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Guest
Guten Abend,
auf der Suche nach Rat versuche ich es mal hier bei euch. Hier also die Geschichte, hoffentlich nicht zu lang:
Wir kamen zum Hund wie die Jungfrau zum Kind. Eine Bekannte von uns kam vor 2 1/2 Jahren auf uns zu und fragte, ob ein Hund nicht gut auf unseren Hof passen würde. Ja, eigentlich schon... Besagte Freundin ist vom Fach, betreibt selbst eine Hundepension, Schule etc. und hatte damals drei große Hunde, was für ihr Winzhäuschen dann doch zuviel wurde. Schon in der Probezwit war klar - den behalten wir. So zog ein Mischling aus schwarzem russischen Terrier und Großpudel bei uns ein, damals 9 Monate alt und schon ordentlich groß. Er ist ein Familienmitglied, ich hatte ihn immer dabei, ob nun bei Gartenarbeit oder am Abend gemütlich am Ofen (Winter) oder im Sommer draußen am Feuer mit Freunden. Natürlich haben wir auch viel mit ihm gearbeitet, Kommandos geübt, viel Kontakt zu Menschen usw., unsere Freundin war sehr zufrieden mit uns.
Je erwachsener der Hund wurde, desto schwerer tat er sich mit Gehorsam. Er weiß sehr genau, was er darf und was nicht, aber er entscheidet lieber selbst. Mit liebevoller Konsquenz glaubten wir, dass im Griff zu haben.
Dann kam es zu einem Vorfall, den wir eher als unglücklichen Unfall bewerten. Wir hatten eine Feier auf unserem Hof und eine dem Hund unbekannte Frau wollte ihn unbedingt streicheln, er war an kurzer Leine, knurrte sie an, sie wurde gebeten, Abstand zu nehmen, aber noch ehe wir den Hund aus der Situation wegbringen konnten, kam die Frau erneut auf ihn zu und wurde gebissen. Die Verletzung war heftig, der Schreck und die Selbstvorwürfe auch.
Wir sind vorsichtiger geworden, haben konsequenter auf Gehorsam bestanden und den Hund nicht mehr frei laufen lassen. Trotzdem hat er ein paar Wochen später erneut zugeschlagen, das war kurz nach dem Kastrieren, er hatte noch die Tüte um den Hals und lag friedlich bei mir, als mein Mann mit einem Freund (den er gut kennt) ankam. Von null auf hundert geht der Hund auf den Freund los (die Tüte hat schlimmerers verhindert) und schämt sich danach sofort.
Seither noch mehr Vorsicht, Maulkorb, wenn Menschen da sind, Leine sowieso - aber ich kann ihn auch nicht den ganzen Tag wegsperren. Er ist mich auch schon angegangen, da hab ich mich durchgesetzt. Neuer Tag - neuer Versuch, immer wieder auskämpfen.
Gestern nun saßen wir Abends mit Freunden beisammen, Hund war zuerst mit Maulkorb dabei. Er war ganz friedlich, kannte die Leute auch und ließ sich rundherum knuddeln. Blöd, wie ich bin, ließ ich mich auf das viele Betteln ein (mach doch mal den Maulkorb ab...), Hundi genoß die Freiheit auch sehr, schnuffelte zu unseren Füßen, an der Leine hatte ich ihn aber trotzdem. Aus dem Nichts springt er plötzlich auf meine Schwägerin los. Dank kurzer Leine hat er sie "nur" an der Brust erwischt und auch nicht mit den Zähnen, aber mit klarer Verletzungsabsicht. Sie ist dann ins Krankenhaus zum Nähen. Und wir haben die unendlich schwere Entscheidung getroffen, dass unser eigentlich sehr lieber Hund über die Regenbogenbrücke gehen muß. Ich kann ihn nicht guten Gewissens abgeben mit dieser Vorgeschichte. Ich kann und will ihn genauso wenig 24 h minus zwei tägliche Spaziergänge wegsperren.
Nur zum Verständnis: Der Hund wurde nie geschlagen oder so, hat keine schlimme Vorgeschichte.
Imposant, knuffig, klug, sehr lieb - und doch eine Zeitbombe.
