erwachsener Hund und erw. Katzen aneinander gewöhnen

Camel

Neues Mitglied
Hallo, ich bin neu hier und habe seit gestern einen Hund aus dem Tierheim. Wie ich gestern beim abholen erfahren habe, ist er erst ein Jahr alt (ja, sehr merkwürdig! Aber er kommt aus einer Beschlagnahmung und wurde wohl erneut vom Tierarzt begutachtet, zuvor hieß es 3-4 Jahre).
In unserem Haushalt wohnen noch zwei Katzen. Nun habe ich gestern versucht, sie einander vorzustellen. Überraschender weise reagieren die Katzen sehr ruhig und schauen sich den Hund gern von ein paar Metern Entfernung an. Sie kommen, wenn er eingesperrt ist, auch näher und sind interessiert und ruhig. Im Tierheim zeigte der Hund keinerlei Reaktionen auf Katzen, er wirkte eher desinteressiert. Hier zuhause ist dies jedoch sehr umgeschlagen. Wir haben ihn prophylaktisch an die Leine genommen und er rastete völlig aus als er die Katzen sah. Er hängt sich voll in die Leine, versucht in ihre Richtung zu springen und bellt ziemlich aggressiv. Er lässt sich zwar durch Worte ETWAS ablenken (AUS und NEIN!!), jedoch ist er immer noch sehr sehr angespannt und kann sich erst entspannen, wenn er sie nicht mehr sieht. Dann ist er jedoch wieder völlig ruhig und legt sich hin. Die Bindung zwischen dem Hund und mir ist, wie ich finde, schon sehr gut. Er sucht ständigen Kontakt, hört schon sehr gut und ist auch so ein absoluter Traumhund, wenn nicht diese Reaktion auf die Katzen da wäre, die mir echt Bauchschmerzen bereitet. Ich habe alles gemacht, wozu mir geraten wurde, und zwar: zunächst über Decken etc. die Tiere an den Geruch des/der anderen gewöhnen, in einer entspannten Situation für die erste Begegnung sorgen (was überhaupt nicht funktionierte, da sie sich zwei Minuten lang ruhig aber angespannt anstarrten und dann ging der Hund völlig ab). Nun habe ich sie räumlich getrennt, jedoch haben die Katzen aus Sicherheitsgründen und aufgrund der räumlichen Gegebenheiten das Esszimmer und den Garten, der Hund mein Zimmer und den oberen Flur. Das Wohnzimmer ist für die Katzen nutzbar, jedoch hat der Hund dort, wenn er im Flur ist, Blickkontakt was jedes mal eskaliert, also erstmal das Esszimmer (+Küche). Kann mir einer Helfen?? Dieser Hund ist ansonsten wirklich super und ich würde ihn ungern wieder abgeben müssen!!
 

Rici

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

erstmal herzlich Willkommen bei uns.

Du kannst nicht erwarten, dass nach nicht mal einem Tag der Hund und die Katzen beste Freunde werden, sowas braucht seine Zeit und gerade wenn Katzen und Hund auch schon etwas älter sind, macht es das nicht gerade einfacher.

Der Hund ist in einer völlig neuen Situation, ihm ist alles fremd, du, die Katzen, neue Umgebung. Das ist für den Hund doch erst einmal der totale Schock.

Außerdem zeigt die Erfahrung leider, dass sich Hunde auch nicht immer mit Katzen verstehen. Und in manchen Fällen wird man es nie vereinbaren können...

Kennt der Hund denn schon von Welpenzeit an Katzen? Und würde er sie jagen, wenn er könnte?

Was ist es denn für eine Rasse?

Da spielen ja soviele Faktoren mit rein.

Drücke Dir die Daumen, dass es sich in den nächsten Tagen/Wochen bessert.
 

Camel

Neues Mitglied
Hallo, danke schonmal für deine Antwort. Ja, ich weiß, das braucht Zeit... aber es war für mich schon erstmal ein großer Schock, wie er drinnen auf Katzen reagiert hat. Draußen schaut er interessiert, ist aber sehr gut zu kontrollieren (natürlich an der Leine, jedoch nur durch Kommandos). Im Tierheim hat er keine Anstalten gemacht, Katzen auf seine Menüliste zu schreiben. Er ist ein Old English Bulldog und kommt aus einer Beschlagnahmung. Komische Geschichte, sie wollten eigentlich einen Anlage 1 Hund beschlagnahmen, der war jedoch nicht da und die Halterin hat einfach Schotti (so hab ich ihn getauft) hinausgeschoben. Sie hat sich auch nicht mehr im Tierheim gemeldet, sie hätte den Hund wieder bekommen können. Über die Vorgeschichte ist daher leider sehr wenig bekannt, bzw. garnichts, da die Halterin nicht einmal das Geburtsdatum mitteilte. Ich muss nur ehrlicher weise gestehen, dass mich die Geschichte mit den Katzen im Moment ganz schön fertig macht. Ich möchte ihn ungern wieder abgeben nur weil es Probleme gibt, ich bin der Meinung da muss man durch wenn man sich ein Tier nach Hause holt. Aber ich traue mich auch nicht, zu schauen, wie weit er gehen würde, da ich da doch starke Bedenken habe um das Wohl der Katzen und auch nicht möchte, dass ich, gerade jetzt, in dieser heiklen Phase des Kennenlernens, schwerwiegende Fehler mache. Ansonsten ist er wirklich ein super Hund, total verkuschelt und hört wie gesagt schon super. Wenn ich mich nicht mit ihm beschäftige legt er sich hin und döst, wenn ich aus dem Raum gehe auch (wenn ich wiederkomme wird natürlich erstmal Hallo gesagt von ihm) und auch draußen verhält er sich gut. Andere Hunde sind auch kein Problem, da geht er Streitigkeiten aus dem Weg wenn er angepöbelt wird. Seine Reaktionen auf die Katzen dämpfen jedoch im Moment jegliche Freude... es ist auch ein merkwürdiges Gefühl zu sehen, dass der liebe Kuschelhund, in den man sich verliebt hat, von 0 auf 100 geht in Sekundenschnelle... Es ist mein erster Hund, wir müssen uns beide erstmal an alles gewöhnen... aber das ist grade einfach eine unangenehme Situation, sowohl für Schotti, als auch für mich und die Katzen und den Rest der Familie...
 

