Am Wochenende habe ich mir Zeit genommen und eine ausführliche Antwort geschrieben, die in dieses Gespräch gut reinpassen würde (ist fast ein Blogbeitrag geworden).
Warum Insektenprotein?
Wie bekannt besitzt Insektenprotein ein komplexes Aminosäureprofil. Es enthält 18 verschiedene Aminosäuren. Darunter sind auch alle zehn für Hunde essentielle Aminosäuren. Dadurch kann es vom Körper sehr gut verwertet werden und entscheidend zu einem gesunden Wachstum beitragen.
Im Gegensatz zu häufig genutzten Eiweißlieferanten, wie beispielsweise Rindfleisch, hat Insektenprotein praktisch kein Allergiepotenzial. Dadurch ist es besonders gut bekömmlich und hilft dabei, zu vermeiden, dass Hunde bereits in jungen Jahren Futtermittelallergien entwickeln und an den damit verbundenen Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall leiden.
Machen Proteine Welpen unruhig?
Zwischen Unruhe, beziehungsweise Hyperaktivität und einer hohen (bedarfsgerechten) Proteinzufuhr besteht bei Welpen kein Zusammenhang. Wenn in dieser Hinsicht Probleme auftreten, liegt das vielmehr an einem zu hohen Gehalt an ungeeigneten Kohlenhydraten in Form von Getreide. Das ist gerade bei Trockenfutter sehr häufig der Fall, da dieses nicht selten zum größten Teil aus Weizen besteht und nur einen vergleichsweise geringen Fleischanteil aufweist.
Ich habe die Entscheidung getroffen, auf ein anderes Futter umzusteigen. So habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und für mein jetziges Futter entschieden. Es ist getreidefrei und enthält eine bedarfsgerechte Menge einer hochwertigen Proteinquelle, d.h. auf Insektenbasis.
Kann zu viel Eiweiß schädlich sein?
Auch wenn Hundewelpen einen höheren Proteinbedarf als ausgewachsene Hunde haben, dürfen sie natürlich nicht mit beliebig viel Eiweiß versorgt werden. Zu viele Proteine belasten auf Dauer unter anderem die Nieren und können ein Erkranken an chronischer Niereninsuffizienz begünstigen.
Sind alle Futtersorten mit Insektenprotein gut?
Da durch das gestiegene Umweltbewusstsein nachhaltige Produkte sehr gefragt sind, haben viele Hundefutterhersteller Sorten mit Insektenprotein in ihr Sortiment aufgenommen. Das ist jedoch nicht immer eine Garantie dafür, dass es sich dabei um ein gutes Futter handelt. Wie ich schon geschrieben habe, habe ich dieses Thema genau studiert, viel gegoogelt, zahlreiche Bewertungen und Empfehlungen der Hundebesitzer und Züchter gelesen, einiges getestet und musste leider feststellen, dass der Anteil an Insektenprotein in vielen Futtersorten häufig sehr gering ist, sodass durch den Umstieg in diesem Fall keine Vorteile entstehen und das Futter trotz oftmals sehr hoher Preise genauso schlecht wie viele herkömmliche Produkte ist.
Letztlich kommt es also darauf an, dass die Zusammensetzung des Futters insgesamt den Ernährungsbedürfnissen von Welpen entspricht. Neben einem bedarfsgerechten Proteingehalt sind beispielsweise auch verschiedene Vitamine und Mineralien in der richtigen Menge sowie ungesättigte Fettsäuren (vor allem Omega-3-Fettsäuren) wichtig. Kohlenhydrate werden auch in Maßen benötigt. Diese sollten allerdings aus bekömmlichen Quellen wie Gemüse oder Kartoffeln stammen. Ist das der Fall, treten im Normalfall auch keine Auffälligkeiten wie Hyperaktivität bei Welpen auf. Aus diesen Gründen habe ich mich für mein jetziges Hundefutter entschieden.