schwere Entscheidung

U

Unregistriert

Guest
Guten Abend,

auf der Suche nach Rat versuche ich es mal hier bei euch. Hier also die Geschichte, hoffentlich nicht zu lang:
Wir kamen zum Hund wie die Jungfrau zum Kind. Eine Bekannte von uns kam vor 2 1/2 Jahren auf uns zu und fragte, ob ein Hund nicht gut auf unseren Hof passen würde. Ja, eigentlich schon... Besagte Freundin ist vom Fach, betreibt selbst eine Hundepension, Schule etc. und hatte damals drei große Hunde, was für ihr Winzhäuschen dann doch zuviel wurde. Schon in der Probezwit war klar - den behalten wir. So zog ein Mischling aus schwarzem russischen Terrier und Großpudel bei uns ein, damals 9 Monate alt und schon ordentlich groß. Er ist ein Familienmitglied, ich hatte ihn immer dabei, ob nun bei Gartenarbeit oder am Abend gemütlich am Ofen (Winter) oder im Sommer draußen am Feuer mit Freunden. Natürlich haben wir auch viel mit ihm gearbeitet, Kommandos geübt, viel Kontakt zu Menschen usw., unsere Freundin war sehr zufrieden mit uns.
Je erwachsener der Hund wurde, desto schwerer tat er sich mit Gehorsam. Er weiß sehr genau, was er darf und was nicht, aber er entscheidet lieber selbst. Mit liebevoller Konsquenz glaubten wir, dass im Griff zu haben.
Dann kam es zu einem Vorfall, den wir eher als unglücklichen Unfall bewerten. Wir hatten eine Feier auf unserem Hof und eine dem Hund unbekannte Frau wollte ihn unbedingt streicheln, er war an kurzer Leine, knurrte sie an, sie wurde gebeten, Abstand zu nehmen, aber noch ehe wir den Hund aus der Situation wegbringen konnten, kam die Frau erneut auf ihn zu und wurde gebissen. Die Verletzung war heftig, der Schreck und die Selbstvorwürfe auch.
Wir sind vorsichtiger geworden, haben konsequenter auf Gehorsam bestanden und den Hund nicht mehr frei laufen lassen. Trotzdem hat er ein paar Wochen später erneut zugeschlagen, das war kurz nach dem Kastrieren, er hatte noch die Tüte um den Hals und lag friedlich bei mir, als mein Mann mit einem Freund (den er gut kennt) ankam. Von null auf hundert geht der Hund auf den Freund los (die Tüte hat schlimmerers verhindert) und schämt sich danach sofort.
Seither noch mehr Vorsicht, Maulkorb, wenn Menschen da sind, Leine sowieso - aber ich kann ihn auch nicht den ganzen Tag wegsperren. Er ist mich auch schon angegangen, da hab ich mich durchgesetzt. Neuer Tag - neuer Versuch, immer wieder auskämpfen.
Gestern nun saßen wir Abends mit Freunden beisammen, Hund war zuerst mit Maulkorb dabei. Er war ganz friedlich, kannte die Leute auch und ließ sich rundherum knuddeln. Blöd, wie ich bin, ließ ich mich auf das viele Betteln ein (mach doch mal den Maulkorb ab...), Hundi genoß die Freiheit auch sehr, schnuffelte zu unseren Füßen, an der Leine hatte ich ihn aber trotzdem. Aus dem Nichts springt er plötzlich auf meine Schwägerin los. Dank kurzer Leine hat er sie "nur" an der Brust erwischt und auch nicht mit den Zähnen, aber mit klarer Verletzungsabsicht. Sie ist dann ins Krankenhaus zum Nähen. Und wir haben die unendlich schwere Entscheidung getroffen, dass unser eigentlich sehr lieber Hund über die Regenbogenbrücke gehen muß. Ich kann ihn nicht guten Gewissens abgeben mit dieser Vorgeschichte. Ich kann und will ihn genauso wenig 24 h minus zwei tägliche Spaziergänge wegsperren.
Nur zum Verständnis: Der Hund wurde nie geschlagen oder so, hat keine schlimme Vorgeschichte.
Imposant, knuffig, klug, sehr lieb - und doch eine Zeitbombe.

