltung sehr freundlich zu uns kleinen Kindern.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Vom D.O.G.S.-Prinzip bin ich ja voll ein Fan! Wenn du DIE Möglichkeit hast, dort mal reinzuschnuppern, würde ich das machen (allerdings gibt es sicher auch bei diesen Trainern Charakterliche Unterschiede - vielleicht sollte ich also mit meiner Euphorie dafür etwas zurückhaltender sein *schmunzel*).

Ansonsten könntest du sicher auch mal bei Youtube reinschauen, da gibt es so viele Videos mit tellen Anleitungen für alles Mögliche, was man seinem Hund beibringen möchte - und das ganz ohne in eine Hundeschule gefahren werden zu müssen. Vielleicht wirst du da ja fündig und kannst deinem Hund ganz allein damit das Fährtensuchen beibringen - und noch einiges mehr!
 

Jimmy

Terrier-Narr
Mit der D.O.G.S.-Trainerin ist das so eine Sache. Habe bei ihr angerufen und mit ihr zu sprechen. Sie war auch sehr freundlich und hätte mir durchaus zugesagt, wenn sie pro Übungsstunde nicht 49,00€ (!!) genommen hätte. Das kann mir beileibe nicht leisten. Ich glaube, ich werde in Zukunft auf Hundeschulen verzichten. Ging ja jahrhundertelang auch ohne, und auch in unserm Jahrhundert ist eine Hundeschule ja nicht zwingend notwendig, meiner Meinung nach.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Oha, €49,.. pro Stunde ist schon mal ne Ansage. Einerseits. Andererseits kosten gute Hundetrainer richtig gut Geld, was meiner Meinung nach jedoch sehr gut angelegt ist.

Ohne Hundeschule bzw. -trainer geht es auch. Ich wünsch Dir viel Erfolg.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Jimmy, ich kann dir da nur zustimmen, was die Hundeschule betrifft. Ich war noch nie auch nur mit einem unserer Hunde in einer solchen. Trotzdem sind sie alle besser erzogen, als so mancher Hund, der quasi sein Leben in einer Hundeschule verbringt (wir hatten die besten Beispiele dazu in direkter Nachbarschaft!) Allerdings, um gute Erziehungsarbeit kommst du auch ohne Hundeschule nicht herum. Und wie ich schon erwähnt habe, findet man heutzutage auch viel Hilfe im Internet.

Was die Gebühr für eine Trainerstunde bei D.O.G.S. angeht - wenn der Trainer wirklich gut ist, finde ich das nicht überzogen. Aber wenn man lediglich einen ¨normalen¨ Hund hat und ¨nur¨ ein wenig Beratung braucht, ist das natürlich schon viel. Für jemanden mit einem ¨Problemhund¨ (wobei ja fast immer der Halter und nicht der Hund das Problem ist!!!), finde ich den Preis angemessen, denn da muss dann ja auch viel Arbeit (in den Halter!) investiert werden.
 

Lucy

Foren-Guru
Ja Rolf da gebe ich dir Recht. Ein guter Hundetrainer wird schon sein Geld wert sein. Bloß das kann sich nicht jeder erlauben. Ich persönlich auch nicht. Deshalb informiere ich mich im Netz und unterwegs bei Leuten, bei denen ich erkennen kann, ob der Hund gut gehändelt wird und im Training steht. Diese Personen haben so manchen wertvollen Tipp, so das man nicht nur auf der Stelle tritt.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Ja, Heike, 49 Euro können viel Geld sein und mit einer einzigen Trainerstunde ist es ja auch nicht getan. Da kann ein schönes Sümmchen zusammenkommen.

Schön, dass Du Dich anderweitig informieren möchtest. Und nochmal: Viel Erfolg mit Deiner Fellnase.
 

Jimmy

Terrier-Narr
Habe mich im Internet auf speziellen Terrierseiten informiert. Dort wurden zwei Buddelspiele fürs Haus vorgeschlagen, die ich nach und nach mal ausprobieren werde. Ansonsten kaufe ich mir regelmäßig Hundezeitschriften und Bücher, in denen auch viele wertvolle Tipps stehen. Bin sicher, dass ich Ginger so trotzdem ein zufriedenes, ausgelastetetes Leben bieten kann. Solange ich meinen Dachboden und viel Auslauf zu Verfügung habe, ist der Hund glücklich, denke ich.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Hallo Jimmy,

also diese "Hundeschule" hätte mich auch das erste und letztemal gesehen. Das hört sich fast nach Schäferhundverein aus dem vorigen Jahrhundert an. Leider gibt es auch jetzt noch solche Vereine, die so arbeiten.