Camel

Neues Mitglied
Achso, ich glaube er würde sie nicht nur jagen sondern auch plattmachen (sieht halt schon ganz schön aggressiv/gefährlich aus was der da macht, wenn er sie sieht..)
 

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Hallo erstmal und herzlich willkommen hier bei uns.

Ich finde es wirklich toll von dir, dass du trotz massiver Probleme nicht gleich aufgibst, sondern nach Rat suchst, wie du das evtl. lösen kannst! Wenn das alle Hundehalter so machen würden, wären die TH nicht so voll.

Leider kann ich dir bei deinem Problem so gar nicht weiterhelfen, weil ich selbst keine Katzen habe (massive Allergie). Aber ich denke, dass vielleicht schon das erste Aufeinandertreffen nicht so gut getimet war. Hast du alle Katzen gleichzeitig mit dem Hund in einem Raum gehabt? Vielleicht solltest du den Kontakt zunächst nur mit einer Katze zulassen (erst NUR Sichtkontakt) und zwar natürlich am besten mit der ruhigsten.

Du hast ja jetzt nebenbei das Problem, dass der Hund bei dir noch nicht wirklich zu Hause ist, sondern sein Revier erst noch ¨festlegt¨. Könntest du dir nicht evtl. Rat beim TS holen, wo du den Hund auch her hast, wie du da vielleicht noch Schadensbegrenzung betreiben kannst? Die haben ja wahrscheinlich schon mehr Erfahrung darin, Hunde und Katzen zusammen zu bringen...

Ich drücke dir - und vor allem deinen Fellnasen - die Daumen, dass ihr es doch noch schafft, die Nasen alle aneinander zu gewöhnen!
 

Camel

Neues Mitglied
Hallo, ich habe leider schlechte Nachrichten. Ich musste Schotti gestern zurück ins Tierheim bringen. Es stellte sich heraus, dass er nicht nur den Katzen gegenüber sehr aggressiv reagierte, sondern auch generell männlichen Personen die auch nur auf zwei drei Meter in meine Nähe kommen und irgendwie in meine Richtung gehen. Fünf Männer hat er attackiert (aber nicht geschafft, da ich ihn mit der Leine schnell genug wieder zurückreißen konnte) und einen Jungen hat er leider an der Schulter etwas erwischt, welcher ca. drei Meter hinter mir nur auf die andere Straßenseite gehen wollte. Dem Jungen geht es den Umständen entsprechend gut, ein kleiner Kratzer aber ein großer Schock. Da der Hund leider auch nicht knurrt oder sonstige "Warnzeichen" macht bevor er loshechtet um mich zu verteidigen (oder was auch immer) und er auch sehr gezielt in Kopfnähe der Leute springt, schätze ich mal das ich leider einen abgerichteten Hund bekommen habe. Der Hund ist ansonsten ein Traum von Hund, unglaublich lieb und gelehrig. Ich habe jedoch Angst dass sich sein vermeintlicher Beschützerinstinkt soweit ausweitet, dass er auch Personen aus meiner Familie (hier wohnend zwar nur weiblich, aber man kann es nicht wissen) angreift, weil er vll Gefahr wittert. Ich habe ihn sehr schweren Herzens wieder abgegeben.. aber ich denke, so lieb er auch zu mir ist, das ist kein Hund der in Anfängerhände sollte. Damit kann man wahrscheinlich noch mehr kaputt machen als man rettet. Falls sich von euch einer mit der Resozialisierung von vermeintlich abgerichteten Hunden auskennt und Zeit und Muße genug hat, sich ihm zu widmen, würde ich mich sehr freuen wenn er bald ein tolles Zuhause bekommt. Mit anderen Hunden versteht er sich super, soweit ich das beurteilen konnte, wirkt manchmal jedoch etwas ängstlich und geht Pöbeleinen und Streit eher aus dem Weg, indem er zügig weiter will. Ansonsten ist er sehr verschmust und möchte immer bei einem sein, kann aber auch allein in einem Raum bleiben, ohne gleich die Einrichtung zu zerlegen. (Hab es jedoch nur kurz ausprobiert, er war ja noch ganz neu hier und ich wollte mich langsam rantasten, um ihm keinen Stress zu bereiten). Ich hätte ihn sehr gerne behalten und eine Chance gegeben.Ich kann dies jedoch nicht leisten, es sollte schließlich mein erster Hund werden und da ziehe ich lieber meinen Hut. Falls jemand Interesse hat, einfach anschreiben =) =) würde mich wirklich sehr für ihn freuen!
 

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