Ist es Pflicht mit einem Hund Gassi zu gehen?

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Marie

Guest
Hallo, ich bin nur Gast hier, aber ich brauche dringend Hilfe und Rat!
Eine Nachbarin, eine sehr introvertierte Person, wohnt erst einige Monate im Haus. Sie hat vor einiger Zeit ( vor ca. 4 Monaten) einen Hund mit 8 Wochen bekommen. Er bellt. Ich habe ihr mehrmals zugesichert, daß es mich nicht stört, auch wenn er mal nachts bellt. Ich empfinde es als schlimm, daß sie ihm androht ihn ins Badezimmer zu schließen, auch schon wenn er ein Mal bellt. Nein, ich lausche nicht, unser Haus ist sehr hellhörig. Sobald unten der Typ die Anlage aufdreht oder auch sonst ein Geräusch im Haus ist, bellt der Kleine und ich höre wie sie ihm mit Schlägen droht ( nein, ich denke, sie schlägt ihn nicht! - aber sie wirkt extrem nervös und genervt!) und mittlerweile immer öfter echtes Drama hat.
Einmal war ich bei ihr, eben wegen der lauten "Musik" von dem Nachbarn unter mir. Der kleine Mischling war die ganze Zeit total aufgedreht, er kam gar nicht zur Ruhe. Wir haben alles versucht, also ignorieren etc. Ich habe ihr von der Welpensendung erzählt, und daß man sich dort vielleicht Tips holen könne...
Sie behauptet, sie ginge 5 Mal am Tag mit ihm raus. (Das stimmt mit Sicherheit nicht!) Ich habe es nicht ein einziges Mal erlebt. Sie geht nicht einmal mit ihm raus, wenn ihre Freundin mit der Mutter ihres Welpen zu Besuch kommen und ihren Spaziergang machen. Das ist doch nicht normal! Gerade, nachdem er wieder gebellt hat, hat sie ihn wieder ins Bad eingesperrt. Ich hoffe, es ist nur das Bad. Ich weiß nicht, was ich tun kann. Ich mache mir ehrlich Sorgen. Die Nachbarin von unten, auch Hundebesitzerin, meinte, das sei nicht schlimm, wenn er immer in der Wohnung ist, er hat ja dort genug Auslauf. Sie habe beobachtet, wie sie draußen mit dem Hund nicht klarkommt. Ich finde, es grenzt an Tierquälerei. Sorry, meine krassen Worte. Mache ich mir zuviele Sorgen? Es tut mir einfach nur leid für den kleinen Racker!
Ist es eigentlich Pflicht mit einem Hund rauszugehen?
 
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Marie

Guest
Nachtrag: die Nachbarin ist, denke ich, kein schlechter Mensch, aber total überfordert. Und sie scheint sich keine Hilfe zu holen. Ihre Freundin, die die Mutterhündin hat, mußte den Kleinen wegen Wohnsituation oder so abgeben. Wie könnte ich vernünftig an meine Nachbarin herantreten?? - lange halte ich das so nicht aus!
(Meine Erfahrung ist, daß einige Hundebesitzer sich nichts sagen lassen wollen. Unten der Hund kam nicht oft raus und hatte irgendwann irre Rücken - und Hüftprobleme.)

Vielleicht habt ihr einige Ideen für mich, wie ich sie am Besten anspreche. Das wäre klasse!
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Marie, hier in Niedersachsen gibt es für Hundebesitzer keine Haltungsvorschrift, die besagt, dass Hundebesitzer ihre Hunde Gassi laufen lassen müssen. Wer also meint, dass sein Hund die Wohnung/das Haus zupüschern und zukoten zu sollen, ist das möglich. Nur - irgendwann wird es eine nicht zu überrichende Geruchbelästigung geben.

Es scheint so, als ob die Dame annimmt, dass ihr Hund versteht, was sie ihm sagt. Das ist definitiv nicht der Fall. Ich stimme Dir vollkommen zu, das das Verhalten dieser Dame ihrem Hund gegenüber schon deutlich unangemessen ist. Und - sie macht sich und ihrem Hund unnötig Stress.

Du wohnst in Hausgemeinschaft mit der Dame - da würde ich selber nicht aktiv werden. Vielmehr würde ich mich an den zuständigen Tierschutzverein wenden und die Sachlage schildern. Ich gehe davon aus, dass die Tierschützer dann aktiv werden. Wenn Du es möchtest, werden die Tierschützer sagen, dass sie anonym angerufen wurden - so bleibt Dein Name aus dem Spiel.
 
M

Marie

Guest
Guten Abend Rolf,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich zögere noch. Ich vermute, daß sie bisher keine Hundesteuer zahlt. Und vielleicht hat sie einen Katzenbuck aufgestellt...im Bad, damit er nicht seine Häufchen überall verteilt? Sie ist überfordert mit dem agilen Welpen, der auch noch zur Zeit zahnt und auf allem herumbeißt. (Sie hat Angst, daß dann seine Milchzähne rausfallen! - ?) Sie hat keine Ahnung, glaube ich, ist unter Druck und unfähig dem Kleinen irgendetwas beizubringen. Ich habe mir hier auf der Hundeseite schon Einiges durchgelesen. Ihr habe ich meinen Gastzugang (WLAN) gegeben, damit sie sich vielleicht ein paar Videos zur Hunde-Erziehung anschauen kann.
Will sie doch nicht fertig machen!

