ängstlicher Border Collie

Mori

Mitglied
Hallo, unsere 1 1/2 jähtige BC Hündin ist sehr ängstlich. Sie versucht andere Hunde und z.T. auch Menschen durch Bellen und darauf losstürmen zu verjagen. Sie war von Anfang an sehr ängstlich allem Fremden und Neuen gegenüber. Jogger, die auf uns zuliefen wurden angebellt oder wenn sie plötzlich vor uns Dehnübungen gemacht haben. Leute, die sie anstarren findet sie auch unheimlich. Das Thema ist aber vom Tisch. Ich dachte, dass wir das in in Griff kriegen, da wir viel unter Menschen/Hunden am Hundesportplatz sind und ich sie auch z.T. in meine Arbeit in eine Großstadt mitnehme. Wir haben natürlich auch schon viel erreicht, ich habe auch schon mit 2 Hundetrainern gearbeitet. Inzwischen kann sie auch ohne Leine laufen, wenn wir z.B. in eine Wiese etwas ausweichen können. Ich finde es für sie nur etwas schade, da sie eigentlich schon Interesse an anderen Hunden zeigt. Hunde, die wir öfter treffen bzw. mit denen wir auch spazierengehen akzeptiert sie, wenn sie merkt, dass sie ihr nichts tun. Am Hundesportplatz kann sie sich gut konzentrieren aber da weiß sie auch, dass kein Hund zu ihr kommt. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für uns. Danke schon mal Moni
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Entweder ich stehe auf der Leitung oder ich verstehe nicht, worum es hier gehen soll.

Die erstgenannten Probleme werden als "vom Tisch" seiend beschrieben. Es wurde mit zwei Hundetrainern gearbeitet, jedoch nicht beschrieben, was das Ergebnis davon war. Oder sind die Hundetrainer das Problem? Warum ist es schlimm, Interesse an anderen Hunden zu zeigen? Ist doch im grünen Bereich.

Es hiess, dass schon viel erreicht wurde. Ein Ergebnis vom Erreichten wurde nicht mitgeteilt. Auf einem Hundeplatz begegnen sich normalerweise Hunde - nur anscheinend nicht auf auf diesem. Und was für Tipps erwartest Du nach diesem inhaltlich diffusen post, wie ich finde?
 

Lucy

Foren-Guru
Leider kann auch ich das Problem hier nicht so richtig erkennen. Geht es um die Ängstlichkeit deiner Fellnase und das Problem, das sie bellend auf fremde Menschen und andere Hunde zuläuft?
Um dir evtl. Kniffe und Tipps zu empfehlen müsstest du dich etwas klarer ausdrücken.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Mori

Mitglied
Sorry, dass es etwas wirr ist.

Also es geht um die Ängstlichkeit. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass sie am Anfang noch viel ängstlicher war und wir eigentlich schon viel erreicht haben. Die Zucht war recht einsam gelegen und ich dachte, wenn sie hier mit vielen Menschen und Hunden in Kontakt kommt verliert sich diese Ängstlichkeit.

Wir haben viel gearbeitet und jetzt sind wir soweit, dass sie keine Jogger mehr anbellt und auch eben an Hunden, wenn wir etwas Abstand halten können ohne Probleme vorbei geht. Wir hatten z.B. am Anfang schon ein Problem, dass Hunde ca. 50 - 100 Meter weit weg angebellt wurden. Außerdem hat sie auch, wenn wir die Haustüre aufgemacht haben erstmal nur gebellt. Das macht sie jetzt auch nicht mehr.

Trotzdem geht sie Hunde an, wenn sie ihr zu Nahe kommen. Ich würde ihr einfach gerne diese Angst vor den anderen Hunden nehmen. Sie ist eigentlich ein freundlicher Hund. Auch auf unserem Hundesportplatz treffen wir viele Hunde, die aber nicht zusammen spielen sondern arbeiten. Sie kennt diese Hunde natürlich auch, da wir eine feste Gruppe sind. Wechsel ich die Gruppe kommt wieder ihre Unsicherheit zum Vorschein. Sie hat dann immer ein Auge auf die anderen Hunde bis sie sich wieder sicher ist, dass keiner plötzlich auf sie zukommt.

