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verzweifelt

Benkima

Mitglied
Hallo zusammen,
Habe mich gerade angemeldet und hoffe auf ein paar Ratschläge.
Es geht um meinen 20 Monate alten Rüden.

Er ist nicht mein erster Hund, aber der erste BC. Ich habe mich bewusst und vermeintlich gut informiert für diese Rasse entschieden.

Und nun stehe ich doch fast am Rande der Verzweiflung.
Ich habe von Beginn an immer auf Ruhe, Erziehung und ja nicht zu viel machen geachtet.
Habe mich stets bemüht konsequent zu sein.

Aber es geht immer 2 Schritte vor und mindestens 1 zurück!

Seit einigen Wochen eigentlich eher 3 Schritte zurück.

Ich bin der Meinung er ist vernünftig gearbeitet. Wir machen Dummy Arbeit in diversen Varianten, Übungen auf Spaziergängen, treffen mit anderen Hunden, hetzangel, fährtenarbeit, auch mal etwas Wald und wiesen "agi"....
Aber eben auch mal Ruhetage.

Der große Traum ist eigentlich ihn mal mit am Pferd zu haben aber das ist in sehr weite Ferne gerückt.

Egal was wir tun, er kommt eigentlich nie nach Hause und fällt zufrieden in den Schlaf.
Wenns gut läuft schläft er zwar nach einer Weile aber nicht sehr lange und er ist auch bei kleinen regungen sofort wieder wach und kommt mit...
Wenns schlecht läuft dreht er ziemlich auf. Springt durch die Wohnung während er mit seinen Spielzeugen (die sonst uninteressant sind) oder kauartikeln hantiert. Zwischendurch wird aus dem Fenster geschaut und /oder die Katze gehütet.

Irgendwann, nach xmal eingreifen, korrigieren von mir kehrt dann Ruhe ein.

Diese hält aber auch nicht immer an. Seit neustem wird wieder die Wand angenagt! Nachts!

Draußen ist er mittlerweile recht intensiv am schnüffeln aber kaum markieren. Zu ca 60 % pullert er noch in der hocke.

Immer wieder ein Thema : fahrende Autos, Jogger... je nach tagesverfassung.
Ball spielende Kinder sind ein no go! Da wird sich sofort festgeglotzt!

In sehr hoher trieblage kann es auch mal sein das er schnappt wenn er korrigiert wird. Seit letztem Wochenende weiß ich leider auch das er auch durchzieht!

Ich erkenne kaum noch einen Unterschied zwischen über und unterforderung! Gefühlt ist das Resultat das gleiche : ein mehr oder weniger gestresster Hund!
Was nicht nur mich stresst sondern ja auch für ihn kein Zustand ist!
Es tut mir leid zu sehen wie er immer mit sich selbst ringt und kaum nerven hat, denn grundsätzlich ist er rassetypisch sehr freundlich, nähebedürftig, für jeden Spaß bzw Aktion zu haben...

Ein Gedanke lässt mich nicht los: was ist wenn er einer dieser Border ist die ohne hüten nicht glücklich werden???

Weitere Gedanken : kastrieren?
Zu viel oder zu wenig beschäftigt?
Erziehung? - Warum diskutieren wir täglich aufs Neue leinenführung, Katze hüten etc. Und andere Dinge wie apportieren klappt mit fingerschnipp und Sitzen immer??

Ich echt ratlos :((((((
 

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Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Benkima, ja der Border Collie ist ein worcaholic auf vier Pfoten. Da ist die richtige Balance zwischen Action und Ruhe sehr wichtig.

Der Border ist in allererste Linie eine Koppelgebrauchshund, der allerbeste Anlagen und Voraussetzungen zum Hüten mitbringt. Gut, der Border kann auch alternativ beschäftigt werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass er auch Kopfarbeit zu tun bekommt, wo er auch geistig gefordert wird. Das sehe ich in Deiner Beschreibung nicht. Oder habe ich das übersehen?

Wenn ein Border Collie vorbeifahrende Autos oder beispielsweise Kinder hüten möchte, liegt der Verdacht nahe, dass er unter- und/oder fehlbeschäftigt ist. Abhelfen kann eine Beschäftigung, die auch den Kopf fordert, wie intelligente Spiele. Beispielsweise Gegenstände nach Namen zuordnen und auf Kommando bringen.

Ein Border Collie ist nicht in erster Linie ein Reitbegleithund, sondern ein Hund, um am Vieh zu arbeiten. Ein guter Reitbegleithund ist beispielsweise ein Australian Shepherd.

Beim Border Collie ist es wichtig, dass er über den Tag verteilt Ruhe halten lernt, damit er micht ungewollt übermässig aktiv ist. Ich glaube, das kommt zu kurz bei Deiner Fellnase. Aber es ist immer schwierig so aus der Ferne und ohne den Hund in Aktion gesehen zu haben, einen wirklich guten Hinweis zu geben.

Eventuell gehst Du mit Deiner Fellnase zu einem Hundeplatz, wenn es wieder möglich ist, oder Du suchst Hilfe bei einem Hundetrainer. Die sehen Deinen Hund und sein Verhalten. Da ist gute Hilfe und Unterstützung besser möglich.

Super finde ich, dass Du Hilfe für Deine Fellnase suchst.

Sollte mir noch etwas einfallen, melde ich mich hier wieder.
 

Benkima

Mitglied
Hallo Rolf,
Danke für deine Antwort.
Das schlimme ist jha, ich weiß das alles. Habe mich wirklich gut informiert und dachte, wie so viele andere auch, mit richtiger Beschäftigung und Haltung klappt das. Ich bin auch schon vor seinem Einzug in eine BC Gruppe bei FB gegangen, habe bekannte mit BC und bin auch in einer hundeschule.
Zusätzlich bin ich kein Anfänger.
Reitbegleithund sind doch recht viele Border... Daher dachte ich es wird alles.

Doch diesen workaholic, habe ich einfach unterschätzt. Genau wie den trieb.

Die hundeschule Arbeitet nach natural dogmanship, aber ich glaube es ist nicht die passende Philosophie für uns. Das Thema jagdersatz kommt einfach nicht bei meiner Nase an. Er frisst nicht draußen. Insgesamt frisst er sehr mäkelig. Daher ist jede Art von Belohnung/ Konditionierung über Futter bei ihm nicht umsetzbar.