Ich überlege, ob ich, wenn ich sie nochmal so völlig entnervt mit ihm herumschreien höre, nach oben sprinte und ihr persönlich ein paar Takte dazu sage. Und daß mir das was ausmacht!
Bäh! - ich komme mir vor wie ein ätzender Stalker! Mist!
Wenn alles nicht hilft, und mir nichts sonst einfällt, muß ich wahrscheinlich den von dir vorgeschlagenen Schritt machen.
Danke für's Lesen und Zeit nehmen!
Lg. Marie (melde mich wieder)
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Marie, zuallererst: Du bist kein Stalker. Wenn sie derart laut ist, kann das den Hausfrieden stören und eine Kündigung seitens des Vermieters nach sich ziehen. Und mit "fertig machen wollen" hat das auch nichts zu tun. Hier geht es um das berechtigte Interresse an dem Welpen.

Was immer ein Katzenbuck ist -das Wort habe ich bisher nie gehört- der Welpe wird seinen Kot schon noch absetzen, wenn er muss.

Im wohlverstandenen Interresse an dem Welpen würde ich schon etwas unternehmen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Du das in Deinem ersten Post das als grenzwertig zur Tierquälerei beschrieben hast.
 
M

Marie

Guest
Hallo Rolf,

ja, ich empfinde es so. (habe hier verzweifelt gesessen und sogar geheult) Tierleid ertrage ich nicht!

Aber das Wohl des Tieres ist das Wichtigste! Und seine artgerechte Haltung. Das bedeutet nuneinmal in meinen Augen, daß er auch "Draußen" kennenlernt, vielleicht auch mal auf andere Hunde trifft. Mindestens ein bisschen Erziehung genießt. Soweit ich es erlebe, passiert das hier in keinster Weise! Einmal bellen und er wird angeschrien?!
Nicht einmal mit dem Mutterhund spazieren gehen?? Ist wirklich komisch...( - hm, vielleicht keine Hundesteuer bezahlt? Die würde ich noch zahlen, wenn der Kleine dann rauskäme! )
Konnte heute Abend mit einer guten Freundin ( auch Hundebesitzerin) telefonieren, sie ist deiner Meinung. Sie meinte: noch einige Tage beobachten. Dennoch, weiter beobachten hin oder her...
Ich frage wohl die vom Tierschutz (, die können so eine Situation ja auch einschätzen ) und gebe dann hier Rückmeldung.

Froh, daß ich hier schreiben durfte und bin sehr dankbar für dein Interesse und deine Antworten!

Lg. Marie

(Katzenbuck= Katzentoilette) ;)
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Marie, den Tierschutz einzuschalten halte ich für eine gute Idee. Vielleicht gelingt es den Tierschützern, zu vermitteln.
 
M

Marie

Guest
Hallo Rolf,

entschuldige bitte, daß ich mich nicht eher gemeldet habe. Da mein schlechtes Gewissen nunmal Keinem etwas nützt, schreibe ich endlich heute! Spät ist besser als nie!

Ich konnte mich letztendlich nicht dazu durchringen den Tierschutz anzurufen, denn einige Tage später, als sich das Wetter besserte, traf ich die junge Frau mehrere Male mit dem Welpen auf der Strasse!
Außerdem hörte ich sie nicht mehr mit dem Kleinen herumschreien!
Als wir nochmal miteinander ins Gespräch kamen sagte sie, daß sie hoffe bald eine Hunde - bzw. Welpenschule zu finden und, daß das in Coronazeiten äußerst schwierig gewesen sei. Ich teilte ihr dann mit, daß es für mich schrecklich war, wenn ich sie mit dem Kleinen herumschreien gehört hatte, woraufhin sie mir glaubhaft versicherte, daß sie ihren Hund niemals schlagen oder einsperren würde.

Nun, - ich habe erfahren, daß sie in ihrer Heimatstadt eine Wohnung gefunden hat und aus 'unserem' Haus wieder auszieht. Sie hält sich hier kaum noch auf.
Ich bin zwar persönlich der Meinung, daß sie nicht unbedingt eine versierte Hundehalterin ist, habe aber nicht mehr die Sorge, daß es dem Welpen bei ihr so schlecht geht, daß man/ich den Tierschutz informieren müßte.

Lieber Rolf, ich möchte mich für deine Unterstützung bedanken! Es hat mir auf jeden Fall geholfen, zu wissen, daß im Notfall jemand da ist, der mir mit Rat und Tat zur Seite steht.
Ich denke heute, es ist in diesem Fall ok, daß ich den Tierschutz nicht angerufen habe.
Fast wäre es soweit gewesen!

Ich hoffe, daß du und dieses Forum hier für Fragen in Hundeerziehung und alles was mit den wertvollen und tollen Vierbeinern zusammenhängt (auch für Gäste ) weiterhin zur Verfügung steht und wünsche euch allen viel Erfolg dabei,

herzlichen Dank

Marie
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Marie,

vielen Dank für das Update. Superschön, dass die Dame einen vernünftigen Zugang zu ihrer Fellnase gefunden hat.

Welpen- bzw. Hundeschule ist wirklich schwierig in diesen Zeiten.

Gut, wenn sie keine versierte Hundehalterin ist, wird sie lernen und sich Hilfe holen. Aber - wir alle hatten mal unseren allerersten Hund und waren alles Andere als versierte Hundehalter. Auch ich lerne hier im Forum immer noch Dinge in Sachen Hundehaltung dazu, obwohl ich seit etwas mehr als 30 Jahre Hunde halte.

Mit Dir bin ich der Meinung, dass der Tierschutz nicht mehr erforderlich sein dürfte. Und ja, ich habe sehr gern mit Dir geschrieben - um so schöner, wenn es Dir etwas geholfen hat.

Vielen Dank, Marie, für die guten Wünsche für das Forum. Wir werden genau so weitermachen, wie Du es kennengelernt hast.

Dir wünsche ich alles, alles Gute. Und wer weiss, vielleicht registrierst Du Dich hier. So engagierte Menschen wie Du passen hier gut in`s Forum.

Liebe Grüsse, Rolf
 

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