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Australian Shepherd für Anfänger?

Doris94

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
mein Bruder (23) überlegt sich, eine Hund zuzulegen. Da im Australian Shephards besonders gut gefallen, hat er sich nun diese Rasse ins Auge gefasst. Ich hab ihm aber davon abgeraten, da meiner Meinung nach die Aussies nicht besonders gut für Anfänger geeignet sind (er hatte noch nie einen Hund). Hier wird die Rasse z. B. als "mittelmäßig" anfängertauglich eingestuft - was uns bei dieser Debatte nun nicht wirklich weiterhilft :p Nun meine Frage an euch - hat jemand von euch Erfahrungen mit einem Aussie als Ersthund?
LG
 

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Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hi Doris,

es kommt auch darauf an, wie und wo Dein Bruder lebt, aber auch, was er mit dem Aussie unternehmen möchte. Ein Australian Shepherd sollte ländlich leben. Und der Aussie ist sehr gern aktiv unterwegs - gelegentliche Gassirunden oder am Fahrrad laufen sind nichts für einen Aussie. Gezüchtet werden die Aussies als Arbeitshunde um Vieh zu hüten. Der Aussie braucht sehr viel Konsequenz - er lotet immer wieder aus, wie er die Rudelführung übernehmen kann. Das kann bei Hundeanfängern problematisch werden. Und der Australian Shepherd braucht viel Beschäftigung, nicht nur körperlich, sonder auch geistig, weil er zu den intelligentesten Hunderassen zählt.

Lebt Dein Bruder allein, oder hat er Familie? Kann er Beruf und Hund gut miteinander vereinbaren? Falls Dein Bruder zur Miete wohnt - ist der Vermieter mit einer Hundehaltung einverstanden?
 

Scanny

Alter Hase
Das ist immer so eine Sache mit den "Anfängerhunden" ...

Der Aussie ist perfekt für jemanden, der den Charakter der Rasse und die Eigenschaften schätzt und mag.
Da ist es egal, ob man dann Anfänger ist oder nicht.

Das Problem bei Hundeanfängern ist jedoch, dass sie sich den Alltag mit Hund nur schwer vorstellen können.
Dass ein Hundeneuling eben NICHT weiß was es bedeutet, wenn der Hund im Alltag Jagdtrieb hat, sehr sensibel ist, Beschützerinstinkt und Wachtrieb hat, wenn er andere Hunde doof findet, wenn sehr reizoffen ist und so weiter.

Wenn man schon mal einen Hund gehalten hat, kann man zumindest etwas einschätzen, was welche Eigenschaft im eigenen Alltag und Umfeld beduetet

Nicht alles ist Erziehung und Sozialisierung.
Ein Anfänger der z.B. den Weimaraner super findet (Jagdgebrauchshund) denkt vielleicht: "Naja, richtige Erziehung von Anfang an, dann jagt er schon nicht".
Der Ansatz ist jedoch falsch.
Rassen wurden Jahrtausende lang auf bestimmte Eigenschaften selektiert - die Genetik lässt sich nicht einfach wegsozialisieren und aberziehen.

Dein Bruder sollte:
Sich die Geschichte der Rasse angucken (wozu wurden sie gezüchtet, was mussten sie dafür können, was war ihre Aufgabe?)
Die Rasseeigenschaften erforschen. (am besten von Haltern dieser Rasse - nicht über Internetseiten)
Und überlegen, passen diese Eigenschaften in sein Leben?

Der Aussie gilt als sensibel und reizoffen, dabei ist er Wachsam und neigt zum nach vorne gehen.
Diese Kombination macht ihn für mich eher "weniger Anfängertauglich".

Warum denkst du denn, dass der Aussie für ihn nicht geeignet ist?
 

Doris94

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten. Ich werd ihm das mal so weitergeben... Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Hundehaltung im Allgemeinen: Der Hund würde nie länger als 4h alleine sein, er hat auch genügend Zeit eingeplant zum Spazieren gehen, er wohnt am Land, der Vermieter ist einverstanden usw... Und warum ich glaube, dass der Aussie nicht für ihn geeignet ist: Ich denke, dass Aussies halt im allgemeinen halt besonders fordernd und aktiv und eventuell ein wenig "durchgeknallt" und somit keine "leichtführige" Hunderasse sind. Vielleicht also ein wenig viel für einen Ersthundebesitzer.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Bitte bedenke, dass ein Hund das Alleinsein üben muss, es sei denn, er ist bereits daran gewöhnhnt.

