Hund???? Und wenn ja, was für einer woher?!

Julia

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe solche Fragen fangen nicht an zu nerven ?!
Wir sind wohl noch in der absoluten Findungsphase und da dachte ich ein paar Gedankenanstöße von Erfahrenen schaden da nicht.

Kurz zu uns
Wir sind eine Familie mit drei kleineren Kindern (fast 3,6,9).
Mein Mann ist mit Hund aufgewachsen (ich nur mit Hunden um unsere Familie herum und selbst mit Kleintieren und Katze) und sagt eigentlich schon immer das er das super fänd für uns (allerdings glaube ich manchmal er stellt sich das zu einfach vor ...damals haben ja Mama und Papa das meiste gemacht)
Wohnen in einem Reihenhaus mit Garten 10 min zu Fuß vom Wald entfernt.
Mein Mann arbeitet voll, kann seine Zeiten etwas flexibel gestalten (evtl. kann er den Hund auch mal mitnehmen, aber gehen wir lieber von nicht aus).
Ich bin noch zu Hause und habe auch noch nichts in Aussicht, aber würde sicher im Herbst oder so anpeilen wieder etwas Geld dazuzuverdienen, sprich etwas alleine bleiben müsste der Hund dann schon mal.

Mein Mann wollte ne Zeitlang nur einen großen Hund (sein Kindheitshund war ein Bernersennenhund), aber für mich kommt nur ein kleinerer in Frage (kein Mini aber schon klein), das passt einfach besser...vom Platz sowohl im Haus, als auch im Auto oder Garten. Auch wenn die Kinder ihn mal halten dürfen, sollen sie das auch können.

Und nicht zu allerletzter auch wegen des Geldes...ein großer Hund kann ja mal schnell das 5 oder mehrfache eines kleinen verputzen. Wir kommen gut klar mit unserem Geld, aber haben es auch nicht dicke im Moment.
Ich habe natürlich schon mehrere Infos über Kosten von Hunden gelesen...also auch Steuer, Versicherung, Tierarzt und Ausstattung ist.

Grundsätzlich sind wir gerne draußen, mein Mann joggt regelmäßig, die Kinder sind alle große Tier und Hundefans....Oma und Opa hatten einen Goldi bis vor zwei Jahren...

Ich habe trotzdem lange gegen eine Hund gestimmt, weil ich mit den Mädels recht ausgelastet bin....jetzt wird es halt langsam besser, die kleinste immer Selbständiger...Anja und ich finde es schon sehr schön, wenn die Kinder jetzt mit Hund aufwachsen könnten (Katze war übrigens auch in Überlegung, aber die beste Nachbarsfreundin der großen ist allergisch....bei Hunden ist uns niemand im Bekanntenkreis bekannt)

Und dann neben dem ob überhaupt kommt ja die Frage....was für einen woher. Wir sind eigentlich absolut für Tierheim...aus Überzeugung, weil es so traurig ist, das dort Hunde sitzen während woanders weiter gezüchtet wird....
ABER mir ist schon klar, das ein Züchterhund meist "sicherer" wäre, also Herkunft und Prägung, Charakter...

Trotzdem kann ich mich nicht mit 1000€ Kaufpreis anfreunden, wenn dafür andere Hunde irgendwo verkommen. Ich bin auch vom Typ her so....irgendwo muss doch unser Hund stecken!

Wir haben es ja nicht eilig...es muss natürlich schon passen....nur weil der kleine vom Tierschutz so süß ist, hat man nichts davon, wenn es kein Familienhund ist.
Ich versuche jetzt etwas Infos über Rassen und so zu sammeln, damit man dann suchen kann.
Ich dachte jetzt sowas Zwergpudelmäßiges vielleicht...von Größe, Statur (ich finde leider kurze Beine irgendwie komisch) und Character sollte so einer doch passen.. der Test hier hat noch Zwergschnauzer oder Mittelspitz ausgespuckt...aber ein reinrassigen Hund vom Tierschutz ist halt eh fraglich.
Beim Suchen bin ich auch bei der Auslandsvermittlung gelandet....gefühlt gibt es da 100 passende Hunde, aber ganz sauber ist das doch nicht...manche liefern den Hund dann bis vor die Tür....ohne kennenlernen oder sonst was. Nicht alle wohlgemerkt.

Man merkt vielleicht....es sind noch viele wilde Gedanke....aber vielleicht kann ja jemand Tips geben oder mal erzählen, wie er/sie zu ihrem Hund kam....Welpe oder Junghund...

So viele Fragen
Liebe Grüße
Julia
 

bluedragongirl

Foren-Legende
Lob das du/ihr so viele Gedanken für ein neues Familien Mitglied macht.