Hast Du mal drangedacht, dass Ginger im Haus auch nach Leckerli suchen kann? Meinem macht das einen riesigen Spaß, Hund ist etwas heruntergefahren und wird ganz nebenbei platt.
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Jimmy,
viel Auslauf ist wichtig. Aber auch die geistige Forderung muss vorhanden sein. Unsere Lucy ist nicht unbedingt der "für Leckerli tu ich alles" Hund. Darum muss sie sich ein Teil ihres Futters verdienen. Z.B. sie muss ihm Flur warten und ich verstecke im Wohnzimmer einige Futterstückchen (mittlerweile muss ich die Tür zumachen, sie mogelt sonst), die sucht sie dann und ich lobe sie auch immer beim finden. Das ist jetzt nur ein kleines Beispiel. Da Lucy ja ein Border ist, braucht sie natürlich auch noch andere Aufgaben, aber du dürften für dich eh nicht interessant sein.

Rolf, ich hoffe das war jetzt nicht ironisch von dir gemeint. Ich wollte damit nur ausdrücken, das für mich nur eine gute Hundeschule infrage kommt, ich mir die aber nicht leisten kann. Deshalb suche ich auf "anderen Wegen" möglichkeiten, um Lucy ein artgerechtes Leben zu bieten.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Nein, Heike, das habe ich aufrichtig und ehrlich gemeint und definitiv nicht ironisch.

Wenn ich mich irgendwie ironisch angehört habe, bedaure ich das - war absolut nicht so gemeint.
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Jimmy,
die sogenannten Hofhunde (im Zwinger oder an der Kette) der Bauern waren (sind) Hunde, die sich das gefallen lassen und deshalb läuft es gut, wenn sie keinen Ausgleich bekommen. Es gibt aber auch Hunde, meist die sehr intelligenten darunter, die bei solch einer Haltung schier verrückt werden. Wie ich in einem anderen Beitrag mal berichtet habe, hat früher mein Vater häufig solche Tiere, die dann so böse wurden, das nicht mal der Besitzer (Bauer) mehr in die Nähe konnte, zu uns geholt. Das war dann aber immer eine Menge arbeit, an das Tier überhaupt zu kommen. Dieses Talent habe ich leider nicht, weshalb es mir auch sehr schwer fällt, unsere durchgeknallte dabei aber gutmütige Lucy auf den "rechten Weg" zu bringen.
Hier noch ein Tipp, wie du Ginger beschäftigen kannst. Nimm ein ausrangiertes Handtuch, wickele etwas Futter ein und wirf es ein Stückchen (so das es zusammengerollt bleibt) von dir weg. So hat sie das Gefühl beim auswickeln und herumschleudern, sie hätte Beute gemacht- als Alternative, wenn keine Mäuse mehr vorhanden sind.
Rolf, wenn man sich nicht persönlich kennt, kommt manchmal geschriebenes anders rüber, als es gesprochen gemeint ist. Deshalb habe ich nachgefragt.

Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

salei

Altbekanntes Mitglied
Ich bin mit Amy auch mal an einen, für uns falschen, Hundetrainer geraten. Der war sehr auf das wölfische im Hund bedacht und agierte nach dem Prinzip Meideverhalten nicht nach Belohnung und Bestärkung. Das war absolut falsch für einen so sensiben Hund wie Amy. Und ich hab mir von ihm auch nicht einreden lassen, dass mein Hund mir nachts die Kehle durchbeißen wird, wenn sie auf's Sofa und ins Bett darf und ich mein Lebtag keine Freude an dem Hund haben werde wenn ich seine Tipps nicht befolge. Nach der Schnupperstunde sind wir nicht mehr hingegangen und haben uns was anderes gesucht.
Die Chemie stimmte einfach nicht zwischen den Menschen und dem Hund.
 

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