Viele Grüße Moni
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Um sicherer Aussagen zu tätigen, müsste ich den Hund sehen. Aber ich habe auch so eine Idee.

In sehr vielen Border Collie-Würfen ist immer mal die eine oder andere Jündin, die zum Zicken neigt. Möglicherweise ist Deine Hündin so drauf. Einen Hinweis darauf habe ich im letzten Absatz Deines posts gesehen. Zickende BC-Hündinnen knurren und/oder bellen, wenn sie annehmen, dass ihnen ein anderer Hund zu nahe kommen kann, bzw. wenn ein Hund sich in unmittelbarer Nähe aufhält. Viele dieser BC-Hündinnen akzeptieren einen hundefreien Raum ausserhalb eines Radius von ca. 2 Metern. Kommt ein anderer Hund näher, geht das Geknurre und Gebelle los.

Selbst hatte ich eine zickende Border Collie-Hündin, die 13 Jahre bei mir war. So garstig, wie sie gegenüber anderen Hunden auftrat, so lieb war sie zu allen Menschen. Sie hat u.a. eine "Hundgestützte Therapie für Demenzkranke" gearbeitet.

Danke, dass Du so schön konkret geschrieben hast, Mori.
 

Mori

Mitglied
Danke Rolf, für deine schnelle Antwort. Ja, sehen kannst du meine Kleine leider nicht - wir wohnen in Bayern.

Eine Zicke ist sie glaube ich nicht. So eine habe ich auch zuhause
. Die interessieren andere Hunde einfach nicht und wenn Hunde wild auf sie zukommen wird geknurrt und in die Luft geschnappt. Sonst geht sie ihnen einfach aus dem Weg.

Bei der Kleinen ist es wirklich Angst. Sie ist bei uns ein freundlicher Hund aber selbst Freundinnen meiner Tochter, die sie von Anfang an kennt, werden erstmal angeknurrt, nach dem Moto "bleib blos weg". Dann macht sie sich ganz lang und will schnuppern. Bei Hunden ist es auch so. Da Hunde aber spontaner reagieren als Menschen, die bei uns zu Besuch sind, hat sie keine Möglichkeit erstmal auf Abstand zu schnuppern und diesen dann zu verringern. Das meinte ich auch zu Anfangs, dass sie Interesse an anderen Hunden hat. Sie wedelt dann schon mal verhalten mit dem Schwanz, dann geht ihr das Ganze aber viel zu schnell. Und da sie einfach jetzt auf "Angriff ist die Beste Verteidigung" eingestellt ist, ist das ein bisserl schwierig.

Sie war in der Welpenstunde auch schon immer im Abseits. Die anderen Welpen sind rumgelaufen, haben sich gebalgt und Amy stand am Rand und hat den ganzen Platz abgeschnuppert. Kam mal ein Welpe angerannt, hat sie gleich den Schwanz eingezogen und die Ohren zurück. Sie war hier aber immer der Hund, der mit den Minirassen einzeln spielen konnte. Für die ganz Kleinen waren immer keine Spielpartner da, da die Welpis für die einfach zu groß und wild waren.

Ich finde jetzt, dass ich die Symtome ganz gut im Griff habe aber nicht die Ursache für das Bellen und Angehen. Für die Kleine wäre es einfach schön, wenn sie mit weniger Angst durch ihr Hundeleben gehen könnte.

Vielleicht hat ja noch der eine oder andere Vorschläge, ich würde mich sehr freuen.

