BARF ist auch nicht die Antwort

Aldo

Neues Mitglied
Hallo,

Ich bin neu in diesem Forum und stelle mich erstmal vor:
Es geht um Aldo einen 18-monatigen Chow Chow Bub. Nicht ganz 100%.
Einer der Vorvaeter muss eine Tibet-Dogge oder etw. aehnliches gewesen sein, denn er ist ziemlich gross fuer einen Chow Chow. Zudem ist er eine Mischung aus Langhaar-und Kurzhaar.

Charakterlich ist er 100% Chow Chow. Dickkoepfig, waehlerisch, reserviert. Anderen, maennl. Hunden gegenueber verhaelt er sich sehr dominant und wuerde auch keiner Beisserei aus dem Weg gehen, wenn er nicht angeleint waere.

Seine Stimme hoert man selten und er ist nicht verschmust; mag es aber gerne wenn ich zu ihm spreche und ihn dabei knuddele. Er mag gebuerstet werden und nach einem Regenguss liebt er es mit einem Handtuch trockengerubbelt zu werden.
Wir leben auf einer Alm in den franz. Pyrennaeen, nur zum Verstaendnis, wenn ich von Fromage Blanc spreche.

Aldo kam im Alter von 3 Monaten zu mir und gleich von Beginn an wurde er gebarft.
Alles ging gut bis er 12 Monate alt war; da bekam er einen riesigen Hot Spot auf dem Schenkel. TA / Antibiotika etc. Nachdem dieser einigermassen verheilt war zeigte sich ein neuer Hot Spot, diesmal auf dem anderen Schenkel; und so ging es weiter bis Mai. Die Haelfte seines Schwanzes war, bzw. ist noch kahl.
In der Zwischenzeit, nach ausgiebigem Studium verschiedener Ernaehrungsbuecher ueber Hunde, Internet-Foren etc. begann ich erst das Huehnerfleich-und H-Knochen wegzulassen. Danach war es das Kaninchen.

Die Auswahl an Frisch-Fleisch wurde immer kleiner und jetzt bin ich dazu uebergegangen das Frischfleisch zu kochen. Nicht lange, aber dennoch wird es kurz erhitzt. Danach kommt ein Gemuesebrei dazu, der tgl. variiert. Wildkraeuter wie Loewenzahn, Brennnesseln, zuweilen Vogelmiere kommen dazu. Cerealien in Form von Naturreis, Hirse und Quinoa hin und wieder.

Die Hot Spots sind verschwunden und langsam, langsam waechst der Pelz nach.
Vor ein paar Wochen blieb eine frische Wachtel uebrig, die in 2 Portionen an ihn verfuettert wurde.
Die naechste juckende und dann kahl werdende Stelle liess nicht lange auf sich warten.

Um die Zahnreinigung zu gewaehrleisten habe ich begonnen Kalbsknochen mit sehr wenigen Fleischresten dran zu fuettern. Ich bin noch zoegerlich, denn um die Vitamine etc. der Knochen zu ersetzen, habe ich zudem begonnen Bio-Knochenmehl zu verfuettern. 1 TL/ pro Mahlzeit/Tag.

Leider stelle ich fest, dass damit auch der Juckreiz wieder zunimmt.
Zudem gebe ich ihm noch 3 Zink Kuegelchen, in der Hoffnung dass der Juckreiz auf einen Zinkmangel zurueckzufuehren ist und nicht der Beginn eines neuen Allergie-Schubes.

Im Fruehjahr bekam er regelmaessig 3 mal pro Woche frische Sardinen.
Von einem auf den anderen Tag mochte er keinen Fisch mehr und momentan ist Fisch-Pause. Vielleicht haengt dies auch mit den Sommer-Temperaturen zusammen.

Als er im Baby-Alter war bekam er tgl. als letzte Mahlzeit Fromage blanc ( das ist ein etwas fluesigerer Quark) 1/2 Banane und 1/2 geriebener Apfel.
Er stuerzte sich foermlich auf diesen Nachtisch.

Als diese Gewohnheit einmal unterbrochen und dann wieder aufgenommen wurde, verweigerte er.

