Westi
Mitglied
Hallöchen
Jetzt kommt weng mehr, aber es frustriert mich!
Ich selbst habe einen Labrador, aber schon Erfahrung mit Schäferhunden, Dalmatinern, Berner Sennen, und noch ein paar.
Jetzt hat mich vor kurzem jemand gefragt, ob ich ihren 11 Monate alten Border Collie sitten könnte. Kein Problem, denk ich.
Dieser Hund hat überhaupt keine Frustrationstoleranz. Wenn die Besitzer ihn an der Leine haben, kann er nicht mal 5 Sekunden still stehen. Wenn er es muss, fängt er an auf der Stelle zu buddeln, Erde zu fressen, sich hinzulegen und wegzukriechen, die Besitzer anzuspringen, in die Leine zu beißen, und und und. Und ich stehe daneben und denke mir holla! Gassi gehen ist eine mittelgroße Katastrophe. Er schießt nur durch die Gegend. An der kurzen Leine geht er auf die Hinterbeine wenn er langsam laufen muss. Schleppleine kaum machbar, weil er so herumschießt. In der Wohnung kann er sich nicht hinlegen und Ruhe geben. Wenn er nicht beachtet wird, dreht er richtig auf, nach dem Motto: "Ich möchte im Mittelpunkt stehen". Gespräche mit anderen Leute auf der Straße sind lustig. Weil er eine Pause machen müsste. Und das kann/will er nicht. Man kann sich nicht unterhalten, auch die Besitzer nicht. Er ist überhaupt nicht ansprechbar. Auch nicht in der Wohnung
Ich habe mich natürlich gefragt, wie wird ein Hund so. Es ist den Leuten ihr erster Hund. Und sie halten sich an folgendes: Im ersten Jahr so gut wie nichts mit dem Hund machen. Keine großen Gassirunden, kein Agility, kein Wandern, kein Apportieren, keine Intelligenzspiele. Nix. Höchstens Futter in der Wohnung suchen. Das wurde ihnen so gesagt, damit der Hund im Alter ruhiger wird.
Auf mich wirkt dieser Hund total überspannt, totgelangweilt, frustriert.
An der kurzen Leine gehen soll ich größtenteils lassen, weil es den Hund so frustriert wenn er nicht genug Leine bekommt. Große Spaziergänge ebenfalls. 45 Minuten ist okay. Sie haben gesagt, für mehr ist er zu jung. Ich meine, ich laufe mit den Bulldoggen die ich sitte länger.
Das ganze frustriert mich. Dieser Hund tut mir leid. Ich habe mich hier schon etwas eingelesen und möchte den Hund zumindest geistig besser auslasten.
Gibt es noch etwas, wie ich speziell einem Border helfen kann?
Wie stehts mit dieser Regel? Im ersten Jahr nichts unternehmen, nicht auspowern/auslasten.
Ich meine klar, mit nem Border Collie am Fahrrad oder 3-mal täglich Agility ist logischerweise zu viel. Aber gar nix? Bis er mindestens 12 Monate alt ist? Macht man das so bei dieser Rasse? Eine Freudin hat einen Sheperd. Ihr wurde das auch so gesagt. Aber sie hat sich nicht dran gehalten und ihr Hund hat nicht solche Probleme.
Dann wäre dieser Border doch auch etwas gechillter. Oder hätte zumindest den Ansatz einer Frustrationstoleranz.
Zu guter Letzt ein Gedanke, der mich immer wieder beschäftigt. Mein eigener Hund hatte eine Jagdsucht. Im Alltag hört er wie ne eins. Ein ernster Tonfall von mir und er weiß Bescheid. Beim Wild war das lange Zeit nicht so. Bis ich mit der richtigen Hundepsychologin auf folgendes gekommen bin: Sucht! Und dann ist mir aufgefallen, wie er auf Wild reagiert. Sein gehetzter Blick, sein Winseln, sein Zittern. Und dann habe ich begriffen. Er WILL mein Verbot akzeptieren. Aber er kann es nicht. Als ich das begriffen habe, war es nicht mehr ein Kampf gegen meinen Hund, sondern ein gemeinsamer, gegen die Sucht. Ich war nicht mehr wütend, wenn er an der Leine ein Reh sah, sondern ich habe ihm geholfen ruhiger werden zu können. Kein Schimpfen mehr oder Ermahnen. Ein ruhige Energie an den Tag legen und ihm da durch helfen.
Seit Jahren können wir jetzt durch den Wald streifen, er ein paar Meter neben mir. Wenn er ein Wild sieht, gibt es von mir kein "AUS", sondern ein ruhiger "Nein, komm weiter. Das lassen wir". Manchmal startet er noch durch, aber sobald ich aktiv werde, bremst er und dreht ab. Manchmal sieht er noch sehnsüchtig hinterher. Dann stelle ich mich dazu und wir sehen dem Wild nach. Das darf er
Mit diesem Hintergedanken gehe ich auch an den Border heran. Hunde suchen keinen Streit im Haushalt oder gehen gerne auf die Nerven. Manche Hunde können nicht anders. Und ich denke, wenn ich mit Verboten, Druck, Schimpfen an den Border herangehe, wird der nur noch zappeliger.
Über eure Gedanken zu dem Thema wäre ich sehr dankbar.
Wir gehen jetzt gassi. Mit der Pistolenkugel
PS Die Besitzer leinen ihn auch nicht mehr ab. Er jagt sogar die Vögel über unsren Köpfen
Jetzt kommt weng mehr, aber es frustriert mich!
