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Heute auf dem Hundeplatz...

Fritzmax

Mitglied
... bekam meine Freude über Fritz einen kleinen Dämpfer.

Ich bin seit ca. 10 Jahren im selben Hundesportverein, also Ehrensache, dass ich nach längerer Sport-Abstinenz meinen Welpen dort vorstelle. Ich hole ihn also aus dem Auto, er schaut herum, geht drei Schritte rückwärts, setzt sich hin und schaut erstmal. Deutlich sichtbar, dass ihn die Situation etwas überwältigt. Sportkollegen kommen zu uns rüber, hocken sich hin und strecken ihre Hände nach Fritz (der Welpe) aus, Fritz zögert, legt den Kopf beschwichtigend auf die Seite. Deutlich sichtbar, dass ihm die Situation etwas unangenehm ist. Kommentar mit vorwurfsvollem Blick: "Der kennt aber noch nicht besonders viel."
Sehe ich es falsch, dass der Hund erst 8,5 Wochen alt ist und sein Weltwissen dementsprechend eingeschränkt ist ? Er hat doch noch ganz viel Zeit, um alles kennenzulernen.

Später: "Ist das ein Border?" "Ja." Dann Kommentare ähnlichen Wortlauts: "Die sind ja toll, aber im Haus wären mir die zu zappelig." "Oh nee, wieviel Zeit willst du denn jeden Tag aufbringen." "Hoffentlich kriegst Du das hin mit Hund, Arbeit und Kindern, Blablabla." Hier sind doch Leute mir Border im Forum. Die rennen doch gar nicht den ganzen Tag wie wild durchs Haus. Oder doch? Unser großer Border-Mix ist im Haus gar nicht zu merken. Auch als er jünger war mussten wir ihn oft suchen weil er sich eine ruhige Ecke zum Pennen in einem der Schlafzimmer gesucht hatte.

Kommt Leute, macht mir mal ein wenig Mut.
Liebe Grüße
 

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Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Dass Border Collies in Haus oder Wohnung sehr zappelig seien, ist ein Vorurteil, das sich leider hartnäckig hält. Aber: Bei den Border Collies ist es wichtig, dass der Hund "Ruhe halten" lernt - sonst kriegst möglicherweise wirklich einen aufgedrehten BC.

Bis Mai diesen Jahres hatte ich zwei Border Collies, beide sehr ruhige Vertreter ihrer Rasse. Unauffällig in der Wohnung und im Garten.

Mit achteinhalb Wochen muss Dein Welpe noch nichts routiniert wissen bzw. können. Aber Grundgehorsam kann schon trainiert werden und an der Bindung zu Dir kann ebenfalls schon gearbeitet werden. Beides natürlich spielerisch.

Also, Bange machen gilt nicht und ran an das Bordertier.
 

Fritzmax

Mitglied
Hallo Rolf, danke für Deine ermutigenden Worte. Ich finde auch, dass er noch nicht alles kennen und wissen muss in seinem zarten Alter. Er ist ja noch sehr jung - auch für einen Welpen - und für die ersten zwei Wochen habe ich mir überlegt soll er einfach nur überall wo und wann es geht mit uns zusammen sein, sei es beim Einkaufen, wenn ich die Kinder von der Bushalte hole, beim Reiten, abends in der Kneipe etc etc.
Desweiteren stimme ich diesem Artikel voll zu. Fritz geht sehr gut an der Leine, die zwingend nötig ist, weil wir an einer sehr stark befahrenen Hauptstraße wohnen. Er zieht fast gar nicht und lässt sich sehr gut korrigieren. Wenn ich an- und ableine und den Napf mit Futter fülle, lasse ich ihnen absitzen.
Das mit dem Ruhe lernen habe ich schon oft gehört. Ich spiele vormittags nicht mit ihm, weil ich dann eigentlich arbeite und er in meiner Abwesenheit auch keine Achterbahn im Wohnzimmer fahren kann. Heute morgen hat er mal kurz aufgedreht. Da habe ich ihn - zack - in den Kennel, der im Wohnzinmer steht, gesetzt, da hat er dann kurz geprottelt und dann ist er sehr fest eingeschlafen.
Ich finde wir sind auf einem guten Weg.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Was Du beschreibst, sieht doch richtig gut aus. Ich denke auch, dass Ihr auf einem guten Weg seid.

Der von Dir gelinkte Artikel ist interessant und wie ich finde eine gute Hilfe für -noch- unerfahrene Welpenbesitzer.

Mach einfach so weiter mit Deinem Welpen und das wird schon.
 

