Unsicher-Aggressiv

Skywalker

Mitglied
Hallo ich bin neu hier und erhoffe mir hier Hilfe und Tipps.

Ich habe einen 2 Jahre alten Bordercollie-Aussie-Mix Rüden. Er kam zu mir da war er ca 8 Monate alt. Er kannte bis dahin nur seine Wurfgeschwister und die Elterntiere. Er ist sehr unsicher und versucht diese Unsicherheit durch dominantes Auftreten wett zu machen. Er war mit allen verträglich und hat jeden Hund zum spielen aufgefordert. Als er ca 1 1/2 Jahre alt war hat er sehr überschwänglich einen Dobermann zum spielen aufgefordert. Diese war anscheinend nicht so begeistert und es kam zu einer Beißerei. Als wir ihn ein paar Wochen später wieder auf der Wiese gesehen haben, gingen die Hunde wieder aufeinander los. Diesmal gingen auch ein paar andere Rüden mit auf meinen Hund. Seitdem wird er aggressiv bei Rüden (nicht bei allen) und Hunde die größer als er sind, vorallem Deutsche Doggen und einen recht jungen Tosa.

Hat jemand Tipps wie ich ihn helfen kann sicherer zu werden und ihn zeigen kann, dass er nicht aggressiv werden muss, weil ich das für ihn regel?

Ansonsten ist er ein wirklich toller Hund. Aber viele Menschen, die ihn zum ersten mal sehen stempeln ihn gleich als Monster ab. Das finde ich wirklich sehr schade.
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Skywalker, der erste und zweite Beißvorfall muss nicht unbedingt die Ursache für sein Verhalten sein. Auf alle Fälle aber der Auslöser. Wir Menschen neigen dazu, uns nach dem Offensichtlichen zu richten und übersehen oft die Nebenschauplätze.
Um das Problem überhaupt angehen zu können, muss man mehr Fakten über das Zusammenleben von dir und deiner Fellnase kennen.
Das er in seiner ersten Lebensphase nur soziale Kontakte zu seinen Wurfgeschwistern und Elterntiere hatte ist bedauerlich, denn es ist immer von Vorteil, wenn der Hund viele unterschiedliche soziale Kontakte hat.
Wie sah es mit äußerlichen Einflüssen aus? Viel Straßenverkehr, Kirchenglocken, Kindergeschrei usw.????
Wie gehst du mit deiner Fellnase um? Du schreibst, das er ansonsten ein toller Hund ist. Ich glaube dir das, aber was macht ihn für dich so toll? Warum reagieren andere Menschen, denen du begegnest so abweisend auf ihn?
Wie sieht überhaupt dein Tagesablauf mit deiner Fellnase aus? Was unternehmt ihr beide so?
Du siehst schon: Fragen über Fragen.
Du schreibst hier nur, er hat beim ersten Beißvorfall einen Dobermannrüden zu überschwenglich zum spielen aufgefordert. Normalerweise erkennen Hunde ziemlich schnell, wenn sich der andere nicht für Spielchen interessiert und akzeptieren das sofort. Bei Hunden, die vielleicht selbst gerade nicht genau wissen, ob sie "Bock auf Spielchen" haben, versucht der Animateur es etwas länger (mal klappts, mal nicht). Geht der andere Hund dann auch nicht auf die Aufforderung ein, erlischt das Interesse. Der Dobermann wird ihm schon im Vorfeld signalisiert haben, mit mir nicht. Warum deine Fellnase sich darüber hinweggesetzt hat, kann unterschiedliche Ursachen haben. Nun hast du auch nicht das Ende des Beißvorfalls beschrieben. Haben beide voneinander abgelassen, oder seit ihr als Halter eingeschritten? Eine kleine Meinungsverschiedenheit unter Hunden ist meist innerhalb weniger Sekunden geklärt. Da aber bei der zweiten Begegnung es gleich zu einer Kampfansage kam, war das Problem für Beide noch nicht geklärt.
So wie du das Verhalten deiner Fellnase geschildert hast, wobei ich anmerken muss, ich kenne nicht alle Fakten, weil ich nicht anwesend war, würde erst einmal grob sagen: Deine Fellnase hat gemerkt, das andere (vor allem männliche Fellnasen) nicht immer bereit sind ihm "Spiel und Spass" zu bieten, wenn er es wünscht. Scheinbar ist er in der Vergangenheit nur auf spielfreudige Gesellen gestoßen und meint jetzt, ein Anrecht darauf zu haben. Dieses Anrecht verteidigt er jetzt mit all seinen Möglichkeiten.
Also, wenn du ein paar Kniffe und Tipps zu deinem Problem möchtest, müsstest du ausführlicher über deine Fellnase berichten.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Skywalker!
Ich hatte mit Jerry Anfangs ähnliche Probleme, die allerdings ohne Beisserei ausgegangen sind.