Vor ein paar Wochen gab ich ihm wieder 4 EL Fromage Blanc. Er schlabberte alles weg, doch die Strafe kam in der Nacht in Form eines Durchfalls.

Was mich an der ganzen BARF-Diskussion stoert ist, dass es verkuendet wird wie das alleinseeligmachende Allheilmittel.

Mein Hund hat nie TroFu oder NaFu bekommen, Hundekekse nicht mehr als 4 pro Tag, mittlerweile gibts vielleicht 4 im Monat, weil ich nicht mit einem Belohnungssystem arbeite. Er nascht nicht zwischendurch.

Natuerlich wuerde ich gerne Frischfleisch fuettern und RFK, dann waeren meine Bedenken, ob er alle noetigen Vitalstoffe bekommt ausgeraeumt.
A B E R es geht nun mal nicht.

Als er Frischfleisch bekam hat er weniger gepupst oder zumindest waren die Pupse unmerklich. Jetzt sind es Stinkbomben.

Ich schreibe diesen Beitrag in der Hoffnung auch andere Stimmen zu hoeren, die nicht die BARF-Melodie singen und nicht aus der Tierfutter-Fleischindustrie kommen.
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Aldo, es leiden mehr Hunde an Allergien, die mit industriell hergestelltem Hundefutter gefüttert werden, als mit Frischfleisch. An Eurem Fall sieht man aber auch, daß auch das vorkommt. Woher bezieht Ihr denn das Frischfleisch? Auch beim frischen Fleisch muß man sich immer die Frage stellen, ob die Tiere, von denen es stammt, nicht mit Medikamenten behandelt wurden, auf die Euer Hund allergisch reagiert. Ich weiß jetzt nicht, wie hoch Du das Fleisch jetzt erhitzt, möglicherweise wirkt sich das schon auf Bestandteile aus, die eigentlich nicht ins Fleisch gehören. Das ist jetzt aber wirklich auch nur mal eine Idee von mir, rein hypothetisch.

Hast Du es mal mit Fleisch von Schafen versucht, die ausschließlich draußen auf unbelasteten Wiesen weiden?

Frische Sardinen sind sehr gut für das Fell, wir füttern die auch 1 x pro Woche, meine 3 Damen nehmen sie mit unterschiedlicher Begeisterung auf.

Auch Fromage Blanc (der auf unserer "Alm" Requesón heißt und von der Qualität her mit herkömmlichen Quark nicht zu vergleichen ist) vertragen meine 3 sehr gut und sie mögen ihn auch sehr, versetzt mit Honig und Äpfeln, bzw. Bananen, Mangos oder wie gestern mit frischen Kokosraspeln.

Ihr habt doch sicherlich mal mit einem TA über die Ernährungsprobleme Eures Hundes gesprochen? Was sagt der dazu? Ist mal ein Allergietest gemacht worden?

Allgemeine Diskussionen über Hundernährung möchte ich nicht führen, es muß jeder selbst wissen, ob er seinen Hund frisch, selbst gekocht, naß oder trocken ernähren möchte.

Was sind H-Knochen?
 

Aldo

Neues Mitglied
Hallo Isabel,

Ich danke Dir fuer Deine Antwort. Vorab auf Deine Frage was sind H-Knochen:
Huehner Knochen.

Das verwendete Fleisch stammt von Fleischabfaellen aus der Fleischabteilung im Supermarkt. Ist also Fleisch, dass fuer den menschl. Verzehr bestimmt ist.
Diese Reste sind zu fettig, zu zaeh, zu, zu, zu...
Darunter ist Rindfleisch, Lamm und moeglicherweise auch etwas Schweinefleisch.

Mein TA, es ist eine Praxis mit mehreren TA, die nicht unbedingt nur auf Hunde spezialisiert sind, kann leider nichts zum Thema hinzufuegen, wenn es um Ernaehrung geht. "Er wird gebarft, aha..."
Fuer mich heisst das, dass ich als potentielle Kaeuferin seiner Futter-Saecke nicht in Frage komme.