Lucy

Foren-Guru
Sorry, aber was sind denn das für Hundehalter in diesem Verein. Wenn sie Hunde lesen könnten, hätten sie bemerkt, das sich Fritz vorbildlich benommen hat. Der Border gehört zu der intelligentesten Hunderasse. Er prüft und fragt nach, er ist kein Haurucktyp und kein "Rabauke", was dort wohl einige Leute als schlau empfinden.
Ich finde, was du schreibst, wie er sich verhält und wie ihr mit ihm umgeht ist o.k. Das Ruhehalten scheint er ja gut zu kennen und auch sich selbst zu verordnen, wenn er genug Eindrücke gesammelt hat, indem er sich zurück zieht. Dann sollte man ihn auch nicht stören. Wenn er wieder bereit ist, etwas neues zu Erobern, kommt er schon wieder vor. Dieses Signal solltest ihr unbedingt beachten.
Für diese Leute scheint ein funtionierender Hund wichtig zu sein, die Beziehung zwischen Hund und Mensch sollte auf Harmonie und gegenseitiges Verständnis bezogen sein. So habe und lebe ich mit meinen Fellnasen. Wir sind in allen Bereichen "eine Einheit".
Ich habe mit Lucy (Bordermix) ein absolutes Nervenbündel bekommen, jetzt ist sie schon eine sehr gute Mitbewohnerin, die auch gelernt hat ihre Ruhephasen zu genießen. Die freude und Freiheit, die sie mitlerweile kennengelernt hat, macht uns und ihr viel Freude. Und ja, ich habe einen, wenn es für mich wichtig ist, sehr gut im "Gehorsam" stehenden Hund.
Lass dich nicht verrückt machen und gehe deinen Weg, der auch die Bedürfnisse deiner Fellnase gerecht wird.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

storbi

Foren-Guru
Auch ich denke ihr seid auf dem gutem Weg. Vertrauen und Bindung aufbauen ist jetzt das Wichtigste. Langsam an die Grundregeln, Leine ,komm, Sitz Und co. ranarbeiten und viel Loben. Ein Nein kennen lernen und schlechtes ignorieren. Dafür immer auf dem Punkt bei gut gemachtem loben.
L.G.Storbi
 

Fritzmax

Mitglied
Hallo zusammen und danke für die Mutmachworte.

Ich persönlich finde uns auch auf einem guten Weg. Jeden Tag sehe ich wie Fritz sich sein neues Zuhause ein Stück mehr erobert. Natürlich ist er dabei recht zurückhaltend. Manchmal auch schwer beeindruckt, aber ich finde ihn keinesfalls unausgeglichen.
Es kann ja auch nicht jeder den Alphahund bekommen.
Heute im Garten hat er offensichtlich zum ersten Mal Kinder auf einem Trampolin gesehen - und wieder: Hinsetzen und schauen. Mein Mann und ich sind dann ohne den Hund zu beachten um das Trampoilin herumgegangen und haben es dabei angefasst. Und siehe da: Fritz hat auch mal geschaut, was das für ein "Teufelsgerät" ist und ist danach mit hochgerecktem Kinn und aufgestellter Rute zu uns zurückgewackelt.
Heute Nachmittag sind wir in die Innenstadt gefahren, damit er mal eine Fußgängerzone kennenlernt. Das hat auch gut geklappt. Nächste Woche setze ich mich mal an den Busbahnhof mit ihm.
Zugleich ist er sicher der gelehrigste Hund, den ich je hatte. Seit gestern Morgen lasse ich ihn beim füttern und anleinen absitzen und, total crazy, heute hat der das schon generalisiert und kann auch in anderen Situationen "Sitz". Ich bin gespannt wie der sich weiter entwickelt
Euch noch einen schönen Abend.
 

storbi

Foren-Guru
Wenn man das so hört ,seid ihr voll gut auf den richtigen Weg.
Alphahunde können auch ganz schön anstrengend sein kann auch nicht jeder erziehen.
Durch euer vorsichtiges ranführen an neue Dinge, baut ihr eine tolle Bindung auf. Er schenkt euch Vertrauen und wird dann von ganz allein selbstsicherer.
Es ist schön von solchen tollen Fortschritten zu lesen.
L.G.Storbi
 

Lucy

Foren-Guru
Ja, auch ich habe meine damaligen Welpen ruhig an alle neuen Dinge heran geführt. Wenn ein Welpe gleich auf alles geht, was sich bewegt und es für uns Menschen aussieht, als wenn er vor nichts Angst hat, bedeutet es noch lange nicht, das dieser Welpe mal ein Alpha-Tier wird und alle Situationen souverän beherrscht. Ich habe oft bei anderen Leuten genau das Gegenteil erlebt. Diese Hunde wurden oft zu Problemhunden, weil sie sich nur auf sich selbst verlassen haben und nie gelernt haben ihrem Menschen zu vertrauen. Diese Fehlleistung kostet viel Kraft und Geduld, denn ich habe gerade so eine Aspirantin am Start.
Ja, gerade diese Fellnasen sind sehr gelehrig. Wenn man ihnen ruhig und bedächtigt zeigt, wie man miteinander umgeht und was man erwartet, werden sie es gern tun. Eure Fellnase lernt schnell und wenn ihr "offen" für sie seit, werdet ihr auch noch vieles von ihr lernen. Wichtig dabei ist, ihr alle habt viel freude daran.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Super, dass Du weiter berichtet hast, Fritzmax. Danke schön.

Auch ich sehe Euch auf einem superguten Weg. Klar ist Euer Welpe sehr gelehrig. Wie Heike schon schrieb - die Border Collies zählen zu den intelligentesten Hunderassen. Sie haben den Intellekt eines drei- bis vierjährigen Kindes und das ist enorm.
 

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