Grundsätzlich möchte ich mich aber momentan Heikes Meinung anschließen.

Trotzdem möchte ich für Vergleichbarkeit Parallelen mit Jerrys Anfangsverhalten aufzeigen.
Kann sein, dass das das ist, muß aber nicht so sein.
Bei Jerry lag das Hauptproblem in folgenden Bereichen: Unerfahrenheit mangels Kontakten und Unkenntnis der eigenen Fähigkeiten = Selbstüberschätzung.
Ich hab ihn mal körperlich etwas gefordert bis er offensichtlich genug hatte (gemischt Freilauf, Apportieren, Schwimmen, Sprungübungen und lange Spaziergänge in “wilder“, unbekannter Umgebung). Unter lang verstehe ich 2-5 Stunden im Stück (7-18km).
Dann kam wieder ein Sozialisierungsblock (mal viele Menschen, mal kontrolliert Hundezone mit vielen Kontakten. Da musste ich allerdings aufpassen: Wenns zu intensiv wird - autoritär abbrechen und was anderes machen).
Bei Jerry hat die kontrollierte Vollbeschäftigung am meisten gebracht.
Vielleicht war bei dieser Zusammenfassung was interessantes für Dich dabei. Falls ja, habe ich schon einige Beiträge über Jerrys Probleme hier zur Diskussion gestellt.
LG
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Ja Peter, da bist du schon einige Schritte in Tipps geben vorgeprescht. Ich wollte erst einmal "abklopfen" wie Skywalker seine Fellnase beschäftigt. Denn eins ist klar, Fellnasen die "nix um die Hand" haben kommen auf die verrücktesten Ideen bei der Suche nach einer Aufgabe. Die passende Aufgabe als Mensch für seine Fellnase zu finden ist oft nicht leicht.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Skywalker

Mitglied
Danke, dass ihr diesen Beitrag gelesen habt.

Er kommt vom Dorf. Wir wohnen aber in der Stadt mit viel befahrenen Straßen und Straßenbahnen. Gerade bei zu lauten Geräuschen wird er ängstlich, manchmal sogar regelrecht panisch. Wenn ich ihn rechtzeitig mit Leckerli beschäftige ist er weniger ängstlich.
Eigentlich ist er ein sehr neugieriger und aufmerksamer Hund. Kommt auf Pfiff zurück , verträgt sich mit Kindern und Kleintieren.
Wir machen viel Nasenarbeit, Dummytraining und kleine Tricks. Er geht gern schwimmen und apportiert.
Die Menschen, die auf der Wiese mitbekommen haben, dass er manchmal Beißereien anfängt, nehmen ihre Hunde ganz demonstrativ weg von ihn. Selbst wenn kein Anzeichen zu sehen ist, dass er auch nur ansatzweise "ausrasten" könnte.

Wenn ich so zurück denke, war er schon immer so penetrant bei anderen Hunden und konnte ein "nein" von ihnen nicht akzeptieren, ist dabei aber nie aggressiv geworden. Sondern hat sie einfach weiter genervt bis ich ihn zu mir gerufen hab.
Wir als Halter haben die Beißerei beendet. Auch jede Beißerei die danach kam wurde durch die Halter beendet. Er tut den anderen Hunden nie ernsthaft weh, sondern will anscheinend einfach nur, dass sich der andere unterwirft.

