Ist ein Halsband für den Hund schädlich?

Jimmy

Terrier-Narr
Hallo zusammen,

habe gestern abend ´n paar Artikel im Internet gelesen, wo drin stand, dass ´n Halsband der Halswirbelsäule und u.U. auch dem Kehlkopf vom Hund schaden würde.
Jetzt packt mich das schlechte Gewissen: Sheriff trägt, seit ich ihn habe, immer nur ´n Halsband. Habe zwar auch ´n Geschirr, aber dass mag er irgendewie nicht besonders. Knabbert da immer dran rum und macht immer den Eindruck, dass er sehr froh ist, wenn ´s wieder ab kommt. Das Geschirr ist aus Nylon und sitzt auch vernünftig.
Stimmt das, was im Internet steht, ist ´n Halsband schädlich, oder kann ich ´s ruhig weiter benutzen? Was meint ihr?

Sheriff läuft übrigens bis auf ´n paar Ausnahmen gut an der Leine, sodass die Leine eigentlich fast immer relaviv locker ist.
 

wauzifrauchen

Wauzifrauchen
Hallo Jimmy,

das habe ich jetzt so in dieser extremen Darstellung noch nicht gehört. Wenn Du Deinen Hund, wenn Du ihn dann an der Leine hast oder auch mal am Halsband festhälst, nicht regelrecht strangulierst (und davon gehe ich nach Deiner Schilderung nicht aus), dürfte auch nichts passieren.

Eine gute Idee ist es sicher immer, das Halsband abzunehmen, wenn Ihr zu Hause seid.
 

Jimmy

Terrier-Narr
Ich bin immer relativ vorsichtig, obwohl Sheriff manchmal schon ziemlich sieht. Wenn er dringend irgendwo hin will, ich bleibe dann sofort stehen. Ich will nicht, dass mein Hund mich spazieren führt, sondern ich ihn.
In der Wohnung lass ich ´s Halsband immer dran, da ich behindert bin und das Halsband nicht so gut wieder dran krieg. Ich bekomm´s hin, bloß der arme Sheriff muss dann stillsitzen wie ´ne Statue und Herrchen fummeln lassen. Da tut mir mein Hund dann schon leid.
 

wauzifrauchen

Wauzifrauchen
Hallo Jimmy!

Verstehe.
Das mit der Halswirbelsäule oder dem Kehlkopf kommt - denke ich - nur in Extremfällen vor. Frag doch bei Gelegenheit mal beim Tierarzt.

Sonst kann ich Dir ein Halsband empfehlen, das innen mit weichem Leder ausgelegt ist. Da gibt's extreme Qualitätsunterschiede.
 

Jimmy

Terrier-Narr
An so ein Halsband habe ich auch schon gedacht. Vor ´nem Monat habe ich ein breites Lederhalsband gekauft, dass von innen weich gepolstert ist. Die Verkäuferin hat gesagt, dass wäre für Hunde angenehmer, als schmale Halsbänder.
 

wauzifrauchen

Wauzifrauchen
Da tust Du Deinem Freund auf jeden Fall einen großen Gefallen!
Ich hatte für Jenna in der Welpen- und Junghundzeit auch immer Nylonhalsbänder. Die fand ich immer super praktisch, weil man sie in der Maschine waschen konnte (Jenna hat sich immer gerne gewälzt...!).
Gott-sei-Dank hat sie das irgendwann aufgehört, so dass ich ihr ein hochwertiges Lederhalsband kaufen konnte. Seitdem hat sie am Hals auch kein abgeschrubbeltes Fell mehr.

Ist mit Sicherheit angenehmer für die Fellnasen!
 

Manic-Monday

Aktives Mitglied
Wir haben für Beppo auch ein Brustgeschirr, auf anraten des Tierarztes. Er meint auch das es wesentlich schonender ist. Er mag es auch nicht sonderlich allerdings nur beim anlegen, ist es mal dran dann ist es ihm eigentlich piepegal.
 

Jimmy

Terrier-Narr
Offen gestanden bin ich froh, dass Sheriff sein Geschirr überhaupt nicht mag... ich nämlich auch nicht. Ich finde es zwar nicht nett, so was über den eigenen Hund zu sagen, aber: Wenn Sheriff sein Geschirr getragen hat, sah das aus, als hätte ich ´ne Weißwurst auf vier Beinen an der Leine. Sheriff ist sowieso ´ne etwas unglückliche Mischung. Zwar rank und schlank, aber massig und muskulös gebaut wie´n Bullterrier, dazu noch einen Jack Russell- Terrier-Kopf. Zwar ist er der liebste Hund den ich kenne, aber beileibe nicht der schönste.

