Ich würde da mal auf Übersprungshandlung tippen.
Sie erwartet eben bei Hundekontakt "Spiel und Spass".
Wenn es dann dazu kommt, dass die Hunde sich nicht beschnuppern (weil ihr an der leine ist, weil der andere Hundehalter das nicht mag, weil du es eilig hast - was auch immer)
dann baut das Frust auf.
Sie hat eine Erwartung und die erfüllt sich nicht - das baut frust auf (bei jedem Lebewesen).
Das war lange kein Thema (jedes lebewesen kann mal frust aushalten) - doch irgendwann hat ein tropfen das Fass zum überlaufen gebracht.
und dann gibt es 2 Möglichkeiten:
- entweder sie ist dadurch jetzt so "gestresst" - mit dem Frust nicht aushalten können - dass sie in den Situationen nicht weiß wohin mit ihrer Energie und eben Übersprungshandlung zeigt.
oder
- sie hat gemerkt "oh!! der Terz den ich jetzt hier an der leine veranstalte, der bringt mich ja zum Ziel!" - Sie zieht hin udn darf dann Kontakt aufnehmen
(Verhalten das zum Ziel führt, wird logischerweise häufiger gezeigt)
Das wären jetzt so meine Ideen - aber aus der Ferne, ohne das verhalten zu sehen, ist das natürlich schwer zu beurteilen!
ich kann mich auch irren.
in beiden Fällen würde ich ab sofort jeden Kontakt an der Leine unterbinden. (Auch zu bekannten Hunden, auch wenn der andere Hundehalter das so will - an der leine keinen kontakt mehr - spiel und spass nur noch im fFreilauf)
Gleichzeitig würde ich sie belohnen, wenn sie bei hundesichtung Kontakt zu mir sucht - wenn sie sich an mir orientiert, belohne ich sie.
Das Kontaktverbot an der Leine hat zur Folge,
dass sich ihre Erwartungshaltung an der Leine ändert - bisher hat sie erwartet "oh, Hund, Spieleeeeen!!" - wünschenswert ist ja eine Erwartungshaltung "oh, Hund - passiert eh nix, einfach dran vorbeigehen".
So eine langjährig aufgebaute Erwartungshaltung ändert man aber nicht mal eben in 2 wochen - das kannMonate dauern. geduld ist hier das Zauberwort.
Das Belohnen für gutes Verhalten zeigt ihr außerdem, wie sie sich verhalten soll.
Ein Verhalten einfach nur zu verbieten, kann mitunter langweirig, kompliziert und schwerig sein.
Für den hund einfacher ist es meistens, wenn man das Verhalten nicht nur verbietet, sondern ihm auch zeigt wie er sich stattdessen Verhalten soll.
ein Alternativverhalten aufbauen ergibt Sinn.
Der Hund soll nicht zum anderen hund hinziehen - Ok, überlegt euch was er stattdessen machen soll.
ich würde ja vorschlagen, dass er euch stattdessen angucken soll.
Dazu gibt es eine ganze Traingsmethode die heißt "Zeigen und Benennen" - da kann man einfach mal googeln, dann findet man schnell kleinschrittige anleitungen.
Merke:
Ein Hund kann nur dann lernen, wenn er aufnahmefähig dazu ist.
Wenn er zieht, knurrt, in der Leine hängt - dann ist der Stresslevel vermutlich zu hoch, als dass er irgendein Kommando umsetzen können - er ist nicht ansprechbar.
Deswegen haben vermutlich auch eure Schmimpfe nix gebracht.
Also:
managt die schwierigen Situationen indem ihr einfach schnell den hund "da raus" holt. indem ihr Leinenkontakt konsequent unterbindet!
Vor allem ihn nicht noch fürs leine ziehen belohnen, indem er zum anderen Hund darf.
Beobachtet euren Hund und trainiert regelmäßig WENN er ansprechbar ist.
Wenn er bei 2m Abstand wilde sau spielt, dann bingt das Training nix.
Fangt mit Training an bei 3m Abstand wenn er noch aufnahmefähig ist.
Wenn er weiß was ihr wollt, wenn er merkt:
"oh, Herrchen angucken lohnt sich ja, Hund anknurren lohnt nicht - guck ich doch besser mal das Herrchen an!" dann kann man Schritt für schritt den Abstand verringern. (Wird in "zeigen und benennen" auch gut erklärt sonst)
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