Welche Rasse passt zu einem behinderten Kind?

michaela80

Mitglied
Hallo zusammen,
meine Familie und ich haben uns entschieden einen Hund bei uns aufzunehmen.
Jetzt geht es darum welche Rasse zu uns passt. Die Frage habt ihr hier sicher schon tausendfach gelesen, aber wir sind uns wirklich sehr unsicher weil wir ein mehrfachbehindertes Kind haben. Mein Sohn kann weder laufen noch sitzen oder krabbeln. D.h. er liegt meistens auf dem Boden oder sitzt angeschnallt im Rollstuhl. Deshalb muss der Hund definitiv ein sehr freundliches Wesen haben. Er sollte auch damit klar kommen wenn ihm mal im Fell gezogen wird.
Unsere Logopädin hat eine Labrador Hündin die sie öfter mit zur Therapie bringt und ihr macht das gar nichts aus wenn mein Sohn sie am Fell packt und erstmal fest hält. Sie wartet dann geduldig bis er los lässt und wenn sie keine Lust mehr hat geht sie einfach weg.
Dieses Verhalten finde ich super, aber gibt es Rassen die generell so reagieren?
Am liebsten wäre uns eine kleiner bis mittelgroßer Hund. Allerdings nicht unbedingt einen Labrador.
Es wäre schön wenn ihr ein Paar Tipps hättet welche Rasse geeignet wäre.

Danke und LG
Michaela
 

Nando

Alter Hase
Also ein Retriever ist natürlich ein Gemütshund. Die eignen sich gut als Begleithunde für behinderte Personen. Allerdings gibt es da auch speziell ausgebildete aber die kosten ein halbes Vermögen.
Habe eine körperlich behinderte Cousine, die auch im Rolli sitzt. Die hat einen Shih Tzu Rüden, der fast blind ist. Sie sagt selbst immer "wir haben beide ein Handicap, das passt wunderbar." Die beiden sind ein tolles Team und hätte sie ihn nicht genommen, wäre er eingeschläfert worden. Der Kleine geht am Rollstuhl mit und ist froh, dass er ein schönes Leben hat.
 

michaela80

Mitglied
Vielen Dank für deine Antwort.
Einen ausgebildeten Therapiehund können wir uns leider nicht leisten. Aber vielleicht gibt es ja außer Retriever noch andere Rassen die man selbst trainieren kann.
Mein Mann möchte am liebsten einen Beagle haben. Ich habe auch schon gesehen dass es Beagle-Labrador Mischlinge gibt. Ist dann halt die Frage welches Gemüt sich da durchsetzt.
Klar ist auf jeden Fall dass wir keinen Welpen haben möchten....
LG
Michaela
 

LisaLeila

Altbekanntes Mitglied
Ich glaub der Beagle hat nicht so die Geduld aber ein Retriever bzw. Labrador sind echt gutmütige Hunderassen und lassen sich sehr gut erziehen.
 

Fellmonster

Mitglied
Würde da auch zu einen Retriever oder Labrador tendieren, was auch noch eine Option wäre, zum Beispiel ein Collie. Diese haben einen super tollen Charakter und sind sehr menschenbezogen.
LG
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Hallo Michaela, erstmal herzlich willkommen hier!

Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass so ziemlich jeder Hund für einen behinderten Menschen geeignet ist. Natürlich muß jeder Hund erzogen werden und benötigt dafür viel Zeit, aber der Umgang mit behinderten Menschen ist gerade für Hunde etwas selbstverständliches - besonders, wenn man einen Hund von Welpen an hat. Auch viele Tierheimhunde würden dem gerecht, aber wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, würde ich mich da nicht unbedingt ran wagen.

Ich selbst habe eine mehrfach schwerbehinderte Schwester (ähnlich, wie du das von deinem Sohn beschreibst) und wir beide sind mit einer Cockerhündin groß geworden. Die hat instinktiv gemerkt, dass meine Schwester nicht so agieren konnte, wie ich. Einige Jahre später sind meine Eltern und meine Schwester zu meinem Mann und mir ins Haus gezogen, und dort lebte meine Schwester dann mit unseren beiden Hovaward-Bernersennen-Mischlingen zusammen, die genauso nachsichtig mit ihr umgingen, wie vorher meine Cocker-Hündin. Dann kam eine Bernhardiner-Hündin, danach der 1., 2., und auch 3. Dalmatiner und eine Spanien-Mix-Hündin. Alle haben Kontakt zu meiner Schwester, die mitlerweile mit meiner Mutter in einem Pflegeheim lebt. Dort darf man Hunde zu Besuch mitbringen und das nehme ich regelmäßig in Anspruch. Meine anderen 3 Schwestern haben auch alle Hunde (Border-Collies, Labrador, kniehoher Spanien-Irgendwas-Mix, Kromfohrländer-Mix), und alle durch die Bank gehen gerade mit meiner behinderten Schwester immer nachsichtig um. Die merken instinktiv, dass sie sich bei ihr vorsichtig nähern müssen und nicht so tolpatschig oder quirlig sein dürfen. Deshalb denke ich aus eigener Erfahrung, dass so ziemlich jeder Hund für den Umgang mit schwerbehinderten Menschen geeignet ist.
 