Geschirre stehen meinem Hund einfach nicht, von daher bin ich ganz froh, dass ich mit dem breiten Lederhalsband ´ne gute Wahl getroffen zu haben scheine.
 
E

Elvira B.

Guest
habe gestern abend ´n paar Artikel im Internet gelesen, wo drin stand, dass ´n Halsband der Halswirbelsäule und u.U. auch dem Kehlkopf vom Hund schaden würde.
...und die Luftröhre, gesund ist es jedenfalls nicht ;) und wenn du mit einem guten TA darüber redest, wird er dir das auch so bestätigen.

Geli hat noch nie ein Halsband bessen, sie trägt nur Geschirr aus besagten Gründen und da wiederum auch ganz spezielle, weil sie einen Trachealkollaps hat.

Wenn dein Hund konsequent ein Geschirr trägt, wird er sich auch dran gewöhnen.
 

Nando

Alter Hase
Ich bin selbst kein großer Fan von Geschirren. Ich finde auch, dass es nicht jedem Hund steht (wobei das natürlich nicht über die Gesundheit gestellt werden sollte) aber Nando mag seine Geschirre auch nicht besonders. Sie sind ihm vermutlich einfach zu sperrig. Er trägt sie nur, wenn wir mit der langen Schleppe unterwegs sind, um den Hals zu entlasten. Wenn wir mit normaler Leine unterwegs sind, trägt er ausschließlich seine Halsbänder.
 

Isabel

Foren-Guru
Tja, die Diskussion, ob Halsband oder Geschirr besser für den Hund sind, ist ja nicht neu.
Der Hund möchte beides nicht, er möchte Freilauf und nur das.
Wie gut jeder Hundebesitzer umsetzen kann, ob der Hund 100 % zurück kommt, wenn das Halterlein ruft und sonst auch verkehrssicher ist, das ist wieder eine andere Frage. Auch haben Gemeinden gelegentlich dazu eine sehr restriktive Meinung, denn schließich gibt es Leinenzwang und solch eine Leine muß ja auch irgendwo befestigt sein.

Es bleibt also Eurem Geschmack überlassen, was Ihr Eurem Hund antut. Der Hund möchte Freilauf. Punkt aus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Qoldlady

♡Lovepo!nts♡
Ich finde es sehr schade, dass sich heute kaum noch jemand traut, Entscheidungen nach seinem EIGENEN gesunden Menschenverstand zu treffen, sondern sich ständig erstmal nach allen Seiten absichern muss, was denn wohl "richtig" ist. In diesem Fall ist einfach RICHTIG, was ICH entscheide! (Unsere Hunde tragen übrigens manchmal Geschirr, oft Halsband und die meiste Zeit des Tages gar nichts.)
 

Nando

Alter Hase
@Isabel: Ist ja schön und gut aber es geht nicht immer darum, was der Hund möchte...
Wir leben in einer Gesellschaft in der viele Leute Angst vor Hunden haben. Außerdem gibt es diverse Gebiete, in denen Leinenpflicht herrscht. Und es ist wie du schon sagst, nicht jeder Hund abrufbar.
Nando ist bis auf wenige Ausnahmen draußen (außer im Garten natürlich) immer der Leine. Er hat noch nicht versucht, sich das Leben zu nehmen... ;)
 

von Holtriem

Field Spaniel Kenner
Kristina, ich hab es schon verstanden. :p
Unsere hatten immer Halsband, bei Winston haben wir im Alter ein Geschirr bevorzugt, da hat er eh nicht mehr gezogen und ging brav Fuß. allerdings nur weil er Probleme durch Krebs an der Speiseröhre hatte.
Beim Geschirr habe ich ganz einfach Angst wenn unsere Beiden Draussen toben und dann mit dem Geschirr hängenbleiben, ob jetzt an Büschen oder anderen Hunden.
Erst hatten wir ein Halsband aus Gurtband mit Neopren gepolstert und mit Namen und Telefonnummer eingestickt, mit weichem Leder gefüttert und Gurtband mit Namen und Telefonnummer eingestickt, das sind Zugstophalsbänder, also nur über den Kopf ziehen.
Wer mal guggen möchte Klick
 

Isabel

Foren-Guru
@Isabel: Ist ja schön und gut aber es geht nicht immer darum, was der Hund möchte...
Wir leben in einer Gesellschaft in der viele Leute Angst vor Hunden haben. Außerdem gibt es diverse Gebiete, in denen Leinenpflicht herrscht. Und es ist wie du schon sagst, nicht jeder Hund abrufbar.
Nando ist bis auf wenige Ausnahmen draußen (außer im Garten natürlich) immer der Leine. Er hat noch nicht versucht, sich das Leben zu nehmen... ;)
Tja, ob die Leinenpflicht tierschutzkonform ist, darüber kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Sicherlich freut sich auch Nando über Freilauf und auch wenn wir bezogen auf eben diesen unterschiedlicher Meinung sind, lohnt es sich doch, darüber noch einmal zu sprechen. Ich bin ja schon froh, daß Nando sich noch nicht das Leben genommen hat, weil er fast immer außerhalb des Grundstückes an der Leine ist.