Mittlerweile spielt er im vergleich zu früher nur noch selten mit anderen Hunden.
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Hallo Skywalker!
Es gibt hier im Forum sehr erfahrene Hundekenner. Vielleicht könntest Du versuchen, einen “typischen“ Vorfall so genau wie möglich zu beschreiben, damit es zu keinen Fehlinterpretationen kommen kann. Du bist nicht der Einzige, der ein Problem hat und wie ich die Leute hier kenne, werden sie versuchen Dir so gut wie nur möglich zu raten.
Da kann jedes Detail wichtig sein!
LG
Peter
 

Skywalker

Mitglied
Der letzte Beißvorfall lief in etwa so ab: Wir waren auf der Hundewiese und leider war ein Hund da, wo ich weiß sie vertragen sich nicht. Also hatte ich ihn an der Leine gelassen. Plötzlich stand der andere Rüde direkt vor ihm. (Ob er das bewusst getan hat oder ob er im Spiel näher gekommen ist kann ich nicht genau sagen) Luke war an der Leine fing an zu knurren, der andere auch. Dann hat sich Luke in die Leine geworfen um auf den anderen los zu gehen.Der andere Hund wurde zurück gerufen, was bedingt auch geklappt hat. Leider hatte ich ihn nur an der dünne Leine, weil wir mit Halti gelaufen sind und ich deswegen keine stabilere Leine mit hatte. Er hat sich also los gerissen, ist hinter dem anderen Hund her und auf ihn los. Wir haben darauf hin die Hunde von einander wegzogen. Dennoch hat er weiter den anderen Hund fixiert.


Wenn er Hunde nicht kennt und es zu so einen Vorfall kommt läuft es in etwa so ab. Er geht auf den anderen zu, meist mit erhobenen Rute. Er ist nicht stürmisch und läuft eher in geduckter Haltung. Sie beschnuppern sich. Er legt den Kopf über den Hals des anderen, knurrt und zeigt Zähne. Wenn ich dann auf ihn zugehen will, ist es meist zu spät. Abrufen lässt er sich in diesen Momenten auch nicht mehr. Nach der Beißerei ist er relativ schnell wieder recht entspannt.

Meist weiß ich leider nicht, wie ich mich in so einen Moment verhalten soll. Ich will ja nicht, dass er das Gefühl bekommt ich würde ihn dazu noch anstacheln.
 

