Chani hat ganz viel Angst

Rainer

Mitglied
Hallo,
Ich bin neu hier im Forum und suche Hilfe von Leuten mit ähnlichen Erfahrungen oder von kompetenten Menschen, Hundetrainer etc.
Wir haben uns einen Australian Shepherd gekauft, Junghund, 10 Monate alt, Blue Merle. Der Hund stammt von einer Züchterin, die nur Aussis züchtet, nebenbei als Hundetrainerin arbeitet. NASCA Papiere sind vorhanden, haben wir aber nicht mit gekauft, da wir die nicht brauchen, wir wollen nur einen Familienhund.

Wir haben 20 Jahre lang immer Hunde gehabt, immer kleine Münsterländer, mit denen wir ganz prima zurechtgekommen sind.

Unser neuer Hund hat mit seinen 7 Wurfgeschwistern zusammengelebt, der einzige Kontakt mit Menschen war wohl nur die Züchterin, die einzigen sozialen Kontakte bestanden somit nur im Rudel. Die Züchterin sagte uns, dass dieser Hund etwas zurückhaltend sei, was man auch sehen konnte. Während der andere Hund, den wir in die engere Auswahl genommen hatten bereits bei uns saß und um Futter und Streicheinheiten hielt sich unsere Hundedame erst mal auf Distanz, traute sich nicht näher heran und „grinste“, was Aussis ja ganz besonders gut können. Wir haben uns dann doch für diesen Hund entschieden, war eine Gefühlssache.
Als wir sie eine Woche später abgeholt haben, haben wir zunächst zusammen mit der Züchterin einen ausführlichen Spaziergang unternommen, dabei hatte sie zum ersten Mal Halsband und Leine an. Sie lief mit, als ob sie nie etwas anderes gemacht hätte. Autofahren störte sie auch nicht sonderlich. Abends haben wir einen Spaziergang in der näheren Umgebung gemacht ungefähr eine Stunde, aber offensichtlich hatte sie zu viel Angst, ein Geschäft zu erledigen. Sie hat geschlafen und ging am nächsten Morgen auch wieder problemlos Gassi. Nachmittags kam zufällig unser Sohn, sie versteckte sich hinter mir und hat ihn aus sicherer Entfernung deutlich angeknurrt, war nicht dazu zu bewegen mal hinzugehen und sich ein Leckerchen zu holen. Abends kam meine Frau aus dem Büro, die sie ja schon kannte und mit der sie problemlos an der Leine gelaufen war und die sie auch schon aus der Hand mit Futter belohnt hatte. Die wurde auch angeknurrt und auch verbellt, immer aus sicherer Entfernung und hinter meinem Rücken her.
Dabei ist es geblieben. Sobald meine Frau kommt, knurrt sie, das Bellen hat sich inzwischen gelegt, aber sie nimmt kein Futter von ihr mit Ausnahme von ganz besonderen Leckerchen (Leberwurst, ein Stück Rinderohr oder Ähnliches). Danach geht es wieder wie gewohnt weiter. Sobald meine Frau aufsteht, wird geknurrt und sie versteckt sich in einer weit entfernten Ecke oder hinter mir, ich bin inzwischen wohl ihre einzige vetrauenswürdige Bezugsperson was sie auch immer wieder zeigt. Sie lässt sich von meiner Frau nicht anleinen, aber sobald meine Frau mit ihr draußen ist läuft sie brav mit, nimmt aber meistens keine Belohnungen an. Seit neuestem darf meine Frau sie auch mal etwas streicheln, aber bei der ersten etwas schnelleren Bewegung ist sie wieder weg.
Draußen, auch bei mir an der Leine, zeigt sie Angst vor allen Menschen und den meisten Hunden. Sie versteckt sich hinter mir (was ich ihr natürlich auch erlaube), beobachtet genau und sobald die Person vorbei ist geht sie einige Schritte hinterher bis auf wenige Nasenlängen und schnuppert. Die Rute ist zwar nicht eingeklemmt, aber meistens ziemlich weit unten, sie duckt sich. Vor drei Tagen hat sie zum ersten Mal mit einem anderen Hund gespielt, den sie wohl mochte. Eine einzige Nachbarin, auch Hundehalterin ist die einzige Person, von der sie - ganz vorsichtig – Leckerchen angenommen hat und die sie auch ganz leicht streicheln durfte.