Deshalb habe ich mal ein wenig geschaut, ob ich nicht darüber etwas finde, das zum Nachdenken Anregung liefert:

"Auslauf an der Leine

Verhaltensprobleme durch Unterbeschäftigung

Wird ein Hund ausschließlich an der Leine geführt, wird er in seinen Bewegungs- und Erkundungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Er kann weder in seiner Laufgeschwindigkeit noch in der Auswahl der für ihn relevanten Reize seinen Motivationen folgen. (Feddersen-Petersen, 1997), denn der Mensch bestimmt das Tempo und gewährt dem Hund an der Leine häufig nicht ausreichend Möglichkeiten zum Suchen und Prüfen von Duftmarken. Dies ist insbesondere beim Führen an der kurzen Leine und auch beim Führen des Hundes am Fahrrad der Fall. Aus den genannten Gründen bietet das Ausführen an der Leine einem Hund nicht die gleiche Qualität der Auslastung und Reizaufnahme wie der freie Auslauf. Daher besteht bei Leinenzwang die Gefahr, dass die Hunde nicht ausreichend ausgelastet werden. Wird hier nicht gezielt gegengesteuert, können sich aufgrund der Unterbeschäftigung Verhaltensprobleme entwickeln. Eine Untersuchung von Hallgren (1997) zeigte, dass eine Unterstimulation von Hunden mit häufigerem Auftreten von Verhaltensproblemen verbunden ist.

Verhaltensprobleme durch Behinderung des Sozialverhaltens

Nicht nur Bewegungs- und Erkundungsverhalten werden durch ein ausschließliches Führen an der Leine eingeschränkt, sondern insbesondere auch das artgemäße, innerartliche Sozialverhalten. Denn Leinenzwang unterbindet die Möglichkeit zu freiem Kontakt (und Spiel) mit Artgenossen. Dieser ist jedoch für das Sozialverhalten des Hundes von größter Bedeutung. Jeder Hund muss von frühester Jugend Sozialverhalten lernen, wozu er Kontakte zu Artgenossen braucht (Feddersen-Petersen, 1997). Nach Feddersen-Petersen (1997) können sich durch ständiges Anleinen wegen Unterbindens der arttypischen Kommunikation mit anderen Hunden Verhaltensfehlentwicklungen ergeben.

Viele Hunde verhalten sich demnach an der Leine aggressiv oder ängstlich Artgenossen gegenüber. Eine Ursache dafür ist, dass Hunde bei unzureichenden Kontaktmöglichkeiten oder bei dauerhafter Isolation ihre Sozialkompetenz gegenüber Artgenossen verlieren. Eine weitere Ursache für aggressives Verhalten an der Leine ist das frustrationsbedingte aggressive Verhalten, da die Hunde ihre Artgenossen auf Entfernung sehen, jedoch keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme haben. Auch angstagressives Verhalten kann an der Leine häufig beobachtet werden, da die Möglichkeit des Ausweichens, also die Flucht, dem Hund verwehrt wird. Wird ein angeleinter Hund von einem Artgenossen bedrängt, kann es daher zur Eskalation einer Situation kommen.

Gefahrenabwehr bei Problemhunden

Zu einer tiergerechten Haltung gehört die Möglichkeit zu freiem Auslauf ohne Leine und zu freiem Kontakt mit Artgenossen. Wenn ein Hund jedoch aufgrund seines Verhaltens Menschen, andere Hunde oder Tiere gefährdet (z.B. Aggressionsverhalten, Anspringen, Streunen, Wildern), hat die Gefahrenvermeidung oberste Priorität. Untersuchungen von Roll (1994, siehe auch Roll und Unselm, 1997) zeigten, dass der Großteil der Hunde, die andere Hunde verletzt haben, ohne Leine lief (86,4 Prozent) und bereits wiederholt gebissen hatte (87,5Prozent). Deshalb sollte ein Problemhund einer Verhaltenstherapie zugeführt und so gehalten werden, dass er niemanden gefährdet. Damit auch ein problematischer Hund die Möglichkeit zur Bewegung ohne Leine erhält, sollte er kontrollierten Freilauf unter Maulkorbschutz oder in einem hundesicher eingezäunten Gelände erhalten. Bei Hunden, bei denen die Gefahr des Weglaufens oder Wilderns besteht, sollte der Spaziergang an der langen Leine (Schleppleine) erfolgen, um dem Tier wenigstens ein Minimum an Freiheit an Freiheit zu gewähren. Der Freilauf ohne Leine sollte bei diesen Hunden ebenfalls auf einem eingezäunten Grundstück ermöglicht werden, wo auch der Rückruf geübt werden kann. Wünschenswert ist in jedem Fall das Durchführen eines Verhaltenstrainings, um das Problem zu bessern und dem Hund dadurch in Zukunft möglichst tiergerechte Haltungsbedingungen gewähren zu können.

