Hallo,
ich empfinde es als anstrengend und verwirrend
Mich mit den mengen, den Verhältnissen, den Bestandteilen auszukennen ist mir nie gelungen. (Aber ich habe es auch nicht intensiv versucht).
Da ich lediglich einen Kühlschrank mit Gefriefach habe, und keine Möglichkeit für eine Gefriertruhe oder ähnliches,
habe ich auch ein platzproblem. Die einzelen Komponenten großzügig im Vorfeld zu kaufen, zu portionieren und anschließend alles einzufrieren ist mir nicht möglich.
Ein weiterer negativ Punkt ist, dass ich ohne Garten in einem Mehrfamilienhaus lebe.
Ich möchte nicht dass Arek in der Wohnung Knochen abnagt, oder andere größere stücke zerkaut (die größer als ein Napf sind) und alles mit Blut einschmiert ...
Ohne entsprechende Geräte kann ich auch nichts klein hechseln
Ich habe mich vor 4 Jahren für Fertigbarf entschieden.
Mit Hilfe von Barf-Kennern aus einem anderen Forum, habe ich einen Anbieter gefunden, der eine gute Zusammensetzung anbietet.
seitdem bestelle ich dort regelmäßig 10 KG Fertigbarf in unterschiedlichen Sorten - 10 KG passen ins Gefrierfach.
Das Fertigbarf (wo alles schon drin ist) kommt gehechselt in 1kg Würsten zu uns.
Ich muss es dann noch portionieren was schon etwas aufwendig ist - aber man fuchst sich ein.
Eklig ist es auch (hinterher siehts meistens aus, als hätte man ein Schwein geschlachtet) - das Blut und alles, wenn man es eben nicht gewöhnt ist - Aber auch daran gewöhnt man sich und mit der Zeit entwickelt man Technicken, um sich Arbeitschritte (wie langes Putzen im nachhinein) vermeiden zu können)
Es muss etwas antauen (erst öffnen - rohes Fleisch darf NUR auftauen wenn Luft rankommt - beim Auftauen bilden sich schädliche Gase die entweichen müssen, sonst ist es gefährlich für den Hund, wenn er das dann frisst)
Dann sechstel ich die Würste und tue jeweils ca 180g in ein kleines Gefriergefäß. (Areks Tagesportion sind etwa 180g)
Die kleinen, befüllten Gefriergefäße (wir haben uns etwa 40 davon gekauft), kommen dann wieder in das Gefrierfach.
Jeden Abend stellen wir ein gefäß raus, machen den Deckel ab damit es über Nacht auftauen kann. Am nächsten Tag bekommt Arek es dann - zusätzlich braucht er noch Kohlenhydrate - die geben wir extra zu (Reis, Nudeln, kartoffeln die beim Kochen abfallen, Reisflocken oder 7-Korn-flocken oder Dinkelflocken gibt es, wenn wir nicht kochen. Wenn wir gar keine Kohlehydrate da haben, tuts auch ne Scheibe Brot.
Kohlenhydrate sind in unserem Fertigbarf tatsächlich nicht drinne - nach ca. 2 Jahren hat sich bei Arek heraus gestellt, dass er für die Ernährung aber welche braucht. Also bekommt er sie.
Das Gute am Fertigbarf ist - das man alles zusammen hat was man braucht, ohne sich selber groß auszukennen, dass es weniger Platz im Kühlschrank wegnimnmt, dass man sich nicht ums abwiegen/abmessen kümmern muss. Der Arbeitsaufwand ist geringer denke ich.
Und das man beim Fressen keine Sauerei hat
(wenn der Hund Knochen abnagt usw.)
Der Nachteil ist, das es sein kann, dass man individuell noch etwas hinzufügen muss (wie bei uns die Kohlenhydrate), denn Ferigbarf ist nicht individuell auf den eigenen Hund abgestimmt.
Es ist teurer als selber Barfen. (klar, das Zusammenstellen und Kleinhacken ist eine dienstleistung und kostet)
die Lieferkosten von Tiefkühlware sind recht hoch. (8 Euro für 10kg)
Für meinen 10KG Hund zahle ich im Schnitt 1 Euro pro Tag fürs Essen (inklusive Lieferkosten) - das ist für mich gut hinnehmbar.
Man muss den Leifertermin gut planen - ich kann die Tiefühlware nicht übers Wochenende oder so in der Postfiliale lassen. dann taut es unter Verschluss auf und ich kann alles wegschmeißen.
Aber 2 Nächte (Lieferweg) hält die Styroporverpackung die Ware tiefgefroren.
Barf an sich ist schon aufwendiger als Trocken- oder Nassfutter.
Wenn wir auf Reisen sind kann ich es schlechter mitnehmen.
Ich muss das Kühlschrank abtauen gut timen. ich muss jeden abend dran denken das Futter rauszustellen, sonst hat der Hund kein frühstück (Es dauert gute 5-7h bis es genießbar ist).
Aber die Vorteile überwiegen.
Mein Hund liebt es! Ich kann es abwechlungsreich gestalten (täglich unterschiedliche Sorten füttern)
die gesundheitlichen Probleme haben wir dank des Barfens gut in den Griff bekommen.
Fell und Geruch sind toll!
Er hat mehr Mundgeruch als früher - aber das kommt von den Kohlenhydraten die er bekommen muss. Die ersten 2 Jahre nur mit Fertigbarf, hat er gar nicht aus dem Maul gerochen.
(und man riehcts auch nur- wenn man ganz dicht vor sein offenes Maul geht und dran schnuppert - da spassiert ja im Alltag nicht wirklich ...)
Das Problem ist, dass zum Verdauen von rohem Fleisch eine sehr starke Magensäure benötigt wird. Der Hund produziert diese.
und wenn sie zu stark, oder zu viel ist, kann es, wie bei unserem Arek, zu Sodbrennen, saurem Aufstoßen und Nüchternerbrechen kommen.
Nicht nur dass der Hund sich unwohl fühlt, und auf den Boden spuckt - es besteht auch ein hohes Risiko für Magenentzündungen, Speiseröhrenveretzungen, chronische Gastritis usw.
Daher gibts bei uns täglich 3 Mahlzeiten (damit er keinen nüchternen Magen hat) und eben Kohlenhydrate - die binden die Magensäure etwas und füllen den Magen und geben der starken Magensäure was zu tun.