Danke für's Lesen!
 

Ute

Foren-Legende
Habt ihr ihn denn mal in einer Hundeschule vorgestellt?
Ein guter Hundetrainer kann da bestimmt einiges machen.

Ich würde das auf jeden Fall probieren.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Hallo Gast,

leider kannst Du nicht antworten, ohne dass Du registrierst. Du kannst aber als Gast wieder schreiben und wir fügen die Beiträge zusammen.

Nun zu Deinem Mix: der Russe wurde als Wach- und Schutzhund gezüchtet, mit dem Merkmal kompromisslos bei "Bedrohung" nach vorne zu gehen. Maukorb finde ich manchmal sehr gut, aber bei mir würde jeder auf Granit beißen, wenn Besuch bettelt den Maulkorb abzulegen.

Zur Vorschreiberin, ich würde auch mal einen guten Trainer draufschauen lassen. Es hört sich nämlich so an, als ob der Hund ein Territorialverhalten entwickelt hat und einfach selbst entscheidet, was er macht.
 

bluedragongirl

Foren-Legende
Soweit ich weis ist der Schwarze Terrie ein Schutzhund der im Welpenalter angeblich gegenüber andere Schutzhunde mehr Sozialisierung braucht. Mit 3 Jahren ist der Terrier geistig ausgewachsen und Handelt immer mehr eigenständiger was bei fehlender Sozialisierung und Inkonsequenter Erziehung zur "Tickenden Zeitbombe" werden lässt.

Wie ich jetzt herausgelassenen habe, hat eure Hund zu diesem Zeitpunkt wo er 3 war die erste Beißattack gestartet. Was hab ihr dagegen gemacht außer ihr einen Maulkorb verpasst. Habt ihr eine Hundeschule/ Trainer besucht wegen diesen Beißvorfalls? Ihn Tierärztlich untersuchen lassen wegen Krankheiten etc.
Was macht ihr mit dem Hund außer Spazierengehn, Terrier und Pudel sind lernwillige Arbeitshunde die eine Aufgabe brauchen um ausgelastet zu sein, ansonsten wird so ein Hund "plötzlich" aggressiv wenn er Langeweile hat. Auch hast du richtig erkannt das es dein Fehler war den Maulkorb abzunehmen, wenn ihr nicht den Grund wisst wieso er beißt.
Ich hab meinen Hund auch nicht von der Leine genommen, als sie Probleme mit Hündinnen hatte und nicht abrufbar war, da konnten mich noch so viele Hundehalter anbetteln und dumm anmachen, es ist mein Hund und ich trage die Verantwortung wenn was Passiert, nicht anderen. Das selbe hättest du auch denken solln als du den Maulkorb abgemacht hast, man sollte auch gegenüber anderen Menschen konsequent sein und bleiben. Denn leidtragender ist euer Hund, weil ihr Fahrlässig gehandelt habs.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Ich kann mich in allen Ausführungen meiner Vorschreiber nur anschließen. Mich würde ebenfalls wie Zorro sehr interessieren, was ihr außer Spaziergang mit dem Hund sonst noch gemacht habt. Denn - auch da schließe ich mich o. A, an, wenn er nicht ausgelastet ist, kann es gerade bei Terriern böse ausgehen.

Einen Hund einschläfern zu lassen, weil er beißt, finde ich die schlimmste aller Konsequenzen. Abgesehen davon dürfte ein verantwortungsvoller TA lediglich aufgrund dessen, so etwas gar nicht tun. Besser wäre es, wenn ihr einen wirklich guten Trainer zurate ziehen würdet. Und als allerletzten Ausweg würde ich ihn doch lieber in ein TH abgeben (natürlich mit deutlischem Verweis auf die Vorgeschichte), vielleicht fände er dort Menschen, die noch zum Guten auf ihn einwirken können.
 