Kopfarbeit, er tut sehr viel mit der Nase. Zählt das da nicht rein?
Wir haben auch mal eine zeitlang Tricks während dem Gassi abgefragt. Es führt aber aber zu einer dauerhaften erwartungshaltung bei ihm. Er dreht sich alle paar Meter zu mir um und wartet darauf etwas tun zu dürfen.

Durch die hundeschule habe ich dies dann gelassen.
Ergebnis ist, dass sein radius sehr sehr groß wird. Er rennt nur von a nach b und reagiert auf bewegungsreize. Ein Vogel auf dem Feld fliegt los und er rennt und rennt und rennt...

Also gings an die schleppleine. Wenn ich ihn nun in einem entsprechenden radius halten möchte bedeutet dies fast durchgängige Ansprache und Korrektur... Er läuft dann sichtlich angestrengt mit angezogener Handbremse... Das ermüdet ihn zwar auch etwas, aber es ist ja weder ein schöner Spaziergang noch irgendwie vernünftig ausgelastet.

Er ist schon stark Spielzeug affin. Dies ist aber meine einzige große belohnungsmöglichkeit weil er ja kaum Futter nimmt.
Zeitgleich fördere ich aber ja sein suchtpotenzial wenn ich ihn mit Spielzeug /Dummy etc bestätigen will...

Es ist ein Teufelskreis. Wir drehen uns im Kreis.
Ich weiß auch nicht wie sehr die Pubertät hier eine Rolle spielt. Aber ich sehe gerade keinen Ausweg.
All die Korrekturen, es hilft nichts nachhaltig. Dabei merje ich oft das er einfach nicht anders kann. Weil ihm offenbar die Nerven fehlen, der trieb durchbricht. Denn wollen, tut er ja!

Ich kann nicht auf das Ende von corona warten.
Ich habe nun einen Termin mit einer anderen Trainerin.
Zusätzlich bin ich stark am überlegen ihn im hüten testen zu lassen. Auch wenn ich etwas Angst davor habe...

Aber auch das Thema Kastration steht im Raum...
 

Benkima

Mitglied
Ich weiß wie schwierig es ist aus der Ferne.
Ich dachte vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und das hüten war am Ende der Schlüssel zum Glück...

Egal wo man liest oder fragt, selbst beim Schäfer gibt es nicht den ganzen Tag program und auch mal tagelang nichts zu tun. Ich habe also immer versucht ähnlichen Alltag zu erreichen...aber es klappt einfach nicht...
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Benkina, richtig, beim Schäfer gibt es nicht immer den ganzen Tag Programm und noch richtiger ist, daß es Phasen gibt, in denen für die Border Collies gar nichts zu tun ist. Sie liegen dann rum und dösen.

Wir haben 3 Hunde, davon 2 BC's. Bei der Anschaffung unserer ersten BC-Hündin hatte ich von der Rasse wenig Ahnung, habe mich eingelesen etc. etc. Ich habe zwar nicht Deine Erfahrungen machen müssen, sie hat alle Aufgaben super erledigt, Obedience, Nasenarbeit, Tricks. ABER dann war sie mit knapp einem Jahr das erste Mal beim Schäfer und solch einen Glanz hatte ich vorher noch nie in ihren Augen gesehen. Der Schäfer hat sie dann ausgebildet und viele Jahre hat sie mit einem BC-Kollegen 600 Schafe "gehütet". Das war halt wirklich ihr Ding. Nun wird sie 9 und ist in "Rente".

Wir haben noch eine zweite BC-Hündin, die jetzt 3 Jahre alt ist, Sie hat weder Interesse an Schafen, noch ist sie überdurchschnittlich reizempfindlich. Als wir sie übernommen haben, war sie am Anfang manchmal ein wenig nervös, das hat sich aber schnell und gut gelegt. Sie ist der ideale Familienhund.

Nun kann man virtuell Eure Situation nicht wirklich gut beurteilen und Du hast schon eine Menge versucht. Trotzdem möchte ich es mit einer Anregung versuchen. Besprich das mal mit Eurer neuen Trainerin. Sie sieht den Hund und kann ihn beurteilen.

Ich würde für ein paar Wochen, alles, aber auch wirklich alles, was zu einer Überreizung führt, weglassen. Also kein Ball, schon gar keine Reizangel etc. Kann er "stay" bzw. "bleib!" zuverlässig? Wenn nicht, genau das trainieren. Den Dummy verstecken und ihn damit nur noch ruhige Nasenarbeit machen lassen. Gib ihm Aufgaben, bei denen er sich konzentrieren muß. Sei ganz geduldig und vor allem bleibe ruhig. Klappt es nicht, dann sage einfach nur "schade" und wiederhole es ruhig und gelassen später noch einmal. Kennt er ein Abbruchsignal? Die meisten Hunde kann man damit aus den Fixierungen von Joggern, Kindern (mit Bällen) etc. rausholen. Gern führe ich diese Empfehlungen noch weiter aus, wenn Du das möchtest, bzw. darin einen möglichen Weg erkennen kannst.

Hast Du die Möglichkeit, ihn mal einem Schäfer vorzustellen? Vielleicht ist es auch sein Ding. Kommt er aus einer Arbeitslinie? Hast Du noch Kontakt zum Züchter und/oder hast mit ihm/ihr über die Probleme gesprochen?

Sicher spielt die Pubertät auch eine Rolle, allerdings keine so wesentliche.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Zunehmend habe ich den Eindruck, dass Deine Fellnase, Bekima, im Welpenalter zu wenig Ruhephasen gehabt hat.

Was Isabel beschrieb, was passierte als ihre Fellnase zum ersten Mal Schafe gesehen hat - eine ähnliche Erfahrung habe ich mit meinen zwei Border Collies auch gemacht. Dieser Glanz in ihren Augen war nicht zu übersehen. Und auch wenn meine Tessa Wollies sieht glänzen ihre Augen. Tessa ist jedoch kein Border Collie, sondern ein Australian Shepherd.

Vielleicht ist das Hüten ja etwas für Deinen BC, Bekima.
 

Benkima

Mitglied
Ihr Lieben, danke für den Austausch und die Anregungen :)

Also er ist eine arbeitslinie, aus einer anerkannten zucht mit vollen Papieren etc.
Die Züchterin hat selbst Schafe und hütet auch entsprechend.
Den Kontakt zu ihr habe ich allerdings eingestellt und will es au h dabei belassen.

Es hat sich einiges als sehr fraglich und negativ herausgestellt. Leider! Da war ich wohl zu gutgläubig und habe von eibem richtigen Züchter wohl zu viel erwartet.