Ich selbst habe einen Labrador, aber schon Erfahrung mit Schäferhunden, Dalmatinern, Berner Sennen, und noch ein paar.
Jetzt hat mich vor kurzem jemand gefragt, ob ich ihren 11 Monate alten Border Collie sitten könnte. Kein Problem, denk ich.
Dieser Hund hat überhaupt keine Frustrationstoleranz. Wenn die Besitzer ihn an der Leine haben, kann er nicht mal 5 Sekunden still stehen. Wenn er es muss, fängt er an auf der Stelle zu buddeln, Erde zu fressen, sich hinzulegen und wegzukriechen, die Besitzer anzuspringen, in die Leine zu beißen, und und und. Und ich stehe daneben und denke mir holla! Gassi gehen ist eine mittelgroße Katastrophe. Er schießt nur durch die Gegend. An der kurzen Leine geht er auf die Hinterbeine wenn er langsam laufen muss. Schleppleine kaum machbar, weil er so herumschießt. In der Wohnung kann er sich nicht hinlegen und Ruhe geben. Wenn er nicht beachtet wird, dreht er richtig auf, nach dem Motto: "Ich möchte im Mittelpunkt stehen". Gespräche mit anderen Leute auf der Straße sind lustig. Weil er eine Pause machen müsste. Und das kann/will er nicht. Man kann sich nicht unterhalten, auch die Besitzer nicht. Er ist überhaupt nicht ansprechbar. Auch nicht in der Wohnung
Ich habe mich natürlich gefragt, wie wird ein Hund so. Es ist den Leuten ihr erster Hund. Und sie halten sich an folgendes: Im ersten Jahr so gut wie nichts mit dem Hund machen. Keine großen Gassirunden, kein Agility, kein Wandern, kein Apportieren, keine Intelligenzspiele. Nix. Höchstens Futter in der Wohnung suchen. Das wurde ihnen so gesagt, damit der Hund im Alter ruhiger wird.
Auf mich wirkt dieser Hund total überspannt, totgelangweilt, frustriert.
An der kurzen Leine gehen soll ich größtenteils lassen, weil es den Hund so frustriert wenn er nicht genug Leine bekommt. Große Spaziergänge ebenfalls. 45 Minuten ist okay. Sie haben gesagt, für mehr ist er zu jung. Ich meine, ich laufe mit den Bulldoggen die ich sitte länger.
Das ganze frustriert mich. Dieser Hund tut mir leid. Ich habe mich hier schon etwas eingelesen und möchte den Hund zumindest geistig besser auslasten.
Gibt es noch etwas, wie ich speziell einem Border helfen kann?
Wie stehts mit dieser Regel? Im ersten Jahr nichts unternehmen, nicht auspowern/auslasten.
Ich meine klar, mit nem Border Collie am Fahrrad oder 3-mal täglich Agility ist logischerweise zu viel. Aber gar nix? Bis er mindestens 12 Monate alt ist? Macht man das so bei dieser Rasse? Eine Freudin hat einen Sheperd. Ihr wurde das auch so gesagt. Aber sie hat sich nicht dran gehalten und ihr Hund hat nicht solche Probleme.
Dann wäre dieser Border doch auch etwas gechillter. Oder hätte zumindest den Ansatz einer Frustrationstoleranz.
Zu guter Letzt ein Gedanke, der mich immer wieder beschäftigt. Mein eigener Hund hatte eine Jagdsucht. Im Alltag hört er wie ne eins. Ein ernster Tonfall von mir und er weiß Bescheid. Beim Wild war das lange Zeit nicht so. Bis ich mit der richtigen Hundepsychologin auf folgendes gekommen bin: Sucht! Und dann ist mir aufgefallen, wie er auf Wild reagiert. Sein gehetzter Blick, sein Winseln, sein Zittern. Und dann habe ich begriffen. Er WILL mein Verbot akzeptieren. Aber er kann es nicht. Als ich das begriffen habe, war es nicht mehr ein Kampf gegen meinen Hund, sondern ein gemeinsamer, gegen die Sucht. Ich war nicht mehr wütend, wenn er an der Leine ein Reh sah, sondern ich habe ihm geholfen ruhiger werden zu können. Kein Schimpfen mehr oder Ermahnen. Ein ruhige Energie an den Tag legen und ihm da durch helfen.
Seit Jahren können wir jetzt durch den Wald streifen, er ein paar Meter neben mir. Wenn er ein Wild sieht, gibt es von mir kein "AUS", sondern ein ruhiger "Nein, komm weiter. Das lassen wir". Manchmal startet er noch durch, aber sobald ich aktiv werde, bremst er und dreht ab. Manchmal sieht er noch sehnsüchtig hinterher. Dann stelle ich mich dazu und wir sehen dem Wild nach. Das darf er
Mit diesem Hintergedanken gehe ich auch an den Border heran. Hunde suchen keinen Streit im Haushalt oder gehen gerne auf die Nerven. Manche Hunde können nicht anders. Und ich denke, wenn ich mit Verboten, Druck, Schimpfen an den Border herangehe, wird der nur noch zappeliger.
Über eure Gedanken zu dem Thema wäre ich sehr dankbar.
Wir gehen jetzt gassi. Mit der Pistolenkugel
PS Die Besitzer leinen ihn auch nicht mehr ab. Er jagt sogar die Vögel über unsren Köpfen
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