Agility

Isabel

Foren-Guru
Ich stelle diesen Artikel mal hier zur Diskussion ein:

Agility - cumcane familiari - DIE Ausbildung für Hundetrainer/innen!

Meine nunmehr 9 Jahre alte Malu macht ja seit 8 Jahren Agility, allerdings nicht wettbewerbsmäßig, also wirklich nur so zum Spaß.

Als Alma zu uns kam, da dachte ich, prima, die kann das bestimmt. Auf die Idee, daß sie eventuell keinen Spaß haben könnte, bin ich damals gar nicht gekommen.

Was meint Ihr zu dem Artikel, größer, höher, schneller, macht das den Hunden Spaß?
 

Mogli76

Alter Hase
Ich denke es ist bei allem das was man daraus macht. Extreme gibt es doch überall. In jedem Hundesport, im Reitsport, in jeder normalen Sportart. Es gibt die Mütter die ihre Kinder 5 mal die Woche zum Tennis Training schleppen, es gibt die Hundesportler die 5 mal die Woche trainieren, es gibt Triathleten die Dopen. Obedience Hunde die 3 mal pro Tag geclickert werden und nur noch im Arbeitsmodus sind und schon als Junghunde nicht mehr spielen.....
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Ich muss zugeben, dass ich Agility nur "vom Papier" her kenne. Mit keinem meiner mitlerweile doch sehr vielen Lebensbegleiter habe ich einen solchen oder ähnlichen Sport betrieben. Allerdings finde ich diesen Artikel sehr gelungen, denn ich finde "Leistungssport" mit Tieren in jedem Fall unangebracht. Wenn die Menschen Spaß daran haben, haben es noch lange nicht die Tiere. Aber da sie ja ihren Menschen gefallen wollen, machen sie so einen Wahnsinn (das ist es in meinen Augen) wohl oder übel mit.

Aus Spaß an der Freud ist es super, wenn man seinem Tier so etwas anbietet,aber eben NICHT als Leistungssport. Wie die Autorin es im vorletzten Absatz so schön auf den Punkt bringt: Wenn sowas in Leistungssport ausartet, können einige Rassen schon gar nicht mehr mithalten. Und das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass die Anforderungen dermaßen hoch sind, dass selbst Rassen, die dafür dann noch geeignet scheinen, eher bei diesem Sport hart arbeiten MÜSSEN, als Spaß daran empfinden zu können. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Gefährdungen, die sich aus einem solchen Leistungssport ergeben können.

Ich für meinen Teil würde keinem Hund so etwas antun. Einen Hund habe ich, weil ich mit ihm die schönen Seiten des Lebens erleben möchte. Aber nicht um mich und besonders den Hund unter enormen Leistungsstress zu setzen! Das Leben ist auch so hart genug.
 

Isabel

Foren-Guru
Danke, Markis, für den Link. Super geschrieben und vor allem nachvollziehbar mit Fakten belegt.

2008 wurde ich auf einen Agility-Platz eingeladen. Malu war 1 Jahr alt. Nach einer kurzen Einführung wurde mir ein Clicker in die Hand gedrückt und es ging los. Malu fand das toll.
Ich auch. Also hüpfte sie, saß brav auf dem Tisch und durch den Tunnel ging sie auch. Der Trainer meinte, die hat Talent.

In der nächsten Woche dann stand eine Hundebox auf dem Platz, da saß ein schwarz-weißer Hund drin. Es war der Hund des Trainers. Tür auf und der Hund fegte über den Platz, rüber, runter und durch. Ich konnte gar nicht so schnell gucken.

Der Trainer rief seinen Hund und auf "Hütte" krachte der in seine Box, daß ich zusammenzuckte. Der Hund wirkte auf mich wie unter Drogen. Zu mir sagte er, Malu macht das super, allerdings sollte ich mal langsam mehr Tempo machen.

Eine innere Stimme sagte mir allerdings, daß Malu ihr Tempo selbst bestimmen soll. Wir haben dann den Platz und den Trainer gewechselt und haben seit nunmehr 8 Jahren reichlich Spaß. Übrigens: Der schwarz-weiße Hund des ersten Trainers war ein Border Collie und mir war damals ziemlich klar, daß ich so einen Hund nie und nimmer haben wollte.....
So kann man sich irren. Agility machen wir weiter im Tempo von meiner nun schon recht betagten Malu und Alma - die liebt die Schafe mehr - soll sie auch.
 

Mogli76

Alter Hase
Na ja, Gott sei dank kann ja jeder selber bestimmen wo und wie er trainiert. Muss ja auch nicht jeder Fußballer zum FC Bayern.