Der kleine hat mir, entgegen der Aussage von der Züchterin, 3 Wochen nach seiner Ankunft einen Haufen lebender Würmer erbrochen! Giardien hat er auch mit gebracht!
Er hatte diesbezüglich also die ersten Monate damit zu kämpfen überhaupt erstmal ein vernünftiges immunsystem mit Grundlage eines gesunden Darms zu bekommen.
Dazu kam offensichtlicher mineralmangel durch barfen.

Reaktion der Züchterin : Verharmlosung

Dazu kommt das er offenbar kaum alltagsprägung hatte. Straßenverkehr war völlig neu.

Auch Pferde, trotz das die Züchterin selbst welche hat und von meinem Plan wusste und diesen auch befürwortet hat, keine vorprägung.
Abholung erfolgte mit 9 Wochen, da war er schon von Mama entwöhnt und lebte mit Geschwistern im Welpenhaus (gartenhütte mit Freilauf)

All dies hat mein Vertrauen zerstört. Die Frau hat selbst um die 12 border... Denke mehr brauche ich nicht sagen...
Darum kann ich auch nicht so öffentlich in der bc Gruppe schreiben. Will dem Ärger aus dem Weg gehen.

Ich habe also mit Geduld versucht ihn an den Alltag zu gewöhnen und trotzdem immer auf Ruhepausen geachtet.

Zu euren Anregungen :
Die hetzangel läuft nicht klassisch wie man es so kennt ab. Er geht sofort ins Platz und lauert und beobachtet. Diese Vorlage habe ich angenommen. Wir schleichen also um den Beutel rum, Platz, linke Seite nachrücken, rechts nachrücken, immer wieder Platz, paar Schritte laufen, Platz... Die hetzsequenzen sind wirklich nur sehr sehr kurz...
Wir machen immer nur 2 - 3 kurze Einheiten, ca 2 mal die Woche und dann auch sonst keine "Arbeit" an dem Tag.

Dummy/futterbeutel suchen: habe ich zur Zeit etwas runter gefahren. Aber es lief so: ablegen warten, ich gehe ein Stück weg und verstecke 2 bis 3 Beutel, dann gehe ich zurück und schicke ihn los. Dies wird 2 bis 3 mal wiederholt mit Pause dazwischen. Er sucht und findet sehr schnell. Selbst mit abverlangen Pausen. Er ist wirklich sehr schnell.
Manchmal lasse ich auch beim Laufen einen Beutel fallen und schicke ihn dann nach einer gewissen Distanz zurück zum holen... Oder einfach Beutel werfen und er darf nur auf Freigabe hin. Teilweise mit zwischen stopp Kommando oder Baum umrunden...

Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr so richtig wie ich hier noch mehr Ruhe reinbringen soll.

Er macht alles wirklich absolut eifrig und motiviert. Nur scheint nichts wirklich richtig zufrieden zu stellen.
Wir machen nun bis zu 800m Fährte.... Auch hier gleiches Ergebnis.

Ihr ahnt vielleicht wie viele meinungen auf mich einprasseln.
Von "der ist nicht ausgelastet" über "der ist überfordert" über "der muss kastriert werden dann wird er ruhiger" über "gib ihn zum Schäfer" bis hin zu "der brauche keine Beschäftigung sondern Erziehung!"
Alles dabei und ich werde immer ratloser!


Mich lässt der Gedanke mit dem hüten nicht los, ich werde mal sehen wo ich einen hütetest machen kann und mich dazu mit meiner neuen Trainerin abstimmen.
Die Fragen dazu sind viele. Wie oft hütet ihr? In welchem Umfang? Habt ihr selbst entsprechende Tiere?

Abbruchsignal : jaein, er kennt" stopp" und "look at me" aber es sitzt nicht 100% je nach reizlage. Gerne nehme ich hier noch Tipps an :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Um das mal gaaanz vorsichtig auszudrücken - die Züchterin Deiner Fellnase scheint etwas suboptimal zu züchten. Aber das habe ich schon öfter von anderen Züchtern gehört, vor allem, wenn sie Papiere vom Verband Deutscher Hundezüchter (VDH) hatten/haben.

Meine Border Collies habe ich stets von Züchtern gekauft, die unter der International Sheep Dog Society (ISDS) gezüchtet haben. Die ISDS führt auch das Zuchtbuch dieser Hunderasse.

Eigenes Vieh zum Hüten hatte ich nie, noch nicht einmal Laufenten. Ich habe zuerst telefonisch Kontakt zu einem Landwirt und zu einem Schäfer aufgenommen. Dann gab es einen Vorstellungstermin für mich und meine Hunde. Wir einigten uns darauf, meine Hunde im Hüten auszubilden. Später haben wir dann beim Ausstallen, Umweiden und Einstallen geholfen.
 

Isabel

Foren-Guru
Noch einmal ein liebes Hallo!

Nach Deinen Ausführungen bin ich nicht wirklich überrascht, daß er aus einer Arbeitslinie kommt.
Es ist schade, daß er nicht optimal sozialisiert wurde, aber das läßt sich fast immer gut nachholen.
Die Parasitenbelastung finde ich heftig, das hätte ich einem Züchter mehr als übel genommen.

So, wie Du die Beschäftigung beschreibst, sieht das mit der Impulskontrolle sehr gut aus.
Arbeite mal noch ein wenig am "stop" und "stay", bis das richtig gut sitzt. Bei der von Dir geschilderten
Impulskontrolle könnte das ein kurzer Weg sein.

Ich habe, nach dem, was ich gelesen habe, nicht den Eindruck, daß er über- oder unterfordert ist, auch nicht,
daß es ihm an Erziehung mangelt, sondern ganz einfach, daß er seine Bestimmung noch nicht gefunden hat.

Stimme Dich mal mit der neuen Trainerin ab und mache so schnell wie möglich besagten Hütetest. Da kannst
Du ihn auch schon mal gut beobachten und glaube mir, wenn das sein Ding ist, dann kannst Du das nicht übersehen.
Wenn es dann sein Ding ist, wird er sich zu einem ausgeglichenen Hund entwickeln.

Über eine Kastration würde ich nicht nachdenken, aber das ist meine persönliche Einstellung und Meinung. Oft ändert
sich durch eine Kastration nichts oder nicht viel an den unerwünschten Verhaltensweisen. Trotzdem wird darüber
häufig viel und kontrovers diskutiert.

