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franka

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Tierschutz
Streunende Katzen werden in Duisburg zur Plage

08.11.2012 | 05:45 Uhr

Die fünf Monate alte Katze Hannelore wirbt im Tierheim in Duisburg-Neuenkamp für die neuen Info-Flyer. Foto: Hayrettin Özcan

Duisburg. Die Zahl der streunenden Katzen in Duisburg bewegt sich inzwischen in einem sechsstelligen Bereich. Damit werden die verwilderten Tiere zur Plage für die Stadt und das Tierheim. Vor allem das Ausbreiten von Krankheiten wird befürchtet. Nun sollen die Katzen eingefangen und kastriert werden.
Bis zu 100.000 verwilderte Katzen streunen durch Duisburg, warnen Experten. Und im Tierheim herrscht Alarm und Ausnahmezustand. Die Stadt mahnt deshalb: Katzen sollten kastriert werden.
Im gesamten Stadtgebiet streunen herrenlose, verwilderte Katzen herum. Sie leben auf Industriearealen oder Brachland. Die Zahl der Population soll in einen sechsstelligen Bereich gestiegen sein, vermuten Tierschützer . Ähnliche Größenordnungen wie bei Tauben oder Ratten werden befürchtet.
"Krankheiten machen sich breit"

„Die Tiere haben oft kaum Futter und leben unter elenden Umständen. Krankheiten machen sich breit“, beschreibt Ursula Vormann, Abteilungsleiterin beim Ordnungsamt. Angefangen hat es mit ausgesetzten Hauskatzen. Dr. Horst Wischner, Amtsarzt beim Veterinäramt, zieht einen Vergleich mit dem Reiskorn, das sich pro Schachbrett-Quadrat verdoppelt: „Ein Katzenpaar und dessen Nachkommen können im Endeffekt 65.000 Kätzchen hervorbringen“, sagt er.
Das neue Infoblatt, das die Stadt Duisburg zusammen mit dem Tierschutzzentrum entwickelt hat, empfiehlt folgende Vorgehensweise: Freilaufende Katzen anfüttern, zur Kastration bringen und dann wieder freilassen. Auch Katzenhalter sollten ihre Stubentiger (vor allem die Freigänger) kastrieren lassen. Andernfalls sei es nahezu unmöglich, eine Fortpflanzung zu vermeiden. Die Population drohe zu explodieren.
Die Jungkatzen tollen durch den Lagerraum

Die Folgen jahrelangen Fehlverhaltens bekommt das Tierheim auf dramatische Weise zu spüren. Die Einrichtung ist mit Katzen völlig überbelegt. 2011 wurden 1048 Tiere abgegeben. 994 sind es im laufenden Jahr auch schon wieder. 260 von ihnen schleichen derzeit durchs Tierheim. Sie haben sich mittlerweile überall breit gemacht, selbst in den Büros. Drei Jungkatzen toben durch den Lagerraum.
„Wir müssen Neuankömmlinge erst mal in Quarantäne stecken. Krankheiten wie Pilz oder Katzenschnupfen verbreiten sich rasend schnell“, stöhnt Monika Lange, die Leiterin des Tierheims . Doch die Quarantäne lässt einen gefährlichen Kreislauf rotieren. Durch den großen Andrang müssen viele der Katzen auf engstem Raum zusammenleben. Für die Tiere der pure Stress. „Dadurch werden sie nicht richtig gesund. Die Ansteckungsgefahr bleibt weiter“, erläutert Dr. Wischer. Eine kranke Katze kostet das Tierheim aber 15 Euro am Tag.
Tierfreunde als letzte Hoffnung

Die letzte Hoffnung sind daher nur Tierfreunde, die immer wieder Kätzchen aufnehmen. „Davon gibt es Gott sei Dank einige. Die Katzen, die wir vermitteln, sind alle kastriert und gechipt. So kann man sie auch wiedererkennen. Darüber hinaus haben die Katzen alle notwendigen Impfungen“, erklärt Monika Lange.
Die Kastration sollte in der Regel ab dem fünften Monat erfolgen. Nicht jede zugelaufene Katze wurde ausgesetzt. Oft handelt es sich nur um ein Tier aus der Nachbarschaft. Diese sollte man nicht füttern.
 

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