Bewertung eines generellen Leinenzwangs

Nach Feddersen-Petersen (1979) ist ständiges Anleinen tierschutzrelevant, da dem Hund nicht nur die Möglichkeit genommen wird, seinem Bewegungsbedürfnis nachzukommen, sondern vielmehr die Möglichkeit der Aufnahme der für den Hund bedeutsamen Reizqualitäten verringert oder ganz verhindert wird und sich schließlich durch das Unterbinden arttypischer Kommunikation mit anderen Hunden Verhaltensfehlentwicklungen ergeben können. Aufgrund dieser Argumentation kommt Kluge (2002) in seinem Kommentar zum Tierschutzgesetz zu dem Schluss, dass durch Leinenzwang den Hunden Schäden im Sinne des § 1 Satz 2 des Tierschutzgesetzes zugefügt werden. Es erscheint Kluge als zweifelhaft, ob solche Schäden den Hunden zugefügt werden dürfen, die bisher nicht verhaltensauffällig geworden sind.

In der früheren Verordnung über das Halten von Hunden im Freien (1975) war für Hunde in Anbindehaltung und „Räumlichkeiten“ (nach § 6) 60 Minuten „freier Auslauf“ vorgeschrieben. Nach Lorz und Metzger (1999) ist das bloße Spazierenführen oder der Aufenthalt auf einem Balkon nicht als „freier Auslauf“ zu werten. Da davon auszugehen ist, dass mit dem Neuerlass der Tierschutz-Hundeverordnung (2001) keine Verschlechterung beabsichtigt war, kann man vermuten, dass mit der neuen Formulierung „ausreichend Auslauf“ auch nicht das angeleinte Spazierenführen gemeint ist. Dies deckt sich mit dem Kommentar zum Tierschutzgesetz von Hirt et al. (2007), der besagt: „Beim Auslauf muss der Hund im Freien laufen können; das Hinauslassen auf den Balkon oder einen Hinterhof genügt auf keinen Fall.“.

Somit sind sich die Kommentatoren des Tierschutzgesetzes einig, dass ein genereller Leinenzwang bzw. das ausschließliche Ausführen an der Leine nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist. Auch die Autorinnen und Autoren dieses Beitrags sehen darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Eine Haltung, bei der ein Hund keine Möglichkeit des freien Auslaufs hat, ist aufgrund der Einschränkungen des artgemäßen Erkundungs-, Bewegungs- und Sozialverhaltens nicht „verhaltensgerecht“ im Sinne des § 2 Nr. 1. Die EU-Kommission stellte 1998 klar, dass Bedürfnisse von Tieren, wozu auch das Sozialverhalten sowie Bewegung gehören, befriedigt werden sollten, denn „Ist ein Tier nicht in der Lage ein Bedürfnis zu befriedigen, so wird sein Befinden früher oder später darunter leiden.“

In vielen Fällen ist außerdem eine Bewegungseinschränkung im Sinne von § 2 Nr. 2 denkbar. Zwar ist Leinenzwang nicht unbedingt mit mangelnder Bewegung gleichzusetzen, da Hunde an der Leine auch beim Joggen oder Radfahren bewegt werden können. Diese sportlichen Tätigkeiten sind jedoch nicht allen Teilen der Bevölkerung möglich. Hunde haltende Seniorenhaben beispielsweise Mühe, ihrem Hund die notwendige Bewegung zu verschaffen, wenn, wenn in allen Grünanlagen des Wohnumfeldes Leinenzwang herrscht. Die Qualität der Bewegung beim angeleinten Laufen neben dem Fahrrad entspricht außerdem nicht der, die ein frei laufender Hund während seines Erkundungs- Sozial- oder Spielverhaltens hat.