Markis

Mitglied
Einen Hund einschläfern zu lassen ist die absolut letzte Alternative!

Zuersteinmal, versuch`zu einem guten Hundetrainer zu kommen (keine Cesar-Millan-Hunde"profis").

2. Versuch`deinen Hund mit etwas Vernümpftigem auszulasten! (falls du es nicht schon tust)

3. Lass deinen Hund 100%ig vom TA abchecken: viele Hunde reagieren aggressiv aufgrund von Schmerzen, z.B.im Bereich der Wirbelsäule!
Außerdem können verschiedene Medikamente (u. a. auch Impfungen) Auswirkungen auf das Verhalten eines Hundes haben
(schau mal hier:Gesundheit + Impffreiheit für Tiere e.V. - Impfschaden Chico)
Also, mach`mal eine Haaranalyse, du wirst erstaunt sein was da rauskommt!

4. kann man als Zusatztherapie Bachblüten geben, probier` das mal aus!

LG Markis

P.S.: 2 mal am Tag rausgehen ist zu wenig und auch nicht artgerecht (es sei den man geht deutlich mehr als 2h spazieren), 3-5 mal am Tag wäre "normal".
Achte darauf das dein Hund genug Ruhezeit (ca. 18h/Tag hat)!
 
U

Unregistriert

Guest
Antwort auf schwere Entscheidung

Guten Abend und vielen Dank für die Rückmeldungen!

ich hab versucht, mich zu registrieren, klappt aber irgendwie nicht? Naja, egal.
Auf eure Antworten und Fragen will ich gerne eingehen.

Hundetrainerin ist nah dabei - wir haben den Burschen von ihr. Sie bildet selbst Begleithunde aus und hat eine Schwester von unserem Schwerenöter als Familienhund. Unser Hund ist aus dem Ausbildungsprogramm geflogen, weil er Nach dem ersten Vorfall war sie öfter als sonst bei uns und hat mit dem Hund und mir trainiert. Sie sagt, dass das Territorialverhalten nicht "wegtrainiert" werden kann. Wenn wir gemeinsam mit dem Hund arbeiten, ist er meist der weltbeste Hund, aber wenn ihn irgend etwas reißt, entscheidet er allein. Ja, genau das ist das Problem.
Auch außer den Spaziergängen hab ich viel mit dem Hund gemacht, aber sicher nicht professionell. Er war einfach mit mir unterwegs, viel draußen und hat sich anschließend sehr gerne neben mir eingerollt, während ich meinen Tätigkeiten nachging. Mag sein, dass das zuwenig ist?
Tierärztliche Untersuchung nach dem ersten Vorfall war selbstverständlich, er ist kerngesund. Und ich traue unserem Tierartzt da schon.
Heute habe ich Kontakt zum dwss aufgenommen und habe etwas Hoffnung, dass er vielleicht dort einen Platz findet. Ein paar gedrückte Daumen wären serh willkommen!
 

Isabel

Foren-Guru
Schade, daß das mit der Anmeldung nicht geklappt hat, versuche es doch noch einmal, ist nicht wirklich schwer.

Natürlich kann Territorialverhalten nicht "wegtrainiert" werden, aber es kann in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Ich würde den Trainer wechseln.

Laß den Hund draußen etwas suchen, z.B. kannst Du einen Futterbeutel verstecken, den er suchen und apportieren muß. Wenn er ihn Dir bringt, bekommt er etwas daraus. Gestalte die Spaziergänge interessant, laß ihn arbeiten.

Gut, daß er gesund ist und Schmerzen nicht die Ursache für sein Verhalten sind.