Australian Shepherds gelten in meinen Augen völlig zu Unrecht als "durchgeknallt". Wenn sie beschäftigt sind, ist alles ok, wenn mal nichts zu tun ist, ist es auch ok. Ein "durchgeknalltes" Verhalten zeigen Border Collies bei Unter- und/oder Fehlbeschäftigung.

Wie ich in meinem Post #2 bereits schrieb, reicht ein Spazierengehen als angemessene Beschäftigung für einen Australian Shepherd nicht aus. Da würde ich mich eher für eine andere Hunderasse entscheiden.
 

emmie

Mitglied
Ist das nicht eher einer der seltenen vertretenen Rassen die man hier Deutschland sieht? Ich habe die eben mal gegoogelt. Und was hat es damit auf sich, dass die Rasse mit "Australien..." beginnt, wenn doch die Rasse aus den USA kommt? o_O
 

Scanny

Alter Hase
Tatsächlich ist die Rasse in DE relativ häufig vertreten.
Sind hübsche Hunde in vielen trendiged Fell-Variationen. Zudem sind sie häufig in Filmen, serien oder Werbespots zu sehen.

daher erfreut sich die Rasse nach ie vor hoher Beliebtheit.
Warum die Amerikanische Rasse trotzdem AUSTRALIAN Shepherd heißt, müsste man in jedem Wikipedia oder VDH Artikel nachlesen können =)
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Ein Wanderschäfer in Australien wollte einen Arbeitshund, der den Kriterien der Australian Shepherds entspricht, diese jedoch nicht gab. Und so fing der Schäfer mit dem Züchten an. Nach einigen Jahren war die Wanderschäferei in Australien vorbei, weil sich die Landwirte eigene Hunde zum Hüten des Viehs zugelegt hatten. Dieser australische Wanderhirte ist dann mit seinen Hunden in die USA ausgewandert und hat dort weitergezüchtet, bis er die Hunde so hatte, wie er sie sich vorgestellt hatte. Dann hat er seine Aussies als Hunderasse in ein Zuchtbuch eintragen lassen. Darum wird die USA als Ursprungsland der Australian Shepherds genannt.
 

emmie

Mitglied
Ein Wanderschäfer in Australien wollte einen Arbeitshund, der den Kriterien der Australian Shepherds entspricht, diese jedoch nicht gab. Und so fing der Schäfer mit dem Züchten an. Nach einigen Jahren war die Wanderschäferei in Australien vorbei, weil sich die Landwirte eigene Hunde zum Hüten des Viehs zugelegt hatten. Dieser australische Wanderhirte ist dann mit seinen Hunden in die USA ausgewandert und hat dort weitergezüchtet, bis er die Hunde so hatte, wie er sie sich vorgestellt hatte. Dann hat er seine Aussies als Hunderasse in ein Zuchtbuch eintragen lassen. Darum wird die USA als Ursprungsland der Australian Shepherds genannt.
Lieben Dank.
"Eine Zeitlang wurde der Australian Shepherd als der „Border Collie light“ angesehen. Hintergrund war der Gedanke, dass der Aussie leichter zu halten sei als ein Border Collie. Diesen Rückschluss kann man jedoch keinesfalls ziehen, denn Australian Shepherd und Border Collie zählen zwar beide zu den Hütehunden und sehen sich auch durchaus ähnlich, sind jedoch vom Wesen und Charakter her vollkommen unterschiedlich."

Finde ich auch sehr interessant.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Der Australian Shepherd ist keinesfalls ein "Border Collie light". Vielmehr ist der Aussie genau so eigenständig wie der Border Collie. Und soooo sehr unterscheiden sie sich nicht. Beide Rassen zählen zu den intelligentesten Hunden. Sie haben den Intellekt eines 3- bis 4jährigen Kindes.

Der Border Collie zählt zu den Koppelgebrauchshunden, der Australian Shepherd zu den Arbeitshunden. Vom Wesen und Charakter sind sich die Borders und die Aussies sehr ähnlich. Beide sind hervorragende Viehhüter, sehr gute Familienhunde. Allerdings ist der Aussie der etwas bessere Wachhund. Die Art, wie sie am Vieh arbeiten unterscheidet sich sehr. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede. Ich habe auch einen Border Collie als excellenten Wachhund erlebt.

Der Aussie ist gelassen - wenn es Arbeit gibt ist es gut, und wenn es keine Arbeit gibt ist es auch gut. Der Border ist ein worcaholic auf vier Pfoten und muss entsprechend geführt werden.

Ursprünglich sollte der Aussie "Australian Border Collie" genannt werden, was die International Sheepdog Society (ISDS) jedoch ablehnte. Die ISDS führt in Schottland das Zuchtbuch für Border Collies.
 

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