michaela80

Mitglied
Hallo, vielen Dank für die Antworten!
An Collies habe ich auch schon gedacht aber da sie recht langes Fell haben wäre es für meinen Sohn noch einfacher da zu zupacken, und man muss es ja nicht noch provozieren.
Ein besonderer Dank geht an Qoldlady! Du hast mir wirklich Mut gemacht doch evtl eine andere Rasse als Retriever in Betracht zu ziehen. Schön zu lesen dass alle deine Hund lieb mit deiner Schwester umgegangen sind!
Wir werden uns dann mal weiter in Tierheimen umschauen ob wir einen tollen Hund finden der gut zu unserer Familie passt.

LG Michaela
 

mr.T

Alter Hase
Welche Erfahrung habt ihr in der Hundeerziehung ?
Traut Ihr Euch zu, gleichzeitig ein behindertes Kind zu versorgen und einem Hund gerecht zu werden ?
So mancher Tierheimhund ist eine Wundertüte die Zeit und Geduld erfordert.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Ich glaube, wer ein behindertes Kind hat, dem wird Geduld nichts Fremdes sein!!! Und Verantwortung trägt man auch mehr als andere Menschen! Und wer hat schon Zeit? Menschen mit "normalen" Kindern NEHMEN sich mit Sicherheit viel weniger Zeit für verantwortungsvolle Notwendigkeiten (wie z.B. Hundeerziehung).

Michaela, ich wünsche dir viel Glück bei der Suche nach einer tollen Fellnase! Laß dich einfach gut beraten vom TH-Personal, die kennen ja oft ihre Hunde recht gut. Und wenn du an deiner Situation keinen Zweifel läßt, werden die auch nicht aufs gerade Wohl irgendeinen Hund vermitteln wollen!

Für euren Sohn wird das jedenfalls eine große Bereicherung seiner Lebensqualität sein, davon bin ich überzeugt! Und nicht nur für ihn, sondern für den Rest der Familie ebenfalls.
 

Mogli

Bärchenbesitzer
Hallo Michaela,
herzlich Willkommen hier bei uns.

Es ist toll, dass ihr einen Hund nehmen wollt, er ist bestimmt eine große Bereicherung für deinen Sohn.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Hunde ganz sensibel sind und ganz genau merken, wenn es uns Menschen nicht gut geht oder wir anders sind.
Unser Mogli zum Beispiel, spürt es genau, dass Schwiegermutter ein wenig Angst vor ihm hat, wenn er seine fünf Minuten hat und wie wild rumtobt, sobald sie in der Nähe ist, nimmt er sich zurück und lässt sie auch in Ruhe, irgendwie spüren sie es.

Ich wünsche dir Glück bei deiner Auswahl und das du den richtigen Hund findest, vielleicht könntest du es testen und ihn mit deinen Sohn zusammenbringen, quasi ein paarmal besuchen und schauen ob die beiden zusammen passen.
 

michaela80

Mitglied
Nochmal hallo.
Kurz zu Mr.T, ja, wir trauen es uns zu beiden gerecht zu werden! Sonst würden wir uns nicht für einen Hund sondern für ein Kaninchen entscheiden :eek:)
Wir haben uns lange, sehr lange, mit diesem Thema befasst und sind uns sogar sehr sicher dass ein passender Hund unsere Familie sehr bereichern würde.
Wie Qoldlady schon geschrieben hat, Geduld und Verantwortung ist für uns kein Fremdwort. Und Zeit für den Hund habe ich auch genug da mein Sohn ja auch zur Schule geht und nicht den ganzen Tag zu Hause ist. Ich gehe 2 mal die Woche für 3-4 Stunden arbeiten und das wird ein Hund ja wohl schaffen in der Zeit alleine zu bleiben.
Und dann haben wir ja noch eine 10 jährige (gesunde) Tochter die schon eifrig mit dem Nachbarhund übt. Sie kennt den Hund (Australian Shepherd) seit er letzten Sommer bei den Nachbarn geboren wurde und geht fast täglich rüber um mit ihm zu spielen oder Gassi zu gehen. In der Hundeschule war sie auch mehrmals mit.
Also ich denke wir wissen schon auf was wir uns da einlassen.
Wir werden ja auch nicht den erstbesten Hund nehmen den wir im Tierheim sehen.
Mich hat einfach interessiert ob es noch andere Rassen gibt die sehr umgänglich und geduldig sind außer Retriever und Labrador.