Du hast Dich scheinbar schon entschieden, ihn abzugeben. Dafür sind die Daumen gedrückt, denn er gehört in sehr erfahrene Hände.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Auch ich finde es schade, dass ihr euch scheinbar schon entschieden habt, ihn abzugeben. Finde das aber eine viel bessere Lösung, als eine Euthanasie. Auch hier sind die Daumen gedrückt, dass er die richtigen Menschen findet, die Zeit haben, viel mit ihm zu arbeiten.

Auch ich hätte ansonsten dringend zu einem Trainerwechsel geraten, denn wenn du ihn von dort hast, sind die Voraussetzungen ganz andere, als wenn er (und du) mit einem fremden Trainer arbeiten müßte. Zu seinem früheren Trainer als ehemaligem Besitzer wird er ja schon eine recht enge Beziehung haben. Aber nicht der Trainer soll eine Bezieung mit dem Hund eingehen, sondern er soll dir zeigen, wie DU mit deinem Hund eine enge Beziehung aufbauen kannst, so dass dein Hund dir und deinen Entscheidungen vertraut und sich auf dich voll und ganz verlassen kann, so sehr, dass er weiß, dass er in deinem Beisein keine eigenen Entscheidungen treffen muss.

Das wäre allerdings ein sehr sehr langer Weg, den man mit Hilfe von Spiel und Spaß aufbauen muss (ein Beispiel ist das von Isabel beschriebene Spiel mit dem Futterbeutel). Da reicht es tatsächlich nicht, lediglich Spaziergänge zu machen. Er muss Gelegenheiten bekommen, mit dir zu interagieren. Nur Interaktionen stärken das Vertrauen, nicht ein "Nebenherlaufen".

Ich wünsche euch und eurem Hund jedenfalls, das sich - wie auch immer ihr euch letztlich entscheidet - alles zum Guten wendet.
 

Freda

Mitglied
Guten Abend,

ich bin's, hab es geschafft mich zu registrieren.

Vielen Dank für euer Antworten, Ratschläge, das Daumendrücken!

Leider habt ihr Recht, wir haben uns entschieden, den Hund abzugeben. Ich habe sicher nicht wenige Fehler gemacht. Das ihr mich dafür hier nicht in der Luft zerreißt, verdient ein besonderes Dankeschön!

Trainer-Wechsel wäre nötig gewesen, das scheint mir schlüssig. Inzwischen ist es so, dass mein Mann und meine Kinder sich kaum noch an den Hund rantrauen. Ich hab sowieso die meiste Zeit mit ihm verbracht und ihn auch unliebsamen Prozeduren unterzogen wie Bürsten, Scheren, Tierarzt und mich dabei auch durchgesetzt. Suchspiele liebt unser Hund, er hat mit mir auch schon ausgebüxte Schafe eingefangen. Nicht genug. Ich hatte auch noch andere Baustellen (abgebranntes Haus, Versicherungsstreit, Wiederaufbau, neverending Storie ...) Ein klein bisschen bin ich grollig auf meine Bekannte, sie als Profi hätte vielleicht eher wissen können als ich, dass diese Mischung nicht in meine unbedarften Hände gehört? Aber ich will ihr keine Schuld geben, das hab ich schon ganz allein gegen den Baum gefahren. Sie hat sich im Übernahmevertrag ausbedungen, dass der Hund zu ihr zurück kommt, wenn wir ihn abgeben, aber jetzt will sie ihn auch nicht mehr, dass hab ich heute erfahren. Sie hat inzwischen ein kleines Baby, verständlich. Es gibt hier im Dorf ein Rentnerehepaar, beide an die 80, die würden den Hund evtl nehmen, aber das kann ich nicht guten Gewissens machen. Der dwss meldet sich nicht.

So, wie unser Hund letztens aus einer völlig entspannten Situation ausgetickt ist, bin ich ratlos. Da kam niemand Fremdes hinzu, nur die Verabschiedung meiner Schwägerin brachte etwas Unruhe in die Gruppe.Es waren zwei erfahrene "Hundemenschen" dabei, die völlig überrascht waren und nicht im Geringsten einordnen konnten, was unseren Hund da gerappelt hat.