Wir sind schon aktive Agility Sportler und sind ca jedes zweite Wochenende auf Turnier. Klar gibt es sie, die Deppen die das ganze zum Leistungsport werden lassen. Deppen gibt's halt überall. Der Hauptteil sind aber doch Familien Sportler geblieben. HundeHalter die ihre Hunde nur ins Auto stecken werden angesprochen, barsches Verhalten seinem Hund gegenüber führt zum Eintrag und zur Androhung des Ausschlusses aus dem Sport. Dinge die ich vor wenigen Jahren noch im IPO gesehen habe wären im Agi undenkbar. Ich finde z.B. dass die Schäferhunde die im Agi laufen alle viel viel verträglicher sind als die die ich vom IPO kenne.

Aber wie gesagt, es ist ja jedem selbst überlassen was er mit seinem Hund macht. Wir genießen die entstressten Wochenenden im Wohnwagen mit viel Zeit für die 2 und 4-beinige Familie.
 

Ute

Foren-Legende
Ich habe jetzt hier in der Nähe einen Hundeverein gefunden, die auch Agility anbieten. Da fahre ich nächste Woche mit Bonnie mal hin, um mir das Ganze anzuschauen.
Ich bin gespannt und hoffe, dass es auch mehr die Richtung "Spaß" hat. Profisport möchte ich nicht mit Bonnie machen. Ich möchte ihr einfach ein paar Sachen anbieten, um zu sehen, woran sie Spaß hat, damit ich ihr künftig eine gute Auslastung bieten kann.

Schwimmen haben wir ja schon für uns entdeckt ;-).

Mogli76 ... so wie ihr das macht, klingt es ganz gut, weil ihr das schön miteinander verbindet und es gar nicht nach Stress aussieht :).
 

Mogli

Bärchenbesitzer
Wir haben auch mal Agility gemacht, bis ich irgendwann mal gemerkt habe, das Mogli es mir zu liebe macht.

Jetzt haben wir den Verein gewechselt und machen es nur noch zum Spaß und ohne Druck und siehe da, wir haben beide viel mehr Spaß.

Mogli ist ein Familienhund, er geht mit uns joggen, schwimmen, zweimal die Woche in den Hundeverein, wenn wir es schaffen, da machen wir Obendience, Treibball, Longieren und Agi, alles zum Spaß und noch die Gruppenarbeit, wo wir alle viel Spaß daran haben, muss gestehen wir sind sehr Aussielastig im Verein, sind 6 Aussies, 1 Jacky und 1 Mischling.
Mogli genießt es und er weiß sofort das es dort hingeht, wenn wir unseren Rucksack dafür packen.

Ich finde es nicht gut, wenn Hunde unter Druck arbeiten müssen und immer mehr leisten sollen, sie sollten Spaß daran haben, das steht für mich im Vordergrund.

Auch wenn Mogli ein Aussie ist und eigentlich eine Arbeit haben sollte, denke ich doch, dass er bei uns glücklich ist. Er ist fast überall dabei, wo es nur geht. Wir lasten ihn geistig und körperlich gut aus, gibt wenige Tage/Woche im Jahr, wo es etwas weniger ist, aber auch das steckt er gut weg.

Alle die ihren Hund so stressen und auf Leistung trainieren, sollen sich selber mal fragen, ob es ihnen Spaß machen würde.
 

Mogli

Bärchenbesitzer
Übrigens: Der schwarz-weiße Hund des ersten Trainers war ein Border Collie und mir war damals ziemlich klar, daß ich so einen Hund nie und nimmer haben wollte.....
So kann man sich irren. Agility machen wir weiter im Tempo von meiner nun schon recht betagten Malu und Alma - die liebt die Schafe mehr - soll sie auch.
So kann man sich irren Isabel, es ist aber fast immer der Mensch, der aus dem Hund das macht, was er ist und wie er sich benimmt.
 

Markis

Mitglied
Da Rolf den Link den ich eingestellt habe aus urheberrechtlichen Gründen entfernt hat (habe ich wohl übersehen:rolleyes:), schreibe ich jetzt wo ihr ihn findet, da es ein sehr guter ist, wie ich finde.
Also: Google>leswauz.com>Unsere Themen>Gesundheit>Wann ist Agility schädlich/gefährlich.
Ich hoffe das verstößt nicht gegen irgendein Urheberrecht.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Danke für Dein Verständnis, Markis. Und so, wie Du das jetzt formuliert hast, ist das ideal.

Hi Anja, aber Mogli arbeitet doch mit Euch. Gut, es ist nicht Schafeschubsen, aber Ihr beschäftigt Euch und Mogli eben mit anderen Dingen, die Mogli`s Arbeit eben ausmachen und Spass bereiten.
 