Maßnahmen zur Vermeidung von Verhaltensproblemen durch Leinenzwang

Neben Welpenspielgruppen, die für alle Hunde empfohlen werden, sollten insbesondere die von den Reglementierungen betroffenen Hundehalter mit ihren Tieren Hundeschulen besuchen, um den Hunden die notwendigen Kontaktmöglichkeiten zu bieten. Die Verabredung gemeinsamer Spaziergänge auf erlaubten Arealen ist ebenfalls zu empfehlen. Neben der körperlichen, ist insbesondere die mentale Auslastung des Hundes zu beachten, um Problemen der Unterstimulation vorzubeugen. Jede Form von Beschäftigung, die Hund und Halter Freude macht, wie abwechslungsreiche Spiele oder das Beibringen von Kunststücken, aber auch Aktivitäten wie z.B. Agility, Flyball, Rallye Obedience, Rettungshundausbildung sind zu empfehlen und können helfen, die Einschränkungen bei den Auslaufmöglichkeiten in den Stadtgebieten zumindest teilweise auszugleichen.



Zusammenfassung

Folgende Empfehlungen zum Auslauf von Hunden können gegeben werden:


Ein genereller Leinenzwang für Hunde ist aus ethologischer Sicht abzulehnen und somit tierschutzrelevant. Zu einer tiergerechten Haltung von Hunden gehört die Möglichkeit zu einem freien Auslauf ohne Leine und zu freiem Kontakt mit Artgenossen. Leinenzwang und Maulkorb behindern den artgemäßen Sozialkontakt, die olfaktorische Kommunikation und das Erkundungsverhalten. Insbesondere bei Welpen sind die Möglichkeiten zu freiem Kontakt ohne Maulkorb und Leine mit Artgenossen für eine gesunde Verhaltensentwicklung essentiell.


Wenn in Stadtgebieten ein „genereller“ Leinenzwang vorgeschrieben sein sollte, müssen aus Tierschutzgründen ausreichend viele, große und für alle Hundehalter gut erreichbare, strukturierte Freilaufareale für Hunde zur Verfügung gestellt werden.


Ein Hund sollte ausgelastet, nicht aber überfordert werden. Er muss täglich mindestens zweimal für insgesamt wenigstens eine Stunde Auslauf im Freien haben. Wünschenswert sind zwei bis vier Stunden unter Berücksichtigung individueller Eigenschaften wie Alter, Trainings- und Gesundheitszustand, Rasse usw.


Der gemeinsame Spaziergang festigt die Beziehung zum Tierhalter und bietet dem Hund Möglichkeiten zur mentalen Stimulation durch Erkunden, sowie zum sozialen Kontakt mit Artgenossen und anderen Menschen. Der Aufenthalt im Garten ersetzt daher keinen Spaziergang."

Quelle:



Forum Kritische Tiermedizin

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verantw. Redakteur: Dirk Schrader

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Anschrift für die Verfasser:

Dr. Dorothea Döring, Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung, Veterinärwissenschaftliches Department der Tierärztlichen Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, Schwere-Reiter-Str. 9, 80637 München, Tel. (089) 15 92 78-0, Fax 157 82 77, doro.doering@tierhyg.vetmed.uni-muenchen.de, www.vetmed.uni-muenchen.de/tierhyg/home.html
 
Zuletzt bearbeitet:

mr.T

Alter Hase
Hallo Isabel, wenn ich das ^^ jetzt wörtlich nehmen würde, wäre ich ein Tierquäler.
Sicher sind die Ausführungen von Fr. Feddersen-Petersen allgemeingültig, jedoch nicht für alle 1:1 umsetzbar.
Meine Hündin bekommt nicht täglich und dann auch nicht unbedingt die geforderten 60 min. Freilauf ... sie ist äußerst ausgeglichen und einer der sozialsten Hunde die man sich denken kann. Es kommt doch immer auf den Halter an, wie und was er zuläßt, wie er seinen Hund erzieht und auslastet.
Sicher ist der Aktionsradius an der Leine kleiner ... aber das tut dem Sozialkontakt keinen Abbruch. Hier ist der Halter gefordert seinen Hund und auch das Gegenüber beobachten und lesen zu können. Freilauf ist von vielen Bedingungen im Umfeld abhängig.
 

Isabel

Foren-Guru
mr.T nun zieh Dir doch keine Jacke mit Deinem Nordischen an, die nicht für Dich bestimmt war.
Ich habe Kristina zitiert, die klar sagt, daß ihr Continental Bulldog außerhalb des Grundstückes fast immer an der Leine ist und ja, das halte ich für Tierquälerei. Wenn ich in einem Leinenzwanggebiet lebe, dann muß ich mich ins Auto setzen, um dem Hund seinen täglichen Freilauf zu ermöglichen.