Meine ältere Hündin war täglich an den Schafen, die ganze Saison über. Außerhalb der Saison waren Wandern, Schwimmen
und Trickarbeit angesagt. Nun ist sie, wie ich schrieb, im wohlverdienten Ruhestand. Die Jüngere hat ihre Bestimmung im
Dog Dance gefunden. Das macht uns auch Spaß. Trickarbeit mit beiden Hündinnen ist sehr lustig für alle Beteiligten.
 

Isabel

Foren-Guru
Wir haben hier auch so eine Tutorialsammlung.


Das Thema "stay" oder "bleib" und auch Leinenführigkeit sind ausführlich behandelt. Wenn Du magst, schau da mal rein,
wobei ich den Eindruck habe, daß Obedience nicht wirklich Euer Problem ist.
 

Benkima

Mitglied
Ich danke euch wirklich sehr für diese Unterhaltung :)

Ja, es ist definitiv eine vdh Züchterin, aber auch bei diesem ABCD gelistet. Ich muss gestehen bei dem Rest seiner Papiere muss ich erst nachschauen. Mich haben die noch nie interessiert. Ich dachte ein Züchter ist hier die richtige Wahl weil ich einen Hund mit klarem Kopf haben wollte... Tja anfangs sieht dann immer erstmal alles toll aus... Erst später merkt man wo es hängt.

Für mich ist diese Züchterin unten durch!

Ich habe versucht ihn bestmöglich zu sozialisieren, zu erziehen und zu beschäftigen und auch gesundheitlich gut aufzustellen. Auch da gibt es Baustellen

Der Termin mit der neuen Trainerin ist aktuell am 14.5. Das ist mir eigentlich schon zu lange hin. Aber ich muss erstmal sehen ob ich auf arbeit mal was regeln kann für einen früheren Termin.

Es klingt sehr spannend was ihr so von euren Hunden schreibt. Wie waren die Ausbildungen denn so? Zeitaufwand? Das kann ja bestimmt auch nicht jeder Schäfer oder? Wie oft waren eure Hunde denn dann hüten und habt ihr dann zusätzlich noch etwas gemacht? Muss ich auf bestimmte Dinge besonders achten? Wahl des Trainers z. B.?

OBI kann ich sicher noch einiges erarbeiten.
Danke für den link, ich schaue da direkt mal rein.
Leinenführung, ja es ist jetzt keine Zugmaschine, aber es ist tägliches, stetiges dran erinnern...

Ich bin immer der Meinung wenn es dem Hund wirklich hilft dann durchaus kastrieren. Aber niemals pauschal und nur damit der Hund ruhiger und einfacher wird. Bei meinem Bub Zweifel ich daran das die Probleme derart hormongesteuert sind. Er wirkt auch noch nicht reif und gefestigt. Das schnappen ordne ich übersprungshandlungen zu und diese werden wohl nicht durchs kastrieren verschwinden...

Ach mensch, meine Gedanken kreisen fast pausenlos um den kleinen... Alles schwer
 

Benkima

Mitglied
Noch einmal ein liebes Hallo!

Nach Deinen Ausführungen bin ich

So, wie Du die Beschäftigung beschreibst, sieht das mit der Impulskontrolle sehr gut aus.
Arbeite mal noch ein wenig am "stop" und "stay", bis das richtig gut sitzt. Bei der von Dir geschilderten
Impulskontrolle könnte das ein kurzer Weg sein.

Das mache ich, danke

Ich habe, nach dem, was ich gelesen habe, nicht den Eindruck, daß er über- oder unterfordert ist, auch nicht,
daß es ihm an Erziehung mangelt, sondern ganz einfach, daß er seine Bestimmung noch nicht gefunden hat.

Das hast du sehr schön gesagt, so fühle ich es auch irgendwie. Nur denke ich das er dadurch schon über oder unterfordert ist, eben weil es nicht seine Erfüllung ist. Spaß hat er an so ziemlich allem aber erfüllen ist es offensichtlich nicht.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Benkima, zuerst möchte ich Dir ein grosses Kompliment machen, so wie Du Dich um Deine Fellnase bemühst. Oftmals wird ein Problem durch Abschaffung des Hundes gelöst.

Mit ABCD meinst Du den Arbeiltskreis Border Collie Deutschland e.V.? Falls ja, sollte diese Züchterin dort nicht gelistet sein.

Die Hüteausbildung hat bei meinen zwei Border Collies fast 4 Jahre gedauert. Allgemein heisst es, für jede Pfote ein Jahr. Neben der Hütearbeit haben wir auch Hütevorführungen angeboten und durchgeführt. Wir nahmen auch an einigen Hütewettbewerben, den sogenannten trials teil. Wir haben uns bei den trials von der Klasse 1 bis 3 "hochgearbeitet". Wir haben uns für die Niedersachsenmeisterschaft, später dann für die Deutsche Meisterschaft und einmal sogar für die Europameisterschaft qualifizieren können. Die teilnahme an der Euroameisterschaft in NL-Renkum war etwas ganz Besonderes für mich. Und viele Foris von hier haben mächtig die Daumen für uns gedrückt.

Bei Benefizveranstaltungen sind wir mit der "Border Collie Show" aufgetreten. Hier mussten die Fellnasen Gegenstände nach Namen zuordnen, Fährtenarbeit verrichten und kleine Balltricks zeigen.

Die letzten Jahre haben wir noch eine Hundgestützte Therapie für Demenzkranke in einer Senioreneinrichtung ehrenamtlich ausgeführt.
 

Scanny

Alter Hase
Hi,

ist die neue Trainerin erfahren/"spezialisiert" im Umgang mit Border Collies?

Über ein anderes Forum "kenne" ich jemanden, der selber BC hält, (glaube auch züchtet) und als Hundetrainer arbeitet. (und oft überforderte Halter mit nicht zur Ruhe kommenden BC als Klienten hat) - Und immer wieder betont sie, wie wichtig es ist einen Trainer an der Hand zu haben, der sich wirklich mit dem Wesen der Hüter auskennt.

Und auch wenn ich keine Erfahrung mit BC habe, denke ich trifft das zu.

Lebst du alleine mit deinem Rüden (wie heißt er denn eigentlich?) Hast du irgendeine Form der Unterstützung?
Dass du auch mal eine Auszeit bekommst?

Hattet ihr schon im Welpenalter große Probleme mit dem "ausgeglichen" sein? Oder erst ab dem Junghundalter?
Darf ich fragen, du schreibst öfter etwas von Korrektur: Wie genau sieht das aus? Und versteht dein Rüde sie? Also hat sie einen Effekt?


Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr so richtig wie ich hier noch mehr Ruhe reinbringen soll.
Magst du mal ein oder zwei durchschnittloche Tagesabläufe beschreiben?
Vielleicht fällt "uns" ja etwas dazu ein?
(Vielleicht relevant wäre auch die Info, wie du lebst (also Großstadt, eher ländlich, seid ihr viel unterwegs mit Bus und Bahn oder so)

Und ein Gedanke von mir:
Ich glaube nicht dass eure Probleme verschwinden wenn ihr das Hüten für euch entdeckt.
Auch ein nicht ganz so glücklicher BC (weil ohne hüten) sollte nicht täglich ein so hohes Stresslevel haben wie deiner.
So wie Isabel schrieb: Erst beim Hüten hatte ihre Hündin diesen Glanz in den Augen - das Hüten ist das "I-Tüpfelchen".
Ersetzt aber nicht die Basics (den Umgang mit Hund im Alltag) - auch ohne Hüten sollte ein BC nicht "hohl drehen".

Und auch ich bin überzeugt dass eine Kastration nichts am problematischen Verhalten ändern wird.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es sogar neue Probleme hervorrufen.
 

Benkima

Mitglied
Hallo Rolf,
Danke für das Kompliment. Für mich ist das selbstverständlich. Ich habe noch nie ein Tier abgegeben und werde es auch nie tun (gut die Fische im Aquarium zähle ich mal nicht mit). Ich sehe es immer so: ich habe die Verantwortung übernommen und trage diese vollumfänglich bis zum Ende der Lebenszeit.
Dazu gehört halt auch manchmal an sich und seinen lebensumständen zu arbeiten. Nicht immer einfach und schön. Aber so sehe ich es.
Gerade gestern habe ich meine neue Reitbeteiligung aufgegeben. Ich suche auch erstmal keine neue. Solange mein Bub noch so ist macht es keinen Sinn. Die Zeit fürs reiten zusätzlich aufzubringen schaffe ich momentan einfach nicht.

Ja, genau dort ist sie gelistet. Ich habe damals schon überlegt die Züchterin zu melden. Aber was soll das am Ende bringen? Steht doch Aussage gegen Aussage. Beweisen kann ich nichts. Die anderen welpenkäufer haben auch nicht reagiert... Im Gegenteil da wird die Verharmlosung über giardien mit übernommen....

Wow!! Ihr wart ja richtig hoch unterwegs beim hüten. Klasse! Respekt! Und nebenbei auch noch die anderen Sachen, border-collie show... Klasse!
Und das ohne eigene Schafe. Da hättest du großes Glück so einen Anschluss zum Schäfer zu haben.
OK Das ist ne ganz schöne Zeit 4 Jahre Ausbildung. Die große Frage für mich: Wie oft habt ihr in der Woche gehütet?


Ich habe im Kleinanzeigen Portal jemanden gefunden der Lämmer verkauft. Mit der Bemerkung das diese die Arbeit mit bordern kennen. Habe der Frau mal eine Email geschrieben und um Kontakt gefragt. Drückt mir mal die Daumen! Wäre im Nachbarort...

Ich denke nämlich, was nützt mir der hütetest wenn ich dann bei Eignung keinen Plan und Möglichkeiten habe mit ihm eine Ausbildung zu machen? Darum bin ich gerade am schauen...
 

Benkima

Mitglied
Hallo scanny, danke für deine Antwort.

Also die neue Trainerin arbeitet auch viel mit dem tierheim zusammen. Denke da wird ihr schon mal der ein oder andere Hüter untergekommen sein. Den Rest muss ich miur einfach anschauen. Aber du hast schon recht, das normale Standard Ding wird hier nicht unbedingt passen...

Ja ich lebe alleine mit monty, dem Kater, Schildkröte und Schlange. Pferd und Reiterei habe ich aktuell eingestellt. Aber der große Traum, eigenes Pferd, mit monty gemeinsam, bleibt!

Ich bin vollzeit berufstätig, habe am Wochenende manchmal nachtschtschicht im nebenjob.

Im Welpenalter gab es keine probleme mit der Ruhe. Habe von Beginn an mit Box gearbeitet. Erst so mit zunehmendem alter und der Entwicklung des triebs ging das so los...

Typischer tagesablauf:
ja gegen 6 aufstehen, gemütlich den Tag beginnen, Balkon Kaffee und rauchen... Bevor es 7:30 zur Arbeit geht gehen wir Gassi. Nicht lange. Dann lasse ich ihn mit etwas zum kauen und Spielzeug zu Hause. Katze ist in einem separaten Zimmer.
Wenn ich dann gg 17 Uhr von Arbeit komme gehen wir direkt los. Entweder Gassi mit hundefreunden oder alleine.
Aktivitäten im Wechsel wie schon beschrieben, fährtenarbeit, Dummy Suche etc. Dauer ca 1,5 bis 2,5 Stunden

Manchmal gibt's auch n Ruhetag. Dann laufen wir gemütlich durchs kietz, setzen uns auch mal in die Bushaltestelle und schauen einfach rum.

Wenn wir dann wieder zu Hause sind, das übliche, essen kochen, Futter bereiten... Schließlich Feierabend auf dem Sofa. Hier wird gekuschelt. Vor dem Schlafen gehen gg 22 Uhr geht's nochmal kurz raus zum pullern.

So siehts montags bis Freitags aus. Mehr oder weniger immer die gleiche Struktur. Eben mit wechselnden Aktivitäten.
Am Wochenende ist dann immer etwas anders...

Wenn ich homeoffice habe oder Urlaub merke ich deutlich das monty diesen Rhythmus beibehält. Er ist bis nachmittags entspannt und schläft sehr viel.

Auch wenn ich von Arbeit heim komme wirkt er nicht gestresst. Klar freut er sich, weiß aber auch das ich immer ein paar Minuten brauche zum umziehen und so. Da legt er sich hin und wartet.

Die meiste Unruhe ist abends bzw wohl auch phasenweise nachts.
Er kommt nach der Aktivität einfach schwer runter...

Korrekturen:
Diese erfolgen verbal und oder körpersprachlich. Je nach Situation. Grundsätzlich eher so das ampelsystem: ein Geräusch, hört er nicht gibt's die verbale Ermahnung und wenn das nicht hilft greife ich körperlich durch: nehme ihn weg, schiebe ihn beiseite, also blockiere oder auch mit dem Finger stubsen in die Flanke. Häufig reicht ein körperliches aufrichten meinerseits...
Er reagiert je nach Situation, reizlage entsprechend. Aber es erfordert eben immer wieder die Wiederholung. Richtig nachhaltig ist es einfach nicht.