Danke für's Lesen!
auf der Suche nach Rat versuche ich es mal hier bei euch. Hier also die Geschichte, hoffentlich nicht zu lang:
Wir kamen zum Hund wie die Jungfrau zum Kind. Eine Bekannte von uns kam vor 2 1/2 Jahren auf uns zu und fragte, ob ein Hund nicht gut auf unseren Hof passen würde. Ja, eigentlich schon... Besagte Freundin ist vom Fach, betreibt selbst eine Hundepension, Schule etc. und hatte damals drei große Hunde, was für ihr Winzhäuschen dann doch zuviel wurde. Schon in der Probezwit war klar - den behalten wir. So zog ein Mischling aus schwarzem russischen Terrier und Großpudel bei uns ein, damals 9 Monate alt und schon ordentlich groß. Er ist ein Familienmitglied, ich hatte ihn immer dabei, ob nun bei Gartenarbeit oder am Abend gemütlich am Ofen (Winter) oder im Sommer draußen am Feuer mit Freunden. Natürlich haben wir auch viel mit ihm gearbeitet, Kommandos geübt, viel Kontakt zu Menschen usw., unsere Freundin war sehr zufrieden mit uns.
Je erwachsener der Hund wurde, desto schwerer tat er sich mit Gehorsam. Er weiß sehr genau, was er darf und was nicht, aber er entscheidet lieber selbst. Mit liebevoller Konsquenz glaubten wir, dass im Griff zu haben.
Dann kam es zu einem Vorfall, den wir eher als unglücklichen Unfall bewerten. Wir hatten eine Feier auf unserem Hof und eine dem Hund unbekannte Frau wollte ihn unbedingt streicheln, er war an kurzer Leine, knurrte sie an, sie wurde gebeten, Abstand zu nehmen, aber noch ehe wir den Hund aus der Situation wegbringen konnten, kam die Frau erneut auf ihn zu und wurde gebissen. Die Verletzung war heftig, der Schreck und die Selbstvorwürfe auch.
Wir sind vorsichtiger geworden, haben konsequenter auf Gehorsam bestanden und den Hund nicht mehr frei laufen lassen. Trotzdem hat er ein paar Wochen später erneut zugeschlagen, das war kurz nach dem Kastrieren, er hatte noch die Tüte um den Hals und lag friedlich bei mir, als mein Mann mit einem Freund (den er gut kennt) ankam. Von null auf hundert geht der Hund auf den Freund los (die Tüte hat schlimmerers verhindert) und schämt sich danach sofort.
Seither noch mehr Vorsicht, Maulkorb, wenn Menschen da sind, Leine sowieso - aber ich kann ihn auch nicht den ganzen Tag wegsperren. Er ist mich auch schon angegangen, da hab ich mich durchgesetzt. Neuer Tag - neuer Versuch, immer wieder auskämpfen.
Gestern nun saßen wir Abends mit Freunden beisammen, Hund war zuerst mit Maulkorb dabei. Er war ganz friedlich, kannte die Leute auch und ließ sich rundherum knuddeln. Blöd, wie ich bin, ließ ich mich auf das viele Betteln ein (mach doch mal den Maulkorb ab...), Hundi genoß die Freiheit auch sehr, schnuffelte zu unseren Füßen, an der Leine hatte ich ihn aber trotzdem. Aus dem Nichts springt er plötzlich auf meine Schwägerin los. Dank kurzer Leine hat er sie "nur" an der Brust erwischt und auch nicht mit den Zähnen, aber mit klarer Verletzungsabsicht. Sie ist dann ins Krankenhaus zum Nähen. Und wir haben die unendlich schwere Entscheidung getroffen, dass unser eigentlich sehr lieber Hund über die Regenbogenbrücke gehen muß. Ich kann ihn nicht guten Gewissens abgeben mit dieser Vorgeschichte. Ich kann und will ihn genauso wenig 24 h minus zwei tägliche Spaziergänge wegsperren.
Nur zum Verständnis: Der Hund wurde nie geschlagen oder so, hat keine schlimme Vorgeschichte.
Imposant, knuffig, klug, sehr lieb - und doch eine Zeitbombe.
Danke für's Lesen!
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