Mr.T, Du warst hier nicht gemeint, und ich gehe mit Dir konform, daß diese Ausführungen nicht 1 : 1 umsetzbar sind. Jedoch bin ich der Auffassung und das wäre die Schlußfolgerung der Ausführung von Fr. Feddersen-Petersen, die anerkannt und entsprechend renommiert ist, keinen Hund halten kann, wenn er ausschließlich sein Leben außerhalb des Grundstückes an der Leine sein muß.

Sicher tut der Aktionsradius an der Leine, der kleiner ist, den Sozialkontakten einen Abbruch, allein durch die Tatsache, daß der Hund nicht mehr entscheiden kann, ob er den Sozialkontakt möchte oder nicht, nämlich nicht entweichen kann. Kristina hat wiederholt hier im Forum erklärt, daß sie und ihr Hund von freilaufenden Hunden belästigt wurde - und klar - wenn Nando an der Leine ist, kann er nicht entweichen und nicht mehr darüber entscheiden, ob er den Kontakt möchte oder nicht.
Sie - Kristina - handelt richtig, wenn es sich um ein Leinenzwangsgebiet handelt. Wie Frau Feddersen-Petersen richtig ausführt, sind die Gemeinden hier gefordert, entsprechende Auslaufgebiete zu schaffen. So lange dies aber nicht der Fall ist, führt genau diese Verordnung zu Konflikten.

Genau hier möchte ich nur den Halter, in diesem Fall Kristina zum Nachdenken anregen, nicht mehr und nicht weniger.

Freilauf ist von vielen Bedingungen im Umfeld abhängig, habe ich diese Bedingen in der Gemeinde, in der ich lebe nicht, muß ich mich ins Auto setzen und so weit fahren, daß der Hund den Freilauf bekommt oder mich gegen Hundehaltung entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:

franka

Foren-Guru
also flocke hat nie ein halsband besessen, von anfang an geschirr, was nur auf dem spaziergang dran ist und so wie wir in der wohnung sind abgeht vom körper, laufen wir im wald, geht er nicht stiften, das tut er nur wenn er einen andren hund sieht, in der stadt ist er grundsätzlich an der leine zur eignen sicherheit, weil er absolut nicht abrufbar ist wenn ein andrer hund in der nähe zu sichten ist! manchmal denke ich der gribel ist unterfordert, aber nein, der ist vom toben mit anderen so aufgedreht, das es über stunden so weitergehen könnte, der hat ne power im hintern wie ein wespennest!
 
E

Elvira B.

Guest
Geli hat auch von je her Geschirr getragen, auch als das mit dem Trachealkollaps noch nicht bekannt war und wir halten es wir Franka, kommen wir heim, wird das Geschirr abgenommen.

Hier is ja Leinenzwang, bis auf wenige dafür vorgesehene Hundefreilaufwiesen, da geht Geli nich hin, die werden kaum gepflegt und vollgeschissen sind die auch, löcher gebuddelt usw.

Wir fahren ein bissel nach Außerhalb oder gehen in den Wald, da lasse ich sie frei laufen und es ist in den ganzen 11 Jahren nie was passiert.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Halsband oder Geschirr, wieso ist das eine schwierige Frage?

Einige wissen, dass ich früher Ausstellungs- und Zuchtrüden hatte, da kam es gar nicht erst zu diesem Thema. Auf Ausstellungen im Vorführring war kein Geschirr erlaubt, also Halsband.

Seit ich Hunde halte, trugen die immer nur Halsbänder, bis auf die Vorführungen bei den Weihnachtsfeiern. Für sowas hatte ich mir ein Geschirr anfertigen lassen, da die Standartmaße einfach nicht paßten. Das Geschirr wurde nach den ganzen Feiern wieder weggepackt, bis zum nächsten Weihnachten oder der Hund wurde für die Kinder zum Schlittenziehen "ausgeliehen".

@ Isabel,

wir wohnen hier auch in einem Gebiet mit Leinenzwang ohne Hundeauslaufgebiet. Ich könnte Dir noch nicht mal sagen, wo das nächstgelegene ist. Vielleicht gehen hier die Hundehalter auch rücksichtsvoller vor, jeder läßt seinen Hund in den Freilauf aber sobald andere HH, Spaziergänger, Radfahrer oder Jogger in Sicht sind, wird der Hund angeleint. ( Außer man kennt sich gut und die Hunde verstehen sich auch )

In unserer Gemeinde habe ich das auch schon mal angesprochen, was passiert, wenn man kontrolliert wird. Antwort: da haben wir besseres zu tun, achtet auf eure Hunde und es gibt kein Problem.....
 

