Hund verteidigt Spielzeug und frisst es

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ThatsCurious

Guest
Guten Tag liebe Community,

Mein Hund heißt Kira, ist 7 Jahre alt und ein Golden Retriever. Ich habe ein ziemlich großes Problem und werde nachfolgend den Werdegang von 0 bis heute kurz beschreiben. Ich wollte es einfach mal hier schildern, in der Hoffnung jemand kann ein paar Tipps geben. Also:

Die ersten zwei Jahre hat Kira mit so ziemlich jedem Hund gerne gespielt, ob mit oder ohne Spielzeug spielte keine Rolle, sie hat sich immer gefreut einen anderen Hund zu sehen. Mit ca. 2 Jahren dann war ich mal am Wasser mit ihr spielen, es kam ein anderer Hund dazu der einen Ball mitbrachte. Die Hunde spielten wieder schön zusammen und auch der Ball flog immer mal mit, wie man es von Kira kannte. Dann musste der andere Hund allerding gehen und wollte natürlich seinen Ball mitnehmen. Also ging er zu Kira hin und wollte den Ball, welcher einfach vor ihr auf dem Boden lag, nehmen, daraufhin tickte Kira völlig aus und griff den anderen Hund an. Das war das erste mal, dass ich soetwas von ihr sah. Ab diesem Tag konnte sie mit keinem anderen Hund mehr mit Spielzeug spielen, dieses verteidigte Sie sehr aggressiv, es gab auch häufig mal ein blutiges Ende als doch irgendwie ein Ball im Spiel war. Ohne Spielzeug ist sie immer noch super verträglich und versteht sich mit jedem Hund super. Ich treffe mich oft mit anderen Leuten auf einer großen Wiese und da fliegen immer einige Tennisbälle umher, ich sorge immer dafür, dass Kira keine Bälle bekommt, und sollte sie doch mal einen haben, dann nehme ich ihr diesen sofort weg. Sie nimmt anderen Hunden die Bälle auch nicht weg, nur wenn diese den dann mal liegen lassen flizt sie hin und gibt diesen dann nicht mehr her. Seit ca. 1 Jahr jetzt hat sie auch angefangen, die Tennisbälle sofort zu fressen. Ich habe ihr diese auch immer weggenommen, aber seit ein paar Monaten rennt Kira mit dem Ball im Mund immer vor allen weg, sodass man sie garnicht mehr bekommt und sie den Ball fressen kann. Als das immer schlimmer wurde habe ich entschieden, mich erstmal garnicht mehr mit der großen Gruppe auf der Wiese zu treffen. Also kurz gesagt, mein normaler Tagesablauf mit Kira war so: Ich traf mich mit einigen Hunden auf der Wiese, die anderen spielten zusammen und Kira stand nur da oder schnupperte irgendwo rum, hatte aber mit niemandem Probleme. Dann holen ein paar Leute Tennisbälle heraus, da deren Hunde sehr gerne damit spielen. Kira ab diesem Zeitpunkt die ganze Zeit aufmerksam wo denn ein Ball liegen gelassen werden könnte und eine Sekunde nicht aufgepasst, schon hatte sie einen und rannte vor jedem weg um diesen schnellstmöglich fressen zu können. Und näherte sich ein Hund Kira zu diesem Zeitpunkt, fletschte Sie ihre Zähne und wurde aggressiv.

Vielleicht hat ja irgendjemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation und kann ein paar Tipps geben, auch über Vermutungen wie es so weit kommen konnte wäre ich dankbar. Denn nur aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.

Liebe Grüße Kira und ihr Besitzer :)
 

Isabel

Foren-Guru
Nein, ich habe keine Erfahrung mit einer ähnlichen Situation. Ich weiß aber aus Erfahrung, daß jedes Problem mit dem Hund ob mit anderen Hunden, Spielzeugen, Joggern, Radfahrern, Kindern oder womit auch immer auf ein Kommunikationsproblem zwischen Hund und Halter zurückzuführen ist.

Deshalb mal ganz allgemein:

Vieles, vielleicht sogar das meiste, würde der Hund gar nicht brauchen oder können müssen - würde er nicht mit uns zusammenleben.

Die Lösung auf Knopfdruck für ein Problem mit dem Hund, die gibt es nicht. Fragen, wie gewöhne ich ihm - meinem Hund - DAS ab, werden bei uns im Forum häufig gestellt.

Um es mal klar auszudrücken: Ein Erziehungsproblem ist immer, wirklich immer darauf zurückzuführen, daß der Halter seinem Hund nicht verständlich machen kann, was er vom Hund erwartet. Es ist ein KOMMUNIKATIONSPROBLEM zwischen dem Halter und seinem Hund. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte: Der Hund kommuniziert immer klar, nur die Menschen verstehen das oft nicht.

Wir haben zu verschiedenen Themen einige Videoanleitungen zusammengestellt. Das Projekt ist noch in der Entwicklung und noch nicht vollständig. Jeder, der hier mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen, zu seinem Thema etwas einzustellen.

http://www.hundeseite.de/hundeforum/t/anregungen-in-sachen-hunde-erziehung.4258/

Eines wollen wir deutlich machen: Ihr müßt Eurem Hund vermitteln, was Ihr von ihm möchtet und was nicht. UND: Ja, das ist Arbeit, aber es lohnt sich.

Wir haben Anleitungen eingestellt, die nach unserer Auffassung erfolgsversprechend sind. Das bedeutet nicht, daß es auch andere Lösungswege gibt.

Auf jeden Fall muß ein Hund verkehrssicher sein. Er muß kommen, wenn man ihn ruft und das auch unter Ablenkung. Der zuverlässige Rückruf ist wichtig und muß funktionieren, sonst bekommen wir mit Sicherheit irgendwann Probleme. Alles andere, was ein Hund gut lernen kann, macht die Integration des Hundes in unseren Alltag einfacher. Ein harmonisches Miteinander von Hund und Halter gibt dem Hund mehr Freiräume. Ein solcher Hund kann nicht nur mehr Freilauf genießen, auch sein Halter genießt die Zeit mit seinem Hund draußen entspannter. Es kommen keine Spannungen zwischen Joggern, Fahrradfahrern, spielenden Kindern und anderen Hunden nebst ihren Haltern oder Tieren auf. Solch ein Hund-Mensch-Team stört einfach nicht, nirgendwo. Sie sind immer und überall gern gesehen.


Da ich Euch nicht kenne, weiß ich nicht, wann und wie sich das Verhalten bei Kira eingeschlichen (weil Du ihr nicht klargemacht hast, daß Du dies nicht wünschst) und sich somit verfestigt hat, setze ich hier einmal ein Video ein, daß sich mit Fehlern in der Hunderziehung beschäftigt. Schau es Dir mal in Ruhe an und reflektiere mal. Möglicherweise brauchst Du auch einen erfahrenen Hundetrainer, denn wenn sich ein solches Verhalten erst einmal verfestigt hat, ist es schwieriger, es wieder abzustellen und erfordert Geduld und auch Erfahrung.

 

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