Peter

Altbekanntes Mitglied
Danke für die Beschreibung.
Persönlich habe ich momentan den Eindruck, dass Du Dich zwar sehr um Deinen Hund kümmerst, aber für sein Empfinden ein wenig zu wenig präsent bist.
Du musst ihm beweisen, dass DU alles im Griff hast und dass er sich auf Dich unbedingt verlassen kann. So etwas wie “leise Autorität“. Wenn er das mal kapiert hat, werden viele Deiner ungeschriebenen Problemchen weg sein.
Es ist klar, dass Du nicht so viel Zeit für ihn hast, wie Du gerne hättest. Vielleicht wäre es ein Ansatz, jeden Spaziergang, für den Du Zeit hast, für den Hund zu einem kleinen Abenteuer zu machen - in dem Du ihm immer wieder zeigst, wie genau Du ihn kennst und wie genau Du weißt, was Du willst - und das auch durchsetztst (wie auch “Platz“, “Sitz“, etc).
Also je mehr Abwechslung, desto besser (Freilauf ist nicht alles). Dabei solltest Du aber Deinen Hund genauer als bisher im Auge behalten. Wenn er die kleinste Unsicherheit zeigt, müsstest Du ihm sofort zeigen können, dass Du die Situation im Griff hast und ihn entsprechend führen.
Ich weiß nicht wie sensibel Dein Hund ist - rechne aber damit, dass er möglicherweise jede Deiner innerlichen Unsicherheiten merkt und schneller agieren wie Du reagieren kann.
Wenn das halbwegs klappt, kannst Du dann versuchen, seine noch verbleibenden Unsicherheiten abzubauen. Das kannst aber am besten als anerkannter Rudelführer.
Kostet viel Mühe und Zeit - lohnt sich aber.
Falls ich da was übersehen habe, hoffe ich auf die Hilfe anderer Forenmitglieder.
LG
Peter
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Skywalker,
ich möchte dir jetzt mein Bild vermitteln, das ich aus deinen Beschreibungen zusammen gestellt habe.
Da er in den belebten Straßen Stress aufbaut braucht er ein Ventil. Das war, so lange es gut lief, die Toberei mit anderen Vierbeinern. Nun lief es aber auf einmal ganz anders (potenzieller Spielgeselle wollte nicht und wurde sauer), und schnell hat er, er ist ja ein intelligentes Bürschchen, umgeschaltet. Jetzt ist sein Ventil der Kampf mit anderen. Da kann er seine angestauten Ängste in Agressionen ablassen. Passieren tut ja nichts schlimmes, weil ja rechtzeitig eingegriffen wird.
Nun hast du ja dein wirklich interessantes Beschäftigungsprogramm für deine Fellnase kurz erwähnt. Nur würde ich doch gern wissen, wie lange du ihn pro Tag beschäftigst. Wie oft du diese Dinge einbaust in der Woche usw.
Es soll jetzt keine Kritik von mir sein, aber mir ist aufgefallen, das du deine Fellnase in deinen Beschreibungen nie beim Namen nennst. Psychologisch könnte das Bedeuten, das es zwischen euch noch nicht so ganz stimmt. Wie gut seit ihr schon zusammen gewachsen? Bei einem Hund deines Mix kann das unter Umständen recht lange dauern. Es ist oft schwierig Hütehunde zu erobern.
Auf alle Fälle solltest du eine Alternative zum Stressabbau bieten. Das wird jetzt schwierig werden, denn eigentlich hat er ja etwas für sich gefunden (Stunk mit anderen Hunden anfangen). Das Umpolen ist dann immer sehr schwierig.
Jetzt zu dem Halti, das du verwendest. Ich habe noch nie so eines benutzt und kenne mich damit nicht gut aus. Ist es richtig, wenn ich schreibe, damit lässt sich der Hund einfacher führen?
Für meine Lucy bedeutete am Anfang die Leine "Flucht ergreifen", da kannst du dir evtl. so in etwa vorstellen, wie sie sich aufgeführt hat, wenn ich die angelegt habe. Am Anfang habe ich ihr dazu ein Geschirr angelegt, damit sie nicht bei ihren permanenten Fluchtversuchen Schaden an Hals- und Wirbelsäule nimmt. Die Leine (2m) habe ich etwas länger als Fußlänge gehalten. Bei jeder Spannung, die sie erzeugt hat, kamm sofort das Kommando "Halt", ich bin dann auch sofort stehen geblieben, so das sie nicht weiter konnte, dann "Sitz", gewartet bis sie etwas entspannter war und (kam erst viel später in unserer Beziehung) mich angeschaut hat. Dann wieder "weiter". Zwischendurch kam dann auch das Kommando "Frei", das heißt ich habe die ganzen 2 Meter der Leine für sie freigegeben. Das war am schwierigsten, denn dann wollte sie wieder gleich fliehen, also wieder "Halt" dann "Sitz" und dann bei Fuß weiter. Diese Übung ist ein wahnsinns Geduldsspiel und ging extrem über Wochen. Mittlerweile kann ich mit einem normalen Halsband arbeiten. Ich weiß nicht, ob ein Hund überhaupt durch das Einsetzen eines Halti ein Gefühl für die Leinenführung erlangen kann, weil mir da die Erfahrung fehlt. Lucy hat natürlich bei diesen Aktionen gerade in der Anfangszeit sehr viel Stress aufgebaut. Den haben wir dann, weil sie ja für sich selbst noch kein Ventil gefunden hatte, immer Abends abgebaut. Da sind wir dann zu zweit an ein langes Feld gegangen und einer ist über den Acker oder am Rand bis zum anderen Ende gegangen mit einem für Lucy interessanten Reizobjekt. Sie musste warten, bis sich der andere positioniert hatte. Auf Zeichen wurde sie losgeschickt. So musste sie eine schöne lange Strecke laufen um das Ziel zu erreichen. Ist sie angekommen, wurde sie überschwenglich gelobt und dann musste sie wieder zum anderen Ende laufen, um das nächste Reizobjekt des Gegenüber zu erreichen. Wie oft das gemacht wurde, hing mit ihrer angestauten Energie zusammen. Am Anfang ging das bis zu sieben mal, später weniger. Jetzt machen wir das nur noch selten. Meist reichen am Ende unserer Gassirunde ein paar Entspannungsspielchen auf dem Hof. Mittlerweile läuft sie aber auch viel ohne Leine. Diese Übung ist für den Hund effektiver als kurze Sprinte (beim Ball werfen) und auch gesünder als von "Null auf Hundert und schnell wieder auf Null".
Eins kann ich dir bei den ganzen Aktionen schon mal schreiben, es wird ein langer Weg sein, wenn du wieder eine friedliche Fellnase an deiner Seite haben willst. Ich würde mich über mehr Infos und weitere Bericherstattungen deinerseits sehr freuen.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Elffinchen 40

Alter Hase
Er legt den Kopf über den Hals des anderen, knurrt und zeigt Zähne.