Falls jemand noch eine Idee hat, wo es ein gutes, ausgefülltes Leben für unseren Russen geben könnte - nur her damit!

Danke fürs Zuhören und Danke für euch!

Freda
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Hallo Freda,
schön, dass es mit der Registrierung doch noch geklappt hat.

Obwohl ich absolut kein Freund davon bin, einen Hund wieder abzugeben, sehe ich doch ein, dass es Situationen gibt, wo es für alle Beteiligten und auch für den Hund besser und unabwendbar ist. Denn wenn er bei euch eine ständige Gefahr darstellt und sich andere Familienmitglieder gar nicht mehr an ihn ran trauen, ist es wohl wirklich die bessere Lösung. Aber du hast Recht - einem 80jährigen Ehepaar würde ich diesen Hund wirklich nicht geben.

Was deine Bekannte und "angebliche" Hundetrainerin betrifft, wäre ich an deiner Stelle nicht nur ein bißchen, sondern stinksauer! Wenn sie sich schon nicht zutraut, diesen Hund wieder zurück zu nehmen, muss es wirklich krass sein. Denn als Trainerin und bereits aus früherer Zeit auch Bindungsperson müßten doch gerade ihr alle Möglichkeiten offen stehen, diesen Hund wieder einigermaßen zu sozialisieren. Ja, sie hätte viel früher merken müssen, dass ihr nicht die richtigen für diese Mischung seid. Aber wer weiß...vielleicht hat sie das Agressions-Potenzial ja doch schon früher bemerkt und wollte ihn nur los werden. Aber das sind jetzt nur Spekulationen meinerseits und ändern tut es nichts.

Bis ihr euren Hund abgeben könnt, sollte er aber tunlichst ständig einen Maulkorb tragen, damit nichts schlimmes passieren kann. Auch wenn das nicht schön ist, aber es ist auch die bessere Lösung.

Was ist eigentlich der "bwss"? Da stehe ich grad auf dem Schlauch. Habt ihr kein Tierheim in der Nähe, bei dem ihr mal vorsprechen könntet? Die haben ja ganz andere Beziehungen und Möglichkeiten. Vielleicht hätten die auch einen Rat, wie ihr am besten passende Menschen für ihn finden könntet. Es gibt im Internet auch immer Not-Hunde-Seiten, aber die platzen ja auch schon aus allen Nähten. Ehrlich gesagt, bin ich da auch ein bißchen überfragt, wie man am besten neue Menschen für seinen Hund findet. Ich war noch nie in einer solchen Situation (nur einmal gaaaanz kurz davor - wir haben aber trotzdem durchgehalten und heute ist sie die liebste von allen! Allerdings ging es dabei nicht um so krasse Dinge wie bei euch.).
 

bluedragongirl

Foren-Legende
@ Qoldlady ich glaub der dwss ist der Deutscher Wach- & Schutzhund Service. Vielleicht findet sich dort jemand der dem Russen (wie heißt er eigentlich) gerecht wird.

Schade ist es allemal das ein Tier abgeben werden muss, aber wahrscheinlich ist es in momentanen Situation besser für alle.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Danke für die Erklärung, Blue. Vom Wach- u. Schutzhundservice hab ich echt noch nichts gehört/gelesen.
 

