Unser Hund (Border-Mix) 1 1/4 wird aggresiv?

J

Jutta-Marion

Guest
Unser Chep ist als Welpe zu uns gekommen und hat sich zu einem gesunden, agilen Hund entwickelt. Wir waren mit ihm in der Welpengruppe und dann kam leider Corona. Er geht früh morgens mit meinem Mann zum Spazierengehen raus und powert sich dabei mit "Hundefreunden" richtig aus. Am liebsten mit 2 Aussies. Nun hat er heute ein für uns nicht nachvollziehbares Verhalten gezeigt: Während des Spiels in der Wiese fingen beide an sich ernsthaft zu balgen. Das war kein Spiel mehr und diese Aggressivität ging von unserem Hund aus. Was hat das zu bedeuten? Wäre für eine sachkundige Meinung sehr dankbar.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Jutta-Marion, Hundeverhalten so aus der Ferne und ohne den Hund je gesehen zu haben, ist sehr schwierig.

In meinen Augen sind die Border Collies eine sehr faszinierende Hunderasse.

Was mir sofort auffiel ist, dass Eure Fellnase zwar ordentlich ausgepowert wird - und das war`s. Auch mit einem Bordermix kannst Du davon ausgehen, dass ihr mit dem Border einen workaholic auf vier Pfoten habt. Stundenlang am Fahrrad laufen oder langes toben reicht nicht aus. Der Border will arbeiten, und zwar auch geistig. Biete Eurer Fellnase intelligente Spiele an, wie beispielsweise Spielsachen nach deren Namen zuzuordnen und dann spielerisch mehrere Gegenstände hinstellen und Euer Hund bekommt das Kommando: "Hol Ball". Dann sollte er den Ball bringen und den Plastikknochen und einen weiteren Gegenstand ignorieren. Falls Ihr im Wald spazieren geht, könnt Ihr Waldagillity anbieten.

Auch Border-Mixe haben oft ein sogenanntes "Will to please" , ein unbedingt gefallen wollen, vererbt bekommen. Und genau diese Rückmeldung bekommt Eure Fellnase wahrscheinlich nicht.

Der Border Collie ist ein Koppelgebrauchshund,das heisst, er kann ideal an Vieh arbeiten. Dazu ist es nicht nötig, selbst Vieh zu halten. Manch Schäfer freut sich, wenn jemand anfragt, ob er seinen Hund bei ihm, dem Schäfer, zum Hüten ausbilden darf. Nach der Hüteausbildung könntet Ihr dem Schäfer beim Ausstallen usw. helfen.

Der Border Collie ist ein sehr umgänglicher und ein guter Familenhund, solange er nicht Unter- und/oder Fehlbeschäftigt ist. Ist ein Border Unter- und/oder Fehlbeschäftigt, beginnt er, sein Wesen negativ zu verändern. Dann wird er vom liebsten Familienhund zum schlimmsten Haustyrannen. Meist beginnt diese Karriere damit, dass der Border zunächst mit anderen Hunden schlimmsten Zoff beginnt. Oder er beginnt damit, stundenlang einen Gegenstand zu hüten. Wird das nicht sofort gestoppt, fängt er damit an, seine menschliche Familie zu traktieren und zwar in übelstem Ausmass. Dieses unerwünschte Verhalten hört nach 4 bis 6 Wochen auf, nachdem der Border so gehalten wurde, wie er gehalten werden sollte.

Gut, die Hundeplätze sind wohl wegen Corona gesperrt, aber eventuell ist es möglich, einen guten Hundetrainer hinzuzuziehen. Der Hunderainer sieht Euch und Euren Border im normalen Alltag und wird kompetente Hilfe geben können.

Mit Euerer Fellnase wüsche ich Euch viel Glück und alles Gute.
 

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