Das ist Dominieren und keine Angst ,meine will auch alles was kleiner ist Dominieren sie will dann auch den Kopf über den anderen legen,das musst du schon im Ansatz unterbinden.
 

Skywalker

Mitglied
Hi
Das ich ihn nicht beim Namen genannt habe, ist nur eine Angewohnheit von mir, dass wenn ich jemanden etwas schilder der die Beteiligten nicht kennt, eigentlich nie Namen nenne.
Wir sind mindestens 3-4 Stunden unterwegs. Suchspiele versuchen wir so oft wie möglich einzubauen.

Ja, mit dem Halti soll sich der Hund leichter führen lassen. Wir benutzen ihn auch nur selten. Aber um zu der großen Hundewiese zu kommen müssen wir über eine Hauptstraße, die Nachmittags stark befahren ist und er sehr ängstlich darauf reagiert. Eigentlich trägt er sonst ein normales Geschirr und ein Halsband, wo an der Straße die Leine an beiden eingehangen wird. An der Leinenführigkeit müssen wir auch noch ein wenig arbeiten. Aber da machen wir Fortschritte.
Ich versuche jetzt, dass er mehr mit mir tobt um Stress abzubauen. Im Moment gehen wir dazu bei mir in der Nähe auf die kleine Hundewiese. Deine Übung hört sich auch nicht schlecht an. Wir werden sie auf jeden Fall ausprobieren.

Meist kann ich gut einschätzen, wenn er erste Anzeichen zeigt. Aber er zeigt sie leider erst sehr spät, dass heißt er ist dann schon in der Nähe des potenziellen Kampfpartners. Wie kann ich ihn von den anderen weg bekommen, bevor er auf ihn los geht?

Ich weiß, dass er dominiert. Aber bei ihm schlägt das leider zu schnell um. Kleine Hunde findet er meist ganz toll. Größere Hund und unkastrierte Rüden sind für ihn eher ein Dorn im Auge.

Ich werde euch auf jeden Fall weiter berichten und seh mich jetzt mal im Forum um, ob ich weitere Ideen finde damit er Stress abbaut.

LG.
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Skywalker,
das hört sich schon mal gut an. Aber ich würde dir empfehlen, lieber dafür zu sorgen, das erst gar nicht so viel Stress aufgebaut wird. Ich habe ja auch so einen verkehrsängstlichen Kanditaten. Ich habe deshalb bei unseren Gassirunden unser sogenanntes "Verkehrstraining" eingebaut. Lucy war ja ein Extremfall in Sachen Autoverkehr. Mittlerweile klappt es schon gut und sie wird immer entspannter. Solltest du dich für diese Methode entscheiden, würde ich dich gern mit Tipps unterstützen.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Elffinchen 40

Alter Hase
Hi
Das ich ihn nicht beim Namen genannt habe, ist nur eine Angewohnheit von mir, dass wenn ich jemanden etwas schilder der die Beteiligten nicht kennt, eigentlich nie Namen nenne.
Wir sind mindestens 3-4 Stunden unterwegs. Suchspiele versuchen wir so oft wie möglich einzubauen.

Ja, mit dem Halti soll sich der Hund leichter führen lassen. Wir benutzen ihn auch nur selten. Aber um zu der großen Hundewiese zu kommen müssen wir über eine Hauptstraße, die Nachmittags stark befahren ist und er sehr ängstlich darauf reagiert. Eigentlich trägt er sonst ein normales Geschirr und ein Halsband, wo an der Straße die Leine an beiden eingehangen wird. An der Leinenführigkeit müssen wir auch noch ein wenig arbeiten. Aber da machen wir Fortschritte.
Ich versuche jetzt, dass er mehr mit mir tobt um Stress abzubauen. Im Moment gehen wir dazu bei mir in der Nähe auf die kleine Hundewiese. Deine Übung hört sich auch nicht schlecht an. Wir werden sie auf jeden Fall ausprobieren.

Meist kann ich gut einschätzen, wenn er erste Anzeichen zeigt. Aber er zeigt sie leider erst sehr spät, dass heißt er ist dann schon in der Nähe des potenziellen Kampfpartners. Wie kann ich ihn von den anderen weg bekommen, bevor er auf ihn los geht?