Danke und viele Grüße
Mori
 

bluedragongirl

Foren-Legende
Aus Hunde Sicht ist es bedrohlich wenn ein Artgenosse wie ein wahnsinniger auf einen zurasst. Auch wenn er "nur" spielen will.
In solch einer Situation blockt man den Fremden Hund ab. Das könnte deinen Hund Sicherheit vermitteln und das Gefühl geben das du die Situation im griff hast bzw. Das du das Regelst.
Du hast auch geschrieben das seiner bei der Spielstunde nur herumgeschnuppert hat, macht Nanuk auch um einen Hund ihr Desinteresses zuzeigen. Wahrscheinlich war auch die Spielgruppe für sie auch zu Wild bzw. zu chaotisch, wenn sie nur mit den kleineren Hund gespielt hat.
Bei Welpen Gruppen oder Hunde Plätzen sollten vorsichtig sein. Die können den Hund mehr versauen (angstbeißer oder mobber) als sozaliesieren.
Das verhaltende Schwanzwedeln könnte auch ein Zeichen von Unsicherheit sein.
Der Hund wedelt nicht mit den Schwanz um Freude auszudrücken.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Doch, Hunde drücken mit dem Rutewedeln verschiedenes aus, u.a. auch Freude oder Unterwürfigkeit. Dabei kommt es beim Wedeln darauf an, wie die Rute bewegt wird und ob sie hoch erhoben ist oder flach. Bei Angst wird die Rute stark eingezogen, fast so, als wäre sie am Bauch festgeklebt.
 

Jimmy

Terrier-Narr
Ich hab auch einen Hund den andere Hunde eigentlich nicht groß kümmern, dass heißt, das Ginger nur selten mit anderen Hunden spielt. Sie verbellt die Hunde, die sie sieht eher als das sie zu ihnen Kontakt sucht. Die sind ihr dann wohl nicht sympatisch. Zu manchen Hunden allerdings will sie dann andererseits umbedingt hin, um mit ihnen wild zu spielen und auch zu raufen. Ich finde das nicht schlimm, dass sie sich aus Hundekontakt nicht so viel macht. Es gibt ja auch unter Menschen sehr gesellige Leute und auch weniger gesellige Typen.
Ich bin ganz Blues Meinung, Hundeplätze und Hundeschulen haben nicht nur Vorteile, sondern manchmal schaden sie mehr als sie nutzen. Ich habe mich bei meinem Hund bewusst, dagegen entschieden weiter eine Hundeschule zu besuchen, nachdem ich 3 oder 4 Stunden dort absolbiert hatte. In unserer Kleinstadt haben wir nur eine Hundeschule, die auch für mich, der ich kein Auto habe, fußläufig zu erreichen ist.
Da war ich, hat nicht gut funktiioniert, deshalb hab ich mich dann entschieden, Ginger selbst ,,abzurichten", ihr die Hunde-Knigge beizubringen. Hat auch geklappt, heute ist sie ein guter Hund, der sich wohin wir auch gehen, obwohl wild wie ihre Vorfahren (allesamt Terrier) bei der Bau-Jagd, recht manierlich benehmen kann.
 

Mori

Mitglied
Ihre Ängstlichkeit ist das Problem. Ich würde sie ihr gerne nehmen oder doch erleichtert. Bellen oder angehen anderer Hunde bedeutet ja für sie Stress würde sie entspannt vorbeigehen wäre es ja anders. Ist doch nicht so toll für sie, wenn sie bei jedem Hund angespannt und auf Hab acht Stellung ist.

Ich meinte übrigens meine 2 Hündin, die kümmert sich nicht groß um andere Hunde und ist ein bisschen zickig.
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Moni, erst einmal willkommen im Forum.

MIr fehlen einige wichtige Informationen: Woher kommt Deine Hündin? Ist sie von einem Züchter, bei dem die Welpen "sozialisiert" wurden und in welchem Alter kam sie zu Dir?

Für ein solch ausgeprägtes Angstverhalten kann es verschiedene Gründe geben und in einem Forum, in dem niemand Deine Hündin kennt, ist es sehr schwierig Tipps zu geben, wenn man nicht weiß, woher ihre Ängste kommen.