Das allein bleiben ist trainingssache und sollte je nach Charakter und Vorgeschichte angepasst werden. Ein ängstlicher, anhänglicher Hund der ein Wanderpokal war, wird dementsprechend länger brauchen, als ein Hund "ohne" vorgeschichte und wesenfester ist.

Falls es doch ein Rassehunde werden sollte gibt es verschiedene orgas die darauf spezialisiert sind z. B wie Pudel in not.

Seriöse Tierschutz Organs haben oftmals Hunde in eine Pflegefamilie wo man den Hund kennenlernen kann und man sagen kann ob der Hund Kinderlieb, verträglich ist oder welche maken er hat und wo es noch Training benötigt. Ob er evtl. eine spezielle Ernährung braucht.

Wichtig wäre noch, falls der Hund z. B aus dem Mittelmeerraum kommt ob er auf die typischen Mittelmeerkrankheiten getestet wurde.

Als wir uns für einen Hund entschieden haben, wollte mein Vater unbedingt einen, am liebsten einen Goldi oder einen labbi und ein Welpe wäre toll gewesen am besten noch ein Rüde. Da ich schon wusste das ich mich um den Hund kümmern musste. Also kam Welpe und Junghund nicht in Frage. Ich wollte am liebsten einen Senioren haben max. 15 Kilo und schön durchgemixt am liebsten schwarz und zottelig. Bekommen haben wir dann eine 3 Jährige Malamute Hündin von einer Freundin, die bald 10 wird. War doch ein guter Kompromiss XD.
Zugebenermaßen ist sie eine sehr umgängliche Hündin und sehr Tierlieb.
 

Scanny

Alter Hase
Moin,

ein schöner langer Text, ihr macht euch viele Gednaken und ich denke, ein Hund wird ein sehr schönes Leben bei euch haben =)

Ich habe keine konkrete Frage gesehen auf die man direkt antworten könnte, daher schreibe ich mal unsere "Geschichte" und meine Erfahrung/Empfehlung.

Wir haben Arek aus dem Auslandstierschutz.
(In 4 versch. Tierheimen war kein passender Hund für uns)

Zuerst haben wir uns für einen Verein entschieden, der seriös wirkte. Dabei waren uns folgende Kriterien wichtig:
- Wie ist die Aufmachung der Seite? Werden sachliche infos gegeben (vor allem auch zur tätigkeit des Vereins) oder werden ausschließlich Tiere vermittelt - am besten mit möglichst mitleiderregender Aufmachung?
- Was macht der Verein außerhalb des Hunde-vermittelns? (Die Tiere zu vermitteln sollte mMn ein recht kleines Tätigkeitsfeld sein. Wichtiger sind Hilfen vor Ort wie gesundheitliche Leistungen für die Tiere, Verbesserung der lebensbedigungen, Kastrationsprojekte, Aufklärung/Hilfe für die bevölkerung - einfach um den Tieren vor Ort langfristig zu helfen)
- Wie sind die Tiere beschrieben? (Bei "Alle lieb, alle Kinderfreunldich und Anfängergeeignet" wäre ich hellhörig.
- Wie sachlich informierend sind die Vermittler? Hinterfragen sie kritisch und beantworten meine Fragen sinnvoll, oder geht es nur darum schnellst möglich viele Hunde zu vermitteln?
- sind die vermittler auch später noch Ansprechpartner und Hilfesteller? (zugegeben, das findet man meist erst später raus)

Die Wahl fiel auf einen Verein, de rein polnisches Partnertierheim hat. Das TH an sich hat um die 100 Hunde - vermittelt wurden aber nur 20 etwa.
Zum einen weil nicht alle Hund eproblemlos in "normale" Familienhaushalte vermittelt werden können. (Stichwort Kettenhunde). Zum Anderen sind es nur ein paar aktive Vermittler die die Hunde einschätzen und beschreiben können.

Das ist für mich seriöser Tierschutz - wenige, dafür gute Vermittlungen. Klasse statt Masse.
(Bei mehr Mitarbeitern könnens natürlich mehr Vermittlungen sein)

Wir haben Arek dann tatsächlich nur vom Bild+Beschreibung ausgesucht und abgeholt.
(es waren nur 4h Autofahrt so dass es gut gepasst hat ihn vor Ort, mit den Vereinsmitgliedern gemeinsam, abzuholen).

Wir haben das große Los gezogen - so alltagstauglich, lieb, sicher und souverän - so gut sozialisiert wie Arek war, so gut hätten mir damals als Anfänger keinen Welpen erziehen können.

