das leid der billigwelpen

franka

Foren-Guru
Das Leid der Billig-Welpen

Bild-am-Sonntag-Reporter entlarven die miesen Geschäfte der Hundemafia in Deutschland


  • Vergrößern BILD-Investigativ Bild-am-Sonntag-Reporter entlarven die Geschäfte der Hundemafia

    Reporterin Katharina Windmaißer mit zwei auf dem Schwarzmarkt gekauften Welpen. Wir haben die Terrier Tierärzten übergeben




Sie züchten Hunde in Osteuropa und verramschen sie auf Parkplätzen in ganz Deutschland.
BILD-am-SONNTAG-Reporter decken das miese Geschäft der Hunde-Mafia auf, die kranke Rassetiere für 500 Euro verkauft. Die Hälfte der Welpen stirbt bereits auf dem illegalen Transport über die Grenze.
„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.“ (Deutsches Tierschutzgesetz, Paragraf 2)
Wir sind mit dem Gesetzesbrecher Herrn G. verabredet. Vermutlich heißt Herr G. ganz anders. Sein schwarzer Volvo V 70, mit dem er am vereinbarten Treffpunkt in Regensburg vorfährt, ist jedenfalls auf einen anderen Namen zugelassen. Aber in den E-Mails und jetzt am Straßenrand in Bayern nennt sich der korpulente Mittfünfziger mit dem ausgeprägten sächsischen Akzent Herr G.
Herr G. verkauft Hunde zum Schnäppchenpreis. „Superliebe Welpen von Mutti und Vati“ lautet sein Standardtext in den diversen Kleinanzeigen bei Ebay, fast-alles.net oder hundemarkt24.de. Und weiter: „Unsere Welpen werden liebevoll in der Familie mit Kindern (. . .) im Haus und Garten aufgezogen.“
Die Handynummer unter dem Text ist immer dieselbe. Nur die Hunderassen und die angeblichen Wohnorte des Verkäufers wechseln.
Wir, die BILD-am-SONNTAG-Reporter, geben uns als tierliebes Paar aus und wollen einen von G.s Hunden kaufen, einen Scottish Terrier. Herr G. hat uns zuvor Fotos von zauberhaften Welpen geschickt, die angeblich zwölf Wochen alt sind. Im Foto-Hintergrund sprießen Sommerblumen.
Normalerweise kostet ein solcher reinrassiger Welpe zwischen 1000 und 1200 Euro. Herr G. verlangt 530 Euro in bar. Das Tier habe zwar keine Zuchtpapiere, sei aber „zeitgemäß geimpft, mehrfach entwurmt und tierärztlich untersucht“, verspricht er.
Für das Treffen schlägt Herr G. einen Parkplatz vor, zu ihm nach Hause kommen sollen wir nicht, der Weg wäre für uns zu weit und er sei sowieso zufällig in der Gegend.
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Welpen-Mafia Das miese Geschäft mit den Hunde-Babys

Quelle: BILD.de/Lorenz/Zauritz


Als Herr G. die linke hintere Tür und den Kofferraum seines im Vogtlandkreis (Sachsen) gemeldeten Kombis öffnet, blicken wir auf vier Hundeboxen. G. übergibt uns ein schwarzes Fellknäuel, einen mageren Welpen mit stumpfem, struppigem Fell.
Der Hund habe wohl auf der Fahrt nicht an sich halten können, entschuldigt sich G. für den beißenden Gestank nach Urin und Kot. Er überreicht uns einen polnischen Impfpass und einen Kaufvertrag, in den er eine polnische Adresse einträgt. Er züchte jetzt „in Schlesien“, das sei preiswerter, sagt G. Schlesien? Er meint eigentlich Polen. Hatte er nicht geschrieben, die Hunde würden in seiner Familie aufwachsen, er sei nur Hobbyzüchter?
In Wahrheit steckt hinter G. ein System, das mafiaähnliche Strukturen hat. Ein System, das Hunde aus Osteuropa nach Deutschland schleust und hier aus dem Kofferraum heraus verscherbelt. Ohne Papiere, manchmal mit gefälschten Impfpässen, dafür oft krank und nicht selten schon nach wenigen Tagen tot.
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Kurz nach der Übergabe des Hundes: Die Reporter Jürgen Damsch (links) und Katharina Windmaißer mit dem Scottish Terrier. Hundedealer G. wickelt im Hintergrund schon die nächsten Käufe am Telefon ab Foto: Martin Lorenz


„Die Hunde werden unter schrecklichsten Umständen in Osteuropa gezüchtet und kommen in meist illegalen Transporten über die Grenze nach Deutschland“, sagt Birgitt Thiesmann. Sie arbeitet für die Tierschutzorganisation Vier Pfoten und schätzt, dass 50 Prozent dieser Billig-Welpen den Transport nicht überleben. „Sie sind krank und wurden viel zu jung von der Mutter weggenommen.“ Die Mütter selbst haben häufig Tumore an den Zitzen, die Welpen infizieren sich mit Paravirose, einer lebensbedrohlichen Viruserkrankung, Würmern oder Staupe (siehe auch Kasten auf Seite 10). Wie viele Tiere so ins Land kommen? Schwer zu sagen, Schätzungen gehen von 500 000 Welpen pro Jahr in Deutschland aus, von denen etwa 100 000 aus dem Ausland stammen.
 
Ich verspüre immer nur Wut, die aufkommt, wenn ich das sehe und höre. Warum nur nimmt das kein Ende. Warum gibt es immer noch Käufer für diese armen Geschöpfe.
Es wird doch wirklich genug publik gemacht in den Medien und davor gewarnt, dass man sich da um das vielfache an Kosten aufbürden kann mit so einer armen Fellnase.
Unverständlich!
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Ulli,

das ist einfach die "Geiz ist Geil" Fraktion. Denn wenn man dem Welpen Glück hat und ihm fehlt wirklich nichts, kann man damit angeben, man hat einen kleinen Welpen gerettet.
Und wenns dann schief geht, werden die Foren mit ihrer Heulerei zugespamt.
Da kann man warnen, aufklären und so weiter, es wird erst aufhören, wenn die alle auf ihren Welpen sitzenbleiben.

Rosi
 
Wie kann man denen das nur klar machen? Sie retten nichts, sie fördern und treiben diese kranke "Hundezucht" ledeglich an.
 

storbi

Foren-Guru
Ja,leider ist es so.Je mehr Menschen da einen Hund kaufen,desto mehr wird dort gezüchtet,besser gesagt "produziert".
 

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