Es können traumatische Erlebnisse sein, die ihre Ängste auslösen. Dann wären die Therapieansätze andere als bei einem ebenfalls möglichen Deprivationssyndrom. Dieses kann durch reizarme Aufzucht entstehen und bringt im Ergebnis chronisch ängstliche Hunde hervor. Selbst wenn die Umweltbedingungen nach der Übernahme eines solchen Welpen ideal sind, scheitern dann viele Halter daran, daß sich eben die Ängste nicht einfach abbauen lassen. Die HIrnstruktur bei diesen Hunden weisen nämlich erhebliche Defizite auf. Das Hirn entwickelt sich bei Hunden zum großen Teil nach der Geburt unter Einfluß von Sinnesreizen und wächst erheblich im Alter von 3 Wochen bis zu 3 Monaten.

Sollte eine solche Störung vorliegen, können diese mit Medikamenten abgemildert werden. Es gibt Hundetrainer, die auf die Therapie von Angsthunden spezialisiert sind und sich auch mit dem Deprivationssyndrom auskennen.
 

Isabel

Foren-Guru
Meine Buchempfehlung für alle Menschen, die einen Angsthund haben:

"Schreck laß nach" Der Einfluß von Streß und Angst auf Gehirn und Verhalten
Autorin: Heike Westedt
Edition Cumcane, erschienen 2013

ISBN 10: 3940083003
ISBN 13: 978-3940083005
Preis: € 17,95

Meine Meinung: Ein verständliches Buch, das sich zunächst mit der Körpersprache des Hundes beschäftigt, Streß und Angst hervorragend erklärt und auch auf Trainingsmethoden eingeht.
 

Mori

Mitglied
Danke Isabel,

also Amy kommt aus einer Zucht und sie ist sehr reizarm aufgewachsen. Ich habe sie mit 8 1/2 Wochen bekommen. Es gab, seit sie bei mir ist, keinerlei schlimme Situationen.

Das Buch habe ich gleich bestellt
!

Danke
Moni
 

Isabel

Foren-Guru
Hast Du Kontakt zu den Menschen, die die Wurfgeschwister von Amy haben oder kannst Du Kontakte herstellen?
 

Lucy

Foren-Guru
Danke Isabel für deinen Buchtipp, kommt auf den Weihnachtswunschzettel.
Auch wir mussten extrem viele Ängste bekämpfen. Zu dicht an uns vorbeifahrende Autos können sie manchmal noch verunsichern. Oftmals hilft ihr dann der Körperkontakt mit mir- oder meinem Mann. Wir bleiben dann einfach kurz mit "Halt" stehen und wir lehnen nur leicht unser Bein an ihren Vorderbein. Sobald sie sich beruhigt hat, können wir dann weitergehen obwohl noch weitere Autos an uns vorbei sausen. Zusätzlich haben wir ihr angewöhnt auf beiden Seiten von uns bei Fuß zu gehen. Auf unseren Gassirunden wird dann oftmals- auch ohne ersichtlichen Grund von uns das Kommando zum Seitenwechsel gegeben, der immer hinter uns stattfindet. So wird ihr in Erinnerung gerufen, das wir die Lage beherrschen. Vielleicht hilft dir auch in euren Situationen diese oder eine ähnliche Handlungsweise. Über die Vergangenheit unserer Fellnase liegt vieles im Verborgenen. Auch wir mussten viel neu lernen obwohl "Hundeerfahren". Ich finde es sehr gut, das du daran arbeiten willst, ihr den Stress zu nehmen. Stress/Angst ist ein Lebenskiller. Unsere Fellnase hat in ihrem Vorleben schon einen Teil ihrer Gesundheit durch Fehlhaltung eingebüßt.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Mori

Mitglied
Zu den Wurfgeschwistern haben wir keinen Kontakt.

Das Buch ist da, ich habe schon angefangen zu lesen und finde es sehr interessant.

Danke Lucy für deinen Tipp.

Viele Grüße
Moni
 

Ähnliche Themen


Oben