Isabel

Foren-Guru
@Mogli76: Agility war sicher auch mal als Familiensport für Mensch und Hund gedacht, nur was daraus geworden ist, gefällt mir mitunter nicht. Wie macht sich Emil? Ist es sein Sport?
Ab welchem Alter kann man nach Deiner Meinung erkennen, ob Agility den Hunden Spaß macht?
Almas Schwester z.B., für die wäre Agility wirklich etwas gewesen. Während bei Alma wirklich nur noch fehlt, daß sie mir einen Vogel zeigt, wenn sie denn mir zuliebe mal wieder über einen Parcours schwebt. Wir haben gestern den winzigen Parcours am Hundestrand ausprobiert, Tempo kann da eh nicht aufgebaut werden, weil die Hindernisse zu eng zusammenstehen. Sie hat es aber gut gemacht, nach 2 Runden wollte sie wieder etwas anderes spielen.

@Ute, hast Du Dir den Platz schon angesehen, was für Eindrücke konntest Du gewinnen?

@Anja: Mogli und Alma scheinen sehr viel gemeinsam zu haben. Was ich an Eurer Gruppe gut finde, ist, daß Ihr den Hunden so viel Abwechslung bietet. Solch eine Gruppe hätte ich auch gern, sowohl für Malu als auch für Alma (im Sommer). Jueves ist zu flippig für alles, sie ist der Kurzstreckensprinter mit Nasenbegeisterung. Vielleicht mache ich mit ihr jetzt mal Suchspiele. Jaa, Anja, so kann man sich irren und ich möchte keinen einzigen Tag mit meinem schwarz-weißen Hund missen.


Der Artikel in dem Blog, den Markis hier erwähnt hat, ist wirklich sehr interessant und hat einige meiner Bedenken, sowohl was die Verletzungsgefahren, als auch den übersteigerten Ehrgeiz von Hundehaltern betrifft, bestätigt. Gut, daß es nicht immer so ist und daß Agility nach wie vor auch als Familiensport betrieben wird, wie das Mogli76 beschreibt.
 

Mogli76

Alter Hase
Ich denke das Thema Sport, wie viel ist gut, was ist zu viel und was zu wenig, ist immer schwierig. Da hat jeder ne andere Einstellung. Schwierig das immer zu durchschauen.

Ich weiß nicht wie man erkennt ob der Hund wirklich Spaß hat oder ob es nur der Trieb ist. Meine Hunde sind schon aufgeregt wenn es zum Hundeplatz geht und sind mit Eifer dabei. Wenn der Wowa gepackt wird ist hier schon riesen Vorfreude.

Paula ist zum Beispiel sehr auf mich fixiert. Agi macht sie aber mit jedem. Die habe ich seit Anfang des Jahres für Agi an unsere große Tochter abgetreten, überhaupt kein Problem. In der Schwangerschaft ist sie auch mit anderen gelaufen. Hauptsache sie darf mitmachen. Zazu ist da ähnlich. Der ist aber zum Beispiel viel durchgeknallter als die beiden Border Collies.

Emil macht bis jetzt nur Basics. Am 15.09. hat er seinen Termin zum Röntgen und dann gucken wir mal wie im das echte Agi Spaß macht. Ich würde ja schon auch gerne bisschen hüten mit ihm so als Ausgleich zum Agi. Aber er bellt die Schafe bis jetzt nur bekloppt an. Muss vielleicht auch mal wo anders mit ihm hin.
 

Lucy

Foren-Guru
Ich habe ja auch hin und her überlegt, ob ich Lucy einen Hundesport biete. Auf einen Hundeplatz waren wir zwar nie, aber vieles kann man ja auf seinen Spaziergängen durchtesten. Obwohl sie einen großen Anteil vom Border hat und sie alles sehr gern annimmt, darf es bei ihr nicht ausarten. Sobald sie nur den Verdacht der "pflicherfüllung" erahnen kann, merkt man, wie bei ihr die Luft rausgeht. D.h. der Elan ist von jetzt auf gleich verschwunden. Sie ist ein Allrounder, der alles ein bißchen kombiniert gern macht, aber mehr auch nicht. Ich habe mir angewöhnt, unsere Gassirunden und das normale Leben abwechslungsreich zu gestalten und sie scheint damit auch rundherum zufrieden zu sein. Sie hat einen sehr guten gleichmäßigen Muskelaufbau (laut Tierarzt) und das Gewicht (17,8 Kg) passt. Sie müsste jetzt irgentwann zwischen August/Oktober 3 Jahre alt werden.
Den oben genannten Artikel hatte ich schon auf FB gelesen und er hat mich in meiner Verhaltensweise meiner Fellnase gegenüber bestärkt.
Meiner Meinung nach braucht ein Hund nicht zwingend einen Hundesport ausüben, haben aber Zweibeiner und Vierbeiner Spass daran und es artet nicht aus, ist es ganz O.K.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

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