Danke und LG Michaela
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Michaela, ich komme noch einmal auf die schon erwähnten Collies zurück und auf Deine Bedenken mit dem langen Haar. Die gibt es nämlich auch mit kurzen Haaren.

Da Ihr ja noch eine 10-jährige, gesunde Tochter hat, die sich gern mit dem Nachbarshund beschäftigt, und auch noch in einem Alter ist, wo es einfach toll ist, einen Hund zu haben, macht Ihr sicherlich sie mit einem eigenen Hund besonders glücklich. Wie Du aber schon schreibst, wird er für die ganze Familie eine Bereicherung sein.

Kurzhaarcollie | Hund | Wesen, Erziehung und Eigenschaften

Diese Rasse ist sehr selten und deshalb glaube ich nicht, daß Ihr ihn in einem Tierheim findet, aber man weiß ja nie. Vielleicht schafft Ihr Euch ja doch einen Welpen an. Sicherlich tagt darüber noch einmal der Familienrat, oder?
 

♥vizsla♥

Altbekanntes Mitglied
Vielleicht eher einen erwachsenen Hund mit "Menschenerfahrung" und vielleicht schon einer Grunderziehung. Wenn ihr schon einen im Auge habt, würd ich auf jedenfall mit eurem Sohn mal hingehen und schauen wie die beiden "aufeinander reagieren" ;)
:)
 

KarlchenD

Neues Mitglied
Ich würde dir eine Brandlbracke empfehlen, ich finde die passen vom Wesen her am besten. Aber geh doch lieber auch mal vorher ins TH und erkundige dich da. Die meisten haben auch eine Art "Probezeit".
 

Wuffi99

Alter Hase
Der beste Freund meines Vater hat auch einen behinderten Sohn. Sie haben auch einen Hund, einen Malteser, der ist nicht zu groß und nicht all zu klein, den kann man gut wohin mitnehmen und lässt sich auch etwas gefallen. Vielleicht wäre ja das eine Option für euch.

Liebe Grüße und viel Glück mit der Hundesuche!! Denise mit Cherry und Maxi
 

von Holtriem

Field Spaniel Kenner
Moin Michaela, erst einmal herzlich Willkommen bei uns und ich finde es toll das ihr euch einen Begleiter ins Haus holen wollt. Ich habe fast 10 Jahre in einem Heim für mehrfachbehinderte Menschen gearbeitet und unsern damaligen Cocker schon mal mitgenommen, die Hunde spüren das wie sie sich zu benehmen haben, das sie besonders Vorsichtig sein müssen.
Erkundige dich doch einfach mal im Tierheim ob die eventuell einen Hund haben der schon mit behinderten Menschen zusammen gelebt hat, oder ob die dir helfen können bei der Vermittlung eines solchen Hundes.
Auch für eure andere Tochter wird dies eine Bereicherung sein.
Fühl dich mal gedrückt für diese tolle Entscheidung.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Moin Michaela, Euch wünsche ich ein glückliches Händchen und viel Erfolg/Glück bei der Auswahl Eurer neuen Fellnase. Ich bin sicher, dass Ihr eine richtig gute Entscheidung zugunsten Eures neuen Hundes fällen werdet.
 

Hundepfote!