Thema Katze z. B. Hier habe ich schon mit Wasser gearbeitet. Da ich hier aber nicht immer schnell genug hinterher komme habe ein piephalsband mit Fernbedienung. Das hilft sehr gut und er unterbricht sein Verhalten sofort und nimmt sich zurück. Aber auch das muss quasi täglich erstmal ausdiskutiert werden.
Es ist kein Zustand wenn die Katze sich nicht wirklich frei bewegen kann und sogar davon abgehalten wird sich zu mir zu bewegen. Ich denke da spielt auch ein guter teil Eifersucht mit rein. Irgendwann schaffen wir es dann entspannt zu dritt auf dem Sofa zu liegen, aber bis dorthin ists manchmal ne ziemliche Diskussion.

Ja es ist ermüdend.

Richtig durchdrehen tut er nicht täglich, aber ein gewisses level an Unruhe ist einfach immer da.

Ja ich glaube auch das eine Kastration nicht unbedingt helfen wird. Zumal er da eben nicht die üblichen rüden Probleme zeigt.
Wir hatten vor ein paar Wochen die Problematik mit Jammern und heulen. Aber das hat sich mit etwas mönchspfeffer gelegt.

Auch das fressen ist durchaus ein Problem. Den Napf direkt leer fressen ist nicht. Ich bin froh wenn er morgens die Portion vom Abend gefressen hat...

So,ich hoffe alle Fragen erstmal beantwortet zu haben...
 

Benkima

Mitglied
Achso, wir leben in einer recht großen Stadt.
In einer ruhigeren Seitenstraße.
Bus und Bahn sind wir noch nie gefahren.
Es geht fast täglich mit dem Auto auf wiesen, Felder, Wald...
Oder eben zu Fuß in den Wald oder in unseren kleinen Garten
 

Isabel

Foren-Guru
Es klingt sehr spannend was ihr so von euren Hunden schreibt. Wie waren die Ausbildungen denn so? Zeitaufwand? Das kann ja bestimmt auch nicht jeder Schäfer oder? Wie oft waren eure Hunde denn dann hüten und habt ihr dann zusätzlich noch etwas gemacht? Muss ich auf bestimmte Dinge besonders achten? Wahl des Trainers z. B.?
Bei uns ist es etwas anders gelaufen als bei Rolf.

Ein Schäfer hat sich meine Hündin in aller Ruhe angesehen und war der Meinung, daß sie viel Potential hat.
Zeitaufwand für die Grundausbildung: 3 Monate, täglich an 5 Tagen die Woche von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Nach etwa einem Jahr war sie dann ganz fertig, war aber eben in der Saison täglich den ganzen Tag mit den Schafen unterwegs.

Ich drücke Dir mal die Daumen, daß das mit dem Schäfer im Nachbarort klappt, so ähnlich ist es bei uns auch gelaufen.

Dann weißt Du zumindest erst einmal, ob das Monty's Sache ist.

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß sich sein Verhalten dann mit der Zeit stabilisiert, auch wenn er sich nicht von einem Tag auf den anderen in einen total ausgeglichenen Hund verwandelt. Rechne mal auch damit, daß er nicht geeignet ist, wenn er zu nervös oder auch zu aufgedreht ist.
Das kann der Schäfer aber gut einschätzen.

Ungünstig ist, daß Monty in der Woche 9 1/2 Stunden allein ist. Das ist für jeden - insbesondere jungen - Hund lange, ob Border Collie oder auch nicht. Kannst Du da eventuell eine Lösung finden, daß sich eine geeignete Person Deines Vertrauens am Tage mit ihm beschäftigt?
 

Benkima

Mitglied
Hallo Isabel,
Wow, 3 Monate täglich! Das könnte ich so leider nicht leisten. Muss ja auch arbeiten gehen.

Wie oft war sie denn nach der Ausbildung dann hüten?

Ich gehe jetzt nicht davon aus das monty mit dem hüten von heute auf morgen ein anderer Hund wird. Das da noch jede Menge andere Arbeit vor uns liegt ist mir bewusst. Bitte nicht falsch verstehen. Ich könnte mir eben nur gut vorstellen das er insgesamt ausgeglichener wird wenn er seinem trieb regelmäßig nachgehern darf. Darum werde ich auch auf jeden Fall die Trainerin aufsuchen.

Ja es ist natürlich nicht das optimalste mit der vollzeit Arbeit. Aber ich denke immer an die vielen Stunden Schlaf und Ruhe die jeder Hund braucht. Selbst wenn ich zu Hause bin ist er bis nachmittags am entspannen und schlafen.
Jemanden zu finden der ihn wirklich vertrauensvoll führen kann ist nicht einfach.
Ich könnte in der Mittagspause vorbei kommen, aber ob ihm der kurze Besuch da eine echte Hilfe ist weiß ich auch nicht.

Ich muss eben auch Geld verdienen um unser Leben zu finanzieren. Darum achte ich auch immer darauf wirklich quality time mit ihm zu haben in der Zeit wo ich zu Hause bin.

Die täglichen Diskussionen machen das natürlich nicht einfach.
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Isabel,
Wow, 3 Monate täglich! Das könnte ich so leider nicht leisten. Muss ja auch arbeiten gehen.

Wie oft war sie denn nach der Ausbildung dann hüten?
Nun ja, sie war in der Ausbildung, nicht wir. Die ersten 2 Wochen waren wir dabei. Das kann jeder in seinem Urlaub leisten.
Danach haben wir sie morgens hingebracht und abends wieder abgeholt.
Nach ihrer Ausbildung war sie noch 7 weitere Jahre für den Schäfer und seine Schafe tätig. Sie hat also ihr Futter in Form
von stets frischem Fleisch dort verdient.
Wir konnten somit unserer Berufstätigkeit auch nachgehen.

Ich finde halt die 9 1/2 Stunden ein bißchen sehr lang. Hast Du nicht jemanden in der Familie, oder im Freundeskreis,
der ihn 1 bis 2 Stunden zwischendurch betreuen könnte?

Was intensiv verbrachte Zeit betrifft, bin ich ganz bei Dir.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Hallo Benkima, danke für Dein Kompliment für die Arbeit hier. Wir haben 2 bis 3 mal pro Woche zwischen zwei und zweieinhalb Stunden bei einem Schäfer ausgebildet.