Isabel

Foren-Guru
Rosi, die Frage, ob Halsband oder Geschirr ist dann eine schwierige Frage, wenn ein Hund nicht wirklich leinenführig ist, dann kann es bei einem Halsband zu schwerwiegenden Verletzungen im Halswirbelbereich kommen. Das Leinezerren ist für viele Hundehalter ein Problem, wenn versäumt wurde, im Welpenalter gezielt dagegen einzuwirken, kriegt man das auch ganz schwer wieder raus. Der Hund gewöhnt sich an den Druck auf den Kehlkopf und zerrt immer mehr.

Richtig, Rosi, Geschirre sind genau dafür gemacht, für's Ziehen.

Halsband ist für die Leine und Geschirr ist für die Schleppleine.

Der Leinenzwang und die fehlenden Auslaufgebiete scheinen ein leidiges Thema zu sein.

Wie Du aber so schön schreibst, ist gegenseitige Rücksichtnahme gut möglich. Sehe ich Radfahrer, Jogger o.ä. winke ich meine Hunde auch ran (ja ich winke, ich rufe nicht) und ernte stets dankbare, freundliche Blicke oder ein nettes "dankeschön".

Wie man an der Reaktion der Gemeinde auf Deine Nachfrage sieht, wollen die sich mit diesem "Problem" erst gar nicht auseinandersetzen. So lange nichts passiert, ist es gut. Passiert etwas, wissen wir ja wer haftet, denn genau dafür gibt es den Leinenzwang. Schön, daß Eure Gemeinde nicht mit Bußgeldern droht und auch nicht kontrolliert, um über den Leinenzwang weitere Einnahmen zu generieren.

Bei uns wird nur in der Hochsaison auf der Strandpromenade von radelnden Polizisten kontrolliert. Man wird aber nur nett aufgefordert, den/die Hunde anzuleinen. Ich meide diese im Hochsommer oder gehe so spät nachts oder ganz früh am Morgen, wenn diese sportlichen Herren schlafen.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Isabel,

deshalb habe ich bei jedem Hund gleich damit angefangen, an der Führigkeit zu arbeiten. Da meine ich aber nicht, dass der Welpe gleich perfekt Fuß läuft, sondern daran

Leine locker = schneller davon befreit und mehr Spaß
Leine gespannt = dauer länger, bis man richtig Spaß hat

bis heute haben es alle geschafft, dass es mit einem guten halben Jahr gesessen hat. Aber wie gesagt, kein perfektes Fuß, das kam später.

Da Diesel zuhause auch selten Halsband trägt, hat sich bei ihm noch zusätzlich im Kopf gefestigt, ohne Halsband geht es nicht raus. Jetzt kann auch die Haustür offen stehen, er geht die Treppe nicht runter.

Und zum Spaß wird er noch gefragt, welche Leine wir brauchen: Gassirunde, Fahrrad oder Auto?

Und jetzt werden alle lachen, er zeigt die gewünschten Leinen an. Ich liebe diesen Hund einfach!!!
 

Isabel

Foren-Guru
Isabel,



Leine locker = schneller davon befreit und mehr Spaß
Leine gespannt = dauer länger, bis man richtig Spaß hat

bis heute haben es alle geschafft, dass es mit einem guten halben Jahr gesessen hat. Aber wie gesagt, kein perfektes Fuß, das kam später.



/QUOTE]

Genauso Rosi, haben wir das auch gemacht und machen es. Ich kann mich schließlich nicht durch die Gegend zerren lassen von 3 bis 4 Hunden.

Daß Diesel aber die gewünschte Leine anzeigt, das ist der Hammer. Ja, und im Haus sind unsere sowieso nackt.

Da wir oft dort laufen, wo ohnehin nur in Ausnahmefällen eine Leine angesagt ist, habe ich auch noch sogenannte Retrieverleinen. Die kann ich 0kommanichts 3 Hunden überstülpen, für den Notfall. Der Notfall sind Menschen, die Angst vor Hunden haben, Kinder, die scheinbar noch nie einen Hund gesehen haben und schon von weitem anfangen zu schreien oder aber eben andere Hunde, die an der Leine sind. Wenn ich von weitem sehe, daß Hunde an der Leine geführt werden, leine ich meine auch an.
 

Zorro90

Moderator
Teammitglied
Wenn der Hund angeleint ist, kommt Diesel auch an die Leine. Wir treffen ja auch oft seinen Erzfeind Golo ( Labrador in schwarz ) und der kann meinen auch absolut nicht ab. Da wir aber oft zur gleichen Zeit unterwegs sind, besprechen wir kurz, wer wo geht und wann der Rückweg ansteht. Manchmal treffen wir uns dann an einer abgesprochenen Stelle und gehen gemeinsam den Rest der Strecke, das klappt zwar nicht immer ohne einen Knurrer, aber sie gehen sich nicht mehr gleich an die Kehle.

