Hab mal eine Frage...

...ich habe gestern ,,Little Dorrit" gesehen (Romanverfilmung nach Charles Dicken, spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts) da hat ein Deerhound (ähnlich groß´wie´n Irish Wolfshound) ´nen Mann angegriffen. Sein Herrchen war zornig und hat ihm ´n runtergehauen (wurde auch gezeigt). Jetzt würde mich mal interessieren, wie der Tiertrainer das hingekriegt hat, dass der Hund nach dieser Szene noch Vertrauen zu Menschen hat und keine Angst vor ihnen hat.

Nehmt mir mein Interesse bitte nicht übel, aber ich interessiere mich nunmal sehr für Filme und Romane aus dem 18. oder 19. Jahrhundert.

Ich kenne den Film nicht, deswegen kann ich auch zu der Szene gar nichts sagen...obwohl ich einige Vermutungen hätte, zu deiner Beschreibung der Szene. Kommt ja auch drauf an, wann der Film gedreht wurde. Wenn es ein Film jüngeren Datums ist, kann man viel am Computer nacharbeiten, ohne dass die Situation wirklich je stattgefunden hat.

Die TV-Serie ist von 2008. Ich wusste gar nicht, dass man so was am Computer nachbearbeiten kann. Allerdings, wär´s besser gewesen, hätte ,,Lion" (so hieß der Hund) den Mann angegriffen. Er ist nämlich ein (Menschen)mörder. In der nächsten Szene liegt ,,Lion" tot am Boden, vergiftet von eben jenem Mann.

Jimmy, die können heute Szenen am Computer komplett entwerfen, ohne, dass die Schauspieler das je gedreht haben. Hast du noch nie die "Making off's" von Kinofilmen gesehen? Ist oft sehr interessant und aufschlussreich. Hab die vor einigen Jahren oft geguckt, weil ich u.a. gern Sience fiktion sehe, oder die Filme von Jurassic Park. Deswegen interessierte mich das, wie die sowas filmen...

Ja Jimmy, die Filme entstehen erst am Computer. Es wird gefilmt und dann zusammengeschnitten. Viele Szenen werden mit spezial Effekten, die es zum Teil schon gibt oder von Fachleuten am PC erarbeitet werden aufgepeppt oder erst richtig fertiggestellt. Als ich in Bayern gelebt hatte, habe ich einen kleinen Einblick in die Filmszene von München bekommen und durfte auch mal einem Redakteur assistieren. Das war sehr interessant.
Viele Grüße
Heike mit Lucy

Ups, da bin ich doch glatt vom eigentlichen Thema abgekommen. Sorry Qoldlady. Den Film kenne ich leider auch nicht, hört sich ja interessant an. Den habe ich mir gleich mal notiert und werde versuchen, ihn auf DVD zu bekommen.
Meist ist es so Qoldlady, das sobald ein Drehbuch geschrieben wurde, ein Tiertrainer die Szenen vorgelegt bekommt, die dann mit dem jeweils erwünschten Hund trainiert werden. Da ich die Szene nicht kenne, aber nicht glaube, das sich ein Trainer sein "gutes Arbeitstier" nur durch eine Szene versauen lässt, wird der Schlag, so wie man es in Prügelszenen sieht nicht ausgeführt. Ich stelle mir das so vor: Der Hund lernt still zu halten, wenn die Hand auf ihn zugesaust kommt, die im letzten Moment stoppt. Für die Wirkung nimmt man dann einfach eine Schüttelszene, denn das Gesicht eines Hundes, der sich schüttelt sieht ja ähnlich aus, wie, als wenn er lings und rechts eine gedongt bekommen hat. Das schütteln ist dann halt ein weiterer Trick, den ein Hund beherrschen kann. Du weißt ja aus Erfahrung, wie gelehrig unsere Fellnasen sind.
Viele Grüße
Heike mit Lucy

Ich denke auch,das in Filmen mit der Computertechnik gearbeitet wird.
Dazu auch mit zu tun als schlägt man den Hund.Die Tiertrainer bereiten den Hund sehr sorgfältig auf diese Szenen vor.Manchmal arbeiten sie sogar mit 2 Hunden,die sehr ähnlich aussehen.
Habe so etwas schon mal vor Jahren im Fernsehen gesehen.
Seht interessant womit die arbeiten.
L.G.Storbi

Heike, an das von dir beschriebene Szenario hatte ich auch gedacht. Nur, wie gesagt, ich kenne den Film nicht. Aber so, wie du beschreibst, werden solche Szenen ja bei Schauspielern gedreht und ich nehme an, dass die das auch mit Tieren u.a. so machen können.

Die TV-Serie kann ich nur jedem wärmstens empfehlen. Erstklassiger Dickens-Roman, von der BBC bestens verfilmt. Was lehrt uns diese Hunde-Szene im Film: Oft ist Hund ein besserer Menschenkenner als Herrchen. Hätte Henry Gowan Lion mal machen lassen. Er hätte sich und seinen Mitmenschen viel Ärger erspart, wenn Lion mit dem Kerl fertig wäre.

Mich erinnert diese Szene eher ein bisschen an einen Polizeihund.

Die werden darauf trainiert, dass sie, auch wenn sie geschlagen werden, trotzdem nicht loslassen. Und danach gehen sie zu ihrem Herrchen und bekommen ´ne Belohnung.

Solche eine Szene kann durchaus trainiert werden.

Na klar rugrat18, solche Sachen gibt es bei der Polizei. Aber ich glaube kaum, das sich ein Tiertrainer so seinen Hund für andere Szenen, die er evtl. noch für andere Filme, Aufnahmen usw. in Zukunft "versaut".
Oftmals funktionieren so trainierte Polizeihunde nur im Dienst, privat gehören viele zu den "gestörten und unsozialisierten" Vierbeinern.
Es steckt viel Arbeit dahinter, wenn ein Trainer einen Hund für Tricks beruflich ausbildet. Ein Hund kann in seinem Leben eine Menge Tricks erlernen. Diese Vierbeiner werden meist viele Jahre unterschiedlich eingesetzt.
Ich persönlich kann mir also nicht vorstellen, das dieses Tier (oder mehrere) nur für diese eine Szene dieser eine Serie eingesetzt wurde.
Aber wie schon vorher erwähnt, ich kenne diese Serie nicht.
Viele Grüße
Heike mit Lucy

Echt, das wusste ich noch gar nicht, dass viele Polizeihunde, die ja privat in den Familien ihres Hundeführers leben, verhaltensgestört sein können. Das finde ich sehr bedenklich, zumal viele Polizisten ja auch sicher kleine Kinder haben. Ich hätte dauernd Angst, dass der Hund mal nach den Kindern schnappen würde.

Allerdings hätte ich auch Angst im 18./19. Jahrhundert mit einem Hund unter einem Dach zu leben, der sehr oft geschlagen wird (teilweise wurden diese Hunde ja sogar mit sogenannten ,,Hundepeitschen"- nomen est omen!) geprügelt. Obwohl ich weiß, dass es auch heute noch Menschen gibt, die ihre Hunde schlagen.

Ja Jimmy, ich meinte damit Polizeihunde, die noch nach den alten Regeln der Hundeführer abgerichtet werden. Ich glaube, das diese Hunde jetzt privat mit nach Hause genommen werden, ist ein großer Fortschritt. Denn diese haben auch die Möglichkeit Kontakt zu anderen Artgenossen aufzubauen. Früher wurden die Polizeihunde isoliert gehalten, denn sie sollten ja nur funktionieren.
Mittlerweile gibt es das nur noch selten (hoffe ich).
Viele Grüße
Heike mit Lucy