Hund bellt und knurrt andere Hunde an der Leine an

Patriciadpk

Neues Mitglied
Hallo, ich habe einen Schäferhund mit 3 Monaten der andere Hunde an der Leine anbellt und anknurrt, ich hab versucht ihn mit Spielzeug abzulenken, ihn aus der Situation raus zu holen und alles mögliche, er beruhigt sich auch nach einer Weile aber sobald man näher ran möchte um ihn den Hund vorzustellen bellt er wieder los, andere Hunde weichen dann auch zurück daher glaube ich nicht dass das spielerisch von ihm gemeint ist sondern denke aus Unsicherheit aber alles was ich versucht habe um ihn das abzugewöhnen ist gescheitert. Abgeleint bellt er zwar auch aber rennt dann zum anderen Hund und alles ist gut. Hatte jemand schon mal das Problem und wie seid ihr damit umgegangen und habt das unterbunden?
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hi, meine Australian Shepherd-Hündin war so ähnlich drauf wie Dein Schäferhund. Ich hatte den Eindruck, dass sie angeleint "mutig" sein und andere Hunde bepöbeln kann, weil am anderen Ende der Leine das starke Herrchen ist und sie mutig beschützen wird.

Das Problem habe ich mit einer Schleppleine in den Griff bekommen. Sie war zwar angeleint, jedoch hatte sie einen grossen Bewegungsradius, der es ihr erlaubte grössere Runden zu laufen als an der normalen Leine. Über mehrere Wochen ging das so, und nach und nach habe ich die Schleppleine immer kürzer genommen, bis ungefähr die Länge der normalen Leine erreicht war. Bis heute hat sie dieses anfängliche ungewünschte Verhalten nicht mehr gezeigt. Vielleicht ist das ja ebenfalls eine Option für Dich. Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg.
 

Scanny

Alter Hase
Nabend,

Ein Problem lässt sich am einfachsten beheben, wenn man die Ursache kennt.
Also überlege WARUM bellt und knurrt dein Hund die anderen an?
Dahinter steht ein Bedürfnis. Vielleicht will er spielen, vielleicht ist er Unsicher, vielleicht will er einfach pöbeln
(sry, aber Schäferhunde neigen oft zum stänkern wenn man sie lässt ...)

WAS genau bei deinem Hund der Grund dafür ist, kann dir hier keiner sagen - denn wir sehen den Hund ja nicht in seinem Verhalten (und selbst dann würde ich mich schwer tun - so sattelfest in der Hundesprache bin ich leider nicht)

Ich empfehle dir daher: Suche dir einen guten Hundetrainer der mit euch Gassi geht, der sich den Hund anschaut. Der sagen kann WARUM er so ist udn was du tun kannst um es abzustellen.
Eine Trainer-Umkreissuche mit (wie ich finde) meist geeigneten Trainer findet man hier:https://www.trainieren-statt-dominieren.de/

Ganz wichtig:
Dein Hund ist 3 Monate alt - du kannst ihn gerade mal erst 1 Monat haben.
du bist weit davon entfernt "alles probiert" zu haben ;)

Hundetraining braucht Zeit - und gerade bei einem Leinenpöbel-Problem mit einem Schäferhund ist es wichtig
A den richtigen Weg einzuschlagen und
B konsequent zu sein

Probiere nicht in 2 Wochen 30 Methoden aus - das verwirrt und baut Frust auf - beim Hund und bei dir.
suche dir einen Trainer der euch 1 oder Möglichkeiten an die Hand gibt - Fahre diese Linie für eine lange Zeit (mehr als 3 Tage!) und sei konsequent.

Bitte bitte, lass deinen Hund nicht ohne Leine auf andere Hunde mit Leine zurennen. Das ist unter Hundehaltern sehr unhöflich.
Spätestens wenn dein Schäfi 20-30 kg hat wirst du damit große schwierigkeiten bekommen.
Zumahl Schäferhunde auch nicht immer nett aussehen und mit jedem spielen wollen ...

Ein Hund der (noch) nicht auf den Rückruf hört, gehört gesichert an die Leine (oder Schleppleine.)

Hundekontakt AN der Leine ist ebenfalls selten eine gute Idee.
Hunde kommunizieren viel mit dem Körper, viel mit Bewegungen. Das geht schon auf 5-10 Metern Entfernung los.
Ein Hund an der Leine ist in der Kommunikation eingeschränkt - er kann nicht so kommunizieren wie er möchte.

Ein unsicherer Hund würde z.B. einen Bogen laufen oder stehen bleiben und sich hinlegen.
Stattdessen muss er an der Leine - mit seinem Menschen - frontal auf den anderen Hund zuhene
(frontales drauf zugehen ist in der Hundesprache eher eine agressive Geste).

Da reagieren einfach viele Hunde dann mit Bellen und keifen an der Leine - weil sie den Anderen auf Abstand halten wollen - Angriff ist die beste Verteidigung.

Außerdem bringt es einem angeleinten Hund auch gar nichts, mit anderen Hunden Kontakt aufzunehmen.
"Mal hallo sagen" ist unter Hunden quatsch. (unter Menschen ja eigentlich auch ...)
An der kurzen Leinen können sie eben schlechter kommunizieren.
Wenn sie sich gut verstehen udn spielen wollen, geht das nicht weil sie angeleint sind.
Dann muss ich das spiel abbrechen und die Hunde auseinander zerren.
Wenn sie sich nicht gut verstehen und lieber aus dem Weg gehen wollen, geht das nicht wiel sie angeleint sind ...

Also egal wie - der Hund hat - wenn er an der (kurzen) Leine ist und einen Hund trifft, nichts gewonnen.

Außerdem verbindet er jede Hundebegegnung mit Aufregung. Er darf ja immer hin.
Sieht er einen Hund, ist er aufgeregt - weil er gleich spielen darf, oder weil er sich gleich verteidigen muss.
Das Ziel ist es aber doch, locker an anderen Hunden vorbei zu gehen.

Also darf er auch nicht jede Hundebegegnung mit "Action" verbinden. Dann wird das nie was ....
An der Leine gilt für meinen Hund "Kontaktverbot" - Hundekontakt ist gerne gesehen im Freilauf (oder Schleppleine) - aber nicht an kurzer Leine oder gar an der Flexi.
Wenn ich einen Hund sehe, rufe ich meinen ran - hole ihn auf die Seite wo der andere Hund nicht ist und halte die Leine kurz.
So signalisiere ich auch gleich dem anderen Hundehalter, dass ich keinen Kontakt wünsche.

Und da ich zwischen meinem Hund und anderem Hund bin, signailsiere ich auch meinem Hund
"Ich kümmere mich, du brauchst dir keine Sorgen zu machen!" - gerade bei unsicheren Hunden kann das helfen.
Aber dann muss man auch wirklich sich kümmern dass kein anderer Hund dem eigenen zu Nahe kommt.

Das ist manchmal nicht so leicht. viele sind immer noch der Meinung, Jeder Hund muss jedem anderen "Guten Tag" sagen oder jeder Hund muss sich mit jedem verstehen ...
Ich sage rechtzeitig "Bitte keinen Kontakt an der Leine"
Und wer dann immer noch meint sich und seinen Köter aufdrängen zu müssen (am besten mit quer ausgezogener Flexileine den ganzen Gehweg blockierend)
dem sage ich "mein Hund hat Flöhe" - dann sind die Fiffis meist ganz schnell wieder eingezogen ...
 

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