Dafür, dass es mit den Lämmern klappt, sind hier alle Pfoten und Daumen gedrückt.
 

Scanny

Alter Hase
Ich finde halt die 9 1/2 Stunden ein bißchen sehr lang.
Danke. Das sehe ich ganz genau so.
Es geht ja nicht darum dass der Hund 9h bespasst werden muss - Hunde brauchen deutlich mehr Ruhe als Aktivität, da hast du natürlich Recht Benkima.
Es geht um das wichtige Bedürfniss nach Rudelanschluss/Familienanschluss/nicht alleine zu sein.
Und das bleibt bei täglich 9,5h (Einkaufszeiten, Termine kommen dann ja noch zusätzlich rauf) einfach ein wenig auf der Strecke.

Bei so lange alleine bleiben Zeit fände ich noch relevant zu wissen, wo er Nachts schläft.
(In einem anderen Zimmer, im Schlafzimmer oder bei dir im Bett?)

Zusätzlich könnte ich mir vorstellen, dass die Runde morgens vielleicht zu kurz ausfällt.
ein so junger Hund hat ja auch Energie die raus muss.

Und morgens 1h Bewegung und ein wenig Kopfarbeit und Nachmittags dann noch mal 1-2h Bewegung und ein wenig Kopfarbeit fände ich für einen 20 Monate alten Junghund einer Arbeitsrasse auch nicht zu viel.
So dass ich das mal ausprobieren würde ob das seinen Bedürfnissen eher entspricht. Er dadurch ausgeglichener und entspannter wird.

Zusätzlich hätte man bei einer größeren Morgenrunde den Vorteil, dass es ruhiger in der Umwelt ist.
Dein Monty morgens also weniger Reize zu verarbeiten hat, sich mehr aufs Training konzentrieren kann, ihr mehr positive Erfahrungen sammelt usw.
 

Benkima

Mitglied
Guten Morgen zusammen,

Isabel, 2 wochen intensiv an der hüfte Ausbildung zu arbeiten und dafür den Urlaub zu nutzen ist natürlich wirklich machbar. Das stimmt. Klasse das ihr diese Möglichkeit so hattet. Ein richtiger Job für den Hund

Leider gibt es niemanden der monty regelmäßig betreuen kann. Alle haben selbst Arbeit /eigene Hunde / Kind etc. Da kann ich so auf die schnelle leider niemanden organisieren.
Monty ist ja auch nicht für jeden geeignet. Will nicht das irgendwer seinen suchtdrang z. B. Fördert...

Aber was ich direkt versuche ist die größere Runde am Morgen.

Scanny, er ist eigentlich Ansonsten wo es geht mit dabei. Er schläft mit auf Sofa oder Bett... Wenn er sich denn benimmt und die Katze auch dazu lässt.

Die größere Runde am Morgen versuche ich gleich ab heute. Bin da zu sehr dem letzten Trainer verfallen. Der ist da nämlich anderer Meinung.

Rolf, leider klappt es mit der Frau im Nachbarort nicht. Jedenfalls nicht um bei ihr zu hüten. Sie sagt ihre schafe seien dafür ungeeignet und sie lässt da keine fremden Hunde ran. Schade aber verständlich.
Ich hoffe trotzdem auf Kontakt mit ihr zum Austausch. Ob es klappt wird sich zeigen. Auch darauf hat ja nicht jeder Lust und Zeit...

Nun bin ich am zweifeln, so einfach Anschluß zum hüten zu finden ist wohl ausgeschlossen. Wenn ich aber zum hütetest gehe muss ich ja schon einen Plan haben oder?
Selbst Schafe zulegen erscheint mir zu viel. Da gehört einiges dazu.
Habt ihr Erfahrungen mit laufenten? Ist das evtl eine Alternative?

Vg und schönen Start in die Woche für alle
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Schade, dass es mit den Lämmern nicht geklappt hat.

Zum Hüten kannst Du Schafe, Kühe und auch Laufenten nehmen. Pferde würde ich am Anfang nicht empfehlen, weil diese sich nicht auf die Drohfixierung der Border Collies einlassen. Hier ist Eye work, also Augenarbeit des BC`s gefragt. Google doch mal Landwirte und Schäferbetriebe in Deiner näherem Umgebung. Möglicherweise ergibt sich eine Möglichkeit. Gerade Schäfer freuen sich, wenn sich jemand meldet und nach einer Hüteausbildung für seinen Hund an seinen Schafen fragt.
 

Scanny

Alter Hase
Selbst Schafe zulegen erscheint mir zu viel. Da gehört einiges dazu.
Habt ihr Erfahrungen mit laufenten? Ist das evtl eine Alternative?
Ich finde es sehr befremdlich sich lebende Tiere anzuschaffen, nur damit der Hütehund eine Freizeitbespassung hat.

Inhaltliche Zusammenfassung eines kurzen Artikels:
"Der Schäfer achtet darauf, dass das Training in den Alltag passt und es den Schafen nicht schadet - das Schaf steht im Mittelpunkt, nicht der Hund.
In der Hobby-Schafhaltung sieht man immer häufiger, dass der Hütehund die wichtigste Rolle spielt und das Schaf (oder andere Tiere) nur noch "Mittel zum Zweck" ist."

Zitat:
"Schafe die von ungelernten Hunden unkontrolliert gescheucht werden gibt es in der Hobbieschafhaltung und Hütehund- Szene leider häufig, was nicht nur bedauerlich sondern auch tierschutzrelevant ist."

Ich will dir nichts unterstellen - es ist mir jedoch wichtig darauf hinzuweisen ...

Wenn du Hüten ausprobieren willst, denke ich ist der sinnvollste Weg:
1. Schnupperstunde beim richtigen Schäfer/Hüte-trainer (dem auch das Wohl der zu behüteten Tiere wichtig ist)
2. Ausbildung
3. eventuell eigene Tierhaltung - nachdem du und Monty Erfahrungen gesammelt habt


Bevor der Hund ja überhaupt an Schafe (oder andere Tiere) kann:
- sollte er ja auch in hoher Trieblage ansprechbar sein (so wie du schreibst trifft das auf Monty noch nicht zu - das sollte also erstmal weiter augebaut werden bevors ans Hüten geht)
- und vielleicht schon das Ein oder Andere Signal aus der Distanz zuverlässig ausführen können.
(Sicher kann man da schon vorab etwas üben und im Alltag trainieren (Kommandos aus Distanz z.B.)
Vielleicht haben Isabel und Rolf einen Buch- oder Vidio-Tipp.)
 