Ich weiß, dass er dominiert. Aber bei ihm schlägt das leider zu schnell um. Kleine Hunde findet er meist ganz toll. Größere Hund und unkastrierte Rüden sind für ihn eher ein Dorn im Auge.

Ich werde euch auf jeden Fall weiter berichten und seh mich jetzt mal im Forum um, ob ich weitere Ideen finde damit er Stress abbaut.

LG.

Am besten schon bei Sichtung eines größeren Hund ,hab ich mit meiner Auch gemacht,Kontakte an der leine wurden so von vorherrein unterbunden,sie musste neben mir gehen ,hat natürlich ein bissel gedauerte sie wollte auch entweder vor mir oder hinter mir weg zum Hund ,Sage ruhig wenn der andere Hund frei ist,das Du zur Zeit keine Kontakte wünschst da deiner nicht so verträglich ist,so gehst du ärger aus dem weg sowie der andere HH.
 

Skywalker

Mitglied
Der Stress bezüglich des Verkehrslärm lässt sich leider nicht vermeiden. In direkter Näher befinden sich 3 Straßenbahnhaltestellen. Immer wenn wir ins Grün wollen, müssen wir über Straßen mit Autos bzw Straßenbahn, welche Nachmittags spätestens alle 5 Minuten an der Haltestelle sind.

Für dein "Verkehrstraining" würde ich mich sehr interessieren. Wenn er im Auto/ in der Straßenbahn ist, ist er vollkommen entspannt. Außerhalb würde er am liebsten wegrennen.
 

Lucy

Foren-Guru
Hallo Skywalker,
ja diese Problematik kenne ich und hat mich in der Anfangszeit in pure Verzweiflung getrieben. Dieses Problem lässt sich auch nicht in kurzer Zeit lösen, es braucht Geduld. Auch ich hatte oft Tage- oder Wochenlang das Gefühl auf der Stelle zu treten. Hinzu kommt, das es manchmal erst noch mal schlimmer- und dann erst wieder einen Schritt vorraus besser wird. Deshalb darf man dabei auch nicht aufgeben. Es lohnt sich.
Um wieviel Verkehr und Lärm es sich handelt, spielt dabei keine Rolle. Uns hat am Anfang schon ein einzelnes Auto aus dem Konzept (vorher eine leere Straße) gebracht. Ich habe Lucy am Anfang immer Zeit gegeben, die Straße, die wir langgehen wollen, erst einmal zu betrachten. Wenn deine Fellnase auch viele Eigenschaften des Borders hat, braucht er das. Es sind Hunde, die selbst Entscheidungen treffen. Dann bei Fuß und in einem dir angenehmen Rhytmus losgehen. Er muss sich deinem Rhytmus anpassen. Wir haben häufig an Kreuzungen gestanden und einfach nur den Verkehr beobachtet. Ihr müsst für die Hektik und Lärm im Straßenverkehr eine gewisse Routine erarbeiten. Da du, genau wie ich, um ins Grüne zu gelangen einige Straßen passieren musst, solltest du am Anfang eine Route auswählen, die ihr am Anfang immer geht. Suche dir, wenn möglich eine ruhigere Straße aus, an der du die Leinenführigkeit zusätzlich übst. Bei einem ängstlichen Hund im Straßenverkehr solltest immer du zwischen Straße und Fellnase gehen. Auch ist es ratsam, der Fellnase beizubringen, auf der linken- sowie auf der rechten Seite von dir ohne Leinenzug zu gehen. Bei Leinenzug sofort stehen bleiben und er muss sich setzen. Gleichzeitig habe ich das "Frei" an der Leine geübt (Lucy empfindet das mittlerweile als Belohnung, weil sie für sich mehr Spielraum zum schnuppern hat), auch wenn da Leinenzug entsteht, sofort stehen bleiben und das Kommando "Sitz". Achte darauf, das auch du die Kommandos aufhebst und nicht deine Fellnase. Border- auch Mixe sind 150% und achten auf alles.
Damit, wenn du so vorgehst, wirst du einige Zeit beschäftigt sein. Ich drücke dir beide Daumen, das du schnell die ersten Erfolge erziehlst.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Lucy

Foren-Guru
Ups vergessen zu erwähnen. Dies wird für deine Fellnase ganz schön anstrengend sein. Auch wenn du es am Anfang nicht gleich bemerkst. Achte darauf, das du sie gerade am Anfang dabei nicht überforderst.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

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