ABER ich werde nie wieder einen Hund nur anhand des Bildes und der Beschreibung aussuchen, ohne vorheriges kennen lernen.
Weil ich einfach jetzt weiß, was wichtig ist und wie es meinen Alltag eingeschränkt hätte, wenn Arek eben anders wäre ...
außerdem hatten wir keine Kinder, waren flexibler als heute.

Und bei Kindern im Haushalt würde ich tatsächlich eher zum Welpen vom seriösen Züchter tendieren.
Oder eben einen Hund aus einer guten, vernünftig arbeitenden Pflegestelle.
Und ich muss ehrlich sagen, als Anfänger wäre es mir wesentlich einfacher gefallen einen guten Züchter zu identifizieren, als eine gute Pflegestelle.

Wobei natürlich ein gut ausgesuchter, erwachsener, gefestigter Hund im Umgang meist einfacher ist als ein Welpe.
bei einem Welpen hat man erstmal ein Baby Zuhause ;)

Ihr könntet auch generell mal bei den Privatvermittleungen (ebay z.B. oder Vermittlungsseiten auf facebook) nach adulten Hunden gucken, die abgegeben werden müssen.
Einige Hundetrainer machen das Angebot, mit der Familie ins Tierheim oder zu einem Verkäufer zu gehen, um den Hund vor Ort anzugucken und einzuschätzen. Ein erfahrener Hundemensch sieht ganz andere Dinge als ein Laie.
So jemanden würde ich dann zum kennen lernen mitnehmen.

Wenn fest steht dass es ein erwachsener Hund sein soll, würd eich gar nicht weiter nach Rassen schauen.
Da wirklich nach individuellem Charakter schauen. Ihr habt ja Vorstellungen wie der Hund ungefähr sein sollte.

mein Arek z.B. ist wie gesagt super Familietauglich und alles (zumindest für meine Vorstellungen) - aber der ist so durch und durch Straßenmix, dass man da Rassen,w enn überhaupt, höchstes noch erahnen kann.
Hätte ich mich auf 2 oder 3 Rassen verteift, hätte ich ihn einfach übersehen ;)
 

Julia

Neues Mitglied
Hallo Danny,
Danke für die Antwort.
Erfahrungen und Tips sind super!

Ja ich glaube das mit dem Kennenlernen ist für mich auch ein muss...wir sind ja fünf Menschen und der Hund muss alle mögen.

Das mit dem Hundetrainer ist natürlich eine super Idee! Danke

Das mit den Rassen ist einfach mal eine Orientierung und war zumindest schon mal für mich gut um zu verstehen, wie unfassbar unterschiedlich Hunde sind. Das macht man sich vorher gar nicht so bewusst.

Was mit einem Welpen auf einen zukommt kann ich mir schon vorstellen....das ginge eigentlich auch nur, wenn wir uns bald entscheiden, denn dann dürfte ich noch nicht wieder arbeiten....

Höchstwahrscheinlich ergibt sich das nachher irgendwie, weil man sich im Tierschutz nicht genau "den" Hund aussuchen kann.

Total schön das ihr so einen super Hund habt...das ist soviel Wert.
Deshalb möchte ich auch lieber ganz in Ruhe gucken und lieber warten....das schlimmste für uns und den Hund wäre, zu spät zu merken das es nicht passt.

Er darf halt nicht jagen und auch nicht zu arg beschützen und bellen...bei 'nem Mittereihenhaus muss man auch an die Nachbarn denken. Super anspruchsvoll und fordernd geht bei drei Kindern auch nicht, da kann ich nicht drei mal die Woche zum agility (oh man schreibt man das so)...

Liebe Grüße
Julia
 

Sammily

Gesperrt
Es gibt soviele Hunde im TH oder aus schlechter Haltung - warum nicht da suchen? Meiner stammt auch aus letzterer - und ist der liebste Hund von Welt!
 

Jule'18

Aktives Mitglied
Sorry, dass ich die Vorfreude etwas dämpfe, aber ich denke, mit drei Kindern in diesem Alter sollte man mit dem Hund noch warten. Mindestens, bis das Kleinste sechs oder sieben ist.
Nur, weil ein Hund aus dem Tierschutz kommt, bedeutet es noch lange nicht, dass er die Engelsgeduld besitzt. Eher umgekehrt. Solche Hunde sind oft schon vorgeschädigt und geprägt. Kleine Kinder, gerade in einer kinderreichen Familie, sind oft ungestüm und lassen sich viele “Überraschungen“ für die Fellnase einfallen. Dann gibt es eine Kurzschlussreaktion von Seiten des Hundes und der Arme landet im besten Fall wieder im Tierheim, im schlimmsten Fall wird er eingeschläfert, weil “BÖSE und AGGRESSIV“.

Ich habe schon solche und ähnliche Fälle aus dem Bekanntenkreis miterlebt.