Zuletzt bearbeitet:

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Es gibt einige Videos und auch gute Bücher im Zusammenhang mit Hüten durch Hunde. Nur - die bringen fast nichts. Warum? Jeder am Vieh arbeitender Hund ist individuell unterschiedlich und hat bestimmte Stärken und Schwächen. Eine grosse Schwäche beim Hüten ist bei uns der Outrun. Da braucht es deutlich mehr Kommandos als beim Rest der Hütearbeit.

Und auch die Wollies sind sehr unterschiedlich. Fast sprichwörtlich lammfromm sind die Merinos. Aber wer mal ein Blackface gearbeitet hat, hat schnell erkennen müssen, dass dies eine Herkulesaufgabe sein kann. Die Schwarzköpfe können äusserst störrisch und sehr bockig sein. Die sind eine grosse Herausforderung für Hund und Hundeführer. Ich habe auch schon Blackfaces erlebt, die den sie hütenden Hund äusserst aggressiv angegriffen haben.

Hallo Scanny, bei Deinem letzten post bin ich ganz bei Dir.
 

Scanny

Alter Hase
Da braucht es deutlich mehr Kommandos als beim Rest der Hütearbeit
Mein Gedanke war jetzt,
dass man dem Hund einige Basic-Kommandos - die er ja auf Distanz ausführen muss - eben ohne Schafe beibringt.
und wenn er sie einigermaßen kann, geht man zur "richtigen" Arbeit an den Schafen über.

Aber ich weiß nicht, ob das überhaupt realistisch ist.
 

Rolf

Mod-Admin
Teammitglied
Doch Scanny, was Du jetzt wieder geschrieben hast, ist komplett richtig. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

Wer hütet, braucht nicht zwangswseise eigenes Vieh. Dau hat Isabel schon im post #20 schon etwas geschrieben.

Ab und zu werde ich angefragt, ob ich eine Hütevorstellung, z.B. bei Kindergeburtstagen oder bei Eröffnungen von Zoogeschäften tun würde. Wenn so ein Termin anliegt, frage ich Anne Krüger an, ob sie mir 4 Laufenten für einen Tag leiht. Hat immer geklappt. Dann fahre ich mit Umzugkartons zu ihr, die Laufenten kommen in die Kartons und los geht`s. Wer Anne Krüger ist? Bitte schön: https://www.reiterrevue.de/news/nachrichten/zu-besuch-bei-tiertrainerin-anne-krueger-degener-12088502.html

Nur wenn die Hütekommandos ohne Vieh "sitzen", dann kann erst mit der Arbeit am Vieh losgelegt werden, weil der Hund völlig neue Kommandos "lernen" muss. Und das am Vieh erstmals zu üben, geht gnadenlos nach hinten los. Gut, die Kommandos im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn die Schafe umrunden, um sie zusammenzuhalten, kann überwiegend tatsächlich überwiegend am Vieh vermittelt werden. Aber es kann beispielsweise damit begonnen werden, die Kommandos "rechts" und "links" im Spiel zu üben. Am Vieh kriegt das jedoch eine ganz, ganz andere Dynamik in der Arbeit des Hundes.
 

Isabel

Foren-Guru
Rolf's Vorschlag im Beitrag #24 finde ich richtig gut, Kontakt mit Landwirten und Schäfern in der Umgebung aufzunehmen. und fragen, fragen, und noch einmal fragen. Nicht ermutigen lassen, wenn das auf Anhieb nicht klappt. Denn wenn keine Möglichkeiten zum Arbeiten da sind, bringt auch ein Test sehr wenig. Dann schnuppert er rein, ist möglicherweise auch noch geeignet und dann enttäuscht.
Bei uns hat sich das auch ergeben.
 

Benkima

Mitglied
Guten Morgen zusammen,

Ja Rolf, ich war auch etwas enttäuscht, aber es wäre ja auch zu schön gewesen wenn ich direkt Anschluss gefunden hätte...

Ich bleibe dran und frage rum. Ich hoffe eine geeignete Möglichkeit zu finden.

Oh Gott nein, Pferde sind definitiv nicht die geeigneten Tiere zum hüten. Die Frage nach den laufenten war nur darin begründet das diese im Vergleich zu Schafen oder Ziegen doch etwas einfacher zu halten sind. Denn falls ich keine geeignete Möglichkeit in der Nähe finde, dann steht früher oder später die Anschaffung im Raum.

Scanny, da liegt wohl ein Missverständnis vor. Ich schaffe mir ganz bestimmt nicht einfach irgendwelche Tiere zum bespaßen meines Hundes an.
Derartige Einstellungen liegen mir absolut fern. Ich bin nicht nur ein hubdefreund sondern insgesamt ein großer tierfreund. Eine artgerechte Haltung steht da immer an erster Stelle.
Ganz davon abgesehen das es natürlich nicht geht einfach dem Hund entsprechende Tiere vor die Nase zu setzen und es läuft alles von selbst.
Ich habe aber auch schon öfter gehört, dass die Menschen durch ihre Hunde zum Schaf gekommen sind und ganz tolle hobbyschäfer geworden sind. So war es z. B. Auch bei der Frau aus dem Nachbarort bei der es leider nicht mit hüten klappt.

Ich habe gestern die empfohlerne Trainerin fürs hüten angerufen. Es ist eine Stunde Fahrzeit zu ihr. Sie ist auch Border Züchterin.
Da es hier im Umkreis mit Züchtern überschaubar ist kennt sie meine Züchterin auch vom sehen. Also nicht näher.
Nun ist es wohl so das die Züchterin von monty bekannt ist für ihre arbeitslinie samt entsprechender Genetik. Sogar montys Papa war Frau Braun ein Begriff.
Sie sagt, monty kann nicht anders, die Genetik ist einfach zu stark. Mit jeder beschriebenen Verhaltensweise von monty bestätigte sie mir dies. Er ist für sich und seine Genetik kein abnormaler Hund. Das hat sie mehrfach betont. ..
Es war ein sehr interessantes erstgespräch und ich werde Anfang Juni zu ihr fahren und wir schauen uns das an...

Bis dahin bin ich ganz bei euch, diverse Kommandos und Grundlagen festigen so gut es geht und ausschau nach hütemöglichkeiten halten...

Übrigens, links und rechts kennt er schon...
 

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