Ich bin hier im Suedwesten Frankreichs noch nicht auf Pansen gestossen. Das, was im Kuehlregal erhaeltlich ist, ist sau-teuer.
Im Suedosten, wo wir frueher wohnten, gabs Pansen in der Boucherie, aber Aldo war kein grosser Freund davon.

Wie ich bereits sagte, ist mein Hund dickkoepfig, auch bzgl. Mahlzeiten und wenn er etwas nicht fressen moechte, geht er in Hungerstreik. Man kann ihm das mehrere Tage vorsetzen, er frisst nicht.
Da er keine Pfunde zu verlieren hat, kann ich ihm Unerwuenschtes nicht auf diese Art reinzwaengen.
 

Isabel

Foren-Guru
Hallo Aldo, das Problem der Unverträglichkeit von Frischfleisch aus dem Supermarkt könnte tatsächlich aus dem Qualitätsproblem desselben aufgrund der Tatsache, daß dieses aus der Massentierhaltung stammt, entstehen.
Es gibt Hunde (wie auch Menschen), die stecken das weg und andere reagieren allergisch.
Schweinefleisch sollte ohnehin nicht roh, sondern nur gekocht gefüttert werden.
Was ist das Aujeszky-Virus und warum ist es so gefährlich? - Barfinfo.de

Der Pansen ist hier bei uns (in Spanien) in den Supermärkten auch sehr teuer. Da er gereinigt ist, bringt er dem Hund ohnehin nicht viel. Ich kann aber mittlerweile über das Internet grünen Pansen kaufen. Dort wird auch Pferdefleisch angeboten, das hinsichtlich der Nährwerte ausgesprochen gut für Hunde ist - und - zumindest von unseren - ausgesprochen gern gefressen wird.

Versuche doch mal, im Internet eine Quelle zu finden, die gutes Hundefleisch liefert.

Eine von unseren Hündinnen ist auch dickköpfig, was die Mahlzeiten betrifft, sie würde sich genauso verhalten, wie Euer. Allerdings sind wir konsequent, es gibt, was in den Napf kommt, ansonsten gibt es eben nichts. Nur unsere sind alle gut genährt, da macht das nichts, wenn sie mal einen Tag nichts fressen, bzw. diese Eine mal nichts frißt.

Im Winter arbeitet unsere Border Collie Hündin an Schafen und da ist die gute Ernährung durch Fleisch von frei grasenden Schafen gewährleistet. Sie verdient sozusagen die Mahlzeiten für alle.

Sprich doch mal mit den Schäfern bei Euch in der Gegend und schau mal ins Internet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es in F keine Hundefleischlieferanten im Netz gibt.

Vielleicht löst der Verzicht der Verfütterung von für Menschen bestimmtes Fleisch aus dem Supermarkt schon Euer Problem. Ich halte das Qualitätsproblem für ausgesprochen relevant.
 

bluedragongirl

Foren-Legende
In einem Buch über BARF steht so ziemlich als erster Satz drinnen, die Meisten Hunde kann man Barfen, aber es gibt Hunde die vertragen kein Barf.

Ich kann das nachvollziehen Aldo. Ich habe gut zwei Jahre meine Katze gabarft, weil bei dem dasImmunsystem spinnt. Er bekamm auch einen Hautausschlag egal wo ich das Fleisch (Hase, Ente, Pute) bezogen (bio-laden demeter, Supermarkt, Discounter, fertigbarf) habe. Bei den Futtertieren (sog.Prey) hab ich auch versucht, aber er frisst nur Kücken, Mäuse werden nur quer durch die Bude geschossen
Und es ist frustrierend wenn das hochgelobte Barf nichts bringt. Erst als ich ein Hochwertiges Fertigfutter ausprobiert habe, verschwand endlich der Ausschlag.
Außerdem war es mir zu Teuer wenn die Katze das Futter ins Katzenklo verbuddelt, es dem Hund verfüttert oder alles ausgekotzt hat.

Die Hundin von meinen Freund verträgt auch nur gekochtes Fleisch/Gemüse und bestimmtes Futter.

Frischfleisch,Innereien und Futtertiere, bekommen meine Fellnasen aber weiterhin neben dem Fertigfutter. (habe das Glück, das sie die Mischfütterung vertragen)
 

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