Freda

Mitglied
Ja, ganz richtig, deutscher Wach und Schutzhund-Service. Antwortet leider nicht, meiner Meinung nach wäre so eine Arbeit genau das Richtige für ihn.
Unser Russe heißt Quincy, wir haben ihn mit diesem Namen (nach dem Forensiker aus einer uralten Fernsehserie) übernommen.
Quincy hat wohl schon sehr früh sehr dominantes Verhalten an den Tag gelegt, ich hab die diesbezüglichen kleinen Bemerkunken meiner Bekannten einfach nicht richtig eingeordnet. Hatte ja auch Null Erfahrung.
Wie ich ihn heute so bei mir hatte, möchte man meinen, er könnte kein Wässerchen trüben. Maulkorb ist jetzt Pflicht, da kann er deprimiert gucken, wie er will. Mal eben mit meinem Sohn und seinen Freunden Fußball spielen oder sich durchknuddeln lassen von Freunden kann ich nicht mehr zulassen.
Ich wünschte, es gäbe zeitnah eine Lösung, die Qunicy gut tut! Er leidet momentan ziemlich und versteht die Welt auch nicht. *nix weiß*
Mein Ding ist einfach, dass ich diesen Hund eben nicht unverantwortlich abgeben kann. Ich habe erlebt, was er noch halbwegs im Zaum gehalten anrichten kann. Mit seiner Größe, seiner Tapisgkeit und dem Wuschelfell triggert er jedes Kuschelbedürfnis. Ich hab mit ihm geübt z.B. durch ein Einkaufszentrum zu gehen, nah bei mir und Aufmerksamkeit auf mich - keine Chance. Jeder stürzt auf den Hund los, weil er so knuffig ist. Mach ich natürlich jetzt nicht mehr.

Danke für euer Gedanken
Freda
 

Isabel

Foren-Guru
Sprich doch mal mit denen hier, Freda:

Schwarzer Terrier in Not

Vielleicht können sie helfen und wenn nicht, dann bekommst Du dort hoffentlich Tipps.
Die Telefonnummern von Conny Müller und Annette Brauninger findest Du dort, daß sind
die beiden Frauen, die sehr aktiv sind und auch die Inhaber der letzten beiden Facebook-Accounts unten.

Oder hier die Facebookgruppe Schwarzer Terrier in Not:

https://www.facebook.com/SRT.in.Not/?fref=ts

Menschen, die sich mit Schwarzem Terrier in Not beschäftigen:

https://www.facebook.com/conny.mueller.14?fref=ts

https://www.facebook.com/annette.brauninger?fref=ts
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Und wenn alle Tipps von Isabel nicht helfen, würde ich in eurem Fall auch noch versuchen, Kontakt mit Martin Rütter zu bekommen, entweder direkt über sein FB-Seite, seine HP oder über VOX.
 

Freda

Mitglied
Ganz lieben Dank!

Ich habe heute sehr lange und ausführlich mit Annette telefoniert. Wenn alles wie besprochen funktioniert, wird Quincy dort demnächst neue Heimat finden, und zwar wird er zunächst in eine Pension gehen, mit der der Verein zusammenarbeitet und dort mit einem erfahrenen Menschen arbeiten. Dann wird er weiter vermittelt an einen Platz, wo er bleiben kann. Offenbar ist er trotz Mischling ein typischer "Russe" und nicht der Erste, der dort auf einen hoffentlich guten Weg gebracht wird.
Danh hat Conny vom gleichen Verein mich angerufen, meine Hundetrainerin hatte da schon aus ihrem Urlaub Kontakt aufgenommen.

Ich bin unendlich erleichtert, dass sich ein Weg auftut!!!
Schön, dass es euch gibt!

herzlich
Freda
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Das freut mich jetzt wirklich, dass das alles jetzt doch so schnell ging. Ich kann mir gut vorstellen, dass euch da als gesamter Familie ein Stein vom Herzen fällt. Jetzt sind hier noch alle Pfoten und Daumen für Quincy gedrückt, dass er schnell seine richtigen Menschen findet!
 

Freda

Mitglied
Am Montag schon gehen wir mit Qunincy auf die Reise und bringen ihn in seine Pensionsstelle. Das ging jetzt wirklich fix, die Frau ist sehr engagiert und der Pensionsleiter auch - eine wirklich angenehmer Kontakt. Quincy macht einen augeregten Eindruck, fast als hätte er all meine Telefonate mitgehört und verstanden. Ich werd mir am Wochenende noch einmal Zeit für lange Waldspaziergänge mit ihm nehmen. Wir dürfen auch seine Matte, Futternapf usw. mitbringen, damit er seine vertrauten Sachen hat.