Hundefreund
Bei uns im Nachbarhaus lebt eine Frau die im Rollstuhl sitzt und sie hat einen Goldenen Retriever. Er läuft immer ganz praf ohne Leine mit ihr mit.
 

michaela80

Mitglied
Hallo, vielen Dank für die zahlreichen lieben Antworten.
Wir hatten uns eigentlich entschieden einen Labrador aufzunehmen, aber es ist leider schwer einen schon ausgewachsenen zu finden. Einen Welpen möchten wir definitiv nicht haben.
Im Tierheim findet man wenige bis gar keine Labrador-Hündinnen.
Wir werden weiter suchen und ich hoffe dass irgendwann und irgendwo die passende Fellnase dabei sein wird.
LG Michaela
 
Hallo Michaela, hab ich was überlesen oder warum möchtest du keinen Rüden? Ich habe das Gefühl Rüden sind kastriert relativ unproblematisch, natürlich hat es auch viel mit der Erziehung zu tun, aber trotzdem. Selbst unser Rüde (unkastrierter Retriever) macht wenig Probleme..
Ich sehe also kein Unterschied zwischen kastrierten Rüden und kastrierter Hündin.
Ich wünsche euch trotzdem viel Glück bei der Suche nach dem passendem Hund!
Emma
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Hallo Michaela,

erstmal willkommen im Forum. Vielleicht schaust Du mal unter Retriever in Not, da könntest Du auch fündig werden. Oder einfach bei Züchtern nachfragen, manchmal haben sie "sogenannte Rückläufer", was nichts schlechtes bedeutet. Manchmal ändern sich die Lebenssituationen und man wird dem Hund einfach nicht mehr gerecht.
 

michaela80

Mitglied
Hallo Epson, wir haben von Bekannten gehört dass Rüden immer alles markieren. Deshalb würden wir lieber eine Hündin nehmen.
Aber im Endeffekt ist das Wichtigste dass der Hund mit der Behinderung meines Sohnes klarkommt.

LG Michaela
 

von Holtriem

Field Spaniel Kenner
Moin Michaela,
ja ein Rüde markiert, aber eine junge Hündin genau so, wir haben Beides, als Welpe müssen Beide erst mal Stubenrein werden, was ich auf jeden Fall machen würde ich würde sie kastrieren lassen.
Jeder Hund kann bei guter Ausbildung und vor allem guter und liebevoller Erziehung
sich so verhalten das er/sie in einem Haus mit Behinderten Menschen leben kann.
Ich wünsche Dir und deinen Lieben ein gutes Händchen bei der Wahl eines wirklich liebvollen und gutmütigen Lebensgefährten.
 

reykah

Altbekanntes Mitglied
Boxer sind wunderbare Familienhunde und gerade Hündinnen sind Kindern gegenüber sehr fürsorglich und extrem geduldig.
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo, vielen Dank für die zahlreichen lieben Antworten.
Wir hatten uns eigentlich entschieden einen Labrador aufzunehmen, aber es ist leider schwer einen schon ausgewachsenen zu finden. Einen Welpen möchten wir definitiv nicht haben.
Im Tierheim findet man wenige bis gar keine Labrador-Hündinnen.
Wir werden weiter suchen und ich hoffe dass irgendwann und irgendwo die passende Fellnase dabei sein wird.
LG Michaela
Noch einmal zur Erinnerung für weitere Posts, das war Michaelas Entscheidung:

Eine Labrador-Hündin.

Falls also jemand irgendwo hört, daß eine Labrador-Hündin abgegeben werden soll, wäre es ganz toll, ihr eine pN zukommen zu lassen.
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
....sorry, ich nehm das mal zurück - wenn es auch in vielen Fällen stimmt -. Hab leider deinen Link erst danach geöffnet und weiß jetzt erst, was du meinst, Hundepfote. Ich hatte erst den Eindruck, als ich "Rassehunde - Kaufen bei Deine-Tierwelt.de" gelesen hab, das wäre ein Hunde-Ramschseite. Da war mein Eindruck aber falsch. Ein anderer Name dafür wäre hier sicher hilfreicher gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Elffinchen 40

Alter Hase
Hm,ihr bräuchtet wohl in dem fall eigentlich einen ausgebildeten Hund,wie viel die aber kosten weiß ich jetzt nicht,der Blindenführhund meines ehemaligen Nachbarn kostete 15000,-€
 

reykah

Altbekanntes Mitglied
Hm,ihr bräuchtet wohl in dem fall eigentlich einen ausgebildeten Hund,wie viel die aber kosten weiß ich jetzt nicht,der Blindenführhund meines ehemaligen Nachbarn kostete 15000,-€
Soweit würde ich persönlich nicht gehen, aber einen ausgewachsenen Labrador aus dem Tierheim scheint mir die schlechteste Lösung.
Wer gibt einem da die Garantie, daß dieser Hund nicht irgendwelche üblen Schlüsselerlebnisse hatte? Bei Kindern im Allgemeinen wäre ich da sehr vorsichtig. Die Tierheimmitarbeiter kennen auch nicht die gesamte Lebensgeschichte des Hundes.
 

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