Ein Hund ist kein Spielzeug.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Zuerstmal finde ich es sehr gut, dass Ihr Euch so ausführlich und gründlich das Halten eines Hundes überlegt, Julia. Nicht selten werden Hunde überstürzt oder unüberlegt in`s Haus geholt, was dann gern auch mal gründlich schiefgeht und oftmals in einem Hundeleid endet.

Verantwortungsvolle und verantwortungsbewusste Eltern werden niemals ein kleines Kind mit ihrem Hund unbeaufsichtigt lassen. Deshalb können Hunde auch mit sehr jungen Kindern zusammen leben. Der Hund kommt ja als "Neuer" in sein neues Rudel, lebt sich dort ein und findet eben einige Menschen unterschiedlichen Alters vor. Natürlich gab es immer wieder unliebsame Vorgänge, wo kleine Kinder zu Schaden gekommen sind, leider. Aber wer nach den Ursachen sucht, findet schnell heraus, dass immer wieder Eltern ihre Kinder mit den Hunden unbeaufsichigt gelassen haben, was ich persönlich für sehr fahrlässig halte.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Hallo Julia,

erstmal finde ich gut, dass ihr euch so viele Gedanken macht. Da Du ja auch gefragt hast, wie Mann / Frau auf den Hund gekommen ist, hier unsere Geschichte.

Bei uns war klar, wenn Hund, dann ein Großer und wenn möglich ein Rassehund. Jeder hatte auch so seine Vorstellung, mein Mann wollte einen Bernhardiner, ich einen Neufundländer. Dazu kamen ( rein optisch ) noch ein paar dazu. Also Liste gemacht und eine Ausstellung besucht.

Als wir uns einig waren, welche Rasse es wird, gezielt nach Züchtern und Besitzern der Hunde gesucht. Dabei lernten wir eine Züchterin kennen, die zwar erst am Anfang stand, aber uns sofort sympatisch war. Da ja auf einer Ausstellung die Zeit auch begrenzt ist, hat sie uns damals noch eine Visitenkarte in die Hand gedrückt mit den Worten: wenn ihr euch wirklich für die Rasse interessiert, euch mal an einem Sonntag langweilig ist, ruft an und kommt vorbei.

Wir sind dann auch mal hingefahren und haben die Hunde dann "privat" kennengelernt und es wurde auch ein Hund aus ihrer Zucht, tja das wat die Kurzform, wie wir zum Neufundländer kamen.

Weil ja auch immer die Frage mit Hund und Kind auftaucht, soooo schlimm ist es auch nicht. Als unser Sohn ein halbes Jahr alt war, zog zu unserem damals 3jährigen Rüden noch ein Welpe ein. Er ist also richtig mit Hunden aufgewachsen und der Welpe war absolut sein Hund.

Was ich gerade mit Kindern im Haushalt wichtig finde, es sollte ein Hund mit sehr hoher Reizschwelle sein, also nicht gerade ein "Hibbelhund". Dabei tendiere ich eindeutig zum Züchterhund. Man lernt die Hunde kennen, ein guter Züchter sagt einem auch die Nachteile seiner Rasse.

Keine Frage, es gibt auch im Tierschutz passende Hunde, nur das was wir damals gesucht hatten, war nicht möglich. Und zu unserem TH in der Nähe, ohne Worte. Die kann man gleich in die Tonne klopfen, also die Mitarbeiter, nicht unbedingt die Hunde.

Falls Du noch Fragen hast, werde ich versuchen, die so gut wie möglich zu beantworten.
 

Julia

Neues Mitglied
Danke für all die Antworten und Erfahrungen!!!

Das ein Hund kein Spielzeug ist, ist mir mehr als bewusst.
Wir haben es nicht eilig, trotzdem schließe ich nicht aus jetzt bald einen zu holen, wenn es passt. Nur weil manche naiv mit Thema Hund und Kind umgehen, tun wir das nicht.
Die Kleinste würde nicht alleine mit dem Hund sein und abgesehen davon, kann man Kindern durchaus beibringen wie man mit einem Tier umgeht...und wenn ein Hund schnappt, weil ein Kind am Schwanz zieht ist das kein Grund den Hund abzugeben. Der Hund einer Freundin, als ich Kind war, hat auch mal gebissen, der blieb auch in der Familie (war übrigens ein total verzogener Pudel...) Hundeschule gehört dazu...!!!
Deshalb gibt es für mich auch keinen Hund ohne kennen lernen.
Ein Hund mit Jagdtrieb und Hüteverhalten ist nicht drin....
Wenn uns einer über den Weg läuft der passt, dann ist es super, wenn nicht dann dauert es halt noch.
 

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