Ich werde nicht erfahren, wohin er später kommt und muß vertraglich alle Rechte abgeben - aber das finde ich in Ordnung. Ich werde mich an den Pensionskosten mit einer Spende an den Verein beteiligen, auch das finde ich angemessen. Und Quincy findet hoffentlich Menschen, die ihm bessere Partner sind, als ich.

dankbare Grüße
Freda
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Oh ja, Freda, das wird Quinzy sehr wohl bemerkt haben, dass da "was im Busch" ist. Unsere Fellnasen sind so sensibel, die bekommen mehr mit, als wir auch nur ahnen. Für ihn tut es mir auch wirklich leid. Wenn du ihn erstmal in der Pension zurück gelassen hast, wird seine Welt nicht mehr sein wie früher. Denn er ist ja aus seiner Sicht schon sehr lange bei euch und ihr seid nunmal sein Rudel. Hoffentlich leidet er nicht zu sehr.

Trotzdem bin ich überzeugt, dass ihr wohl das Richtige tut. Denn diese Alternative ist für Quinzy sehr viel besser, als eingeschläfert zu werden. Ihr habt da jetzt wirklich eine verantwortungsvolle Lösung gefunden. Und danke, dass du uns hier erzählst, wie es mit Quinzy weiter geht. Denn wir sind hier oft anderes gewöhnt. Da wird oft eine Frage gestellt und man versucht zu helfen, bekommt dann aber keine Rückmeldung mehr, weil die Tipps vielleicht nicht so ausfallen, wie "erwünscht".

Euch als Familie wünsche ich viel Kraft, denn ich denke, dass es euch auch nicht unbedingt leicht fällt, Quinzy abzugeben. Er ist ja immerhin schon eine Weile ein Teil eurer Familie.
 

Freda

Mitglied
Vielen Dank!

Ja, ich bin heute schon ziemlich wehmütig... der Schnuffel wird fehlen. Aber jetzt muß einfach die Vernunft bestimmen. Für Quincy kann es nur besser werden. So, wie wir jetzt mit ihm umgehen mußten - immer angeleint, weggesperrt oder mit Maulkorb, ohne die freien Spielstunden und ungehemmtes Toben durch Wald und Wiesen ist das weder für Qunicy schön noch ist es meine Vorstellung von Zusammenleben. Ich kann nur hoffen, dass er einen guten Neuanfang findet und wünsche ihm sehr, dass er mit den richtigen Menschen all seine tollen Eigenschaften in einem langen Hundeleben entfalten kann.

Ich möchte mich an dieser Stelle verabschieden. Eine bessere Anlaufstelle als dieses Forum hätte ich mir nicht wünschen können. Allen, die mitgedacht und sich mit Antworten beteiligt haben noch einmal herzlichen Dank. Ich weiß selbst aus anderem Kontext, wie anstrengend Forumsarbeit manchmal sein kann. Laßt euch nicht entmutigen!
Ob es eines Tages wieder einen Hund bei uns geben wird liegt erst einmal in weiter Ferne. Keine Experimente und unbedarften Versuche, soviel ist klar.

Euch und euren Vierbeinern wünsche ich von Herzen alles Gute.

liebe Grüße
Freda
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Freda, Vernunftsentscheidungen sind immer auch schwer. Er wird Dir wahrscheinlich noch lange fehlen. Denke dann immer daran, daß es ihm gut geht.
Ich freue mich, daß Du Dich hier noch einmal gemeldet hast, danke dafür und für Deine netten Worte.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Vielen Dank für deine netten Worte, Freda. Ich kann mich Isabel nur anschließen...Quincy wird euch sicher noch lange fehlen. Aber für ihn wird es besser sein.

Hier sind übrigens auch Menschen ohne Hund jederzeit im Forum willkommen...falls du mal wieder vorbei schauen möchtest. Ansonsten wünsche ich dir alles Gute!
 

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