Ich versuche, ohne sie zu bemitleiden, ihre Angst zu ignorieren und sie sofort zu belohnen wenn sie an anderen vorbeigegangen ist ohne sich sofort hinter mir zu verstecken.
Habt ihr schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht und wie habt ihr es geschafft?
Die Züchterin / Hundetrainerin versucht mir Fehler einzureden, was ich alles falsch gemacht habe. Sicher, sie hat wohl Erfahrung mit Problemhunden aber mittlerweile, nach 3 oder 4 Anrufen ist ihr das wohl alles zu viel, nach ihrer Meinung ist das ja nur mein Fehler, nur was ich falsch gemacht haben soll kann sie auch nicht analysieren. Als Trainerin versucht sie jetzt daran zu verdienen, das Angebot, uns jederzeit zu unterstützen, ist nahezu vergessen.
Übrigens, unsere Hundeschönheit heißt CHANI.
(Foto folgt sobald ich sie mal gut mit der Kamera erwische)
 

ritinha623

Neues Mitglied
Hallo, Dein Beitrag ist zwar schon etwas älter und vielleicht habt ihr ja auch schon eine Lösung gefunden. Falls nicht würde ich euch raten dass nur deine Frau Chani füttert und nicht du. Leckerchen auch nur von deiner Frau. Keine Annehmlichkeiten wie auf dem Sofa sitzen etc. Das ist nicht als Strafe gedacht sondern einfach nur Disziplinierung. Eure Kleine muss lernen dass sie nicht im Wunschkonzert ist. Auch das Gassigehen sollte überwiegend von deiner Frau übernommen werden, sofern die Zeit es erlaubt.
 

Tombobly

Gesperrt
Oh weh, zum Thema "Angsthase" könnte ich SEITEN füllen..... *seufz*
Meiner hat Angst vor ALLEM - außer vor Fellhosen aller Art, egal, wie groß. Aber sonst scheint diese Welt für ihn ein einziger Ort des Schreckens zu sein und seit Bremen des Horrorschreckens (= Steigerung) :(
 

franka

Foren-Guru
oh gottl ne, das muss schlimm sein und das schlimmste ist daran, man weiss den hunden die angst nicht zu nehmen, es dauert ja ne ewigkeit ihm die liebe zu zeigen, er begreift schnell, frauchen und herrchen sind die richtigen, aber alles andre nicht so schnell. meiner stümt auf alles zu, kennt keine angst, vor nichts und niemanden......naja, wie das herre, so das gescherre sagt man ja oder? ich kenne auch keine angst, vor nix und niemanden...
 

Tombobly

Gesperrt
Ich hab ihm die Angst bis heute nicht nehmen können, sie war etwas gewichen, aber seit Bremen ist sie wieder schlimmer geworden, aber ich glaube, das Wichtigste ist dabei, dass diese Angsthasen sich bei UNS sicher fühlen.
Dass sie einen Ort haben, an dem sie eben KEINE Angst haben müssen, an dem sie sich geborgen fühlen und wohl - das gleicht echt vieles aus!
 

franka

Foren-Guru
na sicher doch, und es ist ja auch schön, wenn man sieht, das sie sich geborgen fühlen in unserer nähe. meiner war jetzt 3 tage bei meiner tochter, also für sie muss es schlimm sein, er weint, er pinkelt in die wohnung, wenn auch nur 1x, aber er hats getan. bei ihr ists ihm evtl. ein bissel zu ruhig, bei mir steht er immer auf dem balkon, schaut runter und wenn er was sieht, bellt er hinterher, zeigt sein piepstimmchen als der mann im hause. die leute lachen dann immer wenn sie zu uns hochschauen und nur ein gaaaanz kleines köpfchen sehen
 

Tombobly

Gesperrt
Schon, aber manchmal würde ich mir schon wünsche, endlich mal mit einem angstfreien Hun raus gehen zu können - wenn jeder Gassigang zum Stressfaktor wird, kanns dem Hund dabei ja echt auch nicht grad gut gehen.... _(
 

franka

Foren-Guru
hast du das mal beim ta angesprochen? oder in der hundeschule beim trainer? da kann man doch bestimmt etwas dagegen tun oder? ich kann mir vorstellen wie bedrückend es auch für dich sein muss, vieleicht kann dir resi einen tip geben dazu, sie kennt sich aus, da sie für mich mal nebenbei so ein kleiner experte ist und immer gute ratschläge zur hand hat, frag sie doch mal per pn an?
 

Tombobly

Gesperrt
Hm, ich möchte dem TE seinen thread nicht klauen. Bitte weiter bezüglich Bobby unter "Meine kleine Mimose" - oki?

Rainer, meld dich doch einfach nochmal weiter und wir schauen hier - da sind echt tolle Leute bei mit wirklich guten Tipps!
 


Oben