Border Collie aufnehmen?

Miaumiau23

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute,
mein Freund und ich überlegen eine BC Hündin aufzunehmen, sie ist knapp 2 Jahre alt.
Die Besitzerin gibt sie ab, weil sie ihren Zweithund an der Leine dominiert und sie es nicht gehandelt bekommt (sie hat 4 Kinder und ist mit der Situation überfordert).
Da sie bei uns Einzelhund wäre, sollte das erstmal kein Problem werden, trotzdem wäre es spannend, wenn ihr da ein paar Anregungen hättet.

Die Sache ist nur die, dass wir zur Zeit noch in Berlin wohnen und dann ab Mai mit unserem Bus auf Reisen gehen wollen. Ich würde mich gerne dem Hund annehmen, mach mir aber ein paar Sorgen wegen der Wohnsituation. Der Hund wohnt jetzt noch am Stadtrand, wir wohnen in Lichtenberg, zwar in der Nähe eines Parks, dennoch ganz schön viel Stadt. Es heißt ja Border Collies sind keine Stadthunde und das versteh ich auch. Dennoch könnte es ja sein, dass sie klarkommt, die paar Monate, die wir jetzt noch hier sind.
Dazu kommt noch, dass der Hund bis jetzt mit dem Zweithund bis zu 7 Stunden alleine war. So lange müsste er bei uns nie alleine sein, trotzdem frage ich mich ob man es ihr jetzt noch beibringen kann, ganz alleine zu bleiben? Hat da jemand Erfahrung?
Mein letzter Hund war ein Königspudelrüde, er war super und alles hat mit der Zeit prima geklappt, auch wenn er einige schlechte Erfahrungen von seinem Vorbesitzer mitgebracht hatte. Dennoch ist es ja eine Entscheidung fürs Leben und ich wollte einfach mal um Rat fragen.
Liebe Grüße
 

Scanny

Alter Hase
Hi,

Die Besitzerin gibt sie ab, weil sie ihren Zweithund an der Leine dominiert und sie es nicht gehandelt bekommt
Ich würde ja fast vermuten, dass das nix mit Dominanz zu tun hat, sondern dass der Zwiethund vom BC gehütet, gemaßregelt, in die Schranken gewiesen, kontrolliert, ... wird. Da kommen halt die BC Gene durch ^^ das liegt im Blut und macht Spass ;) und wenn sie da eben gelassen wird, macht sie es halt.
Obwohl man das nicht beurteilen kann wenn man es nicht sieht - aber "Dominanz" ist es bei den meisten Hunden einfach zimelich selten.

ich denke die Hauptfrage wäre:
Wollt ihr einen BC in eurem Leben (und habt euch mit den Rasseeigenschaften, dem Wesen usw. auseinandergesetzt?)
Oder
Wollt ihr jetzt einfach diesen Hund, weil er eben zufällig "gerade da ist". Und Hilfe braucht.

Wenn es der zweite Grund ist, würde ich davon abraten. Dann klingt es eher nach "Spontankauf" und "Helfersyndrom". Beides eher unüberlegte Dinge und oft gehts in die Hose auf lange Sicht. gerade bei einer spezielleren Rasse (wo der BC mMn mit dazu zählt).
Und dann merkt ihr alle, dass dieser Hund, diese Rasseeigenschaften doch nicht in euer Leben passt, der Hund wird erneut das Zuhause wechseln müssen und niemandem ist geholfen ...

Habt ihr euch mit den eigenscahften auseinandergestezt, kennt vielleicht shcon Rassevertreter in echt, seid ihr sicher dass ein BC in euer Leben passt - dann sieht die Sache shcon Anders aus.

BC sind ja einfach ser reizoffene Hunde, eine sehr reizvolle Umgebung wie "Großstadt" ist da oft überfordernd.
Ob dies bei eurer Wohnsituation und dem 2. jährigen BC auch zutrifft, kann niemand sagen. Denn das ist auch immer eine Frage des individuellen Charakters des Hundes, und den Anforderungen des Familienalltags.
Bei 4 Kindern und einem anderen Hund, würde ich fast vermuten dass er zur Zeit sogar mehr Reizen ausgesetzt ist, als bei euch in der Stadt.

Alleine bleiben kann ein Hund immer lernen, egal wie alt er ist.
Manchmal dauert es eben etwas länger (manchmal auch sehr lange - Jahre lang - aber das ist selten und hat auch was mit Vorerfahrungen und individuellem Charakter zu tun).
Es ist generell sinnvoll, auch wenn man es nicht braucht, dem Hund trotzdem das Alleine bleiben stück für Stück beizubringen - jeder kommt früher oder später in die Situation, wo der Hund mal (bitte keine 8h täglich!) alleine sein mmuss, - und dann ist es für den Hund normal.
Und Alleine bleiben lernen ist stressfreier und erfolgversprechender, wenn man die zeit nicht im Nacken hat.

Ab Mai auf Reisen klingt gut.
Wenn ihr wieder Zuhause seid, passt ein Hund aber auch noch in euer Leben oder? ;)

Mit Hund in unterschiedliche Länder zu reisen sollte aber auch noch vernünftig vorbereitet werden.
Zwecks Einreisebestimmungen, Futtermitnahme, Ländergesetze (Leinenpflichten?), Gefahren (Mittelmeerkrankheiten würden mir z.B. Sorge machen) usw ...

Edit:
Bedenke auch dass ein 2 Jähriger Hund noch nicht erwachsen ist. Pupertät, Hormonveränderungen usw. sind da ein Thema womit man einfach arbeiten muss, bzw womit man erstmal leben muss. (Beim Pupertierenden Hund wird das Gehirn "neu verkabelt" und alles was er mal konnte, kann da wieder gut verlernt werden ;) )
Herkunftsbedingt und Altersbedingt würde ich einfach nicht zu viel erwarten was Erziehung betrifft und mich drauf einstellen, ganz von vorne anzufangen. Und dann muss man einfach bereit sein, Zeit, Nerven und Geduld zu investieren (vielleicht auch Geld wenn man sich Hilfe holen möchte).
 
Zuletzt bearbeitet:

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Mit Deinem post bin ich ganz bei Dir, Scanny.

Bei diesem Border Collie sehe ich ebenfalls kein Dominanzproblem. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass er Unterfordert und/oder Fehlbeschäftigt ist. Dann zeigen die Bordertiere das und anderes unerwünschtes Verhalten. Ein Border Collie ist ein worcaholic auf vier Pfoten und er will auch intelligent beschäftigt sein. Hier ist sehr viel Kopfarbeit gefragt. Und doch - der Border Collie verlangt viel, aber er gibt sehr viel Freude zurück. Der BC hat ein sogenanntes "Will to please", er will einfach gefallen. Und er zählt zu den intelligentesten Hunderassen überhaupt. Unter anderem heisst das, dass der Border sehr schnell "lernt", nach dem Motto "Erziehung leicht gemacht." Dennoch müssen einige Kommandos mehrfach geübt werden.

Bei der Entscheidung, diesen Border Collie zu nehmen oder nicht, wünsche ich Euch ein glückliches Händchen. Wäre zu schön, wenn wir auf dem Laufenden gehalten würden.
 

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