Wird schon noch....

Und mit dem "durch die Gegend zerren", wenn meine Bären nicht absolut leinenführig gewesen wären, hätte ich es mich nicht getraut mit allen 3en zu laufen. Die waren doch in einer "gehobenen Gewichtsklasse"
 

von Holtriem

Field Spaniel Kenner
Unser Winston wurde knapp 14 bis er 12 war hat er immer in der Leine gehangen, Anfang der 90er waren Hundeplätze noch nicht wirklich verbreitet, es sei denn mann wollte einen Schutzhund. Wir waren mit Winston auch mal auf so einem Platz und wurden ausgelacht, wir ließen ihn dann ablegen und ins bleib und da lachte niemand mehr, das beherrschte der Herr, nur Fußgehen oder zumindest ohne zerren gehen, nein das gefiel ihm nicht.
Wir hatten es vorher schon mit speziellen Geschirre ausprobiert aber da legte er sich richtig rein.
Irgendwann hat ein englischer Kamarad von Frank uns aus England ein sogenanntes Halti mit gebracht, die ersten 5 Minuten war er etwas bockig aber dann ging er sogar richtig Fuß damit, speziell für die Innenstadt eine wahre Erholung, später brauchten wir es ihm sogar nur noch mit dranhängen und er ging locker an der Leine, ließen wir das Teil weg zerrte er nach wie vor.
In Italien besteht generelle mitführpflich eines Maulkrb ahnlichen Teils und dieses Halti zählte dazu.
Frodo und Ishtar gehen am Koppel und recht zivilisiert. Einzeln nicht perfekt aber es wird nicht gezogen, auf Austellungen mit der Ausstellungsleine gehen sie Fuß.
 

Lucy

Foren-Guru
In der Anfangszeit, als Lucy noch nicht leinenführig war, haben wir ein Geschirr benutzt. Seit sie aber gut bei Fuß läuft und auch im "frei" an der Leine keinen Druck verursacht nehmen wir ein Halsband. Danke Helga für den Link, da werden wir uns bald ein neues gönnen.
Ich lasse Lucy auch so oft es geht ohne Leine an den Feldern laufen. Leider ist es in ihrem Fall nicht möglich, sie so oft frei laufen zu lassen, wie ich es bei meinen Vorgängerhunden konnte. Deshalb versuche ich aber unsere Spaziergänge so interessant zu gestalten, wie möglich. Leid tun mir immer die Hunde, die tagein-tagaus die selben Runden drehen müssen obwohl sie auch nie von der Leine kommen. Davon treffe ich hier jede Menge. Ich gehe immer unterschiedliche Wege, um ins Feld zu gelangen. Zwischendurch werden immer wieder auch ihr noch unbekannte Seitenstraßen durchstreift. Selbst, einfach mal auf die ungewohnte Seitenstraße zu wechseln bietet ja für einen Hund wenigstens etwas Abwechslung, denn dort sind oftmals etwas andere Gerüche. Auch werden bei mir die gewohnten Straßen nicht an den selben Stellen überquert. Auch die Feldrunden sind bei mir recht unterschiedlich. Durch Lucys Läufigkeit sind wir noch mehr eingeschränkt. Da bin ich mit ihr an der Langlaufleine über die frisch abgeernteten Felder marschiert, um ihr wenigsten neue Eindrücke zu vermitteln. Also ganz ehrlich, ich bin froh, wenn ich sie wieder etwas mehr von der Leine machen kann, denn trotz dieser Aktionen habe ich immer ein (wenn auch nur leichtes) schlechtes Gewissen.
Viele Grüße
Heike mit Lucy
 

Jimmy

Terrier-Narr
Habe es ein paar nach der Eröffnung dieses Threads doch noch mal mit einem anderen Geschirr versucht, welches ich sehr günstig im Internet bestellt habe. Mein Hund akzeptiert das neue Geschirr, er war nur verwirrt, dass die Leine auf einmal hinten festgemacht wird, und nicht mehr vorne. Aber ansonsten lief er ganz gut im neuen Geschirr, sieht auch viel schneidiger aus, als das alte. Nichtsdestotrotz muss ich feststellen, dass ich meinen Hund (und ich glaube er auch) lieber am Halsband gehen lasse. Wenn ich Lust habe, werde ich ihn, damit er´s nicht verlernt, im Geschirr laufen lassen, ansonsten bin ich, wie ich feststellen konnte, wohl eher der Halsband-Typ. Mein Hund bevorzugt auch eher das Halsband, läuft aber kreuzbrav (wie er alles mit sich machen lässt, der liebe Hund) auch am Geschirr.
 

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