Unkritische Frage zum Thema "Tierschutzverein" ;)

Periphalos

Neues Mitglied
Guten Abend,

wir sind im Begriff uns demnächst endlich wieder einen Hund zu holen und haben dazu Kontakt mit einem Tierschutzverein aufgenommen.
Waren natürlich schon vor Ort und mit dem Hund auch spazieren, alles läuft jetzt weiter seinen Gang...

Nun kam heute beiläufig das Thema "Vertrag" auf und uns wurde erklärt, dass der Hund weiterhin dem Verein gehört, dies dient dazu uns zu verpflichten bei Rückgabe den Hund wieder dem Verein zu überlassen - und zwar nur dem Verein.
Bis dahin ist das für mich auch völlig legitim, nun frage ich mich - bzw. euch - aber, ob es noch weitere "Einschränkungen" oder "Bedingungen" gibt und wie eure Erfahrungen diesbezüglich sind?

Muss ich befürchten, bei jeder Kleinigkeit Absprache mit dem Verein halten zu müssen? Mischen sich die Verantwortlichen auch bei Fragen zu Erziehung, Ernährung etc. ein?

Natürlich werde ich das Thema beim nächsten Besuch nochmal ansprechen und gewiss erfahre ich auch dann ein paar Details dazu, da das aber noch ein paar Tage dauert und ich im Internet dazu nichts weiter gefunden habe, würde ich mich über eure Erfahrungsberichte sehr freuen.

In dem Sinne.

Danke :D
 

Scanny

Alter Hase
Nabend,

solche Verträge werden in Hunde Foren heiß diskutiert.
Ich habe noch nie gehört dass sich der Tiershcutzverein später irgendwo einmischt, etwas kontolliert oder den Haltern Vorschriften macht. (eine einzige Nahckontrolle mal ausgeschlossen - aber auch die fällt sehr oft flach)

Bei meinem Vertrag weiß ich bis heute nichw as ich da unterschrieben habe - es war der Übernahmevertrag eines polnischen Tierheims - also auf polnisch. Bisschen blauäugig, ich weiß - aber ich habe bis heute Kontakt mit den Vereinsleuten und nie wurde irgendwas kontrolliert oder verlangt.

In Fanderen Foren sind sich Hundehlater einig:
Solche Klauseln (Hund muss zum Verein zurück, Hund muss kastriert werden, Hund gehört dem Verein, usw) sind vor Gericht nicht haltbar.
Du zahlst Steuer, du zahlst Haftpflicht, du kommst für Nahrung und Tierarzt auf, der Hund lebt bei dir, - es ist dein Hund. Punkt.
Egal welche klausel auf dem Vertrag steht - der Verein hat keinerlei Rechte mehr an dem Tier.

ABER das wird lediglich überall erzählt - ich habe weder die Bestätigung von einem Anwalt/Gericht noch ein Praxisbeispiel aus eigener Erfahrung.
Allerdings habe ich auch noch nie gehört, dass ein Verein versuchte diese Klauseln rechtlich umzusetzen (und ich bin schon viele Jahre in Hundeforen unterwegs und lese allerlei Geschichten).

Was ich sicher weiß ist:
Wenn in 2 Jahren jemand vom Verein zur Kontrolle vor der tür stehen sollte, bist du nicht verpflichtet aufzumachen.
Selbst bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung haben die Mitarbeiter des Jugendamtes das Recht, einfach in die Wohnung zu kommen - sowas geht immer nur mit richterlichem Beschluss.
Und ich bezweifle stark dass man sich den für einen Hund holen kann - wenns bei den meisten kindern in Not schon nicht funktioniert ...

Oft wird auf die Verträge geschimpft und viele holen sich deshalb keinen Tierschutzhund weil sie das Verhalten vom Verein als übergriffig empfinden, mit diesen "Stasi-Verträgen".

Ich bin da optimistisch und gehe davon aus, solche Verträge sind NICHT dafür da uns Hundehalter zu schikanieren - sondern um den Hund zu schützen. Und darum geht es mir ja letzendlich auch - ein geschütztes, hundefreundliches und behütetes Leben bei mir.
Also, ich würde mir beim nächsten Tierschutzhund da keinerlei Gedanken machen - aber vielleicht bin ich da zu naiv - wer weiß.
(Vielleicht würde ich vorher auch nochmal eine Rechtsberatung in anspruch nehmen und dem anwalt das Dokument zeigen ...

WENN jedoch eine Kastrationsklausel im Vertrag vereinbart ist, würde ich trotzdem NICHT den Hund kastrieren lassen, nur weils drin steht.
Kastration kommt bei mir nur in Frage, wenn es aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist und nicht weils in einem Vertrag steht.
 

Periphalos

Neues Mitglied
Hallo Scanny,

erstmal Danke für deine ausführliche und wirklich hilfreiche Antwort, sie deckt sich mit meinen Vermutungen und beruhigt daher sehr. :)

Kastriert ist sie bereits, ebenso gechipt und geimpft und was die Kontrollen angeht, da wurde uns nur eine Vorkontrolle mit Termin angekündigt, was natürlich völlig in Ordnung ist.

Lustig, als meine Freundin und ich uns beim letzten Besuch zu dem Thema Gedanken gemacht haben, war auch einer meiner ersten Sätze sinngemäß, dass ich extreme Zweifel habe, ob solche Verträge vor Gericht tatsächlich durchkommen würden - aber ja, ausprobieren möchte man es natürlich nicht. :D

Ich bin auf jeden Fall optimistisch, ich kann dann ja berichten, was letztlich im Vertrag stand.

Danke nochmal und noch einen schönen Tag. :)
 

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